Fragen zur Holzwirtschaft und eine Idee

WooBoo

ww-pappel
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Ok, also ich stelle mich erst mal kurz vor: Marie.
Ich bin Im- und Exportbereich tätig, importiere nachhaltige, nachwachsende Rohstoffe (Bambus) aus meiner Heimat nach Europa. Zugegeben, ich bin ein bisschen vorsichtig, da ich nicht weiß, wie meine Anfrage bei euch ankommt. Nicht, dass meine Anfrage – quasi als Branchenfremdling – bei euch keinen Anklang findet.

Meine Fragen richten sich an all diejenigen, die wirtschaftliche Holzverwertung betreiben. Ich selber möchte nicht mit Holz handeln, da meine aktuelle Planung Richtung Bambusverarbeitung (Bambusleisten) geht – hierzu evtl. später mal ein anderer Thread. Ich möchte eine Idee vorstellen, die evtl. für den einen oder anderen Interessant sein kann.

Die Holzwirtschaft ist für mich eine fremde Branche, da ich mit anderen Gütern arbeite. Ich habe hin und wieder mal Geschäftsreisen in meine Heimat (nicht europäisches Land, jedoch an der Grenze zu Europa…nicht Russland) organisiert. So auch für einen Kunden, der sich für Holzbetriebe interessierte und mich der Branche nähergebracht hat.
Ich habe fast zwei Monate gebraucht, um alle Adressen und Kontakte aus der Holzwirtschaft in meiner Heimat zu prüfen, um mehr über deren Arbeiten zu erfahren. Wie sie dort arbeiten, wohin exportieren sie, wo steht die Holzwirtschaft, wird Raubbau betrieben oder wird kontrolliert, welche Holzarten haben sie usw., da ich für meinen Kunden eine Vorwahl treffen musste, welche Betriebe für ihn interessant sein könnten.

Ich war echt überrascht, mit wieviel Enthusiasmus und Hoffnung wir von den unterschiedlichen Betrieben empfangen wurden, die sich schon seit langen um den Export nach Europa bemühen, aber keine festen Kontakte nach Europa haben.
Mein Kunde selbst war auch überrascht und meinte, solche Betriebe kenne er nur aus Deutschland. Nun, nachdem ich seit ein paar Monaten wieder zurück bin, habe ich mir Gedanken drüber gemacht, ob es für viele deutsche Hersteller vielleicht interessant wäre, andere Produktionsstätten anzuschauen. Die Betriebe, zu denen ich Kontakt hatte, arbeiten vorwiegend mit Tanne und Fichte, haben jedoch auch andere Holzarten – auch Paulownia. Für meinen Kunden war die Reise erfolgreich und es wurden die ersten Prototypen produziert.
Deshalb habe ich überlegt, jetzt Geschäftsreisen zu planen und zu organisieren. Wenn sich also in Deutschland bestimmte Betriebe dafür interessieren, könnte ich das Treffen mit im Ausland ansässigen Betrieben organisieren und bei den Geschäftsanbahnungen unterstützen. Ich möchte für diese Tätigkeit beim Einkauf keine Provision haben. Ich würde nur die Reisen planen und auch vor Ort dabei sein, um die Gespräche ins Deutsche zu übersetzen. Da die Idee für mich relativ neu ist, möchte ich erst mal Kunden ins Land begleiten, damit auch alles klappt. Was meint Ihr, ist so was für euch hier interessant, oder ist die Branche/der Markt in Deutschland so voll, dass es keinen Bedarf gibt?

Mein monetäres Interesse wäre die Berechnung der Reisen, Vorbereitungen und Übersetzungen. Bei etwaigen Geschäften vor Ort wäre ich raus. Meine andere Intension hierbei ist, meine Heimat zu unterstützen.

Ich habe bislang noch nichts Konkretes unternommen. Wenn aber Bedarf in Deutschland besteht, würde ich meine Idee auch gerne professioneller umsetzen.

Danke vorab, freue mich auf zahlreiche Antworten :emoji_slight_smile:

Liebe Grüße
Marie
 

udo12345

ww-fichte
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Wo soll denn die Reise hingehen? Wäre zur Beurteilung der Qualität des Materials nicht ganz unwichtig.

Gruß Udo

p.s.

falls noch jemand Alpaca Wolle direkt vom Erzeuger kaufen möchte, ich habe eine Freundin, deren Abuela ín den peruanischen Anden Alpacas züchtet, spreche passabel Spanisch und alle meine Einkünfte kommen selbstverständlich einem lokalen Waisenheim zu Gute.

Ihr müsstet mir nur Flug und Aufenthalt bezahlen... :emoji_slight_smile:
 

WooBoo

ww-pappel
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Hallo Udo,
Danke für deine Antwort!

