Garderobenbank Eiche massiv so möglich? Verbindung?

Herr Spahn

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Abend!

Ich habe eine Eichebohle (kammergetrocknet, ca. 65mm) mit der Oberfräse abgerichtet. Dicke nun ca 4cm.
Daraus möchte ich eine Garderobenbank 130cm breit bauen. Die beiden Füße sollen 45cm hoch sein. Tiefe ca 35cm.
Um das ganze soweit verarbeiten zu können, habe ich die Füße und die obere Platte bereits zuvor mit etwas Zugabe zugesägt.

Frage: Wenn ich die 130cm lange Sitzbank auf die beiden Füße stelle, mit Flachdübel verleime und an den Füßen oben außen mit einer Schattenfuge absetze, geht das gut oder auf Dauer schief?
Wenn ich in ein paar Monaten evtl mit einem Filzgleiter ein bißchen kippeln kompensieren muss wäre das okay. Vermeiden möchte ich aber ein reißen oder starkes schüsseln.
Es wäre jedoch herzschmerz pur wenn ich jetzt eine Leimholzplatte draus mach

Bilder der Bohle und der einseitig abgerichteten Sitzbankplatte (130cm Stück) anbei. Hier sind auch die Jahresringe ganz gut zu sehen.

Danke für eure Einschätzung /Tipps!
 

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MPe

ww-ahorn
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Moin, die Füße stelle ich mir grad eher als unten, oder seitlich angebrachte Platten vor-richtig?
Die könntest du auch eingraten und so die Bohle gegen Schüsseln sichern. Gruß moritz
 

Mustang65

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Ich würde da auch mit Gratleiste arbeiten. Die Bohle wird sich, wenn sie am Stück bleibt, sehr wahrscheinlich schüsseln, und das nicht wenig. Mit ner Gratleiste in ausreichender Dimmension könntest du das evtl bändigen. Mit Lamellos und Leim alleine könnte das evtl schief gehen.
(Ist meine persönliche Meinung aufgrund meiner bisherigen Erfahrung mit Massivholz.)

Grüße, Ben
 

Johannes

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Hallo,
eigentlich ist das Material bestens geeignet für eine sichtbare Schwalben und Zinken Verbindung. Ich glaube nicht, daß Flachdübel die eventuell auftretenden Zugkräfte aufnehmen können. Mal abgesehen davon das Flachdübel viel zu klein sind um bei der Nutzung auftretende dynamische Kräfte abzufangen. Eine Schattenfuge würde ich nicht machen, eher die Teile mit R=2-3mm abrunden.

Es grüßt Johannes
 

netsupervisor

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Lamellos würde ich nicht nehmen, wäre zu schwach für eine dynamisch belastete Verbindung. Was spricht gegen Alu-Rundmaterial als eingeklebten Dübel?
 

pedder

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Eine Bank zum Sitzen? Da reicht mir ein "U" nicht, man braucht immer noch eine Querstrebe. Oder besser zwei diagonale. Schwalben oder Grate sind besser als Lamellos, aber man muss Verschiebung zum Trapez etwas tun. Sonst ruckelt man einmal kräftig seitwärts und sitzt dann auf dem Boden.
 

ChrisOL

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Auf Gehrung verleimen oder gezinkt wäre meine Empfehlung.
Gratleisten braucht man da nicht. Die stören auch die schlanke Optik.

Hinten oder mittig drunter würde ich noch eine Zarge mit ca 10cm Höhe setzen. Das stabilisiert die Füße gegen seitlichen Druck, wenn man die Bank verschiebt.
 

teluke

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Eine Bank zum Sitzen? Da reicht mir ein "U" nicht, man braucht immer noch eine Querstrebe. Oder besser zwei diagonale. Schwalben oder Grate sind besser als Lamellos, aber man muss Verschiebung zum Trapez etwas tun. Sonst ruckelt man einmal kräftig seitwärts und sitzt dann auf dem Boden.
Kommt auf die Länge der Bank an.

bis zu einem Meter verzichte ich auf seinen Unterzug.
Bisher, und ich habe davon schon eine ganze Menge gemacht, hat sich da nichts bewegt.
Ich mache die zwar mit Fingerzingen aber das sollte da keine Rolle spielen.

