Fragen zur Stollenbauweise

spanier

ww-kastanie
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Hallo zusammen,

ich habe eine Frage zur Stollenbauweise, und zwar geht es um die Konstruktion wie im Bild unten zu sehen.
Wie muss der vertikale Stollen aussehen? Es geht mir genauer um die Ecken des Fachbodens - die obere Abdeckung habe ich ausgeblendet (eine der Ecken ist blau markiert).
Wenn ich Füllung der Seite und die Rückseite entsprechend in die Stollen in Nuten einlasse, müsste ich auch bei der Mittleren Abdeckung Raum für die Ausdehnung einplanen.
Das würde in der Konsequenz ja bedeuten, dass ich den Stollen ein wenig einsägen müsste.

Vielleicht denke ich gerade zu sehr ums Eck, aber mit wird nicht klar wie eine solche Konstruktion sinnvoller Weise durchgeführt wird. Die Idee des ganzen ist eine Kommode mit einem offenen Fach, und für dieses Fach brauche ich den eingenuteten Fachboden.

Der Stollen am Eck hätte dann vertikale Nuten für die Rückwand und die Seite und zusätzlich eine horizontale Nut für den Fachboden? Irgendwie sind mir das zuviel Nuten :emoji_slight_smile:

Vielleicht kann mich ja einer vom Fach erleuchten.

Vielen Dank

Spanier
 

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Norbert

ww-robinie
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Hallo Spanier,

eine Abwandlung der klassischen Stollenbauweise hat Flötotto seit Jahrzehnten im Programm:

FLÖTOTTO Produktdetail - Container offen 1 Einlegeboden

Dabei sind die "Stollen" (Querschnitt nur 34 mm x 34 mm) mit 10 mm breiten Nuten versehen: hinten und Seite zweifach, vorne einfach. Die Nuten sind 5 mm von den Außenkanten nach innen versetzt und 8 mm tief. An den senkrechten Kanteln sind sie nicht bis zum Ende gefräst. Als Füllung habe ich statt beschichteter Spanplatte ausschließlich 10 mm Buchensperrholz verwendet.

Die Rahmenkantel sind an den Ecken durch zwei Senkkopfschrauben 6 x 80 mm kreuzweise in verschiedener Höhe mit den anstoßenden waagrechten Rahmenhölzern verbunden, wobei die Schrauben entgegen klassischer Schreinerregeln in in Längsholz fassen (vorbohren!). Die Möbel sind trotzdem so stabil, daß sich z.B. die Bücher ohne Ausräumen in den auf den Rücken gelegten Regalen transportieren lassen.

Nach den ersten vor über 30 Jahren gekauften Flötotto-Containern habe ich inzwischen mehrere Dutzend solcher Möbel gebaut: mit und ohne Türen, als Bücherregale, mit viel und wenig Schubladen, als Schreib- oder Nähtischunterschrank u.v.m.; Beispiel:
woodworker . Damit sie nicht umkippen können, sind die Regale hinten mit den Unterschränken durch eine Lasche aus 6 mm Sperrholz verbunden, die ebenfalls durch die hinteren Verbindungsschrauben gehalten wird.

Bedingt durch das Einnuten der Wände ist die Oberseite nicht eben, sondern liegt vertieft. Wenn das stört, kann eine glatte Platte aufgelegt werden, die am Rand dünner gefräst ist, so daß sie in die Vertiefung faßt und damit gegen Verschieben gesichert ist.

Nur als Anregung.

Gruß

Norbert
 

spanier

ww-kastanie
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Hallo Norbert,

vielen Dank für deine informative Beschreibung!
Ich muss mal schauen wie ich das umsetzen kann.

Vielen Dank

Der Spanier
 

Ernie02

ww-pappel
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Flötotto Eigenbau bzw. Füllungen

Hallo,

ich hätte da mal ein Frage. Kennst Du oder jemand eine Adresse, bei der man Füllungen (Seitenwände) für das Profilsystem von Flötotto in weiß bekommt? Ich habe noch einige alte Container und Schränke, denen ich gerne neues Leben einhauchen würde. Ebenso bräuchte ich natürlich auch Türen.

Vielen Dank im voraus für Anworten.

Bert
 

medicusdkfz

ww-eiche
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Nur als Anregung.

Gruß

Norbert

Hi Norbert,

ich hätte noch ein paar Detailfragen:
- Welche Scharniere hast du verwendet (Typ und wo bestellbar?)
- Ich finde 10 mm breite Nuten zu breit und würde eher 6 mm starke nehmen. Spricht da etwas aus deiner Erfahrung dagegen (Belastung, etc.)?
- Bei meinem Holzhändler bekomme ich 35x55x2450 mm-Leimholzstollen aus Buche. Die würde ich von 55 auf 35 mm kürzen. Wo hast du die Kreuzbohrungen gesetzt? Zum Demontieren würde ich Rampamuffen einsetzen (Senkkofpschrauben M6 60 mm). Wie hast du die Container verbunden?
- Wie hast du das 32er-Lochreihensystem eingebracht?

Vielen Dank für deine Antworten,

Pierre
 
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