Freihandschnitte in großen dünnen Sperrholzplatten

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Hallo, meine Bearbeitungsaufgabe ist folgende:

Trennschnitt in 8mm Bootsbau-Sperrholz (2 Lagen 4mm aufeinander), freihand an vorgezeichneter Linie, Radien unendlich bis ca. 0,5m, teils noch enger - das geht dann aber auch in einem 2. Schritt per Nachbearbeitung.

Die Platten sind bis zu 5mx1,6m groß, das Schneiden geht also nur auf dem Boden liegend, evtl. mit einer Lage Wellpappe drunter.
Gewünschte Schnittgenauigkeit: besser als +- 1mm.

Insgesamt erfordert das geplante Projekt ca. 150m Schnittlänge.

Üblicherweise empfohlen wird für nahezu gerade Schnitte eine Handkreissäge und für enge Radien eine Stichsäge. Vorhanden sind eine ältere AEG-Kreissäge mit 160mm HM-Sägeblatt mit feiner Zahnung und eine einfache Bosch Pendelhub-Stichsäge.

Die Kreissäge kann nur Radien von mehreren Metern vernünftig bewältigen. Sie ist ziemlich groß und schwer für diese Aufgabe. Dafür könnte ich die Eintauchtiefe auf 8,5 mm stellen und problemlos mit untergelegter Pappe sägen.

Die Stichsäge macht selbst mit Pendelhub keine perfekt glatten Schnitte und sie erfordert Unterlegen von Distanzhölzern, die dem Sägeschnitt nicht im Weg sein sollten - sehr aufwändig in diesem Fall. Wahrscheinlich würde ich die Sägebätter etwas kürzen. Nacharbeiten der Teile (schleifen) wäre wohl unumgänglich.

Nun gibt es ja einige Mini-Tauchsägen mit 50-90 mm Sägeblättern, merkwürdigerweise aber nicht von Markenherstellern. Ich kann mir vorstellen, dass solche Sägen für mein Vorhaben der beste Kompromiss wären, wenn denn ihre Qualität denn passen täte.

Hat hier jemand schon mal ähnliche Aufgaben bewältigt und kann praktische Erfahrung beisteuern oder Anregungen geben?

Gruß,
Martin
 

Helmut60

ww-esche
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Hallo Martin,

dazu nehme ich eine Minitauchsäge mit 50 mm Sägeblatt. 5 m, 8 mm Sperrholz am Stück schaft sie locker ... aber keine 20 Sekunden im Leerlauf. Zu Radien kann ich nix sagen. Mein Nachbar wollte mal wissen was passiert wenn man sie im Leerlauf laufen läßt. Nach 20 Sekunden ging sie aus, und nicht wieder an.

:emoji_slight_smile: Helmut
 

glooblooz

ww-robinie
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Hallo,

ich habe keine Erfahrung mit sowas, würde aber - wenn schon eine Neuanschaffung möglich ist - dann eher auf eine gescheite Stichsäge mit Splitterschutz mit ordentlichen Blättern setzen. Wenn's Sperrholz ist, musst Du wahrscheinlich auf den Pendelhub verzichten bzw. halt nur die erste Stufe nehmen, weil der Schnitt sonst sicher recht fransig wird.

Ich persönlich würde versuchen, die Platte(n) hochkant aufzustellen und so zu sägen. Das liegt aber daran, dass ich schon eine sehr ruhige Hand habe - ich weiß nicht, ob Du das machen wolltest. Einen Versuch wäre aber sicher wert.

Gruß
Achim
 

tobtob

ww-kastanie
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Ich mach es auf verschiedene Weisen:
1. Wenn es schnell gehen soll (z.B.:emoji_grin:ie Jollen meiner Neffen.)
Beide Platten übereinander legen und gut fixieren. Drei bis vier Böcke mit Kanthölzern auf das erforderliche Mass vergrössern und dann mit der Stichsägen den Rissen folgen. Ist ein Kantholz im Weg, es unter dem Sperrholz einfach verschieben. Leichte Unregelmäßigkeiten werden weggeschliffen, über den Rest kommt satt Epoxi.

2.Wenn es gut werden soll und jemand anderes zahlt, übertrage ich die Risse auf 5mm Mdf, dass ich so lange bearbeite, bis sie meinen Wünschen entsprechen. Dann auf das Sperrholz legen und mit Oberfräser und Bündigfräser ausschneiden.
MDF ist kostengünstig und sehr gut geeignet passgenauig zu testen.
Das hat den Vorteil, dass man die Schablone auch einige weitere Male verwenden kann.

Gruss
Tobias
 
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