Frage zur Dekupiersäge

Madame Dubois

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Hallo,

dies ist mein erster Beitrag hier im Forum (habe auch keine Rubrik zur Vorstellung gefunden), und so hätte ich ein paar Fragen.

Bislang habe ich in Sachen Sperrholzbearbeitung mit Laubsägen gearbeitet, vor zwei Tagen habe ich mir von einem Vereinskollegen eine Dekupiersäge geliehen, die mit einem normalen Sägeblatt bestückt ist; ich habe erst einmal eine Packung mit feiner Zahnung beschafft.

Mein Projekt ist eine Holzräderuhr nach einem Bauplan von "Making Wooden Gear Clocks". Allerdings will ich erst mal, sozusagen als Probelauf, ein kleines Zahnradgetriebe bauen um zu üben und zu testen, ob die mein Maß an Präzision genügt.

Vielleicht findet sich ja hier auch noch jemand, der ein solches Projekt mit Erfolg beendet hat. Falls ja, ich würde mich über Rückmeldungen sehr freuen.

Die geliehene Dekupiersäge ist eine FFZ-400R; die lt. Bauplan benötigte Dicke des Birkensperrholz beträgt von 3mm über 6mm und 12mm bis zu 19mm. Die erste Frage ist also, bis zu welcher Sperrholzstärke diese Dekupiersäge mitspielt? Wäre es eine sinnvolle Idee, ein Ritzel beispielsweise, das 12mm dick sein soll, zweimal aus einer 6mm Platte sägt und dann mit Holzleim verleimt und anschließend schleift?

Viele Grüße aus dem Norden
Madame Dubois
 

Fiamingu

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Bonjour Madame Dubois,
Wichtig ist die Erfahrung mit den Sägeblättern.
Mit "feiner Zahnung" wirst du X Sägeblätter finden.
Laubsägeblätter - Dekupiersägeblätter - Laubsaegevorlagen.info
Mache Versuche und schau ob du mit der Säge zurecht
kommst. Einspannen ausspannen der Blätter, Spannung
der Blätter usw. Ich habe festgestellt dass sehr viel von der
Qualität der Sägeblätter abhängt. Daher bin ich zur Marke
Pegas gewechselt. Seitdem brechen bei mir die Blätter
selten. Ausreichende Beleuchtung ohne Schatten ist
wichtig. Hier der Link zu den Blättern von Pegas. Da
ist auch sehr gut beschrieben welches Blatt für welches
Material und welche Arbeit benötigt wird.
http://www.dick.de/user-data/downloads/kataloge/P%C3%A9gas-Programm%20DICK%202014.pdf
 

Madame Dubois

ww-pappel
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Bonjour Mr Fiamingu en Corse,

vielen Dank für die schnelle Antwort und die Empfehlungen.

http://www.dick.de/user-data/downloads/kataloge/Pégas-Programm DICK 2014.pdf - hier finde ich leider keine Gegenzahnsägeblätter mit Stift, was wahrscheinlich das Optimum darstellt, aber grundsätzlich doch ein recht informativer Link.

Momentan verwende ich ein Stift-Sägeblatt von proxxon, es ist das Feingezahnte (von insgesamt drei Varianten: grob, mittel, fein, leider aber kein Gegenzahn wie im Bauplan empfohlen, dieser stammt aber aus dem Englischen und empfiehlt Marken, die mir hier unbekannt sind) und liefert bei dem 3mm-Birkensperrholz vom Modellbauladen eine ganz gute Performance, wie es sich bei dem 6mm-Birkensperrholz vom Baumarkt verhält, weiß ich noch nicht. Gebrochen ist mir noch keines dieser Sägeblätter, aber ich habe auch noch nicht meterweit gesägt damit. Es kommt sicherlich auf das Zusammenspiel von Holz, Maschine und Sägeblatt an.

Mir ist auch neu, Hartholz mit einer Säge zu bearbeiten, daher vermute ich, dass die Sägeblätter mit der Zeit abstumpfen und möglicherweise auch unsaubere Ränder hinterlassen. Vielleicht auch nicht, das wäre schön. Jedenfalls habe ich nicht vor, die Dekupiersäge mit 19mm oder auch nur 12mm Hartsperrholz zu konfrontieren.

Beste Grüße nach Korsika
Madame Dubois
 

Fiamingu

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Stiftsägeblätter verwende ich nicht in meiner Dekupiersäge
da beim Schnitt innen in einem Werkstück je nach Grösse der
zu sägenden öffnung das Loch zum einfädeln nicht genügt. Ich
wüsste auch nicht warum. Nun, hängt sicherlich vom SyStem
zum einspannen ab. Meines ist von Hegner. Um Ausrisse nach
unten zu verringern kannst du deinen Tischeinsatz selbst herstellen
und dann mit deinem Sägeblatt einschneiden. Heisst Zero Clearance insert.
https://www.google.fr/search?q=zero+clearance+insert&espv=2&tbm=isch&tbo=u&source=univ&sa=X&ved=0ahUKEwjNrNrKvZfTAhVIPRQKHakIC6YQsAQINA&biw=1920&bih=925#tbm=isch&q=zero+clearance+insert+for+scroll+saw
Gute Dekupiersägen kommen mit bis zu 50 mm Hartholz zurecht.
Ist aber dann schon grenzwertig. Deine verlinkte Säge würde ich
mir nicht antun aber dass ist ja mein Bier. Vielleicht leckst du ja
Blut und schaust dich nach einer guten gebrauchten um.
 

