Fragen bzgl. Fuchsschwanz

Sven1988

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Hallo allerseits,

da ich gerne mit Handwerkzeugen arbeite und mit den Hobeln sowie meinen Zinkensägen mittlerweile relativ gut klarkomme, wollte ich mal freundlich anfragen, ob es unter euch auch Profis für Fuchsschwanzsägen gibt.

Konkret geht es hierbei um meine PAX Säge für Längsschnitt (Blattlänge 510mm, Zahnteilung 5,6 mm ) die Schränkung habe ich nicht gemessen, aber die Schränkung habe ich durchs Schärfen deutlich reduziert, die werksseitige Schränkung war definitiv übertrieben. Dies hatte mir sehr geholfen relativ lange gerade Schnitte herzustellen.

Allerdings bin ich mir nicht ganz sicher, ob diese Säge mit der bogenförmigen Zahnlinie und der o.g. Zahnteilung die ideale Säge für das Zusägen von 27er Bohlen ist. Vielleicht benutze ich die Säge aber auch nicht richtig, da ich die Säge zum Sägen auf der Höhe meiner Hobelbank verwende.

Was mich auch mal interessiert sind ein paar Tipps für gute Sägefeilen. Wie es aussieht, haben die meißten Sägefeilen einen Hieb von 2. Gibt es auch Sägefeilen mit wesentlich feinerem Hieb?
 

pedder

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Allerdings bin ich mir nicht ganz sicher, ob diese Säge mit der bogenförmigen Zahnlinie und der o.g. Zahnteilung die ideale Säge für das Zusägen von 27er Bohlen ist. Vielleicht benutze ich die Säge aber auch nicht richtig, da ich die Säge zum Sägen auf der Höhe meiner Hobelbank verwende.

Was mich auch mal interessiert sind ein paar Tipps für gute Sägefeilen. Wie es aussieht, haben die meißten Sägefeilen einen Hieb von 2. Gibt es auch Sägefeilen mit wesentlich feinerem Hieb?

Ich finde ein Sägebank sollte nicht höher sein als 55 cm.

Der Hieb 2 ist nicht immer gleich, sondern abhängig von der Größe der Feile. Einer der Gründe, weshalb ich immer die schmalst mögliche Feile nehme. Und am liebsten Nadelfeilen dreikant.
 

Sven1988

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Ich finde ein Sägebank sollte nicht höher sein als 55 cm.

Der Hieb 2 ist nicht immer gleich, sondern abhängig von der Größe der Feile. Einer der Gründe, weshalb ich immer die schmalst mögliche Feile nehme. Und am liebsten Nadelfeilen dreikant.
Danke das mit dem Zusammenhang von Hieb und Feilengröse klingt interesannt.

Was mir auch nicht so ganz klar ist, sind die Winkel beim Feilen von Längsschnittsägen. Bisher habe ich glaube ich 0 oder 5 Grad Schrägung/Steigung für die Zahnbrust genommen. Würde es evtl. Sinn machen eine ganz leicht negative Schrägung/Steigung für die Zahnbrust zu verwenden, so dass die Zahnspitze dem Zahnbrustboden vorsteht und die Säge sich quasi in das Holz reinzieht?
 

pedder

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Hallo Sven,

was passiert dann mit dem Zahnrücken? Ein paar Grad mögen gehen, aber nicht viel. Aber propbier es aus und berichte.

Liebe Grüße
Pedder
 

Sven1988

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Hallo Sven,

was passiert dann mit dem Zahnrücken? Ein paar Grad mögen gehen, aber nicht viel. Aber propbier es aus und berichte.

Liebe Grüße
Pedder
Naja ich denke mal das sich der Zahnrückenewinkel bei Änderung des Zahnbrustwinkels ebenfalls ändert.

Des Weiteren wollte ich auch mal fragen, ob ich die Säge beim schärfen evtl. mit einer Wasserwaage spannen muss und ob mein Sägefeilenhalter auch eine kleine Wasserlibelle benötigt. Denn wenn ich bspw. meine Sägefeile zwar in einem korrekten Winkel halte, aber meine Säge schief eingespannt ist, dann würde ja kein Zahnbrust-/Zahnrückenwinkel mehr stimmen oder mache ich da einen Denkfehler?
 

pedder

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Da musst Du Friedrich fragen, ich verstehe nichts von Libellen und benutze keine beim Sägenschärfen. Abe inzwischen muss ich eine Lesebrille benutzen.
 

