Fragen zu Esstischbau

Fatso Katz

ww-birnbaum
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Hallo,

wie in einem anderen Thread schon geschrieben, baue ich zur Zeit einen Tisch ähnlich diesem: http://www.stimberlake.com/maple_extensiontable.jpg

Allgemeines zur Konstruktion:
Maße Tischplatte: 145 x 85 cm
Beine und Zargen werden mit Schlitz und Zapfen verbunden. Zusätzlich wird der Zapfen mit zwei "drawbored Dovel" (ich kenne die deutsche Bezeichnung nicht) versehen. Ähnlich wie hier: [ame=http://www.youtube.com/watch?v=rhc12thf2fc]168 - Drawbored Mortise & Tenon Joint - YouTube[/ame] (bei 6:18 Min sieht mans gleich).
Die Platte wird mit 2 Gratleisten gegen werfen versehen und außerdem mit Nutklötzen am Untergestell befestigt.
Die Beine werden auf den Innenseite auf 2/3 der Stärke verjüngt.

Je näher man den Einzelschritten kommt, desto mehr fällt einem ein was man beachten muss. Deswegen stelle ich hier mal meine letzten Fragen:

- wo sollten die Gratleisten positioniert werden? Mein erster Einfall wäre gewesen die 145 cm Länge der Platte zu dritteln, also etwa 45 cm vom Rand entfernt. Aber dann würde ich Gefahr laufen, dass die Gratleisten beim Sitzen an den Knien stören z. B. wenn man die Beine überschlägt. Kann man die Leisten auch in die Nähe der Zargen positionieren? Also etwa 10 cm vom Rand entfernt (Platte hängt 6 cm über die Zargen)

- Tischbeine werden ja oft mit der TKS oder Formatkreissäge verjüngt. Meiner Makita MLT 100 trau ich aber keinen schieß weit. Der Parallelanschlag ist zu kurz um ein kleines Klötzchen am Bein festzukleben und dann entlang zu führen. Der Queranschlag taugt allemal zum wegwerfen. Handhobel habe ich leider keinen, Dickte natürlich auch nicht :emoji_slight_smile: welche Möglichkeiten hab ich noch?

- Die drawgebohrten Dübel sollten ja weder zu nah aneinander liegen, noch zu nah am Rand des Zapfens, damit dieser noch genug Material an der Seite zur Verfügung hat. Ist eine Position von etwa 1/3 der Zapfenbreite angemessen?

- Oberflächenbehandlung: Ich habe mal ein Reststückchen geschliffen und geölt. Das Ergebnis gefiel mir schon sehr gut. Ich würde das Untergestell 2 mal und die Platte 3 mal ölen. Ist das angemessen? Oder ist Öl überhaupt das falsche Mittel an dieser stelle? Wird die Platte damit einigermaßen versiegelt, sodass man in Ruhe den Lappen holen kann wenn man mal ein Glas Wein verschüttet?
Generell bin ich gerade auf der Suche nach einem guten Buch zur Oberlächenbehandlung. Habt ihr Tipps? Gerne darfs ein ordentlich alter Schinken sein. Das Buch von Fritz Spannagel fand ich super.

Vielen Dank schonmal für Hilfen!

viele Grüße
Fatso
 

kobalt

ww-robinie
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  1. Wieso stören die Gratleisten mehr als die Zargen? Wie hoch möchtest Du die denn machen?
  2. Mit einer Handsäge und den Rest schleifen
    Ein paar Euro in einen Hobel investieren
    Vielleicht einen einfachen "Cross Cut Sled" bauen
  3. Da kenne ich mich nicht aus
  4. Ölen ist gut. Wenn man ausgelaufene Flüssigkeiten nicht stehen lässt, passiert da eigentlich nichts.
Gruß Kai
 

raziausdud

ww-robinie
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Hallo,

die genannte Makita ist doch eine Tischkreisssäge!? Bau Dir ein (minimal) einfaches Schiebebrett, also ein Brett mit einer Leiste drunter für die Nut im Tisch, zuerst mit Überbreite, dann einmal über die Säge schieben. Auf die entstandene Schnittkante/Anlegekante könntest Du Dein Bein ... nein das Tischbein :emoji_wink: entsprechend ausgerichtet fixieren, auf dem "einfachen Schiebebrett" mit Hölzern und Schrauben.

pardon:emoji_open_mouth:ben wurd schon cross--cut-sled genannt, das ist das selbe in grün ...:emoji_wink:

Den Parallelanschlag kann man doch leicht mit relativ wenig Aufwand und irgendeiner langen geraden Leiste für diesen Fall verlängern.

Herzliche Grüße
Rainer
 

Fatso Katz

ww-birnbaum
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@ Kai:
1. Weil sie mitten in der Fläche wären. Wenn ich normal am Tisch sitze, sind die Zargen fast am Becken. Dann haben die Knie unterm Tisch platz bis zur Tischplatte. Wenn aber die Gratleiste im Weg ist, nicht mehr. Ich habe mal an einem meinem ähnlichen Tisch gesessen, dessen Raum unter der Platte voll mit Ausziehtischkonstruktionsgedöhns voll war. Den ganzen Tisch konnte ich schon hochheben wenn ich die Füße leicht auf die Zehenspitzen gestellt habe. Soll heißten: nur 64 cm Freiheit für die Knie sind sehr beengend.
Die Gratleisten werden hochkant und ca 5 - 6 cm hoch. Der Tisch ist aus Eiche. Deswegen Gratleisten hochkant.
2. Ein paar Euro für einen Handhobel sind für einen Studenten ganz schön viele Euro. :emoji_slight_smile: Vielleicht werde ich mich aber mal umhören ob ich mir nicht irgendwo einen leihen kann. Oder eben doch ein Schiebeschlitten
4. Top! Danke!

