Fragen zu "alten" Erikas

TimTailor

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Hallo zusammen,
wie viele hier die auf der Suche nach einer kleinen TKS sind bin ich gedanklich bei der Erika gelandet :emoji_open_mouth:
Leider sind die aktuelleren Modelle fast nicht gebraucht zu bekommen.
Auf dem Gebrauchtmarkt sind derzeit anscheinend nur die Ur-Erikas aus den 80er Jahren.
Wenn ich mich nicht vertan habe sollte da Schwalbenschwanz Profil dem der 70/85er Erikas entsprechen. Damit sollten ja dann auch der Schiebetisch oder der Multifunktionsanschlag etc. passen.
Kann man die Sägen noch guten Gewissens kaufen?
Gibt es bekannte Schwachstellen?
Oder sollte man lieber auf eine aktuelle 60er setzen?

Das wäre nämlich meine Alternative. Eine 70er oder 85er scheidet vom Preis aus, außerdem kann ich mir nicht vorstellen mit der 60er Schnittiefe nicht aus zukommen.

Viele Grüße Tim
 

seschmi

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Dazu gibt es schon einige Beiträge. Das Profil der alten Erikas (65) ist das Gleiche wie bei der heutigen 85/70. Die heutige 60 hat aber ein anderes. Der Schiebetisch und Multifunktionsanschlag passen.

Bekannte Schwachstelle ist die Motorbremse. Die Platine lässt sicher aber wechseln, wenn sie kaputt ist. Ansonsten sind die Teile recht robust.

Beim Gebrauchtkauf sollte man darauf achten, möglichst viel Zubehör zu bekommen, und dass nichts fehlt (z.B. die Schutzhaube - die ist nämlich heute anders). Zubehör bekommt man kaum gebraucht. Wenn man bei der alten Erika (vor 94) einen Absaugschlauch anschließen will, braucht man eine andere Abdeckung für den Sägeblattkasten - neu nicht mehr zu bekommen.

Die Preise bei ebay finde ich perönlich recht hoch, ich habe es damals eher über Anzeigenblättchen und Gebrauchtmaschinenhändler versucht.

Es gab noch einen Modellwechsel 94, da wurden einige Dinge geändert, z.B. Schutzhaube und Spaltkeil und die Absaugung.
 

TimTailor

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Vielen Dank, also gibt es eigentlich keine schwerwiegenden Gründe, eine alte Erika nicht zu kaufen, oder?

vg Tim
 

Komihaxu

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Die "Erika" ist seit bestimmt 30 Jahren das Standardmodell von Montagesäge für hunderte Betriebe. Viele der Sägen tun seit Jahrzehnten ihren Dienst.

Wenn es große Konstruktionsmägel gäbe, wäre das nicht so.
 

TimTailor

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Noch eine Frage: auf den Bildern sieht es so aus, das die alten Modelle ohne Schutzhaube am Spaltkeil ausgeliefert wurden. Kann man dort eine Schutzhaube nachrüsten, evtl durch Tausch des Spaltkeils?

Vg Tim
 

seschmi

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Die ganz alten Erikas (z.B. meine, Baujahr 89) hatten die Schutzhaube an einem extra Halter montiert, der hinter dem Spaltkeil saß. Zum Nuten muss man Halter samt Haube demontieren, was aber durch zwei Flügelschrauben recht schnell geht. Die Schutzhaube hatte keine Absaugeinrichtung, ich habe deshalb einfach ein 32er Loch reingebohrt und einen Schlauch angesteckt - geht. Ich nute eigentlich nie mit der TKS.

