Fragen zu Werkbankbau - insb. Einbau Vorderzange, Lochraster

MB__AC

ww-buche
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Hallo zusammen,

lange musste ich den Bau meiner Werkbank verschieben, aber nun konnte ich endlich das Untergestellt fertigstellen.
Was ich noch nicht gemacht habe, ist die Tischzargen, die die Platte "mittig" stabilisieren sollen, einzubauen. Aus gutem Grund:
wenn ich die Vorderzange einbaue, kommt mir mindestens eine Zarge in die Quere.

Hier mal ein Bild der ursprünglichen Konstruktion:
alter Plan.jpg
In rot der Bereich, in dem in etwa die Grundplatte der Vorderzange sein wird.

Wenn ich die Konstruktion abändere (siehe Bild), wäre dieses Problem gelöst:
neuer Plan.jpg
Nur befürchte ich Einbußen in der Stabilität.

Wie sehr ihr das? Die Konstruktion besteht außen herum aus Leimholz Fichte in der Dimension 12x6 cm.


Als Platte möchte ich eine 19 mm MDF Platte nutzen. Dabei stellt sich mir aber jetzt die Frage, wie ich die Vorderzange daran befestige? 19 mm ist nicht sonderlich dick, um eine schwere Vorderzange zu halten. Es handelt sich um eine Vorderzange von Feinewerkzeuge (https://www.feinewerkzeuge.de/spindel.html Art Nr. 300651).
Würdet ihr in dem Bereich die MDF Platte einfach aufdoppeln?

In dem Bereich kann ich dann aber auch kein Lochraster nutzen, aber das müsste ja bei jeder Werkbank / Hobelbank im Bereich der Vorderzange so sein?
Das Lochraster möchte ich mit dem Parfguide-System anfertigen, dass ich mir in der Nähe ausleihen kann. Am Anderen Ende der Werkbank (gesehen von der Vorderzange aus) wird eine Oberfräse integriert werden. Würdet ihr dann, bis auf diesen Bereich, überall das Lochraster einbringen?

Mir fehlt hier leider komplett die Praxiserfahrung um Vor- und Nachteile abzuwägen.
 

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flüsterholz

ww-robinie
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Bei der Stabilität sehe ich keine Probleme. Die Vorderzange befestigst du nicht an der Bankplatte, sondern unterhalb des Rahmens. Mit entsprechend dimensionierten Backen kommst du dann auf Tischhöhe. Hinter dem Rahmen müsstest du dort, wo du die Zange hinhaben möchtest, müsste noch ein wenig Holz hin.Entsprechende Kanthölzer oder ähnliche. Wenn du dieses nicht bis hoch zur Arbeitsplatte baust, sondern zur Arbeitsplatte genügend Platz für Benchdogs lässt, wäre das Lochsystem ja kein Problem. Zur Veranschaulichung gibt es sicher was auf Youtube
Gruß Michael
 

MB__AC

ww-buche
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Hallo Michael,
danke dir für deine Ideen. Unterhalb des Rahmens würde bedeuten, dass die Spindel der Spannzange (meisten gleichzeitig die Mitte) 13,9 cm unterhalb der Oberfläche der Werkbank liegt. Das erscheint mit ein wenig viel.
Zudem wollte ich gerne die Spindel und die Führungen durch den Rahmen führen, damit ich den Rahmen als Teil der Spannzange (Holzbacke) fungieren kann.
 

MTrp

ww-esche
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Warum möchtest Du eine 19mm MDF-Platte als Bankplatte verwenden? Ich würde die Platte wesentlich dicker und bevorzugt auch aus einem härteren Material machen. Mein Rahmen ist aus 80x80mm Fichten-Staffeln und die Platte aus 38mm Buchen-Leimholz. Zusätzlich habe ich noch 10mm MPX zwischen Zangen-Grundplatte und Bankplatte angebracht, um die Zangenmechanik möglichst zentral durch die Spannbacke mit der von mir gewünschten Höhe durchlaufen zu lassen.

Eine dickere Platte hätte ich auch den Vorteil, dass Dir die Zangenmechanik bei den Löchern nicht zwingend in die Quere kommen muss. In Abstimmung mit den Haken, die Du einsetzen möchtest, könnten es ggf. auch Sacklöcher sein.
 

MB__AC

ww-buche
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Ich habe lange überlegt, ob ich eine dünne oder dicke Banklpatte nutzen möchte und mich auch hier im Forum beratschlagt.

Ich kann durch die 19mm Platte mit 20mm Bohrungen auf diverses Zubehör für den MFT zurückgreifen und habe auch schon ein paar Spannelemente gekauft.

