Gartenschuppen mit mehreren Baustellen..

GellischJ

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Hallo liebe Forengemeinde,

meine Frau und ich haben vor zwei Jahren ein 9 Jahre altes Haus gekauft was uns auf anhieb sehr gefiel. Von Anfang an war klar, dass es demnächst etwas am Carport samt angebauten Geräteschuppen zu arbeiten gibt.

Mit der Zeit wurde immer klarer das einer der Tragpfosten durchgefault und morsch ist. Ich habe mich nun daran begeben den alten verwitterten Lack von der kompletten Oberfläche des Schuppens zu beseitigen (mithilfe einer Flex samt Schruppscheibe). Nun wird das ganze Ausmaß sichtbar.

Wie würdet ihr als Profis hier ran gehen? Wie tausche ich am besten einen solch faulen Balken aus? Geht das überhaupt? Dann kam meine Frau nun auf die Idee, dass ihr ein gebeiztes oder lasiertes Holz besser gefallen würde als ein lackiertes, da ihr die Maserung so gut gefällt... Ich habe mir hierfür 2 Optionen überlegt.

1. Option: Ich schleife alles gründlichst ab und lasiere dann (nur wie bekomme ich die Fugen zwischen den Dielen Lackfrei?? Mit der Flex komme ich da nie und nimmer rein..??) oder aber
2. Option: Ich dichte die aktuelle Fassade mit Hilfe von Bitumenmatten ab und mache eine neue Deckelschalung (die moderner aussieht) oben drauf.

Was würdet ihr machen? Habt ihr hierfür eventuell auch ein paar Tipps?

Ich füge dem Post einfach mal 2 Bilder bei wo das ganze ersichtlich ist.

Danke euch schon mal vorab!
 

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falco

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Kurzfassung:

Die Dachsparren mittels eines Querbalkens von unten abfangen (innen einen Balken drunter, zwei Drehsteifen drunter), alle Verbindungen zum Pfosten demontieren. An Verbindungen die nicht zu entfernen sind (dein oberer Querbalken könnte einfach von oben auf den Pfosten geschraubt sein) sind Trennschnitte erforderlich. Pfosten unten freigraben und auswechseln. Foto von innen wäre vielleicht noch hilfreich.

Die Hütte steht zu tief in der Erde, die Erde muss weg und am besten durch Schotter ersetzt werden damit das Wasser nicht dauerhaft ansteht.

Zu deiner Oberfläche: Abdichten brauchst du die Fassade gar nicht, der Dachüberstand muss aber vergrößert werden, wenn du da was vorsetzen willst. Das wird nur ein Gebastel und Gefrickel. Meine Meinung: Reiss den Schuppen weg und bau was neues dran, so wird man nicht glücklich damit.
 

GellischJ

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Hallo falco,

zunächst vielen Dank für deine schnelle Antwort und deine Anleitung.

Denkst du wirklich das hier nur ein Abriss sinnvoll ist? Das der Schuppen zu tief steht bzw. die Vorbesitzer zu viel Boden um den Schuppen angehäuft haben war mir klar und das wollte ich auch entsprechend korrigieren als Vorarbeit zum ersetzen des Balkens - da ich den Balken ja sowieso freilegen muss.

Das du mir zu einem Abriss rätst schockiert mich gerade ehrlich gesagt etwas... (nicht böse gemeint) Mit so ein hohen Kosten-/Aufwand habe ich gar nicht gerechnet. Ich denke ein Neubau wird sicherlich einiges an Kosten verschlingen -

Ich weiß durch meine Nachbarn das der Schuppen samt Carport komplett von einer Zimmerei gebaut worden ist. Ich weiß das der Schuppen keinen Schönheitspreis gewinnen wird, aber zu mindest sollte er doch nochmal irgendwie zu retten sein, oder?

Bilder von innen kann ich leider erst heute Abend machen. So ganz schlau bin ich aus der gesamten Konstruktion allerdings noch nicht geworden. - ich bin allerdings auch ein Laie..

Vielen Dank für deine Antwort falco!
 

falco

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Also ich rate schonmal zu gar nix, nur würde ich es so machen :emoji_grin:

Dass der Balken so morsch ist (ab Mitte bis unten wie es aussieht) wird wohl vor allem am Lack liegen der benutzt wurde. Eingedrungenes Wasser (kleine Fehlstellen die überall mal auftauchen, Haarrisse im Lack, mal gegengefahren mit der Schubkarre etc.) hat keine Chance mehr rauszukommen und das unvermeidliche passiert, der Balken fault von innen heraus. Man sieht auf den Fotos ja nicht den Rest, aber zumindest der Balken auf der anderen Seite wird ja ähnlich wie dieser sein, habt ihr den auch schon freigelegt? Die rechte Seite des Schuppens steht ja am Carport wie ich das verstehe, da sieht die Konstruktion vermutlich anders aus. Konstruktiver Holzschutz wurde beim Bau halt durch chemischen ersetzt (die Farbe). Das kann gutgehen, ist es bei Dir aber nicht und das ist dann eben das Resultat.

