Gartentisch - mit Fehlern

gand-alf

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Hallo,
im letzten Jahr habe ich aus Eiche einen Gartentisch gebaut - mein erstes "Outdoor-Abenteuer". Über Winter stand der unter Dach - alles gut. Die Verbindungen der Tischplatte sind Schlitz und Zapfen, 8mm breit; die Schlitze einige mm länger als die Zapfen. Verleimt sind nur die 4 "Rahmenhölzer" und das auch nur "punktverleimt" in der Mitte des Zapfens. So dachte ich, dass quellen und schwinden kein Problem machen würden. Alle Leisten sind ca. 8 cm breit und ca. 25 mm stark.
IMG_1770.jpg IMG_1772.jpg
Ab Mai wurde er dann in den Garten versetzt und steht auf einer Holzterasse (für die Bilder habe ich den Tisch auf den Rasen gesetzt).
Nun ist das Malheur passiert! Der Rahmen ist aufgerissen.
IMG_1773.jpg IMG_1774.jpg IMG_1775.jpg
Ich hatte für den Rahmen versucht, Leisten mit halbwegs stehenden Ringen zu finden. Das letzte Bild ist eher ein Suchbild, ich bekomme des mit der Kamera nicht besser hin. Es zeigt aber, dass die Rahmenhölzer mit den Schlitzen in der Mitte der Länge nach "aufgeplatzt" sind. Ich vermute, dass dies die Ursache des Malheurs ist und dazu geführt hat, dass auch die Stirnseiten der anderen beiden Rahmenhölzer aufgerissen sind.

Also mal wieder Lehrgeld bezahlt :emoji_frowning2: .
Meine Vermutung ist, dass Regenwasser in die Spalten gezogen ist was die Zapfen zum übermässigen Quellen gebracht haben wird - eben mehr, als nur der Wechsel der Luftfeuchte bringen würde.

Dann wäre eine Lösung, die 4 Rahmenhölzer abzutrennen und eine neue Konstruktion zu machen, in der die Schlitze breiter sind als die Zapfen und diese somit auf beim Quellen das Rahmenholz nicht sprengen würden. Wie würde dann aber die Verbindung der 4 Rahmenhölzer untereinander funktionieren?
Und die Leisten der "Tischplatte" hätten dann deutliches Spiel und würden "wackeln". Gibt es auch dagegen ein Rezept?

neugierig auf erfahrene Ratgeber
Reinhard
 

derdad

Moderator
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Kann es sein, dass die Schlitze zu wenig weit vom Hirnholzende entfernt sind?
Bei einem Rahmen mit gestemmtem Zapfen, und darum handelt es sich, ist das Zapfenloch in der Regel ⅖ vom Hirnholzende entfernt . ⅗ ist das Zapfenloch selbst. Das wären bei 8cm Friesbreite 32mm Abstand, 48mm Zapfenloch. Der wenige Randabstand wird der Grund des Bruches sein.
Die Verbindung kannst du ruhig komplett leimen. Oder besser gesagt, die sollte komplett geleimt sein, nicht nur punktförmig. Kritisch werden vollflächige Verleimungen erst ab 15cm.
LG Gerhard
 

jankees

ww-birnbaum
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Hallo Reinhard,

ich schätze, ebenso wie Gerhard, dass eine 1. passende, d. h. ohne Spiel gearbeitet Verbindung und 2. eine vollflächige Verleimung das Reißen eher verhindert hätten, wenngleich es dennoch hätte passieren können - daher "eher".

Vermutlich ist in die nicht ausgefüllten Bereiche der Schlitze Wasser eingedrungen, blieb dort stehen und führte zu übermäßigem Quellen der Zapfen, die ja vermutlich in vertikaler Richtung passend gearbeitet wurden...daher auch in der Dicke gerissen.

Falls es dir weiterhilft: Falls mit Weißleim geleimt, kannst du , wenn irgendwie möglich, die Leimstellen ausreichend erhitzen, dann kannst du die Konstruktion auseinanderziehen. Hab ich schon mehrfach mit einem Bügeleisen - und viel Geduld - gemacht...war aber echt nur Notprogramm...

Viele Grüße Jankees
 

gand-alf

ww-esche
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Ok, danke soweit für die Antworten. Ich muß mal mein (überschaubares) Holzlager prüfen, ob ich noch Eiche mit der erforderlichen Stärke rumliegen habe. Dann mache ich den Rahmen neu und verleime vollflächig. Mal schauen, was das so gibt.

So ganz schnell wird das aber nicht vonstatten gehen, da ich noch 2 Bettkonsolen fertigstellen muß und einen Spielbogen für einen neuen Erdenbürger :emoji_slight_smile:

Reinhard
 

IngoS

ww-robinie
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Hallo,

mir sieht das auf dem Bild so aus, als ob sich das Außenbrett mit dem Zapfen verdreht hat und so das Querstück aufgesprengt hat.
Insgesamt hat diese Rahmenkonstruktion schon ihre Tücken, zumal ja wohl die Eckverbindungen nicht vollständig verleimt waren, wodurch Wasser leicht in die Fugen eindringen kann (Kapillarwirkung).
Fugen grundsätzlich zu vermeiden, ist bei bewitterten Möbeln eine Maßnahme des konstruktiven Holzschutzes. So gesehen wäre es geschickter gewesen, die Querbretter ersatzlos weg zu lassen. Hat schon seinen Grund, warum bei vielen Gartentischen nur Längsbretter verwendet werden.

Gruß Ingo
 
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