Für problematisch würde ich hier möglicherweise die Füße halten.
Allerdings kann man da nicht genau sehen wie die mit der Seitenwand verbunden sind.
 

MPe

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Kommt auf die Länge der Bank an.

bis zu einem Meter verzichte ich auf seinen Unterzug.
Bisher, und ich habe davon schon eine ganze Menge gemacht, hat sich da nichts bewegt.
Ich mache die zwar mit Fingerzingen aber das sollte da keine Rolle spielen.

Für problematisch würde ich hier möglicherweise die Füße halten.
Allerdings kann man da nicht genau sehen wie die mit der Seitenwand verbunden sind.
Bei dem Couchtisch sind die Seitenteile an der Platte gezinkt und mit den dunklen fussteilen als Hirnleiste verbunden. Würd ich für eine Sitzbank nicht so machen-für einen recht unbelastet Tisch reicht es bisher aus... IMG_20190127_171240.jpg
 

teluke

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Jetzt sieht man dass das eingenutet ist, das war auf dem ersten Bild nicht sicher zu erkennen.
Aber die Frage ist wie die die Teile verbunden hast.
Sind die verleimt?
Wenn ja, dann hast Du Querholz mit Längsholz verleimt und das geht kaum gut.
Aber vielleicht hast Du das ja richtig gemacht.
Nur sehen kann man das nicht.
 

MPe

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Hallo teluke, ich hab die Hirnleiste mit dübeln befestigt. Mittig rund gebohrt und an den Seiten zu Langlöchern ausgefeilt. Hierbei die innenliegenden Löcher leicht versetzt, so zieht sich die Hirnleiste beim Einschlagen der Dübel von selbst an und die Fuge schließt sehr sauber. (sorry, dass ich hier jetzt das sitzbankthema etwas sprenge :emoji_slight_smile:) Ich habe allerdings vor einigen Jahren mal bei einem Schneidebrett die Hirnleisten vollverleimt-da gibts bisher keine Auffälligkeiten... IMG_20181229_181222.jpg
 

Herr Spahn

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Vielen Dank schonmal für die Ideen und Tipps!!
Meine ursprüngliche Planung schmeiße ich jetzt mal über den Haufen. Höchstwahrscheinlich komme ich in den nächsten Tagen nochmal mit Fragen zum Thema Zinken auf euch zu, denn das scheint mir keine einfache aber wohl die beste und auch schönste Lösung zu sein
 
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Herr Spahn

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Zinken: von Hand fehlt mir leider die Übung als das es am Ende aussieht wie bei MPe... Und Schablonen / Vorrichtungen hab ich nur bis 25mm werkstückdicke gefunden. Den festool 491165 zinkenfräser mit 20mm Breite und 26mm habe ich mir jetzt geholt und zerbreche mir nun den Kopf über eine frässchablone. Wie machen das Profis mit dickeren Werkstücken?
 

Johannes

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Wie machen das Profis mit dickeren Werkstücken?
Hallo,
ich mache sowas, ganz klassisch von Hand, mit Säge und Stemmeisen. Eiche ist bei sowas meist ein sehr gutmütiges Material.
Wenn du in der Lage bist, mit der Handsäge halbwegs gerade zu sägen, dann ist das kein Hexenwerk. Es braucht allerdings etwas Zeit und eine stabile Unterlage zum stemmen.

Es grüßt Johannes
 

ChrisOL

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Den festool 491165 zinkenfräser mit 20mm Breite und 26mm habe ich mir jetzt geholt und zerbreche mir nun den Kopf über eine frässchablone

Das wird bei 40mm Material nicht funktionieren. Die Schneidenlänge ist zu kurz. Ein Zinkenfräser mit über 40mm Schneidenlänge wird auch recht teuer, so auf die schnelle habe ich nicht mal einen gefunden.

Und ganz so einfach ist das mit dem Fräsen von Zinken auch nicht. Etwas Übung braucht man um Fehlerquellen umschiffen zu können.

Ich würde es auch von Hand sägen und stemmen. Gut das braucht auch Übung. Ist aber eine Methode die recht schnell zum Ziel führt.