Später wurde das geändert, ich glaube, ab 94 war die Schutzhaube am Spaltkeil fest. Ich glaube nicht, dass es Erikas ohne Schutzhaube gab, evtl. wurde sie vom Vorbesitzer demontiert und verloren. Der Vorbesitzer von meiner (gewerblich) hatte in den Spaltkeil einfach ein Loch gebohrt und eine selbstgebastelte Haube befestigt - das erschien mir aber zu heikel, deshalb habe ich die Originalteile nachgerüstet. Inzwischen ist es aber sehr schwierig geworden, Ersatzteile für die alten Erikas zu kriegen, Mafell liefert offiziell nichts mehr. Ob sich die neue Schutzhaube an der alten Erika nachrüsten lässt (z.B. per Loch im Spaltkeil), kann ich nicht sagen.

Überhaupt ist es wichtig, bei einer Erika darauf zu achten, welches Zubehör dabei ist. Der Längsanschlag kostet schon 200, der Schiebetisch über 300, und Zubehör ist gebraucht praktisch nicht zu bekommen. Den Schiebetisch braucht man schon öfter, die Halteschienen sind auch sehr praktisch.

Außerdem musst Du Dir Gedanken zum Staubsauger machen, die alten Erikas hatten dafür einen Adapter, der die vordere Abdeckung des Sägeblattkastens ersetzte. Auch nicht mehr zu bekommen, lässt sich aber im Prinzip selbst nachbauen. Ich habe lange nur von oben abgesaugt, besser als nichts, hat aber weniger Wirkung als von unten.

Evtl. ist es sinnvoll in lokalen Anzeigenblättchen zu schauen, oder Händler anzufragen. Bei ebay finde ich die Preise sehr hoch. Auch Insolvenzen etc. sind eine gute Quelle.

Hauptvorteil der Erika ist ja, dass sie mobil ist. Wenn Du genug Platz hast, kannst Du natürlich auch über eine richtige TKS nachdenken (z.B. Ulmia 1710), da kriegst Du mehr für's gleiche Geld. Eine Erika mit Zubehör kommt ja auch gebraucht schnell über 1000 Euro.
 

TimTailor

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Leider ist der Platz genau mein Problem. Ich habe einen kleinen Raum zum arbeiten, und die Maschienen werden nebenan gelagert. Ich kann mir nur das holen, was ich im Moment auch brauche. So muss ich auch die TKS wieder nach Benutzung wegbringen. Da hätte ich mit einer Ulmia natürlich Probleme...
Daher kommt eigentlich nur eine Montagesäge wie die Erika oder Precisio in Frage, mit allen Nachteilen. Als Zubehör möchte ich gerne den Schiebetisch und das Ablänglineal haben. Bei einem Gebrauchtkauf der Erika kann man den Svhiebetisch noch dazu kaufen und kommt auf den Preis einer neuen Erika 60e. Sollte ich mich für die 60er neu entscheiden muss der Schiebetisch halt noch warten.
Daher suche ich halt nach Argumenten für oder gegen einen Gebrauchtkauf.

Vg Tim
 

seschmi

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Die 60e wäre mir zu "mickrig". Die ist sicher gut zu bewegen, weil sie so leicht ist, aber erscheint doch etwas instabil, wenn man größere Werktücke draufpackt. Die alten 65er sind vom Gewicht und Größe eher wie die 85er. Auch ist das Zubhör der 60er nicht kompatibel.

Das Ablänglineal habe ich nie vermisst. Extrem hilfreich sind die Halteschienen, weil man die an alle vier Seiten und den Schiebetisch klemmen kann, wenn man größere Teile hat. Das erfordert aber eine Säge, die dann nicht gleich umkippt.
 

TimTailor

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Hallo,
ich habe jetzt eine Erika von 1980 in Aussicht, bei der Preis und Alter zusammen passen.
Leider fehlt bei dieser Maschine der Halter für die Abdeckhaube und selbige natürlich auch. Als Ersatzteil wird es den Halter wahrscheinlich nicht mehr geben. Hat jemand eine Skizze, und kann mir sagen welches Material verbaut wurde, damit ich damit zu einem Metallbauer gehen kann?
Desweiteren möchte ich an den Winkelanschlag ein Ablänglineal anbringen. Kann ich da das der aktuellen 70/85er Reihe nehmen?
Viele Grüße Tim
 

TimTailor

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So, die alte Dame ist bei mir eingezogen, und ich bin überglücklich :emoji_grin:
Zwei Frage habe ich aber noch:
Das Sägeblatt steht nicht genau in der Mitte der Öffnug, sonder leicht nach rechts versetzt. Ist das Normal, oder sollte ich versuchen das Sägeblatt zu justieren?