Martin Graf

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Hallo Sven,
die beste Anleitung zum Thema Schärfen von Handsägen, die ich kenne, ist die von Friedrich Kollenrott:
Kollenrott: Schärfen von Handsägen
Da ist viel Lesestoff zu Theorie und Praxis drin, Vorschläge für Sägezahngeometrien und Hilfsmitteln zum Schärfen.
Wenn Du viel Sägen musst - dicke Bretter und insbesondere längs - dann musst Du zusehen, dass Du Deine Körpermasse einsetzen kannst. Das geht sehr gut mit einer Sägebank.
Fuchsschwänze bekommt man auch gebraucht recht günstig - da kann man dann einfach mal unterschiedliche Zahngeometrien ausprobieren. Noch einfacher und billiger geht es mit einer Gestellsäge - die ist aber nicht jedermanns Sache. Mit einer Gestellsäge kann man mMn aber besser auf Hobelbankhöhe arbeiten (Stichwort Fausten).

LG
Martin
 
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pedder

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Friedrich Kollenrotts Anleitungs ist in der Darstellung des Ziels unübertroffen. Wirklich großartig und einmalig!

Der Weg dahin wird aus meiner Erfahrung aber unnötig überfrachtet. Das ist ein gangbarer Weg, keine Frage, aber bis jemand idese ganzen Klötzechen und Libellen zusammengebastelt hat, kann er auch Freihand so schärfen, dass man sehr gut mit der Säge sägen kann. Das sieht unter der Lue dann vielleicht nicht aus, wie vom japanischen Schärfautomaten, funktioniert aber.

Ich habe noch jedem, der sich darauf eingelassen hat, Sägenschärfen in 5 -10 Minuten beigebracht. Und das waren schon ein paar in den letzten Jahren. Der Rest ist, wie bei jedem Handwerk, Übung.

Feile mit dem nichtbehauenen Teil in die Lücke legen, Winkel merken und losfeilen. Vielleicht nicht gleicht mit der Skelton oder Bad Axe anfangen....
 

Sven1988

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So jetzt klappt es mit meinem Fuchsschwanz schon wieder etwas besser. Insbesondere die fehlende Schränkung durch die wiederholten Feilvorgänge habe ich bisjer alles andere als vermisst. Scheinbar ist das Blatt meiner Säge hohlgeschabt, so dass kaum Reibungen durch die fehlende Schränkung entstehen. Allerdings schaffe ich es nicht die Zähne beim Feilen riefenfrei hochglänzend hinzubekommen.
 

Martin Graf

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So jetzt klappt es mit meinem Fuchsschwanz schon wieder etwas besser. Insbesondere die fehlende Schränkung durch die wiederholten Feilvorgänge habe ich bisjer alles andere als vermisst. Scheinbar ist das Blatt meiner Säge hohlgeschabt, so dass kaum Reibungen durch die fehlende Schränkung entstehen. Allerdings schaffe ich es nicht die Zähne beim Feilen riefenfrei hochglänzend hinzubekommen.
Hallo Sven,
meiner bescheidenen Erfahrung nach kann man die Schränkung recht klein halten, solange das Holz trocken und die Schnitttiefe (Anzahl der Zähne im Holz) nicht zu groß ist. Ob eine neue Pax hohlgeschabt ist würde ich bezweifeln - ist aber auch egal, hauptsache sie läuft und sägt gut.

Bei neuen Sägen/Sägeblättern oder selbst aus z. B. Ziehklingenblech hergestellten Sägeblättern habe ich auch eher Probleme beim Feilen eine einwandfreie Oberfläche zu bekommen. Der Stahl scheint sehr hart und zäh zu sein und vielleicht wird das durch das stanzen der Zähne noch verstärkt, so dass es nach ein paar Mal durchfeilen besser wird? Mit alten Sägeblättern komme ich deutlich besser zurecht. Die lassen sich sehr einfach feilen, die Oberfläche der Zähne wird riefenfrei und sie werden richtig scharf. Auch wenn die Schärfe dann vielleicht nicht so lange hält, ist mir das deutlich lieber.

Für das Schärfen muss das Blatt auf jeden Fall gut und mit möglichst wenig Überstand eingespannt sein - es darf nicht schwingen können. Die Feile muss scharf sein und sollte gleichmäßig und nicht mit zu viel Druck bewegt werden. Kleine Winkelabweichungen sind bestimmt nicht tragisch, wichtiger ist, dass die Zahnspitzen auf einer Höhe zu liegen kommen und wirklich jeweils bis zur Spitze gefeilt wurde.

Gruß
Martin
 

pedder

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Riefen erzeugt man mit der Feile ja, wenn man sehr genau im Winkel des vorgerigen Stoß feilt.

Wenn man den Stoßwinkel der Feile ändert, entstehen keine Riefen.
Das widerspricht aber dem Ziel beim Sägenfeilen.