In größeren Werkstätten könnte man eine Bandsäge verwenden. Oder die Teile hochkant auf der einer FKS einschneiden. Das erleichtert die Arbeit ewas.
 

MPe

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Hallo Herr Spahn,

Ich säge nach men Anreißen immer beide Schwalben Teile gleichzeitig mit einer Japansäge und einer Veritas Schablone. Die befestigte ich einfach mit einer Schraubzwinge, dann funktionieren auch große Materialstärken.

Wenn fertig gesägt, spanne ich mir ein Kantholz dahinter. Das dient als Auflage für die Oberfräse und als Ausreißschutz. Dann fräse ich mit einem Spiralnutfräser (Zinkenfräser ist nicht notwendig) soviel weg wie möglich und erzeuge einen sauberen und rechtwinklig Zinkengrund. Zum Sägeschnitt bleibt ein wenig Material stehen, dass ich dann mit Säge, Stemmeisen und einem Taschenmesser wegarbeite.

Dann werden die Schwalben auf das Gegenstück übertragen, mit wieder Schablone eingesägt, ausgefräst und passend nachgearbeitet.

Wenn ich gut genau angerissen und gesägt habe, passen die Teile direkt ineinander (leider viel zu selten:emoji_slight_smile:) hier ein paar Bilder aus verschiedenen Projekten:
 

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MPe

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Dinge die ich im Laufe der Zeit (auch manchmal leidvoll) gelernt habe:
- Ich kann (noch) nicht grade sägen
- Unbedingt vorher üben!
- Anreißmesser ist genauer als Bleistift
- Zinken und Schwalben lieber 2mm überstehen lassen
- Besser beim Sägen ein wenig Material stehenlassen und nacharbeiten als zu viel wegsägen und ärgern
- Zeit lassen beim einpassen-keine Gewalt, auch wenn man ungeduldig ist
- Uvm...

Ich wünsch dir viel spaß bei deinem Bankprojekt!
 
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Herr Spahn

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Eine Bank zum Sitzen? Da reicht mir ein "U" nicht, man braucht immer noch eine Querstrebe.
Danke für den Hinweis! Ich werde die Bank, auch um sie gegen umkippen zu sichern, nicht sichtbar an ca. 2 Punkten an der Wand befestigen.

Das wird bei 40mm Material nicht funktionieren. Die Schneidenlänge ist zu kurz. Ein Zinkenfräser mit über 40mm Schneidenlänge wird auch recht teuer, so auf die schnelle habe ich nicht mal einen gefunden.
Sorry, das habe ich falsch dargestellt - ich möchte eine halbverdeckte Zinkung damit die Maserung der Sitzfläche oben durchgängig bleibt.

Dinge die ich im Laufe der Zeit (auch manchmal leidvoll) gelernt habe:
Ja, davor hab ich tierisch Respekt :emoji_wink: Solche Ergebnisse wie deine brauchen einfach Übung. Und da ich das schöne Holz nicht ruinieren möchte habe ich beschlossen mich bei wärmeren Temperaturen erstmal kleineren Objekten (z. B. Schubladen) mit Handwerkzeugen zu widmen.

Aus den Gründen habe ich mich weiter an einer passenden Frässchablone versucht - mir ist dabei fast der Kopf abgeraucht :emoji_wink: Aber die ersten Ergebnisse motivieren mich... besser gesagt ich bin total im Zinken-Fieber :emoji_wink:)
Der erste Versuch besteht aus einer MDF-Schablone (hab eine Sperrholz-CNC) und 40mm XPS - Passt!
Jetzt die Schablone noch skalieren, ein paar Anschläge dazu und dann wird gezinkt bis der Fräser raucht :emoji_wink:

Blöde Frage: Spricht ja konstruktionstechnisch nix gegen eine halbverdeckte Zinkung, oder?
 

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NeuWäller

ww-ahorn
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Saubere Arbeit.
In den Schulbüchern steht, dass die Schwalben, auf halber Höhe gemessen, die doppelte Breite der Zinken haben sollen. Bei dir scheinen sie gleich breit zu sein, wie bei Fingerzinken.
2 : 1 ergibt weniger Schwalben und dadurch weniger Arbeit, und man kann sie natürlich nach Belieben noch breiter machen.

Gruß, Robert
 
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