Furnierschaden - Ursache?

Anja66

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Oh Ihr Allwissenden

Nachdem wir den Kulissentisch der Urgroßeltern für das Weihnachsfest mal wieder ausgezogen hatten habe ich die Gelegenheit genutzt einen Schaden im Furnier zu photographieren, der schon Zeit meines Lebens vorhanden ist.
P1200601.JPG
Die Verwerfungen sind unter 1 mm hoch, der Huckel in der Verlängerung meines Daumens vielleicht etwas über 1mm.

Ich frage mich schon lange, was "wir" da böses gemacht haben und was ich dagegen tun kann.
Kann das ein (zu)heißer Topf gewesen sein?
Kann man das bügeln?

Vielen Dank im Voraus!

und (weiter) Frohe Weihnachten!
Anja
 

Vaultdoor

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Hallöchen,

meine erste Idee wäre auch das Bügeleisen und ein nebelfeuchter Lappen darunter. Durch die Wärme des Bügeleisens wird der Knochenleim wieder flüssig, mit dem das Furnier aufgeleimt wurde. Der feuchte Lappen macht das Furnier etwas weich und verhindert auch, dass das Bügeleisen direkten Kontakt mit dem Furnier hat. Durch den Druck mit dem Bügeleisen wird dann das Furnier wieder aufgedrückt.
Aber vielleicht haben andere Leute hier noch bessere Vorschläge.

Viele Grüße

Maik
 

carsten

Moderator
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Hallo

also ich würde mich hier nicht auf online "Empfehlungen" aus unbekannter Quelle in einem Forum verlassen.
Hier einfach Bügeln könnte mehr verschlimmbessern als die Oberfläche zu Retten/ zu verbessern. Statt hier selbst was zu versuchen würde ich da evtl einen Fachmann zu Rate ziehen der das Stück erhält statt es zu verbasteln.
 

Friederich

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Den alten Leim wieder klebfähig zu machen, durch Erwärmen, ist durchaus ein übliches Vorgehen. Wobei ein richtiges Bügeleisen nicht optimal ist. Der Druck sollte nicht so großflächig sein. Ich hab schon inen "Schellackscmelzer" verwendet.
Schelllackoberfläche verträgt das natürlich nicht. Die müsste erneuert werden. Aber das wäre wahrscheinlich sowieso angebracht.
Wenns mit dem alten aufgeweichten Leim nicht funktioniert, soviel als möglic davon herauskratzen und frischen Knochen oder Hautleim einbringen. Entweder mitfeiner Spachtel aus Holzsplittern o.ä., oder mit Spritze mit dicker Kanüle drunterspritzen. Anpressdruck danach muss nur kurzfristig sein, dafür aber recht zügig erfolgen. Der Hautleim haftet schon nachkürzester Zeit; alleine durch die Abkühlung. Manueller Druck mit Fingern oder unter Zuhilfenahme kleiner Hölzchen genügt. Er haftet so schnell wie Sekundenkleber. Endgültige Härte durch das Trocknen dauert natürlich länger.

Alternative Methode: Schellackflocknsplitter unters Furnier schieben, und mit besagtem Schellckschmelzer das Furnier andrücken. Aber ganz vorsichtig wegen dxer Hitze! Blatt Papier unterlegen, und immer nur ganz kurz andrücken. Unter 1 sec,
Verflüssigten Schellack erstmal ganz weit unters Furnier pressen, und danach wieder in die andere Richtung, so daß überschüssiger Schellack aus dem Riss oder Schnitt herausquillt.
 

welaloba

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Hallo Anja,
1. Alten Leim rauskratzen geht in diesem Fall gaaarnicht.
2. Wenn der Leim erwärmt wird, ist meistens die Lackoberfläche beschädigt.
Mit Schellack unterfüttern ist hier ebenfalls Quatsch.
Bei solch kleinen offenbar geschlossenen Blasen würde ich als erstes mit feinster Kanüle etwas Wasser einbringen, warten bis das Furnier auch etwas weich wird, dann kalt pressen mit Papierzulage.
Sobald der Lack beschädigt wird durch Aktionen, die der Fragesteller selbst nicht reparieren kann durch zB. beipolieren, sollte der Tisch bei größerem Leidensdruck in eine Restaurierwerkstatt. Es gibt hier keine wirklichen Hausmittelchen.
Gruß Werner
 

Anja66

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Gut, dass ich Omas altes (nichtDampf)Bügeleisen nicht weggeworfen habe :emoji_wink: Da gibts auch kleine Druckflächen.
Im kalten Zustand drückt sich allenfalls die Beule unten ein wenig ... ich bin gespannt. Es wäre super, wenn es mit Wärme und Druck geht, denn die Macke ist natürlich mitten in der Platte und vorläufig gibt es keine Risse, durch die ich Leim raus oder rein fummeln könnte (klar, kann ich reinschneiden, aber das würde ich natürlich gerne vermeiden.)

Im Übrigen steht der Tisch auf der "Warteliste" für eine neue Schellackpolitur, aber wie das Leben so ist, vor die Bastelei hat der liebe Gott die die Arbeit UND Weihnachtsessenkochen gestellt. :emoji_wink:
 

Anja66

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Hallo Werner,
danke für die Warnung und den Rat.
Der Leidensdruck ist nicht sooo groß, die Beulen sind es ja auch nicht :emoji_wink:
1. Gut
2. In der Summe muss die Oberfläche ohnehin mal erneuert werden.
3. Kanüle habe ich und Wasser auch.
Und ich finde auch noch ein wirklich "wertloses" Opfer, an dem ich erstmal üben kann.

Danke :emoji_relaxed:
Anja
 
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