Dietrich

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Hallo,

mit der genannten Ferm zu 81€ wird die Masse in Kg an verschlissenen Sägeblättern die Masse an erzeugtem Sägemehl übersteigen.
Feinschnittsägen beginnen bei Hegner und enden auch dort oder bei Frommia.
Die allseits bekannte stählerne Excalibur ist furchtbar laut.

Gruß Dietrich
 

Fiamingu

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Hallo Dietrich,
mit der Säge magst du Recht haben. Ich
hatte selbst eine für 200€ in Gebrauch und
es war ein Graus. Nun habe ich einen Hegner Klon
aus Fernost mit 28 Kg Kampfgewicht und Zubehör
von Hegner sowie Blätter von Pegas und siehe
da, das Grinsen ist da. Der Lärmpegel ist gering,
der Blattbruch selten und das Ergebnis top.
150€ habe ich gebraucht für die MAC 354
bezahlt. Baugleich Hegner Multicut.
Aber jeder fängt mal klein an und wir
als Profis sind da schon ein wenig verwöhnter
und haben andere Ansprüche. Vielleicht erfahren
wir ja ob das mit dem Maschinchen was wird.
 

Madame Dubois

ww-pappel
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Die Stiftsägeblätter gibt es m.M. nach nicht mit Gegenzahn.

Das wusste ich nicht, wenn es so ist, wäre das schade, sie wurden lt. Bauplan empfohlen. Dann werde ich schauen, wie es mit den feinen Sägeblättern von proxxon läuft, bislang ist noch keins kaputtgegangen, und ich bin außerordentlich froh, dass die Maschine recht leise läuft.

Aber die Frage war nicht, ob die geliehene Maschine für mein Projekt die beste Wahl ist sondern ob schon mal jemand Sperrholz-Teile doppelt (oder drei- oder vierfach) gesägt, verleimt und erfolgreich belastet hat? Wäre schön, wenn sich jemand dazu melden würde.
 

Madame Dubois

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Ich bin gerade erst dabei, die diversen Platten zu kaufen. Bislang habe ich 3mm und 6mm für die ersten Zahnräder. Will auch kein Material kaufen, das ich nicht sachgemäss bearbeiten kann.

Das Schleifen ist nicht so grauselig, ich habe mir kleine Helferlein mit aufgeklebtem Schleifgewebe gebaut. Ansonsten werde ich auch eine Spannvorrichtung bauen, wo ich Pinne einstecken kann, auf die ich die Zahnräder spanne um die einzelnen Zähne in jeweils gleichen Abständen an meine Minitellerschleifmaschine zu führen.
 

Fiamingu

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Wenn ich so kleine Mengen an unterschiedlichen
Stärken benötige, bediene ich mich auch mal in der
Restekiste anstatt eine ganze Platte zu kaufen. Das
ist dann mal ein Euro für einen halben qm.
 

IngoS

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Aber die Frage war ob schon mal jemand Sperrholz-Teile doppelt (oder drei- oder vierfach) gesägt, verleimt und erfolgreich belastet hat? Wäre schön, wenn sich jemand dazu melden würde.

Hallo,

ja, Mathias Wandel, Experte im Bau von Zahnradgetrieben aus Holz hat das schon öfter gemacht und auch in seinen Filmen gezeigt. Da such dir mal entsprechende YouTube Filme zur Zahnradherstellung vom Mathias dazu raus. Das hilft dir bestimmt weiter, ist allerdings auf englisch.

Gruß

Ingo
 

Madame Dubois

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Also, inzwischen habe ich zwei Zahnräder und ein Ritzel ausgesägt, weil ich noch nicht so versiert mit der Dekupiersäge bin, gebe ich immer etwas Toleranz dazu, die ich später abschleife.

Das Ritzel habe ich tatsächlich aus 2 jeweils 6mm dicken Birkensperrholz ausgesägt, verleimt und dann mit kleinen Holzfeilen bearbeitet. Was soll ich sagen, auf kleine Messing-Pinne auf ein Brett gesteckt und ineinander verzahnt laufen die Räder, je mehr ich noch im Bruchteilmillimeterbereich weggeschliffen habe, umso leichtgängiger. Es hat schon was faszinierendes da zuzuschauen.

Danke für die Tipps, ich habe mich auch mal im Dekupiersägenforum angemeldet. Was es nicht alles gibt :emoji_grin:
 
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