Was ebenfalls aktuell von Vorteil ist: MDF ist noch gut bezahlbar. Und sollte die Platte mach zu verschlissen sein, tut eine neue Banklpatte nicht weh.
 

MB__AC

ww-buche
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Habe gerade mal nachgeschaut: finde auf den ersten Blick gar keine Massivholzplatte in 200x90 mit entsprechender Dicke. Würde dann wohl auf multiplex hinauslaufen. Oder MDF aufgedoppelt....

Hmm, jetzt bin ich wieder am zweifeln....
 

MB__AC

ww-buche
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Also ich habe jetzt noch mal überlegt:

Wenn ich eine dickere Platte einbaue, entstehen die folgenden Nachteile:
- Werkbank wird etwas zu hoch sein
- deutlich höhere Materialkosten
- bereits vorhandene Spannelemente können doch nicht genutzt werden

Die größten Nachteile sehe ich wie folgt:
- geringere Stabilität wegen weniger Gewicht --> sollte durch den sehr massiven Aufbau der Unterkonstruktion und den Inhalt der Unterschränke egal sein
- eventuelles Schwingen der Platte bei starker Beanspruchung --> eventuell bringe ich einfach noch 1-2 mehr Zargen ein, an denen ich die Platte befestige. Dann kann da nichts mehr schwingen.

Mir ist nur noch nicht ganz klar, wie ich die Kanthölzer (oder was auch immer) unterhalb der Werkbank so anbringen kann, dass diese stabil genug für die Belastungen durch die Zange sind. Klar, an einer Seite kann ich sie am Rahmen anbringen, aber was mache ich im hinteren Bereich?
 

NOFX

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Die Belastung der Vorderzange geht ja größtenteils direkt wieder in die Tischfläche oder an die Kante. Ich würde daher - ähnlich wie anfangs angedacht - längs Verstärkungen montieren, um die Kräfte und Momente da aufzunehmen, wo sie entstehen.
 

MTrp

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Ich werde irgendwie nicht ganz schlau, was Du auf/mit der Werkbank letztendlich machen möchtest? Aus der sehr massiven Dimensionierung des Rahmens und dem Einbau der Vorderzange würde ich schließen: Hobeln, Stemmen u. dgl. Dazu ist aus meiner Sicht eine 19mm MDF-Platte wenig geeignet. Andererseits möchtest Du mittels Parfguide-System ein sehr genaues Lochraster unterbringen, woraus ich wiederum eher schließen würde: Anschläge für Schnitte mit der Tauchkreissäge oder Fräsungen mit der Oberfräse, kleinere Werkstücke spannen u. dgl. Hierfür wäre die 19mm MDF-Platte in Ordnung.

Wenn Du bei der MDF-Platte bleiben möchtest und um die Stabilität bei der Verwendung der Vorderzange bangst, dann dopple die Platte auf der Unterseite mit einem Stück Multiplex mit 20-25mm auf. Lass dieses am Rahmen anstehen und verschraube es unabhängig von der Vorderzangen-Grundplatte mit der Arbeitsplatte. Die VZ-GP verschraubst Du dann durch das MPX und bis in die MDF-Arbeitsplatte.
 

MB__AC

ww-buche
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Die "Verwirrung" ist mir nicht neu. Habe ich hier im Forum beim Beschreiben meines Anliegens schon ein paar Mal erlebt. Kann ich auch nachvollziehen.

Also ich möchte eigentlich so etwas wie die "eierlegende Wollmilchsau". Ich werde nur eine Werkbank haben und mit der möchte ich möglichst viel Abdecken können. Ich arbeite noch nicht so lange mit Holz, daher kann ich nicht sicher sagen, wohin es sich entwickeln wird. Aber ich denke, dass ich primär mit Maschinen arbeiten werde. Daher auch das genaue Lochraster. Trotzdem möchte ich nicht ausschließen, dass ich ab und an mal für eine Verbindung etwas ausstemmen möchte / muss.
 

NiklasAG

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bau doch einfach die Bank wie sie dir zurzeit sinnvoll erscheint, mit einer MDF-Platte. Die Löcher bohrst du nach Bedarf.
Wenn du nun nach einem Jahr merkst, dass du nur von Hand arbeitest und dich die Platte stört, dann baust du eine Massivholplatte ein. Aus dem MDF bastelst du etwas für die Werkstatt. Und wenn du merkst, dass du schon die halbe Platte mit Löchern versehen hast, aber kaum hobelst, dann bist du zufrieden.
Was bringt es dir, ausser Mehrkosten, wenn du eine massive Platte verbaust, diese dann aufgrund von youtubevideos verlöcherst und dann merkst, dass du die Löcher gar nie brauchst? Oder lieber die Unbeschwertheit einer MDF-Oberfläche hättest und nun die teuere Platte verbaut ist?
 

