Fragen zur Verleimung

maclean

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Hallo*,

ich verleime Eichenbretter zu Tischplatten Ich habe gelernt, dass man die abgerichteten Bretter am selben Tag verleimen sollte. In einigen Beiträgen ist zu lesen, dass es auch ein alternatives Verfahren gibt. Bei diesem Verfahren werden die Bretter zu Teilstücken verleimt. I.d. R. so breit wie der Dickenhobel. Die Teilstücke werden auf Dickenendmaß gehobelt und anschließend zur finalen Patte verleimt.

Meine Fragen: Kennt/verwendet jemand dieses Verfahren? Kann ich die Teilstücke ohne erneutes Fügen verleimen (auch am nächsten Tag)? In wie weit müssen die Teilstücke nachbearbeitet werden bevor sie durch den Dickenhobel gehen(ausgetretener Leim)?:confused:

Bin gespannt auf euer Feedback

LG
Mark:emoji_slight_smile:
 

SteffenH

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Das kann man so machen, die Leimflächen sollten bei der Teilverleimung durch Zulagen geschützt werden, aber das ist eh klar. Den Leim sollte man abkratzen zur Schonung der Messer, und um eine ebene Fläche zu haben. Vor dem Hobeln der Teilflächen diese auf Windschiefe prüfen.
 

Glismann

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Es gibt auch verleimfräser.
Wir hobeln alles fertig und verleimen dann, auch mal Tage später.
Benötigt aber eine Tischfräse und den Fräser
 

Mitglied 59145

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Meist macht man das bei Platten die breiter sind als der Dickenhobel. Wir stellen die Platte dann so in die Presse wie so später verleimt wird. Man gibt halt an der entsprechende Fuge keinen Leim an. So passt du Fuge eigentlich immer. Sollte das mal nicht der Fall sein, gehe ich nochmal an die Abrichte. Ist mir das Werkstück zu schwer schneide ich sauber an der FKS nach.

Verleimfräser führt halt zu einer Steigerung des Materialeinsatzes. Nicht unerheblich.
Hatt beides Vor- und Nachteile.

Gruss
Ben
 

maclean

ww-ahorn
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Danke für das Feedback:emoji_slight_smile: Ich hab halt einen kleinen ADH. Da passen durch den Dickenhobel in der Breite 31 cm. Also würde ich bei einer Tischplatte von 90 cm breite 3 Teilplatten machen. Was ist eigentlich der Vorteil einer solchen Vorgehensweise? Vermutlich das man zum Schluss weniger Arbeit mit dem Entfernen der Leimreste hat, da man in dem Beispiel nur noch zwei Leimfugen zu bearbeiten hätte, oder?

LG
Mark
 

Clemens J.

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Hallo,

wenn man ein Platte in der Breite mit stumpfen Leimfugen verleimt, und dazu nur Schraubzwingen zur Verfügung hat. muss man recht flott sein und auch etwas Erfahrung mit dem Ansetzen der Zwingen haben. es sind dann halt schnell 6,7 oder mehr Leimfugen die kontrolliert werden müssen. Die Platte muss eben gespannt werden. Ich verleime solche Sachen uch immer schrittweise, damit ich die einzelnen Segmente auf Dicke hobeln kann. Meist füge ich dann noch einmal, allerdings auf der Fräsmaschinn (liegend).

Gruß Clemens
 

Mitglied 59145

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Danke für das Feedback:emoji_slight_smile: Ich hab halt einen kleinen ADH. Da passen durch den Dickenhobel in der Breite 31 cm. Also würde ich bei einer Tischplatte von 90 cm breite 3 Teilplatten machen. Was ist eigentlich der Vorteil einer solchen Vorgehensweise? Vermutlich das man zum Schluss weniger Arbeit mit dem Entfernen der Leimreste hat, da man in dem Beispiel nur noch zwei Leimfugen zu bearbeiten hätte, oder?

LG
Mark

Ich spare Material, auch ein Verleimfräser nimmt Material ab. Die mit der Trapezform mehr als die einfach gezackten.
Ich muss nicht extra die Fräse einrichten, die Abrichte steht da.
Leim angeben geht auf glatter Fläche viel einfacher.

Grösster Nachteil ist das man nicht so auf den Holzverlauf achten kann wie beim hobeln einzelner Bohlen.

Der Leim muss ja auch zum hobeln ab, also da ist eigentlich kein Unterschied.

Edit: Ich persönlich finde Verleimprofile auch hässlich!

