Frage zur Einstellung der EB HC 260

heissim

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Hallo zusammen,

ich besitzte seit ein paar Jahren die HC 260. Sie hat sehr durchwachsen performt. Von Ausrissen über Hobelschlag bis hin zu "schräger" Abnahme. Viel Frust und auch schon ein sehr stark eingebrannter Gedanke mit dem neuen Haus das nun kommt eine Hammer A3-41 zu kaufen. Dennoch möchte ich die Maschine nicht "wegwerfen".

Die Einstellung der Messer, wenn auch mühsam ist mir eigentlich geläufig, die Tische habe ich gestern neu eingestellt. Um Verwirrung zu vermeiden hier meine Begrifflichkeiten wie ich sie verwende:

Tisch vor der Welle -> Aufnahmetisch
Tisch nach der Well -> Abgabetisch

Ich habe zur Einstellung folgendes getan:
1. Aufnahmetisch hoch geschraubt bis er auf dem obersten Strich stand (vermutlich soll das hier die Nullstellung sein, da man max. 3mm abnehmen soll und es 4 Striche gibt).
2. Mittels Stahllineal und den Madenschrauben am Abgabetisch die Tische planparallel ausgerichtet (mit minimalsten Abweichungen hat das geklappt, ziemliches Gefrickel)
3. Messer eingesetzt und gemäss Anleitung von EB eingestellt. Ein Lineal wird ca. 4,5mm mitgenommen (in der Anleitung steht 4-6 glaube ich). Soweit so gut. Ich habe auch hier sehr sehr sehr kleine Abweichungen bei den Positionen (innen, mittig, aussen).

Was mich bei der ganzen Geschichte sehr verwundert, ist dass man von Nullstellung spricht, aber dadurch dass die Messer leicht über den Tisch hinausstehen, gibt es einen "Nullabnahme" eigentlich gar nicht. Weiss jemand warumd as bei der EB so ist? Mache/Verstehe ich etwas falsch?

Eine letzte Frage, worin unterscheidet sich das Ergebnis wenn ich 4mm Überstand oder 6mm Überstand einstelle?

Mein allgemeines Vertrauen in die Maschine ist äusserst gering und unsicher wende ich mich an Euch alle und bedanke mich schon einmal im Vorfeld bei Euch.
Lg Simon
 

michaelhild

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Ist zwar ne einfache, aber eine sehr gute Maschine, die HC 260. Ich möchte meine ungern hergeben. Deine Unsicherheit ist eigentlich unbegründet.

Ein leichter, das sind ja nur paar 1/100tel ist schon richtig und nicht nur bei EB so, sondern bei allen Abrichthobelmaschinen. Warum und wieso, kann ich Dir spontan nicht erklären.

Je größer der "Überstand" ist, umso größer wird zum einen der Hobelschlag am Ende des Werkstücks und ab einem gewissen Wert, lässt sich dann auch eine Kante nicht mehr gerade abrichten.

PS: Deine Vorgehensweise und Reihenfolge ist richtig. Der Aufnahmetisch ist ja der Teil an der HC, welcher sich nicht justieren lässt.
 

Hondo6566

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Hallo,
Hallo, 4-5mm Transportweg (nicht Überstand!) sind OK, wichtig ist dass links und rechts hierbei ziemlich identisch ist.
Lieber nur 4mm nehmen wegen der Gefahr des Hobelschlages.
Beim Einsetzen des Abnahmetisches darauf achten dass er sauber aufliegt und kein Schmutz darunter ist.
Gruß Andreas
 

heissim

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Hallo zusammen

Vielen Dank für euren Input, das hilft schonmal sehr.
Ich richte idR sehr langsam ab also mit sehr geringer Spanabnahme und dann lieber mehrmals.
Ich bin allerdings sehr überrascht wieviel die Maschine schon in der Nullstellung abnimmt aber vielleicht liegt das daran dass ich noch nie viel abgenommen habe (weder am Bauch noch am Brett ). Vermutlich nehme ich nur 1/10mm ab und habe schon das Gefühl das ist richtig viel. Ich kann mir gar nicht vorstellen 1-3mm abzunehmen. Das ist mega viel.

LG Simon
 

seschmi

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Nein, die Nullstelle auf der Skala ist in der Regel nicht die Nullstellung, sondern nur eine „unverbindliche Nullempfehlung“.

Man muss einmal mit einem langen Lineal den Tisch wirklich auf Null drehen (so dass das Lineal rechts, mittig, links und diagonal auf beiden Tischen ohne Lichtspalt aufliegt),und diese Position markieren. Die liegt bei mir deutlich „unter Null“. Den Abgabetisch kann man ja mit den Einstellschrauben in alle Richtungen verstellen, bis die Tische perfekt eine Ebene bilden.

Dann drehe ich immer, wenn ich den anderen Tisch wieder montiere, auf diese Position, und lege ein Lineal auf, dann müssen sie fluchten. Das Problem bei der HC 260 ist ja, dass manchmal ein Span oder Dreck unter den Abgabetisch gerät, weil man den ja zum Dickenhobeln abbaut. Da muss man recht pingelig sein.

Dazu habe ich ein 1m Stahllineal nach DIN 875. Das ist ideal, weil es durch sein Eigengewicht stabil und satt aufliegt.

Also einmal korrekt einstellen, das „wahre Null“ anzeichnen, und dann bei jedem Tischeinbau auf das „wahre Null“ stellen und kurz das Lineal auflegen, genauso wie den Schlosserwinkel beim anbauen des Anschlags. Das dauert 20 Sekunden, und dann klappt es auch.

Übrigens kann man der Maschine auch eine ordentliche Spanabnahme zumuten, jedenfalls der K-Version mit 4,2 KW. Vielleicht nicht volle Spanabnahme bei voller Breite in Eiche, aber jedenfalls ist die Maschine für eine 26er gut Motorisiert. Das Hobelbild wird bei weniger Abnahme nicht automatisch besser, kritisch wird es erst, wenn man hört, dass die Drehzahl abfällt. Dann sind aber vielleicht auch die Messer stumpf.
 

heissim

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Das sind sind sehr gute Tipps vielen Dank. Ich habe leider nur die Lichtstromvariante aber ich habe eh nicht vor so viel abzunehmen. Das 0 anzeichnen ist net gute Idee. Ich werde jetzt mal sehen dass ich mich langsame rantaste.
LG Simon
 

Friederich

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dass man von Nullstellung spricht, aber dadurch dass die Messer leicht über den Tisch hinausstehen, gibt es einen "Nullabnahme" eigentlich gar nicht.
Das Holz gibt ganz minimal nach beim Hobeln. Daher braucht man ganz leichten Überstand um auf effektiv "Null" zu kommen. Wäre der Schneidenflugkreis ganz exakt auf Höhe des Abgabetisches, würde zuwenig abgenommen.
 
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