Fußbodenfarbe

Hülsenpfleger

ww-pappel
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Ich habe in meinem "neuen" Haus, Baujahr etwa 1900, Fußböden aus deckend gestrichenen Nadelholzdielen. Bevor ich zum Anstreicher gehe und dieser mir doch nur seine Hausmarke empfiehlt: welche Farben empfehlen sich zum deckenden Neuanstrich der Böden? Der letzte Altanstrich ist zwar mindestens 50 Jahre her, aber nirgends abgeplatzt oder abgelaufen. Außerdem möchte ich zur Substanzschonung die alte Farbe nicht völlig runterschleifen müssen, außerdem war ein deckender farbiger Anstrich in der Gründerzeit für diese Böden ja auch typisch.
 

TinaRestauro

ww-eiche
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Ich tippe mal, dass der Boden dunkelrot gestrichen ist. Dabei fällt oft der Begriff "Ochsenblut". Das waren häufig mit Ölfarben gestrichene Böden mit Eisenoxidrot als Pigment. Richtiges Ochsenblut wurde dafür eher seltener verwendet.
Ich würde die Böden gut mit Seife reinigen, LEICHT ANschleifen (nicht abschleifen) und wieder mit Leinölfarbe streichen. Dabei musst du allerdings in Kauf nehmen, dass die Farbe sehr lange trocknen muss.. Ausser du verwendest sikkativierte Leinölfarbe. Aber selbst da beträgt die Trocknungzeit einige Tage.

Gruß Tina
 

ensteff

ww-kastanie
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Hallo Tina, ich hänge mich mal dran

Wir haben die Situation, dass vor unserem Einzug vor über zehn Jahren ein Maler die ochsenblutroten Dielen zum Teil hell überstrichen hat, die neue Farbe hält nur schlecht.

In zwei Räumen ist noch die alte Fabe, aber eher in schlechtem Zustand. Unter welchem Markennamen / von welchem Hersteller kann ich sikkativierte Leinölfarbe kaufen? Ein Versuch wäre es wert.

Besten Dank, Steffen
 

WinfriedM

ww-robinie
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Bei farbigen Fußbödenlacken sind die meisten Naturfarbenhersteller - die ja ölbasierte Lacke im Angebot haben - sehr zurückhaltend, haben nichts im Programm oder raten von ab. Nicht ohne Grund, denke ich. Ölfarben bleiben relativ weich und treffen wohl nicht das, was man sich heute unter belastbarer Fußbodenfarbe vorstellt.

Wenn du es trotzdem ausprobieren willst: Kreidezeit Standölfarbe wäre ein typischer Vertreter.

http://www.kreidezeit.de/Produktinformationen/PDFs_Datenblaetter/Stand%F6lfarbe.pdf
 

Hülsenpfleger

ww-pappel
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Danke für die Antwort, Tina. Meine Zustandsbeschreibung war leider nicht vollständig. Die Böden dürften nach dem Krieg, aber gewiß vor 1960, nochmal gestrichen worden sein und zwar in den Zimmern mit einer sehr matten, aber offenbar doch gut haftenden und dauerhaften Farbe (Farbton aktuell graublau/graugrün). "Ochsenblut" könnte aber drunter sein, jedenfalls war eine deratige Farbe als unterste Farbschicht auf den Türen und Fenstern, die wir bislang anstrichmäßig instandgesetzt haben. Wie sieht es bei einer richtigen Ölfarbe (damit hatte ich auch bereits geliebäugelt) mit der Haftung auf u. U. andersartigen Altanstrichen aus, so erfahrungsmäßig?

PS: Weiß vielleicht jemand, woraus so Nachkriegsfußbodenfarben üblicherweise angemischt waren?
 

TinaRestauro

ww-eiche
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Ölfarben sind eigtl. eine der dauerhaftesten Farben überhaupt. Wenn der aktuelle Anstrich seit jetzt ca. 50 Jahren hält, würde ich da jetzt auch fast auf Ölfarbe tippen. War gerade in der Nachkriegszeit gebräuchlich, da billig. Kann man natürlich aus der Ferne nicht feststellen. Ölfarben ohne Harzzusätze haften auf praktisch allen Untergründen, sogar auf Glas sofern diese Altanstriche sauber sind. Zum Anschliff des Altanstriches würde ich trotzdem raten. Stellt man sich die Frarbe nicht selber aus Leinöl und Pigmenten her, wäre die von Winfried vorgeschlagene Variante eine gute Alternative.

P.S. ich ziehe Ölfarben auch beim Anstrich neuer Bauteile jeder Alkydharzfarbe o.ä. vor, da seit Jahrhunderten bewährt und sehr dauerhaft (blättert nicht ab und lässt sich gerade im Aussenbereich sehr leicht auffrischen ohne lästiges Schleifen)
 

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ww-ahorn
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kreidezeit rät zwischen dem letzten anstrich mit standölfarbe und voller belastbarkeit (incl. möbel) zu einer trockenzeit von etwa 10 wochen. darum werde ich auf einen modernen lack ausweichen müssen.
 
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