MB__AC

ww-buche
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Danke für eure weiteren Hinweis und Meinungen.

Momentan habe ich eine Hobelbank von einem Freund geliehen, der vorübergehend keinen Platz dafür hatte. Die Bank ist mir deutlich zu klein, aber ich nutze schon regelmäßig die Löcher um Werkstücke zu verspannen, damit ich dann z.B. mit dem Bohrständer daran arbeiten kann.
Also ein Lochraster möchte ich auf jeden Fall haben, ich weiß nur nicht genau wo und wie...
Eigentlich würde ich deinen Rat @NiklasAG definitiv befolgen. Blöd ist nur, dass ich mir das Parfguide System immer wieder erst ausliehen muss. Das kostet Geld und bedeutet etwas aufwand, da ich es abholen und bringen muss.
Naja, aber ich werde es wohl so machen: MDF Platte, da der Wareneinsatz verschmerzbar ist, dazu nicht zu viele Löcher zum verspannen. In einem Jahr weiß ich dann, ob es ne gute Entscheidung war :emoji_wink:
 

FredT

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Dann mach dir doch mit dem ausgeliehenen Werkzeug einmal für dich eine Masterschablone in Siebdruck oder ähnlichem Material. Ansonsten reichen für die Abstandsbestimmungen auch Lochblechstreifen...
 

zaunpfahl

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Dann mach dir doch mit dem ausgeliehenen Werkzeug einmal für dich eine Masterschablone in Siebdruck oder ähnlichem Material. Ansonsten reichen für die Abstandsbestimmungen auch Lochblechstreifen...
Hast Du ein bestimmtes Produkt vor Augen? Finde die Idee gut, als ich mal geguckt habe wäre es aber entweder in Gefrickel ausgeartet, oder doch recht schnell wieder teuer...
 

KalterBach

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Also ein Lochraster möchte ich auf jeden Fall haben, ich weiß nur nicht genau wo und wie...
Ich habe auf dem Arbeitstisch das Lochraster mit dem ParfGuide erstellt. Einmal umlaufend am Rand. Zwei Drittel des Tisches voll, ein Drittel ohne. Da sitzt meine Oberfräse. Vor allem fällt Kleinzeug dort nicht durch die Löcher.

IMG_6606.jpeg
 
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MB__AC

ww-buche
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Nach diversen Verzögerungen, weil entweder meine Frau, meine Kinder oder ich krank waren, konnte ich heute endlich Phase 1 des Werkbankbaus abschließen. Ich bin ganz zufrieden bislang.

Als nächstes wird die Vorderzange eingebaut. Dann muss ich noch das lochraster bohren und die Fräsplatte einlassen. Ach und ich baue noch Schubladen / Fächer unten ein, um den Platz richtig zu nutzen und noch mehr Gewicht auf die Bank zu bringen.

Ps: ich habe vorher noch nie etwas gebaut. Dafür bin ich ganz zufrieden.
 

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IngoS

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Hallo,

sieht ja schon gut aus.
Bohr aber bloß nicht zu viele Löcher rein. Lass dir reichlich Platz zum Arbeiten an kleinen Teilen.
Ich schätze Mal dass bei so einer Volllochplatte 90% der Löcher nie gebraucht werden.
Selbst bei meiner Hobelbank mit einer Lochreihe habe ich in rund 35 Jahren noch nicht alle Bankhakenlöcher gebraucht.

Gruß Ingo
 

Heener

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1674458498589.png
Da wollte ich zunächst auch vollflächig Löcher 20mm einbohren, bin aber froh, dass ich es nicht gemacht habe.
Die Unterkonstruktion und Schraubenverteilung war danach ausgerichtet, deshalb könnte ich es jederzeit noch machen(Raster 100x100mm).
An der Schürze ringsum sind die Löcher da und die Schienen habe ich noch zu Spannen.
Grüße
 

MB__AC

ww-buche
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Danke euch. Da ich das schon öfter hier gelesen habe, werde ich es beherzigen. Unter die Platte sollen auch noch 1-2 Tischzargen zur Verstärkung der MDF Platte. Aber erst muss ich noch schauen, wie und wo genau ich die Vorderzange anbringe. Und ich werde das Lochraster berücksichtigen.

Ich weiß, wenn man schon lange mit Holz arbeitet, ist die Werkbank nichts Besonderes. Aber ich freue mich trotzdem, dass ich sie selbst gebaut habe. Sie sollte mir lange Jahre als Grundlage für weitere Projekte und Erfahrungen dienen.
 
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