Gartenhaus undicht an Nut und Feder

andreas.maurer

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Ich sag mal so. Ohne Kapillareffekt gäb es keine Bäume. Und das wäre doch irgendwie blöd :emoji_slight_smile:

Nachtrag, nachdem ich die anderen Beiträge gelesen habe. "Kommunizierende Röhren" sind da auch ein gutes Beispiel. Sonst könnte doch keiner Benzin klauen.
 

herm

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Ja. Wasser wird nie über Kapillarkräfte nach oben gezogen und fließt dann wieder runter. So ein Kreislauf, ohne von außen zugeführte Arbeit, ist nicht möglich.

Dass man Wasser unter Arbeitseinsatz nach oben pumpen oder saugen kann, steht außer Frage. aber darum gings ja nicht.

Ich sehe keinen Grund warum das nicht gehen könnte. Es kann keine "potentielle" Energie erzeugt werden... Siehe mein gepostetes Video... der "wassertransport" ist beendet sobald gleiches Niveau herrscht.
 

andreas.maurer

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Ein kleines Erlebnis. Ich saß vor einiger Zeit mal in der Nähe eines Baumes auf einem Schulhof und es plätscherte irgendwo durchgehend Wasser auf die gepflasterte Fläche. Da ich dachte, dass irgendjemand einen Wasserhahn vergessen hatte ging ich auf die Suche.
Der Baum war am Tag zuvor ziemlich derbe beschnitten worden. Es stand da fast nur noch der Stamm mit einige wenige der dickeren Aststümpfen. Aus dem höchsten dieser lief durchgehen Wasser, fast so viel wie aus einem aufgedrehten Wasserhahn.

...
 

Friederich

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Ich sehe keinen Grund warum das nicht gehen könnte. Es kann keine "potentielle" Energie erzeugt werden... Siehe mein gepostetes Video... der "wassertransport" ist beendet sobald gleiches Niveau herrscht.
Auf deinem Video ist er dann tatsächlich beendet.
Aber da fließt ja das Wasser nicht herunter.
Würde es fließen, könnte man einen unendlichen Kreislauf in Gang setzen, und man würde tatsächlich Energie erzeugen, aus dem Nichts.
Denn "Fließen" tut es ja von alleine, vom höchsten Punkt aus. Und es fließt unabhängig von der Fallhöhe. Also auch dann, wenn es auf exakt dem Ausgangsniveau wieder aufgefangen würde.
 

herm

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Experiment: ein kleines loch in den 2. Becher machen... dann fließt es

es wird keine "Energie" erzeugt ... es wird kein höheres Potential "erklommen". Aus den Stofffetzen kann es nur raustropfen wenn er niedrigeres Niveau hat. Sobald das Wasser einen gewissen Level hat, und das Tuch kontakt mit der Wasseroberfläche, sinkt die Oberflächenspannung und es kann solange "fließen" bis beide Niveaus gleich sind. Wenn nun ein Loch im 2. Becher ist fließt es weg .. ende Gelände... geht halt nur Richtung unten. Nach oben (perpetuum mobile) kann so nichts transportiert werden.
 

tiepel

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Hi,
bei den Brettern vom Gartenhaus ist es ähnlich wie bei den beiden Bechern im Video.
Durch die Kapilarwirkung zeiht das Wasser aussen nach oben, und ist dann innen als feuchte Stelle erkennbar.
Begünstigt durch den Wind, wird es auch möglich sein, dass der ein oder andere Tropfen innen runter läuft.
Gruß Reimund
 

herm

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Anderes Experiment (noch nicht getestet ... mach ich am Abend :emoji_slight_smile:. Nimm einen Docht -> ein Ende in den Becher voller Wasser -> anderes Ende raushängen lassen, möglichst weit nach unten. Es wird zu tropfen beginnen, und der Becher leert sich. Wenn der Docht, ausserhalb des Bechers, höheres Niveau hat wird nichts tropfen, er wird nur feucht.
 

