Frustfrage: Werkstück versemmelt

WoodyAlan

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Hi @all

ich muss mir mal den frust von der Seele reden:

Man hat sich gut vorbereitet, gut geplant bis ins Detail...
Man beginnt, alles läuft super, bis zu DEM Moment...Dem Moment bis man meint, man könnte einen Arbeitsschritt deutlich schneller und einfacher abarbeiten...:mad:
Auf den ersten Blick läufts super, man denkt sich - hähähä, super Idee...läuft.

Und dann kommt er, der Moment in dem man feststellt: :eek::mad: Wie blöd kann man sein...und das Werkstück ist versaut...Denkfehler...

Bin ich der einzige, der im Anflug von "ha...ich hab DIE Idee...", mal ein Stück Holz zu Brennholz veredelt?!?! eben erst passiert und ich könnt....waaaaahhh

Zugegeben: ich bin "ambitionierter Laie", aber passiert euch sowas auch? Vielleicht sogar den Profis unter euch?

grad ziemlich gefrustete Grüße
Markus
 

WinfriedM

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Klar, so ist das Leben. Aber du musst auch die andere Seite sehen: Wie oft hat man eine Idee, die etwas vereinfacht und die tatsächlich funktioniert.

Umgedreht: Wie viele Leute machen 30 Jahre lang etwas immer auf die gleiche Weise, weil sie nicht mal nachdenken, wie es besser gehen könnte.

Mit der Zeit wird man aber besser, Ideen bis zu Ende zu denken. :emoji_wink:
 

tiepel

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Hi,
Die Häufigkeit, dass so etwas passiert, ist bei mir proportional zu Stress und Anzahl der Arbeitsstunden auf der Firma , wenn man abends das, was man sich vorgenommen hat, noch fertig kriegen will.
Gruß Reimund
 

WoodyAlan

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Hi Winfried und Reimund,

da muss ich euch beiden zustimmen:

- "Ideen zu ende denken": alles andere wäre an sich sinnlos, dennoch - es passiert - in meinem Fall als "Ungelernter" leider noch viel zu häufig ---> üben üben üben

- Häufigkeit direkt proportional nur Stress und Arbeit: ja...leider ...

Holzwerkln hab ich mir als Ausgleich zum meinem regulären Informatikerjob angefangen, als Ausgleich. Handwerklich mit einem wirklich schönen, natürlichem und forderndem Werkstoff arbeiten, "greifliche" Ergebnisse schaffen.

und immer wenn man meint, jetzt hast was geschafft, man kennt sich bis zu dieser Ebene aus...*schnippp*...kommt der Übermut und man landet auf dem Boden der Tatsachen und stolpert über die eigene Dummheit (wobei das allerdings zugegeben unabhänging der erlernten Tätigkeit zu sehen ist wie ich meine).

Sorry wenn ich da grad eher ins philosophische abdrifte...bin grad am "schpeckulieren", was ich mit dem frisch geschaffenen Verschnitt anfange :emoji_grin:
 

Indirubin

ww-buche
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Holzwerkln hab ich mir als Ausgleich zum meinem regulären Informatikerjob angefangen, als Ausgleich. Handwerklich mit einem wirklich schönen, natürlichem und forderndem Werkstoff arbeiten, "greifliche" Ergebnisse schaffen.

Ich mache das genauso.
Ich brauche dann auch nicht "den Moment" dazu. Jedes meiner Projekte/Werkstücke enthält immer mindestens einen großen Denkfehler, meistens mehrere. Dazu kommen dann noch Werkzeugbedien- und -ungenauigkeitsfehler. Und natürlich schlichte normale Fehler oder Unfälle.
Die Hälfte der Projektzeit verbringe ich dann immer mit dem Ausbessern dieser Fehler.