Wie reinige ich die Mechanik der Blattverstellung am besten? Es hat sich auf den Spindeln diverses Sägemehl, Fett etc. festgesetzt. Ich würde die Mechanik gerne reinigen und dann:confused: wenn ich die Spindeln fette setzten sich diese ja sofort mit Sägemehl zu.

Viele Grüße Tim
 

Holz-Christian

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Hallo Tim.

Daß das Sägeblatt im Tischschlitz nach rechts versetzt ist ist normal.
Die mechanischen Teile reinigst Du am besten mit Bremsenreiniger aus demKFZ Bereich.
Anschließend ölst Du die Teile mit einem dünnflüssigem Multiöl, z.B. Beko B10, Caramba o.Ä.
Kein Fett verwenden!
Wie Du selbst schon angemerkt hast verpappt da alles mit Sägemehl.
Zur weiteren Pflege die Maschine ab und zu ausblasen und mit Multiöl schmieren.

Gruss Christian.
 

TimTailor

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Hallo Christian,
vielen Dank. Ich werde dann mal bei Gelegenheit Bremsenreiniger und Caramba kaufen. An Sprühölen habe ich sonst immer nur WD40 vorrätig.

vg Tim
 

Solanot

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Hallo Tim,

hast du deine alte Erika mittlerweile um eine Absaugung & Schutzhaube erweitert?
Ich stehe vor dem gleichen Problem und suche nach Inspiration :emoji_wink:

VG,
Stefan

So, die alte Dame ist bei mir eingezogen, und ich bin überglücklich :emoji_grin:
Zwei Frage habe ich aber noch:
Das Sägeblatt steht nicht genau in der Mitte der Öffnug, sonder leicht nach rechts versetzt. Ist das Normal, oder sollte ich versuchen das Sägeblatt zu justieren?

Wie reinige ich die Mechanik der Blattverstellung am besten? Es hat sich auf den Spindeln diverses Sägemehl, Fett etc. festgesetzt. Ich würde die Mechanik gerne reinigen und dann:confused: wenn ich die Spindeln fette setzten sich diese ja sofort mit Sägemehl zu.

Viele Grüße Tim
 

seschmi

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Als ich meine Erika gekauft habe, war eine selbstgebaute Schutzhaube aus Sperrholz dran. Ich habe sie dann durch das Original ersetzt (gab es damals noch als Ersatzteil), sie sah aber eigentlich auch ganz OK aus. Bei Eigenbauten sollte man halt darauf achten, dass sie aus zerspanbaren Materialien sein müssen, falls sie ins Sägeblatt geraten, also kein Blech oder so.

Evtl passt auch eine andere Schutzhaube, z.B. von den neuen Erikas - eigentlich sind die ja nicht sehr spezifisch, so lange sie nicht das Blatt berühren.

Absaugung: Für die "Ur-Erika" gab es eine Ersatz-Blechabdeckung für das Sägeblatt unten, die einen Kunststoffstutzen für einen Saugschlauch hatte. Bevor ich diese bei ebay ergattert habe, hatte ich ein Ersatz"blech" aus Kunststoff gemacht, in welches ich ein Loch gebohrt habe, und daran einen Saugschlauch befestigt. Ging auch jahrelang.

Außerdem kann man auch oben an der Schutzhaube absaugen, dazu einfach ein entsprechendes Loch in die Schutzhaube bohren und Saugschlauch anbringen. Bringt zwar nicht so viel wie unten, hilft aber auch etwas, besonders gegen feinen Staub.
 
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