Frage zum Holzschutzmittel wie Bootslack

outdoorfreak

ww-buche
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Hallo, wie schützt man Holz am besten vor Feuchtigkeit und Wasser? Erst mit Farbe bestreichen und dann erst Bootslack drüber oder besser umgekehrt, erst Bootslack drauf, dann die Farbe?
 

magmog

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Guuden,

Klar grundieren, dann farbig lackieren, als Finish noch mal klar.
Nur gleiches Material verwenden, das eine halt pigmentiert.
Natürlich nur ausdrücklich als Bootslack für Holz apostrophiertes Material
eines Markenherstellers verwenden!
 

outdoorfreak

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Hallo Magmog und danke fuer die schnelle Antwort.

Also erst mit weißer Farbe grundieren, dann mit Farbe anstreichen und als letztes kommt Bootslack drauf. Hab ich das richtig verstanden?
 

seschmi

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Die Frage ist, was damit damit geschützt werden soll. Bootslack ist ja ein Speziallack für - wer hätte es gedacht - Boote. Dafür sind seine Eigenschaften optimiert: meist relativ weich eingestellt, damit er die Bewegungen des Boots mitmachen kann, unter der Annahme, dass man nur mit Bootsschuhen drauf rumläuft, wenn überhaupt. Und er funktioniert unter der Annahme, dass er regelmäßig überarbeitet wird, also Schadstellen schnell ausgebessert und alle paar Jahre neu lackiert wird.

Wenn das für die geplante Anwendung nicht zutrifft, gibt es andere Beschichtungen, die viel besser geeignet sind. Nicht umsonst gibt es so viele Lacke und Farben...
 

magmog

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Guuden,

Ich bin immer für das Grundieren mit nicht pigmentiertem glänzendem Material.
Pigmente und mattierende Bestandteile von Lacken füllen nur, auf Kosten des Harzanteils.
 

yoghurt

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Hallo,
es geht ja wahrscheinlich um das Fahrrad? Was ist denn das Ziel? Witterungsbeständige, farbige Oberfläche mit definiertem Glanzgrad? Ist das zu beschichtende Bauteil immer draussen oder wird es nur bei Gebrauch mal nass? Soll das Bauteil Form und Dimension möglichst behalten (wie ein Fenster), oder ist das im Grunde in gewissen Grenzen egal (bei ein Carport)?
 

outdoorfreak

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Ja, es geht wieder um das Fahrrad. Ich lass die Farbe doch weg und mach nur Bootslack drauf. Wie kriegt. Man eine glänzende Oberfläche hin? Mit Bootslack, oder muss da noch ein anderer Lack drauf?
 

yoghurt

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Hallo,
der Bootsbauer meines Vertrauens schwört auf Epiphanes. Hochglänzend und UV-beständig. Mechanisch nicht zu sehr beanspruchbar. Am Besten die technischen Merkblätter lesen…..
 

outdoorfreak

ww-buche
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Danke Yoghurt, das werd ich mal ausprobieren. Oder gibt es was, was auch mechanisch beanspruchbar ist? Ein Fahrradrahmen verbiegt sich nämlich bei Belastung. Der Lack sollte dass dann schon mitmachen
 
Zuletzt bearbeitet:

derdad

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Du verwechselst da mechanische Beanspruchbarkeit mit Flexibilität. Bottslack wäre einerseits gut weil er weicher ist und Verwindungen und Bewegungen mitmacht ohne Risse zu bekommen oder aufzuspringen. Andererseits entstehen leichter Kratzer durch Steine etc.
LG Gerhard
 

hlzbt

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irgendwo
Epi 1k (!) ist tatsächlich "Handwerksstandard". Er IST flexibel, gut zu verarbeiten etc., aber als 1k-Lack eben auch nur begrenzt UV-beständig. Am Boot müssen wir 1x jährlich nachlacken, obwohl es im Winter in der Halle steht. Es gibt auch sehr viele andere gute Hersteller und Produkte, aber mit Epi 1k macht man nichts falsch.
 

