Liebe Carla!
Einmal ein paar Grundsätzliche Fragen.
Welche Holzarten sind vorhanden? Für welchen Zweck soll Furnier hergestellt werden? (Eigenverarbeitung, Export, Plattenerzeugung, lokale Vermarktung,.......)
Welche Mittel sind vorhanden? (Ein Furnierwerk kann schon in die Mio Euro gehen). Wieweit ist die Rohstoffzufuhr abgedeckt? (Furnierwerke sind kaum transportable- im Gegensatz zu so manchen Sägewerken). Wie ist die Wartung gesichert?................................
Ich schätze ihr werdet euch sicher schon so einige Gedanken über das ganze Projekt gemacht haben. Aber aus Erfahrung (2 Jahre EZA-Einsatz in Uganda) kann ich sagen, dass die Vorstellungen der lokalen Projektpartner oft sehr (bitte verzeih mir den Ausdruck) naiv sind. Wahrscheinlich ist der Gedanke eines Furnierwerks durch den Maximierunggedanken des Gewinns entstanden. Ein Stamm als Furnierware verkauft hat einen x-fach höheren Wert als der Stamm allein. Dies ist ja nichts geheimes und auch ein durchaus förderbarer Grundgedanke.
Es muss aber auch gesagt werden, dass bei der Furniererzeugung ein Höchstmaß an Präzision erforderlich ist. Die einzelnen Furnierblätter haben eine Dicke von 0,6- 1,2mm. Je nach Holzart und Verwendung. Diese Dicke darf aber beim Messern eines Stammes NICHT veriieren. Das heißt es darf nciht ein Blatt 0,6 und das nächste 0,7 haben. Sonst ist die Ware kaum, oder nur sehr billig zu verkaufen. Es stimmt dass die von der Maschine vorgegebn ist und auch gehalten wird. das dies geschehen kann bedarf es aber einer andauernden Wartung, Pflege und Einstellung. Ich habe die Erfahrung gemacht dass dies in Ländern in denen EZA geleistet wird fast nicht möglich ist. Da gehen einfach unsere Vorstellungen von Qualität mit denen der Projektpartner meist nicht konform.
Das war nur ein Beispiel das Berücksichtigt werden soll.
Ich will jetzt nicht von vornherein das Projekt zum Scheitern verurteilen, im Gegenteil, ich finde es sehr gut wenn sich jemand an solch große Projekte heranwagt. Ich möchte nur bitten die ganze Sache sehr genau zu durchdenken, und damit Projektmittel, persönliche Energie, und vor allem persönlichen Frust zu sparen. Ich hoffe es wird ein Erfolg.
gerhard