Gruss
Ben
 

maclean

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Das mit der Fräse geht sicher auch gut, aber ich bin da eher bei Ben. Ich habe bisher Tischplatten in einem Durchgang verleimt und hatte eigentlich nie große Schwierigkeiten damit. Ich hab mir dafür einen Rahmen auf Rollen geschweißt, Bessey Türspanner drauf gemacht und mir dazu zwei Niederhalter gebaut. Damit geht es eigentlich ganz gut. Bei größeren Teilen verwende ich dann auch mal Zulagen.

LG
Mark
 

Holz-Fritze

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Hallo*,

ich verleime Eichenbretter zu Tischplatten Ich habe gelernt, dass man die abgerichteten Bretter am selben Tag verleimen sollte.
LG
Mark:emoji_slight_smile:

Ich habe das auch mal von einem Schreiner gelernt. Aber die Gründe dafür würden mich mal interessieren.
Ich halte mich da nämlich mitlerweile nicht mehr dran und verleime auch schon mal Tage später. Bisher habe ich nie Probleme gehabt.
 

SteffenH

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Ich habe das auch mal von einem Schreiner gelernt. Aber die Gründe dafür würden mich mal interessieren.

Weil es nicht ganz auszuschließen ist, dass die Hölzer wieder krumm oder windschief werden. Das ist von vielen Faktoren abhängig, Holzart, Holzfeuchte, Werkstattklima etc. Man kann ja durchaus beobachten, dass sogar ein frisch abgerichtes Stück schon wieder leicht rund sein kann, wenn es ans verleimen geht.
 

Holz-Fritze

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Weil es nicht ganz auszuschließen ist, dass die Hölzer wieder krumm oder windschief werden. Das ist von vielen Faktoren abhängig, Holzart, Holzfeuchte, Werkstattklima etc. Man kann ja durchaus beobachten, dass sogar ein frisch abgerichtes Stück schon wieder leicht rund sein kann, wenn es ans verleimen geht.

Ah ok, dass heißt wenn ich das vorher prüfe ist alles ok. Ich dachte immer der Leim würde sonst nicht gut halten.

Ich habe eine Bohle im Keller die hatte ich vor einem Jahr auf Dicke gehobelt. Die ist jetzt richtig keilförmig geworden. :mad:
 

teluke

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Verleimprofilfräser sind, dort wo man die Kante sieht, wirklich kein Hingucker. Sieht so "industriell" aus.
Ich richte die Bohlen ab füge beide Kanten und verleime dann. Die zweite Seite lasse ich sägerauh.
Nach dem verleimen geht das Teil dann durch die Dickte. So habe ich den geringsten Hobelverlust.

Ist das Teil für die Dickte zu breit verleime ich es zu Teilstücken die nicht zu breit dafür sind.
Nach der Dickte bohre ich dann ein paar Dominos ein und verleime die Teilstücke. Dadurch sind praktisch keine Kantenversätze vorhanden.

Ich habe im Moment Schubladenböden von rund 90cm Breite. Die mache ich einfach aus zwei Teilen und leime sie erst beim Zusammenbau der Schublade mit ein wenig Leim zusammen.

Zum Schluss schneide ich die Enden auf der FKS.
 

holz-wurmmm

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Weil es nicht ganz auszuschließen ist, dass die Hölzer wieder krumm oder windschief werden. Das ist von vielen Faktoren abhängig, Holzart, Holzfeuchte, Werkstattklima etc. Man kann ja durchaus beobachten, dass sogar ein frisch abgerichtes Stück schon wieder leicht rund sein kann, wenn es ans verleimen geht.

Bei mir haben sich Buchenbretter innerhalb einer Woche um 5mm verzogen. Siehe https://www.woodworker.de/forum/gratleiste-genutet-vs-geschraubt-t99373.html.

Das ist wohl eher ein extremer Fall. Für mich bleibt die Frage, ob die Bretter sich gegenseitig wirkungsvoll am Werfen hindern können. Oder verwandelt sich die Platte dann in eine Buckelpiste?
 

SteffenH

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Ich bin da nicht so sehr pingelig. Wenn die Leimflächen ok sind, wird die ein oder andere krumme Lamelle beim verleimen einfach mit gerade gezogen. Der Leim hält das ohne Probleme. Nur Windschiefe ist nicht so gut, da kommt viel Spannung auf die Leimfuge bzw. auf das Brett, wenn man das zwingt. Sollten die Flitzebogen senkrecht zur Brettfläche krumm sein, ist es nicht verkehrt, die Teile dann wechselseitig zu legen, also so, dass sie abwechselnd oben und unten rausgucken. Mit Zulagen gerade halten, und verleimen. Habe ich noch nie Probleme mit gekriegt.
 
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