(Zuletzt habe ich zum Beispiel mit Gehrungen angefangen. Das ist verhältnismäßig einfach und sieht viel besser aus als "auf Stoß". Aber meine Kreissäge ist nicht präzise genug dafür...)
 

threedots

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Moin,

ich wollte gestern auf die Schnelle noch ein paar Fräsungen für Dominodübel machen. Bei zwei Brettchen die falsche Seite erwischt, ich habs dann sein lassen und 'ne Flasche entkorkt.

Schönes WE...
 

WoodyAlan

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Ok ich merk scho, ich bin kein tragischer einzelfall
Kleinigkeiten. Passieren bei mir im Grunde auch bei jedem Projekt, manchmal aber auch gravierende Da steigt die Summe der Bierchen auch direkt proportional zur fehlersumme
Wobei das hin und wieder auch gleichzeitig die Ursache sein mag...☝️

Ich hab mir jetzt zumindest abgewohnt, zuvor penibel eine entwurfzeichnung zu machen und Brennpunkte gleich hervorzuheben. Das reduziert die verhassten Momente deutlich

Viele Grüße
Markus
 

threedots

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Hallo Markus,

Welcome back to Real Life v1.0.

Ich hab' an meinen zwei versemmelten Werkstücken ein bischen gesägt, gehobelt, geleimt, wider gesägt und geschliffen und beide gerettet. Morgen kann ich an meinem Projekt weitermachen.
 

Fiamingu

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Ab und zu, ist es besser, sofort das Werkzeug
fallen zu lassen, und den Feierabend einzuläuten.:emoji_wink:
Es gibt Tage, an denen nichts funktioniert. :mad:Und wenn
ich dann Mist nur noch multipliziere, streiche ich die
Segel und widme mich anderen Sachen.:emoji_slight_smile: Es ist
nicht alle Tage eitel Sonnenschein. Murphy's
law lässt grüssen. :emoji_grin:
 

tiepel

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Hi,
Mark, da hast Du sowas von Recht.
In der täglichen Arbeit bin ich ja Sesselfurzer. Einen Teil beschäftige ich mich mit 3-D-Konstruktion.
Au Mann, wie oft habe ich das erlebt? Das Projekt muss unbedingt fertig, der Termin kommt immer näher (Automobil-Zulieferer). Also gibt man alles 10 Stunden hinter sich, komm das geht noch. Stunde später Feierabend.
Am nächsten Morgen schaut man sich sein Werk an....
Und löscht den Quatsch, den man die letzten Stunden am Vortag konstruiert hat...
Aber an so einem Tag brauche ich nichts mehr handwerkliches machen, obwohl ich das als Ausgleich ansehe.
Gruß Reimund
 

glooblooz

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Hallo zusammen,

erst vor ein paar Wochen passiert: eine edle Flötenschatulle aus Esche, mit Einbohrscharnieren und Supermagneten als Schließer. Die Schatulle ist super geworden, Fräsungen der Vertiefungen, Passung der Scharniere alles super. Nur die Magneten habe ich mit den sich abstoßenden Seiten eingeklebt... keine Chance mehr, das Ganze zu retten... ich hab's nochmal gebaut.

LG
Achim
 

Spyderco

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Wo sich bei mir sehr gerne Fehler/ Patzer einschleichen:

"Das mache ich jetzt noch schnell ganz fertig!"

Dann wird gehudelt und gemurkst und schon schwillt die Zornesfalte. Der Folgefehler ist, wenn man dann versucht den Patzer, absolut schlecht gelaunt, auszubügeln....dann wird es meistens noch schlimmer :emoji_grin: sozusagen, verschlimmbessert.

Ich als Hobby-Holzer habe mich mit mir darauf geeinigt...wenn sich der erste Fehler ereignet oder man ihn gerade so noch abwenden konnte...Licht aus, Werkstatt zu, Bier auf.

Zudem gibt es noch Loser-Tage, an denen irgendwie gar nichts läuft und man stellt sich an wie die Kuh zum Seiltanzen dann...Licht aus...etc..
Der Folgetag ist in der Regel deutlich produktiver.

Ansonsten...immer locker bleiben, so gut es eben geht...

NG Spyderco
 
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