Friederich

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Aus den Stofffetzen kann es nur raustropfen wenn er niedrigeres Niveau hat. Sobald das Wasser einen gewissen Level hat, und das Tuch kontakt mit der Wasseroberfläche, sinkt die Oberflächenspannung und es kann solange "fließen" bis beide Niveaus gleich sind.
Ja das seh ich auch so. Wenn also durchgehend saugfähiges Material über die Feder hinweg vorhanden ist, und dieses saugfähige Material auf der Gegenseite erst endet unerhalb des Wasserniveaus auf der anderen Seite, dann kann es ab da fließen.

Was ich meinte, was nicht funktionieren kann, da es dann ein Perpetuum Mobile wäre: Auf der einen Seite wirds nach oben gesogen bis zum höchsten Punkt, und ab diesem höchsten Punkt soll es dann nach unten fließen.
 

herm

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Was ich meinte, was nicht funktionieren kann, da es dann ein Perpetuum Mobile wäre: Auf der einen Seite wirds nach oben gesogen bis zum höchsten Punkt, und ab diesem höchsten Punkt soll es dann nach unten fließen.

Wir sind absolut einer Meinung :emoji_slight_smile:
Frage: wäre es nun nicht angebracht die Nut/Feder so zu machen das der Äußere Bereich etwas tiefer als innen liegt? dann würde das "Hineinziehen" des Wassers nach innen viel unwahrscheinlicher werden?!
 

Friederich

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Frage: wäre es nun nicht angebracht die Nut/Feder so zu machen das der Äußere Bereich etwas tiefer als innen liegt? dann würde das "Hineinziehen" des Wassers nach innen viel unwahrscheinlicher werden?!
Hineingezogen würde es dann trotzdem; nur halt nicht so weit nach unten, dass es zu tropfen beginnt.
Aber ich glaub das ist ziemlich akademisch und nicht die tatsächliche Ursache. Ich denke nicht, dass über die Feder hinweg durchgehend ein kapillar wirksamer Spalt vorliegt.
 

Mitglied 30872

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...Der Baum war am Tag zuvor ziemlich derbe beschnitten worden. Es stand da fast nur noch der Stamm mit einige wenige der dickeren Aststümpfen. Aus dem höchsten dieser lief durchgehen Wasser...

Na ja, ganz so einfach ist das nicht. Die physiologischen Vorgänge im Baum spielen da die entscheidende Rolle. Im Winter, auch ohne Frost, hättest Du diese Beobachtung nicht machen können, obwohl die Kapillarwirkung auch in der kalten Jahreszeit existiert.
 

andreas.maurer

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Na ja, ganz so einfach ist das nicht. Die physiologischen Vorgänge im Baum spielen da die entscheidende Rolle. Im Winter, auch ohne Frost, hättest Du diese Beobachtung nicht machen können, obwohl die Kapillarwirkung auch in der kalten Jahreszeit existiert.
Hab nachgesehen, war am 2.4.2016 Tagsüber recht warm und nachts noch sehr kühl. Passt das?
 

Friederich

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Hallo Andreas,
der Wassertransport in den Bäumen erfolgt ja über Kapillarwirkung und durch die Sogwirkung der Blätter, wenn sie transpirieren.
Der Baum soll aber wohl auch aktiv ziemlichen Druck aufbauen können.
Soweit ich weiß, weiß man nicht genau, wie er das macht. (Und wenn ichs wüsste, würd ichs wahrscheinlich nicht verstehen:emoji_slight_smile:) Soll aber unter Energieverbrauch erfolgen. Bzw. MUSS so sein. Weils ja sonst ein Perpetuum Mobile wäre, wenn da rein passiv dauerhaft Wasser oben rausläuft
 
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Mitglied 30872

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Ja na klar, im April läuft ja die Vegetationsperiode schon. Suche im Netz mal nach Transpirationssog und Wurzeldruck.
 

ChrisOL

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4C339980-FBCE-4223-9485-43C385D05262.jpeg Zur Idee „Silikon macht das schon“ habe ich heute diese schöne Beispiel an einem Gartenhaus ähnlichen Toilettenhäuschen gesehen.

:emoji_thinking:
 
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