strala

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Hi outdoorfreak,
die Belastung des Lackes bei deinem Projekt entspricht wohl am ehesten denen eines hölzenen Segelbootes.
Und der Spruch unter Seglern eines Holzbootes: " eine Stunde segeln und zehn Stunden schleifen" ist noch eine nett gemeinte Formulierung.
Mach dir klar, eine jährliche , akribische Nachbehandlung ist unvermeidbar. Jeder, in sein Holzboot Verliebter, wird am jeder Ende der Saison knallhart auf diese Wahrheit gestoßen.
Die Belastungen an eine Beschichtung sind immens und vielfältig und nicht mit dem Schutz z.B. von Fenstern zu vergleichen.
* UV-Schutz mit Klarlacken ist schierig. Daher haben viele Boote eine Schutzhaube aus Stoff ( Persening). Nicht als Wetterschutz für die Besatzung sonder als UV-Schutz während der Liegezeit im Hafen.
* der Holzmast hat wohl die vergleichbarsten Anforderungen zu deinem Projekt. Schlagfeste Oberfläche, flexibel , Wärmebeständig, UV-Stabil etc. sprich eine "Mission unmöglich". Daher gibt es nur Komprimisse . Das heißt bei Holzbooten z.B. erst ein vielschichtiger Lack-/ Ölauftrag als Basis , und dann jährliches Anschleifen und frischer Neuanstrich ( 1bis 2 Schichten).
Das ist natürlich erstmal nur die Betrachtung bei einer transparenten Lackierung deines Bikes, jedoch wozu ein Holzrad , wenn es deckend lackiert wird.
Bitte bedenke auch, es wird dir wohl kaum ein Projekt unterkommen, wo penibelste Vorarbeit und erster Schichtaufbau dir in den nächsten Jahren Ärger und vieeel Arbeit erspart !!!! Ich habe auch Geld und Arbeit sparen wollen - wow der Fehler tat weh!!!!
Also dann weiter viel Spaß!
 

outdoorfreak

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Schützt dieser Bootslack auch Eschenholz vor Wasser und Feuchtigkeit, dass ja eigentlich nicht so witterungsbeständig ist?
 

Annis

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Ich hab die Kiste von meinem Lastenrad (Nadelsperrholz) mit Epiphanes Bootslack beschichtet und das hält sehr gut und ist recht robust, auch wenn Kratzer nicht sofort repariert werden.
Allerdings war die erste Behandlung schon sehr aufwendig. Sowas wie 6 Schichten in unterschiedlichen Verdünnungsgraden. Und das war das Minimum was an Schichtaufbau angegeben wurde. Jetzt in 7 Jahren Nutzung eimal aufgefrischt (1 oder zwei Schichten), es wäre aber mal wieder dran.
 

Lico

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Ja, es geht wieder um das Fahrrad. Ich lass die Farbe doch weg und mach nur Bootslack drauf. Wie kriegt. Man eine glänzende Oberfläche hin? Mit Bootslack, oder muss da noch ein anderer Lack drauf?
Bootslack auf Booten wird in vielen Schichten (ab sechs Schichten wird das langsam interessant) aufgetragen. Dadurch wird das mit der Zeit geschlossenporig glatt. Sobald das Risse bekommen hat und irgendwo Wasser eingedrungen ist, wird die Oberfläche komplett gestrippt und neu aufgebaut. Sehr aufwendig das Ganze. Damit das möglichst lange nicht passiert, werden alle Holzteile jeden Winter angeschliffen und wieder überlackiert. Deshalb sind edle klassische Yachten aus/mit viel Holz eher was für Leute mit viel Geld oder solche mit viel Zeit, besser mit beidem.
Für ein Fahrrad braucht man vermutlich nicht ganz so viel Kohle, aber auf jeden Fall Zeit.

Lico
 

seschmi

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Nur zur Einordnung: Wenn das Fahrrad bei Nichtbenutzung trocken und luftig steht (zB in einem Schuppen) braucht es da überhaupt keinen speziellen Holzschutz.

Wenn Holz nur gelegentlich nass wird und zwischendurch immer gut trocknen kann, verrottet da auch nichts. Mein Schaufelstiel aus Esche ist auch schon oft nass geworden und nichts ist passiert.

Ein Boot ist etwas völlig anderes, weil es halt aus Prinzip die meiste Zeit nass ist.

Also: Stell das Fahrrad trocken unter, wenn es irgendwann fertig wird, dann ist der Holzschutz kein Problem. Lackieren kannst Du natürlich trotzdem.
 

outdoorfreak

ww-buche
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Bei Regen geh ich eh nicht Fahrradfahren. Manchmal kommt es vor, dass ich durch Regenfuetzen fahre. Und das Fahrrad steht eh immer bei mir in der Werkstatt und nicht draußen im Regen rum.
Mit einem feuchten Lappen wird es sauber gemacht wenn Schlamm dran hängt nach einer Matchfahrt.


Aber Bootslack in mehreren Schichten kommt aufjedenfall drauf. 6 Aufstriche sagtet ihr müssen es sein, dass der glänzende Look entsteht?


Aber mit einem Hochdrucktreiniger sollte man es doch nicht abspritzen oder?
 

Lico

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Wie gesagt, das ist das Minimum. Das hängt vermutlich sowohl vom Holz als auch vom Lack ab. Können auch gerne mal zehn Schichten sein.

Lico
 
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