Fragen zum Gartenhausbau

Seb81

ww-pappel
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Hallo,

ich habe vor ein Gartenhaus aus frisch geschlagenem Kiefernholz zu bauen.
Ein Bekannter hilft mir beim Bäume fällen und wird direkt vor Ort die Stämme in Balken und Bretter zerlegen.
Ich würde gern wissen ob es sinn macht dieses Holz dann noch zu lagern (verziehgefahr) oder direkt (innerhalb von 1-2 Tagen) zu verbauen.
Es soll eine Rahmenkonstruktion werden, die vorerst nur von aussen Verplankt wird, damit das Holz dann trocknen kann. Was empfiehlt sich dafür dann als Wetterschutz aussen und wie müßte das Holz gegen Pilz und Insektenbefall geschützt werden?
Die Hütte soll 1 Jahr ohne Isolierung und Verschalung stehen, habe aber die befürchtung, das wenn nur aussen Wetterschutz aufgetragen wird, das es innen eventuell schimmelt oder sich Holzfresser einnisten.

Randdaten zum Haus
Fläche 3,35 m x 3,20 m
Rahmen aus 80 x 80
Beplankung: vertikal verstetzt doppelt beplankt 20 mm
Schrägdach mit Dachpappe und Dachrinne
Fundament: Betonplatte
 

Patme85

ww-buche
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Etwas mit frischen Holz zu bauen, macht nur selten Sinn. Das Holz wird noch sehr viel arbeiten, gerade wenn es frisch eingeschlagen wurde.
Wenn du Pech hast, reißt es dir deine ganze Konstruktion auseinander.

Besorg dir lieber beim Holzhändler Kammer-/Luftgetrocknete Kieferbohlen. Kostet ja nicht die Welt...

Zum Schutz gegen Pils und Insekten, ich weiß nicht was du für Farbwünsche hast, aber schau dir doch mal die japanische Technik Shou-Sugi-Ban an. Das schütz optimal und sieht noch klasse aus. Allerdings könnte Kiefer dafür etwas zu harzig sein.
 

Seb81

ww-pappel
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Der Grund für frisch geschlagenes Holz ist, das wir eigenen Wald haben. Die ersparniss ist daher nicht unerheblich als wenn ich Holz kaufen muss. Laut Aussagen einiger sollte es kein Problem sein wenn ich es sofort fest verbaue und nagle und nicht verschraub. Aber ich möchte mich halt vergewissern ob in dieser "Rohbauvariante" es funktioniert und nach einem Jahr dann Verkleidung und Dämmung bekommt.
Danke für deinen Tip, werde mir das mal anschauen.
 

bomtom

ww-nussbaum
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Frisch geschlagenes Holz verbauen und direkt mit Wetterschutz anstreichen? Das ist gar keine gute Idee. Ob Nägel oder Schrauben machen das Kraut nicht fett, das Holz wird noch ne Menge arbeiten, damit wirst du nicht glücklich.

Lass das Holz in Ruhe trocknen. Zur Not bastel dir ein Provisorium oder kauf ne lumpige Blechhütte wenn du den Stauraum dringend brauchst.
Du machst dir nur nen Haufen Arbeit, investierst dein Holz, deine Zeit, freust dich kurz über das tolle Ergebnis und dann fängts zum schwinden und reißen an. Ich würds nicht machen.
 

teluke

ww-robinie
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Blockhäuser werden auch mit frisch geschlagenem Holz gebaut.
Das Holz trocknet danach von alleine.
 

tomcam

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Ein Blockhaus ist eine ganz andere Bauweise, und es wird mindestens ein Jahr ohne Fenster und Türen stehen, um zu schrumpfen...danach geht es mit dem bauen weiter.
 

teluke

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Ein Blockhaus ist eine ganz andere Bauweise, und es wird mindestens ein Jahr ohne Fenster und Türen stehen, um zu schrumpfen...danach geht es mit dem bauen weiter.

Richtig.
Aber aus welchem Grund soll der TE das nicht ebenso machen?

Ich werde nach Ostern für einen Nachbarn ein paar Robinien aufsägen.
Daraus wird ein Rancherzaun.
Gebaut wird der dann direkt nach dem Aufschneiden.

Wie trocken oder nass das ist spielt doch in einem solchen Fall keine Rolle.
 

tomcam

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Ja, wenn er es in Blockbauweise erstellt geht das natürlich, nicht jedoch in Fachwerk.-/Rahmenbauweise....
Ein Zaun ist ja auch wieder etwas anderes, aber wenn man eine Aussenschalung aus nassen Brettern macht, da schwindet schon noch einiges, dass man dann die Hühner durchjagen kann.....
 

falco

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Ich verstehe ebenfalls nicht warum das nicht gehen sollte. Man muss nur bedenken dass das Holz in der Breite eben schwindet, in der Länge aber nicht. Dadurch drängt sich die Rahmenbauweise nahezu auf, da eben der größere Anteil an Holz stehend verbaut wird, eben genau anders als bei Blockhäusern.

Bei der Schalung muss eben etwas mehr in der Breite an Überlappung zugegeben werden, damit es später keine Lücken gibt (so wie ich das verstehe wird das ne Boden/Deckel Schalung?). Dann sauber ablüften lassen indem man es eben nicht verschließt und alles wird gut. Darauf achten dass genug Dachüberstand vorhanden ist, das ist über kurz oder lang der Schlüssel für eine dauerhafte Holzfassade, vor allem im bodennahen Bereich.
 

Friederich

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Selbst bei ordnungsgemäß runtergetrocknetem Holz kanns durch starke Sonneneinstrahlung noch genug Ärger geben durch das Schwinden.
Ganz frisch geschlagenes würd ich auf keinen Fall verwenden.

Bei Boden/Deckelschalung werden zumindest die Deckel mit je zwei Schrauben befestigt.
Das ist selbst bei trockenem Holz nicht unkritisch.

Holzschutz war neulich hier das Thema: https://www.woodworker.de/forum/behandlung-gartenhaus-fichte-t100205-3.html#post536093
Macht auch nur bei trockenem Holz Sinn.
Wobei das nicht das eigentliche Problem ist. Die Hütte könnte ohne weiteres auch 2-3 Jahre ganz ohne Schutz dastehen.
 

IngoS

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Hallo,

den Rahmen, das heißt das Fachwerk kannst du mit grünem Holz bauen (war früher bei den Zimmerleuten üblich). Die Beplankung würde ich allerdings erst mit lufttrockenem Holz später anbringen.
Also Rahmen aufbauen, Dach drauf und austrocknen lassen. Die Verkleidungsbretter schön aufstapeln und auch trocknen lassen. So wird es was.

Gruß

Ingo
 

Seb81

ww-pappel
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Danke für die vielen Antworten. Ein Bekannter (Zimmermann) hat mir gestern noch Tips mit gegeben und ich habe mir auch die Shou-Sugi-Ban Technik angeschaut und bin begeistert davon. Rahmen wird nun 100x100 ausgeführt mit 160x100 ober Balken als Auflage für das Dachgerüst und 120x80 Sparren.
Soweit ich Rat bekommen habe sollte es weniger ein Problem darstellen wenn ich nur die Aussenwand doppellagig verstetzt beplanke und das ganze dann min 1 Jahr austrocknen lasse. Nehme natürlich gerne noch weitere Ratschläge an.
 
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