Gartenhaus Fichte - wie behandeln/ streichen?

wittemer

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Ich möchte mir ein naturbelassenes Gartenhaus aus Fichtenholz zulegen. Am liebsten wäre es mir, wenn es über die Zeit natürlich vergraut und möchte es nicht farblich gestalten.

Auf der anderen Seite, kann man es vermutlich nicht überhaupt nicht behandeln (Pilz- und Insektenbefall). Reicht es aus, wenn ich das Holz "nur" imprägniere und von jeder From der Lasur absehe?

Oder kann ich sogar auf die Imprägnierung verzichten?

Die alten Heustadl sind doch sicher auch nicht imprägniert oder lasiert?!
 

WinfriedM

ww-robinie
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Geht alles, wenn es konstruktiv richtig ausgelegt ist. Das Wichtigste sind hinreichende Dachüberstände, so dass erst gar keine Feuchtigkeit ans Holz kommt. Leider sind die meisten Bausätze konstruktiv schlecht gemacht, haben z.B. sehr wenig Dachüberstand. Weil das ja Geld kostet und der Sinn vielen nicht klar ist. Außerdem: Was lange hält, bringt kein Geld.

Um die Feuchtigkeitsaufnahme von Holz etwas zu reduzieren, kannst du es auch mit einem passenden Holzöl behandeln. Bleibt dann auch eine offene Oberfläche, die aber nicht mehr so viel Feuchtigkeit saugt.

Imprägnierungen würde ich keine verwenden, die enthalten alle Biozide, die die Umwelt belasten und zum Insektensterben beitragen.

Hier ein paar grundsätzliche Infos: http://www.wikidorf.de/reintechnisch/Inhalt/HolzAussen
 

pixelflicker

ww-robinie
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wir haben eine alte Scheune, die ist etwa 40 Jahre alt und war nie behandelt. Sieht noch ganz Ordentlich aus. Langsam muss ich aber wohl darüber nachdenken die Bretter mal zu ersetzen. In ein paar Jahren...
 

Calypsonic

ww-pappel
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Geht alles, wenn es konstruktiv richtig ausgelegt ist. Das Wichtigste sind hinreichende Dachüberstände, so dass erst gar keine Feuchtigkeit ans Holz kommt.

Kann ich bestätigen, bei uns in der Nachbarschaft standen zwei solche Gartenhäuser, eines steht immer noch. Das welches noch steht, hat einen größeren Dachüberstand. Komplett unbehandelt. Man sieht zwar, dass das Haus älter ist, aber es ist stabil.

Das andere, wurde meine ich von Außen an der Regenseite mit einer Lasur gepflegt. Zur Hauswand wurde es vernachlässigt. Die Dachschräge hat natürlich das Wasser auch auf die Rückseite geführt und das Holz unbrauchbar gemacht über die Zeit.
 

derdad

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Einen schönen Nachmittag!
Meist wird beim konstruktiven Holzschutz nur auf Regen und Feuchtigkeit "Von oben" geachtet. Sehr wichtig ist jedoch das Holz von aufsteigender Feuchtigkeit und den unteren Bereich vor Spritzwasser zu schützen. Der Bereich "zwischen Tag und Nacht", also die untersten 40cm sind besonders gefährdet. Falls möglich sollte ein gemauerter Sockel gemacht werden. Der würde auch bei den alten Stadeln gemacht. Oder zumindest im Bereich der Wand eine Schicht Schotter.
LG Gerhard
 

Mitglied 30872

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Einen schönen Nachmittag!
Meist wird beim konstruktiven Holzschutz nur auf Regen und Feuchtigkeit "Von oben" geachtet. Sehr wichtig ist jedoch das Holz von aufsteigender Feuchtigkeit und ...

Ist eigentlich schon alles gesagt.
Ich möchte Gerhards Satz nochmal betonen. Zwischen Sockel und Holz eine Bahn Dachpappe/Schweissbahn. Gibt es für solche Zwecke in schmalen Streifen.
Mein Vater hat mit seinem Schwiegervater vor rund 50 Jahren sein erstes Bienenhaus in den Garten gestellt. Rahmenbau mit Fichtenhalblingen hochkant vernagelt, ohne Holzschutz, Dach aus Eternitplatten. Steht wie am ersten Tag. Da ist tlw. noch die Rinde dran.
 

zündapp

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Hallo Gartenhausbauer,
ergänzen würde ich noch, dass es sinnvoll sein könnte, Douglasie statt Fichte zu nehmen. Ich habs gemacht und bin zufrieden. Mein Gartenhaus habe ich nicht behandelt. Punktfundamente aus Beton und Dachüberhang. Bisher hälts (2 Jahre).

Viele Grüße vom Bodensee

Wolfgang
 

Mr.Ditschy

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Man sollte ggf. auch den Befall von Insekten beachten, die ja bekanntlich nicht nur in schadhaftes Holz einnisten.
 

Mitglied 30872

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Ist eigentlich schon alles gesagt.
Ich möchte Gerhards Satz nochmal betonen. Zwischen Sockel und Holz eine Bahn Dachpappe/Schweissbahn. Gibt es für solche Zwecke in schmalen Streifen.
Mein Vater hat mit seinem Schwiegervater vor rund 50 Jahren sein erstes Bienenhaus in den Garten gestellt. Rahmenbau mit Fichtenhalblingen hochkant vernagelt, ohne Holzschutz, Dach aus Eternitplatten. Steht wie am ersten Tag. Da ist tlw. noch die Rinde dran.

Ich war am Wochenende in der Heimat und habe ein paar Bilder vom Häuschen gemacht. Es steht also jetzt 50 Jahre. Bienen sind da allerdings schon lange keine mehr drinne, wird jetzt als Brennholzlager genutzt.
 

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frankundfrei

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Imprägnierung ohne weitere Behandlung

Eine Imprägnierung ohne weitere Behandlung macht keinen Sinn. Die meisten Fungizide/Biozide waschen sich dann rasch aus.
Auch die natürlichen Imprägnierungen auf Fruchtsäurebasis oder Silikatbasis brauchen einen schützenden Anstrich.

Wieweit solche Baumarktbuden ein natürliches Vergrauen erleben, möchte ich doch in Frage stellen. Bauern im Alpenland wissen schon, welches Holz sie für was verwenden. In der Industrieproduktion für das schnelle Geld wird da keine große Auswahl getroffen. Ohne Behandlung muss wenigstens mit Bläuepilz gerechnet werden.

Grüße aus Frangn

Frank von Natural-Farben.de
 
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