Das Land oder die Produktionsstätte ist natürlich kein Geheimnis. Es ist das schönste Land im Kaukasus, Georgien. Ich wollte am Anfang natürlich vermeiden alles mitzuteilen, da einige auf die Ideen kämen, einfach auf eigene Faust ins Land zu reisen - in der Hoffnung, da einfach rumzufragen und die zusätzlichen Kosten zu sparen. Ich habe das leider schon bei meinen Interessenten gehabt, dass ich meine Rohstoffe hier in Deutschland vorgestellt habe und auch deutschlandweit viel Akquise gemacht habe. Und Einige, nach dem sie viel von mir erfahren haben :emoji_slight_smile:, sind einfach ins Land geflogen und tatsächlich in den Provinzen gelandet, in denen ich auch meine Bambusrohre schneide. Die Bauern waren überglücklich einen ahnungslosen Deutschen - nur mit einem Übersetzer da zu haben.
Sie haben mich über skype kontaktiert und mir, das als Witz, erzählt, dass sie mit einem Deutschen gute Geschäfte gemacht haben. Ob ich ihn auch kenne und haben mir seinen Namen und Firma genannt:emoji_slight_smile:. Der hätte das Dreifache bezahlt. Es ist nur halt so, wenn man sagt, dass man aus „Germany“ kommt, dass die Preise schon ganz andere sind. Ich sage manchmal selber nicht, dass ich in Deutschland lebe, da ich sonst immer mehr bezahlen muss. Oder sie sagen mir einfach, es ist nicht machbar. Aber keine Angst, die Deutschen werden im Land gern gesehen. Da bekanntlich Deutschland im Produktionsbereich für Qualität steht.

Was die Werkstatt angeht: Es ist eine ca. 900 m² Werkstatt (kleine Fabrik) vorhanden, die für Möbelherstellung ausgestattet ist. Sie produziert grundsätzlich für den Inlandmarkt und ab und zu exportieren sie auch mal in die Türkei oder nach Israel.
Hierzu eine Frage: Kann mir mal jemand schreiben, ob ich hier auch eine E-Mail Adresse posten darf? Falls mich jemand persönlich anschreiben möchte.

Viele Grüße,
Marie
 

Sägenbremser

ww-robinie
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Hallo Marie

vor einigen Jahren hätte es mich schon noch wirklich
interessiert, aber heute wäre es mir zu anstrengend.

Ansonsten schreib einfach noch drei weitere Beiträge
und nach den herrschenden Forenregeln bist du danach
für PM freigeschaltet. Da kannst du mit den Anfragen in
der dir angenehmen Form weiter kommunizieren, bist in
der sicheren Position den Müll aussortieren zu können.

Wir haben vor zwei Jahrzehnten auch einmal in den
osteuropäischen Staaten angefangen, viel Ablehnung
erfahren und hätten für die heutige Form der möglichen
Kommunikation unser letztes Hemd gegeben. Das war
zu der Zeit noch mit wirklich vielen, zum Teil leider auch
völlig ergebnislosen Reisen verbunden, aber das Ergebnis
hat sich schon gelohnt.

Wünsche dir wirklich viel Erfolg, Harald
 

WooBoo

ww-pappel
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Hallo Harald,

vielen herzlichen Dank für deine umfangreiche Antwort und deinen Tipp!
Sehr schade, dass für dich das Thema nicht mehr interessant ist. :emoji_slight_smile:
Allgemein hatte ich ja sehr wenig Resonanz, nicht dass ich hier die Mehrheit verärgert habe:emoji_slight_smile:
Bitte schreibt mir auch die Kritik, mir ist die Meinung von euch hier sehr wichtig!

Ich habe heute einen Bericht im Focus.de mit dem Titel „Deutsche Möbelbranche unter Druck“ gelesen. Der Artikel war vom 29.08.2016.
Es geht darum, dass es die Hersteller in Deutschland schwer haben und mit mehr und mehr Importen auch hochwertiger Möbel zu kämpfen haben.
Und auch die Importquote sich in den letzten 15 Jahre verdoppelt hat. Etwas Gutes stand aber auch in dem Bericht: dass die die deutsche Möbelindustrie
mit einem Marktanteil von 5 % am Weltmarkt nach China und USA auf Rang drei ist und damit in Europa einen Spitzenplatz einnimmt.
Wenigstens das, sonst hätte ich noch ein schlechtes Gewissen für meine Idee.
Ich finde, alles hat seine Vor- und Nachteile. Ich wollte hier niemanden verärgern, es kann ja sein, dass diejenigen, die in Osteuropa Ihre Möbel herstellen,
an neuen Produktionsstätten interessiert sind. Und viele Betriebe können nur durch Auslandsproduktionen überleben. Andere wiederum gehen leider genau deshalb pleite.
Wenn es ein kleiner Trost sein darf, zielt unser anderes Projekt (ein Halbfabrikat aus Bambusleisten) genau "made in Germany" zu stärken, indem wir Bambusleisten
für Möbelhersteller in Deutschland zur Verfügung stellen. Diese werden dann nicht aus Asien kommen, was den Deutschen Herstellern auch wieder ein grünes Images verleihen könnte.

Hierzu sind wir leider noch nicht so weit, dass ich das als fertiges Produkt veröffentlichen kann. Wenn wir so weit sind, werde ich auf Jeden Fall die Produkte vorstellen. Ihr dürft gespannt sein!:emoji_slight_smile:

Liebe Grüße,
Marie
 
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