Gartenhaus – Luftfeuchtigkeit regulieren

jochen35

ww-fichte
Registriert
3. Mai 2012
Beiträge
19
Hallo,

wir haben im Sommer diesen Jahres Gartenhaus für zwei Fitnessgeräte aufgebaut, was wir somit auch in den Herbst- und Wintermonaten für ca. 1h pro Tag nutzen wollen.

Lasita Maja Domeo 1
Grundfläche 3m x 3m
Wandstärke 44mm
14mm Isolierverglasung
D
er Aufbau erfolgte auf einem Plattenfundament aus Terrassenplatten ca. 10cm über dem Bodenniveau. Zum Schutz vor Aufsteigender Feuchtigkeit wurde die Unterkonstruktion von unten und an den Seiten mit Teichfolie abgedichtet (so wie hier zu sehen). Der Boden wurde gedämmt und mit einer Dampfsperre versehen. Das gesamte Holz wurde vor dem Aufbau komplett mit Holzschutzgrund lasiert und nach dem Aufbau von außen mit einer Holzschutzlasur behandelt. Zur Sicherstellung der Durchlüftung habe ich einen Abluftventilator (80 - 150 m³/h) in Verbindung mit einen Temperatur- und Luftfeuchtigkeitssensor installiert und zudem noch eine 450W Infrarotheizung angebracht, was zusammen alles per Heimautomatisierung aktuell wie folgt gesteuert wird.

Temperatur über 35 °C = Lüfter an
Temperatur unter 5 °C = Infrarotheizung an (Frostschutz)
Luftfeuchtigkeit über 70% = Lüfter an
Täglich 03:00 Uhr = Lüfter für 1h an (tägliche Durchlüftung)

Was ich nun feststellen muss ist, dass die regelmäßige tägliche Durchlüftung dafür sorgt, dass die Luftfeuchtigkeit im Gartenhaus aktuell auf 69% ansteigt und erst nach ein paar Stunden wieder auf den ursprünglichen Wert von ca. 67% abfällt. Demnach hat die Außenluft offensichtlich eine etwas höhere Luftfeuchtigkeit als der Innenraum. Die Belüftung soll doch aber eigentlich dafür sorgen, dass die mit Feuchtigkeit angereicherte Luft im Innenraum ausgetauscht wird.

Da stelle ich mir nun die Frage, ob eine tägliche Durchlüftung überhaupt zweckmäßig ist, wenn von unten keine Feuchtigkeit aufsteigen kann und wenn das Gartenhaus zu dem Zeitpunkt nicht genutzt wird. Wäre es dann eventuell sinnvoller auf die automatische Durchlüftung zu verzichten und stattdessen ein Luftentfeuchter (Granulat 400g) aufzustellen und dann nur bei Bedarf, also im Wesentlichen bei und nach der Nutzung, das Gartenhaus zu lüften.

Mich würde daher mal Eure Meinung hierzu interessieren.

Gruß
Jochen
 

mscholz1978

ww-eiche
Registriert
20. Juli 2012
Beiträge
338
Ort
Südniedersachsen
Wenn’s trocken sein soll, Google mal nach Kellerlüftung mit Taupunktsteuerung, dann wird nur gelüftet wenn außen trockener als innen! Gibt es fertig und als Eigenbau!
 

jochen35

ww-fichte
Registriert
3. Mai 2012
Beiträge
19
Danke, dass ist natürlich auch ein Ansatz, was ich aber dank Heimautomatisierung einfach mit einem zusätzlichen Außensensor konfigurieren kann.
 

mscholz1978

ww-eiche
Registriert
20. Juli 2012
Beiträge
338
Ort
Südniedersachsen
Genau das könnte ein Trugschluss sein, du musst schon den Taupunkt berechnen - Feuchtesensor reicht dazu nicht - das ist meines Wissens nicht so einfach - ist aber Jahre her, wie ich mich damit beschäftigt habe!
 

jochen35

ww-fichte
Registriert
3. Mai 2012
Beiträge
19
Aber mit jeweils einem Sensor innen und außen für Temperatur und Luftfeuchtigkeit sollte das doch machbar sein. Taupunktberechnung ist mir zwar neu, aber mit den Werten der Sensoren kann die Heimautomatisierung ja eine entsprechende Berechnung durchführen und daraufhin Aktionen auslösen. Werde mich also damit mal beschäftigen.
 

inselino

ww-robinie
Registriert
15. Januar 2017
Beiträge
1.356
Naja der Taupunkt ergibt sich aus einer Kurve die aus Temperatur und Feuchtigkeit besteht und die meisten Feuchtigkeitssensoren im Smart Home Bereich dürften auch die Temperatur messen.
Wie genau du das dann implementierst hängt dann vom jeweiligen System dahinter ab. Taupunkte wird es aber sicher als Tabelle geben in der eine Automation nachschauen könnte.

Mir war jetzt nicht klar ob das Phänomen jetzt schon komplett geklärt ist und ich kann auch schlecht einschätzen, wie deine Vorkenntnisse sind. Wenn du also das alles schon weißt dann einfach die folgenden Sätze überspringen.
Die Luftfeuchtigkeit ist immer ein relativer Wert, der von der Temperatur abhängt. Warme Luft nimmt dabei mehr Wasser auf als kalte Luft. (Die folgenden Zahlen sind ausgedacht und zur Orientierung gedacht): Luft mit 30°C nimmt max 10L Wasser auf, Luft mit 15°C nimmt max. 5L Wasser auf. Wenn wir also Luft mit 15°C und 100% Luftfeuchtigkeit auf 30°C erwärmen, hat die Luft nur noch 50% LF. (Das ist der Grund warum Heizungsluft als "trocken bezeichnet wird, durchs aufheizen sinkt die LF).
Umgekehrt funktioniert das aber auch, wenn die Luft 30°C hat und 50%LF hat und wir kühlen sie auf 15°C ab, dann hat sie 100% LF. Wenn wir jetzt unter 15°C gehen, dann hätten wir ja mehr als 100% LF entsprechend kondensiert das Wasser an kälteren Oberflächen als Tau. Diesen Punkt nennt man Taupunkt.

Was jetzt bei dir passieren könnte wenn mit 3:00 Uhr tatsächlich 3:00 Uhr und nicht 15:00 Uhr gemeint ist:
Du ziehst zu einem der kältesten Zeitpunkte der Nacht die Luft mit einer entsprechend hohen LF in dein Gartenhaus. Am morgen erwärmt sich die Umliegende Luft schneller und dadurch sinkt die LF draußen, während es in deinem Gartenhaus noch ein paar Stunden dauert, bis sich auch dort die Temperatur entsprechend angehoben hat.
Das ist aber insgesamt auch gar nicht so schlecht. Denn angenommen du würdest die Luft mittags ansaugen und dann kühlt das Haus nachts aus, bildet sich Tau und das gilt es zu verhindern.
 

jochen35

ww-fichte
Registriert
3. Mai 2012
Beiträge
19
Habe nun noch einen Sensor für Temperatur und Luffeuchtigkeit im Außenbereich installiert und die Belüftung läuft jetzt nur an, wenn die absolute Luftfeuchtigkeit außen geringer ist als die im Gartenhaus.
 
Zuletzt bearbeitet:
Oben Unten