Frage zu Schreibtischplatten

tropenholz

ww-robinie
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Hallo,

Ich habe eine Frage zur Konstruktion eines Schreibtisches. Heute sah ich einen Schreibtisch, bei dem ich dachte, dass es sich um eine beschichtete Spanplatte in Buche-Optik handelt. Das Hirnholz war nicht sichtbar. Dann habe ich die Unterseite der Tischplatte angefasst und geschaut. Die Unterseite war rau, also doch Buche unbehandelt, massiv. Ist es gewöhnlich, dass der Hirnholzbereich von Massivholzplatten noch mit einem Umleimer geklebt werden? Sowas sehe (bzw. beobachte) ich zum 1. Mal.
 

McIlroy

ww-eiche
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Es könnte auch eine Multiplexplatte sein, die rundum einen Massivholzanleimer hat.

Es gibt aber auch viele Leute, denen die Optik (und die etwas rauhere Haptik) von Stirnholzkanten nicht gefällt, wobei ich das eher von z.B. Esstischen kenne, die rundum genutzt werden.
 
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Besserwisser

ww-robinie
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Eine Massivholzplatte hat keine Kante am Kopfholz. das geht nicht, die würde ja beim Arbeiten abreissen. Wäre auch ein bisschen Hose mit Kneifzange anziehen. Einzig sinnvoll mögliche Konstruktion ist Hirnleiste oä, mit zu erwartendem Versatz.
Geh mal davon aus, dass es sich dabei um furnierte Ware handelt.
 

benben

ww-robinie
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Furniere sehen in der Fläche auch aus wie Leimholz, einzelne Blätter nebeneinander.
Zu erkennen an den Längs und Hirnholzkanten, da sind dann Streifen angeleimt von knapp 1mm Dicke bis etwas mehr, meist so um 2-3 mm.

Einfach unten mal nen Loch reinmachen, dann weisst du was es ist.

Gruss
Ben
 

tropenholz

ww-robinie
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Reinbohren darf ich leider nicht, ist nicht mein Tisch :emoji_grin:
 

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benben

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Auf jeden fall furniert, würde mich wundern wenn das keine Spanplatte sein sollte.

Gruss
Ben
 

carsten

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Hallo

ja eindeutig eine nachträglich aufgebrachte Kante und damit ist die Wahrscheinlichkeit für Furnier größer 98,9 %.

Hab vor Jahren mal etliche Tische in furniert gemacht. Sollte bewusst rustikal aussehen. Furnierhändler hat saubere schlichte Eiche präsentiert. Gekauft haben wir dann das was eher als Gegenzug gedacht war. Und auch von mind 3 oder 4 verschiedenen Stämmen. Wurde 38er Spanplatte zuerst einseitig furniert. Mit fertig furnierter 19er Spanplatte einseitig bekantet an den Seiten aufgedoppelt. bündig geschnitten. Kanten >2 mm von der Rolle extra angefertigt. Oberseite kalibriert und dann furniert. Waren für irgend ein Szene Lokal.
 

tropenholz

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Danke euch für die Antworten. Nur, dass ich euch rictig verstehe, die Platte ist Spanplatte furniert. Die Kanten nachträglich angebracht, und die Unterseite der Platte mit Furnierstreifen als Gegenfurnier geklebt?
 

Besserwisser

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Vermutlich, ja.
Furnier ist immer aus Streifen. Sehr breite Furnierblätter sind schon mal 45cm oder dergleichen breit, aber meist in Breiten zwischen 15 und 30cm. Die müssen dann zusammengefügt werden, um zB eine Tischplatte abzudecken.
 

derdad

Moderator
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Danke euch für die Antworten. Nur, dass ich euch rictig verstehe, die Platte ist Spanplatte furniert. Die Kanten nachträglich angebracht, und die Unterseite der Platte mit Furnierstreifen als Gegenfurnier geklebt?
Nur kurz, damit du weißt wie eine Furnierte Platte entsteht: Es müssen immer beide Seiten der Platte furniert werden sonst entsteht Verzug. Furnier wird in "Bünden" verschiedener Breite und Länge verkauft. In einem Bund sind meist zwischen 10 und gut 30 Blätter (soweit ich mich erinnere meist 16, 24, oder 32 Blatt) die nacheinander "gemessert" wurden, also beinahe identisch sind. Diese Blätter werden vom Tischler so zurechtgeschnitten, dass sie nebeneinandergelegt das gewünschtes Furnierbild ergeben. "Zusammengesetzt", also verklebt, und auf die Spanplatte geleimt.
Auf der Sichtseite kommt das gewünschte Furnierbild, auf der blinden Seite (der nicht sichtbaren Seite) nimmt man billige Furnier oder den Abfall.
Das Furnierbild ist dem Tischler (oder eben der Kundschaft) überlassen. Das kann von einem ganzen Blatt sein, wenn die Furnier breit genug ist, bis eben zu schmalen Streifen wenn diese Optik gewünscht ist.
LG Gerhard
 

benben

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Ergänzend noch, bei Industrieware wird die Kante nachträglich angeleimt. Das sind meist dünne Kanten. Wenn man handwerlich furniert, kommt erst die Kante dran und wird anschließend überfurniert.

Gruss
Ben
 

Lico

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Ergänzend noch, bei Industrieware wird die Kante nachträglich angeleimt. Das sind meist dünne Kanten. Wenn man handwerlich furniert, kommt erst die Kante dran und wird anschließend überfurniert.
Macht man, wenn dickere Anleimer auf die Kante kommen. Werden die Kanten nur furniert (gleiches Material wie die Fläche) dann kommt die Kante hinterher dran. Sieht man nicht mehr, wenn die Kanten gebrochen sind.

Lico
 

benben

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Ich kenne dünne Kante nicht an selber furnierten Platten. Macht sich doch niemand die Mühe und furniert selber und bappt dann Sone Kante dran.

Gruss
Ben
 

Lico

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Ich kenne dünne Kante nicht an selber furnierten Platten. Macht sich doch niemand die Mühe und furniert selber und bappt dann Sone Kante dran.

Gruss
Ben
Das ist ja auch ein halbes Leben her, dass ich Möbelbau gemacht hab. Wir haben damals alles selbst furniert. Ich kann mich nur an einen einzigen Auftrag erinnern, bei dem wir mit fertig furnierten Platten gearbeitet haben. Wandverkleidungen in einer größeren Bank IIRC. Das kommt immer darauf an, was Du baust. Du musst den Aufriss mit den Anleimern ja auch bezahlt bekommen.

Lico
 

benben

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Das kann sein. Heute wird ja kaum noch furniert, eben weil zu teuer :emoji_wink:. Wenn man sich dann schon die Mühe macht, dann gleich ordentlich. Wobei es bei mir auch schon fast 15 Jahre sind.....
Jedenfalls als ich das regelmäßig gemacht habe.
 
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