@ Rainer:
Hm ja. Eine eigene Schiene dürfte gehen. Aber wie gefestige ich das Tischbein daran? Ich werd mich mal umsehen, da wirds sicher einige Bilder und Videos im Netz geben.

Eine Anschlagverlängerung für den Queranschlag ist nicht das Problem. Sondern die Führung wackelt in der Nut wie ein Kuhschwanz. Die Säge ist leider auch für den Hobbyschreiner nicht so der Hit.

Vielen Dank für eure Antworten!
 

raziausdud

ww-robinie
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Hallo nochmal,

ich habe bewusst "einfaches Schiebebrett" geschrieben. Da tut es nicht so weh, wenn man da ein paar Schrauben reindreht. Allein für solche immer wieder zu konstruierenden Hilfsmittel schaue ich immer mal nach guten Holzplatten im Sperrmüll.

Also: zur Befestigung ein Stück Leiste mit Schraubung in der Mitte, eine Seite auf dem Bein, andere auf einem etwa gleich dickem Klötzchen. Das Ganze über die Länge 2-3mal. Anziehen, hält.

Du hast auf mein "Verlängerung Parallelanschlag" mit "Verlängerung Queranschlag" geantwortet und das der in der Nut wackelt. M.E. brauchst Du hier gar keinen Queranschlag ...

Trotzdem: das Wackeln kannst Du vielleicht minimieren, wenn Du eine Lage /ein paar Lagen Klebeband/Isolieband an die Gleitschiene des Queranschlags klebst.

Rainer
 

soso

ww-kastanie
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Hallo Fatso,

in der August-Ausgabe von Fine Woodworking wurde das Thema "drawbored tenons" erklärt.

Dort wird ein Abstand von mindestens einem 1/2 inch von Außenkante und Schulterkante des Zapfens empfohlen.

Gutes Gelingen,
soso
 

Fatso Katz

ww-birnbaum
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Spitze, die Ausgabe werd ich mir mal ansehen! Danke für den Tipp!

Die Öltechnik von Heiko Rech werde ich vorher mal ausprobieren. Bisher habe ich immer Öl satt aufgetragen, 1 h gewartet und dann abgerieben, 1 Tag trocknen lassen und dann die nächste Schicht. Nach der Erklärung von Heiko Rech wäre dass sogar ziemlich fehlerhaft gewesen, weil das Öl gar nicht mehr so gut einziehen kann.

@Rainer: Na, wer lesen kann... :emoji_slight_smile: danke für deine Hilfe!

Danke für eure Tipps soweit! Sobald ich an dem Tisch weiter gearbeitet habe werde ich auf jeden Fall berichten

viele Grüße
Fatso
 

Pendejo

ww-robinie
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- Tischbeine werden ja oft mit der TKS oder Formatkreissäge verjüngt. Meiner Makita MLT 100 trau ich aber keinen schieß weit. Der Parallelanschlag ist zu kurz um ein kleines Klötzchen am Bein festzukleben und dann entlang zu führen. Der Queranschlag taugt allemal zum wegwerfen. Handhobel habe ich leider keinen, Dickte natürlich auch nicht :emoji_slight_smile: welche Möglichkeiten hab ich noch?

Genau so habe ich das gemacht:
Hallo,

die genannte Makita ist doch eine Tischkreisssäge!? Bau Dir ein (minimal) einfaches Schiebebrett, also ein Brett mit einer Leiste drunter für die Nut im Tisch, zuerst mit Überbreite, dann einmal über die Säge schieben. Auf die entstandene Schnittkante/Anlegekante könntest Du Dein Bein ... nein das Tischbein :emoji_wink: entsprechend ausgerichtet fixieren, auf dem "einfachen Schiebebrett" mit Hölzern und Schrauben.

pardon:emoji_open_mouth:ben wurd schon cross--cut-sled genannt, das ist das selbe in grün ...:emoji_wink:

Den Parallelanschlag kann man doch leicht mit relativ wenig Aufwand und irgendeiner langen geraden Leiste für diesen Fall verlängern.

Herzliche Grüße
Rainer

Fèr den Bau eines Eichentischs, ähnlich deinem, habe ich mir ein Brett genommen, eine Leiste in der Breite der Tischnut unten angeklebt und dann ein erstes Mal über die Tischkreissäge gefahren. Dann hat man genau die Schnittkante. Dann mit Resteklötzchen, welche du an das Brett machst, die Position für die Beine festlegen. Bein drauflegen, drüberschieben und gut ist. Geht ziemlich schnell und die Beine sind danach alle exakt gleich. Weil ich angetan war von dem Schiebebrett, habe ich mir gleich noch zwei Niederhalter gekauft. Das würde aber dein Budget sprengen, wäre aber für die Zukunft vielleicht noch was...
 
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