Der zweite Punkt ist ja die Optik. Du hast es diplomatisch ausgedrückt, er würde keinen Schönheitspreis gewinne, ich sage er ist furchtbar hässlich :emoji_grin: Das hat deine Frau ja auch bereits treffend erkannt und würde ihn ja gern lasieren. Eine diffusionsoffene Lasur ist auch deutlich besser für den Schuppen, denn dann wäre das Problem so gar nicht aufgetreten oder man hätte frühzeitig etwas dagegen tun können. Man kann das Ganze nun mit einem Band- oder Excenterschleifer nochmal fein abschleifen und weiß lasieren, dann wäre Maserung vorhanden und die "Rillen" in weiß wären nicht das Problem. Ich fänd das immernoch nicht prickelnd, wäre aber sicher besser als vorher.

Die Option mit einer neuen Schalung davor halte ich für nicht machbar. Hatte ich ja bereits angemerkt, der Dachüberstand ist bei Euch null, da ist also keine Luft für was neues. Man kann das Dach nun mit entsprechendem Aufwand vergrößern und eine neue Schalung anbringen, das Konstrukt mit dem Boden am Haus etc. bleibt aber (keiner weiß wie das Fundament aussieht, sind die Balken direkt raufgestellt worden?). Die Investition hält möglicherweise aufgrund anderer Fehler im Bau nur begrenzt, so dass das Geld für den Ofen ist, kann aber natürlich auch 20 Jahre so stehen, steckt man nicht drin, mir wäre das Risiko zu hoch.

In Kombination aus beidem würde ICH das Teil also einmal in neu hinstellen, so wie es mir gefällt und nicht damit leben wie es ist. Alternativ würde ich den Boden entfernen, den Balken tauschen (nach den anderen schauen), das Ganze schleifen, weiß lasieren und schauen wie er sich macht. Vielleicht kommt dann in 5 Jahren doch die Erkenntnis:" Neu ist immer besser" :emoji_grin:
 

GellischJ

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@falco: Danke für deine Ausführung!

Ich denke ich werde erst mal den auch zunächst von mir angestrebten Weg gehen. Ich tausche den Balken, schleife alles fein und lasiere das ganze dann neu. (Kannst du hier eventuell eine Lasur empfehlen? Ich habe letztes Jahr eine kleine Terrasse aus Douglasie gebaut welche ich anschließend mit einem ÖL der Firma OSMO behandelt habe - wurde mir empfohlen, kann ich diese eventuell auch dafür nutzen?)

Glücklicherweise war der Zimmereibetrieb nicht ganz auf den Kopf gefallen und hat Noppenfolie als Wassersperre verwendet (an der Seite bei welcher die Erde so hoch ist). Leider war man nur nicht konsequent genug und hat die Noppenfolie nicht ums Eck gelegt weshalb meines Erachtens der Wassereinbruch kam. Ich werde am Wochenende mit den Arbeiten (Freilegen) beginnen und werde dann weitere Bilder und Erkenntnisse folgen lassen.

Viele Grüße!
 

falco

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Ich hab sowohl mit Osmo, als auch mit Remmers gute Erfahrung gemacht. Müsste aber unzählige Threads zu dem Thema geben. Grundsätzlich geht sicher auch Terassenöl, aber ohne die weißen Pigmente musst du wirklich jede Kleinigkeit von der alten Farbe befreien, sonst sieht das vllt. merkwürdig aus.
 

tiepel

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Hi,
bevor Du nun an die Reparatur gehst, leg erst mal alles frei, was da "eingegraben" ist. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass das, was quasi "unter Tage" liegt, besser aussieht wie der Pfosten.
Dann würde ich noch mal überlegen, was zu tun ist.
Gruß Reimund
 

carsten

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Hallo

bei der Lage dürfte die Durchfeuchtung nicht von unten kommen.
Auf Grund des sehr geringen Dachüberstandes vermute ich mal dass der Schaden durch Wasser von oben entstanden ist.
Das sollte man im Zuge der Sanierung auch beheben denn sonst ist der Schaden nach gleichem Bild wieder vorprogrammiert.
 
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