Ich sehe aber auch nicht, dass Riefen auf der Fläche irgendwelche Probleme bereiten.
Polierte Zähne halt ich für übertrieben.
 
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Sven1988

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Das Fausten mit der Gestellsäge klingt interesannt. Allerdings bin ich mir etwas unsicher welche Gestellsägenlänge hierfür am besten wäre. Kann es evtl. sein, dass man für diesen Zweck eine Gestellsäge selbst bauen müsste, oder sind Blattlängen mit 70cm doch ausreichend?
 

Martin Graf

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70cm reichen. Vor einem Neubau würde ich zumindest erst einmal mit dieser Länge starten und es ausprobieren. Viel länger kannst Du die Säge für das Fausten auch nicht machen, denn irgendwann stößt sie am Boden an (fast 70cm Blattlänge+Sägeholm+Hörnchen...da bist Du schon sehr nahe an der üblichen Hobelbankhöhe). Außerdem haben Deine Arme nur einen begrenzten Hub, so dass Du da auch irgendwann an Grenzen stoßen wirst.

Es gibt auch Gestell- oder Rahmensägen, bei denen das Blatt waagerecht geführt wird und das Werkstück aufrecht eingespannt wird. Hier kann ein etwas längeres Sägeblatt (>70cm) sinnvoll sein, weil hier der komplette Hub der Arme und auch teilweise der Beine zur Verfügung steht. So eine habe ich mir interessehalber auch mal gebaut, aber ich muss zugeben, dass diese Säge bisher nur sehr wenig benutzt wurde.

Gruß
Martin
 

Sven1988

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70cm reichen. Vor einem Neubau würde ich zumindest erst einmal mit dieser Länge starten und es ausprobieren. Viel länger kannst Du die Säge für das Fausten auch nicht machen, denn irgendwann stößt sie am Boden an (fast 70cm Blattlänge+Sägeholm+Hörnchen...da bist Du schon sehr nahe an der üblichen Hobelbankhöhe). Außerdem haben Deine Arme nur einen begrenzten Hub, so dass Du da auch irgendwann an Grenzen stoßen wirst.

Es gibt auch Gestell- oder Rahmensägen, bei denen das Blatt waagerecht geführt wird und das Werkstück aufrecht eingespannt wird. Hier kann ein etwas längeres Sägeblatt (>70cm) sinnvoll sein, weil hier der komplette Hub der Arme und auch teilweise der Beine zur Verfügung steht. So eine habe ich mir interessehalber auch mal gebaut, aber ich muss zugeben, dass diese Säge bisher nur sehr wenig benutzt wurde.

Gruß
Martin
Hallo Martin,

vielen Dank für den Tipp. Immer wieder sehr interesannt wie vielseitig man Handwerkzeuge doch einsetzen kann, wenn man weiß wie es geht. Hatte vor Jahren mal Videos von Frank Klausz gesehen, in welchen u.a. mit der Gestellsäge extrem schnell Zinkenverbindungen geschnitten wurden. Das hatte mich so tief beeindruckt dass ich mich nach und nach mit den Handwerkzeugen vertrauter gemacht habe. Mit meiner HKS ging es zwar viel genauer und schneller, aber diese traditionellen Arbeitstechniken, wie u.a. das Besäumen mit Handsägen sind m.E. einfach viel lehrreicher.
 

Sven1988

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Ich muss auch mal schauen wie hoch ich Sägeböcke für meinen Fuchsschwanz bauen müsste damit das richtig funktioniert. Er läuft zwar auch auf der Hobelbank, aber da kann ich natürlich nicht so viel Kraft nach unten ausüben.
 

Sven1988

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Mal ne ganz doofe Frage. Muss man den Fuchsschwanz mit der Zahnspitzenlinie evtl. fast im 90 Grad Winkel zum Werkstück führen, also quasi als menschliche Gattersäge betrachten? Mit ist aufgegallen, dass mit einer steileren Sägeführumg die Schnittgeschwindigkeit steigt und die Oberflächengüte an der Schnittfläche abnimmt.
 

pedder

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Dann mach das doch so. Verallgemeinern würde ich es nicht, sondern immer offen sein für andere Winkel. Gerade am Anfang des Schnittes finde ich eher flache Sägewinkel besser.

Viel ist aber auch von der Bezahnung abhängig. Bei Dir klingt es nach einem dicken Brett und einer feinen Bezahnung.
 
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Sven1988

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Insbesondere in der weichen Strobe ist der Schnitt sowohl schnell als auch einigermasen sauber. Bei Sapeli und vor allem bei Nussbaum scheint mir der Schnitt etwas grob.
 
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