Frage zu Meber 400/GEA Bandführungen (Meccard) und Bandlauf

Guitarfreak

ww-kiefer
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Guten Abend,

Ich habe kürzlich eine alte GEA/ Meber 400 Bandsäge gekauft. Danke nochmal ans Forum für die Kaufberatung.

Die Säge steht nun bei mir und ich schaue gerade was ich ggf. erneuern / aufarbeiten muss.

Die Bandagen des unteren Rades ist ballig (Kork), die obere Korkbandage hatte schon tiefe Abdrücke vom Sägeband und war total plattgedrückt. Ich habe daher die obere Bandage auch ballig geschliffen und mal ein 10mm Band aufgelegt. Das Band lässt sich gut zentrieren und läuft an sich gut.
Allerdings laufen die Zähne voll in die seitlichen Rollen der Meccard Bandführung (siehe Bilder).

Die obere Führung könnte ich noch weiter nach hinten montieren, das scheint auch bei ähnlichen Sägen teilweise der Fall zu sein.

Die untere Führung ist allerdings schon komplett zurückgestellt und da geht auch nix mehr.

Gibt es da evtl. noch einen Trick?

Oder muss ich das Band mit überstehenden Zähnen auf den Rollen laufen lassen? Dazu müssten die Beläge dann gerade sein?
Geht sowas denn dann auch mit einem 6mm Band?

Vielen Dank für eure Hilfe und einen schönen Abend.

Viele Grüße
Daniel


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Guitarfreak

ww-kiefer
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Ich habe heute morgen eine Bedienungsanleitung von Meber für eine neuere 400er gefunden. In der Beschreibung steht, dass die Zähne des Sägebandes vor der Rolle/Bandage laufen sollen. Daher könnte das natürlich auch bei meiner Säge der Fall sein.
Dann sollten aber die Beläge vermutlich gerade und nicht ballig sein?

Ich hab Meber mal eine E-Mail geschrieben...
 

Dietrich

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Hallo,

mind. seit 2014 fertigt Meber selbst keine 400er Maschine mehr, sondern lässt in Fernost aus Blechspinden bauen:emoji_frowning2:

Meine 724er ist von ´81 in Stahlblechbauweise gebaut, die bietet m.A.n. im Hohlkörper mehr Platz als die Maschine aus geschlossenen Profilen im "Guß-Design". Die Hema Bandführungen für Untertisch sehen auch ganmz anders aus wie die von oben, bei Meccard sieht das nahezu gleich für oben und unten aus, nur das die untere Führung auf dem Kopf montiert ist.
Evtl. hatte Deine Maschine unten sogar Holzführungen, das war gar nicht unüblich vor mehr als 40 Jahren.
Schau Dir die Führungen von Hema mal bei Hema an und urteile selbst.
Auf keinen Fall die Zähne vor dem Rad laufen lassen, Du wirst ziemlich sicher keinen Schnitt am Anschlag hin bekommen.

Gruß Dietrich
 

Guitarfreak

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@Dietrich

Hallo,
ja, die Baumformen der Sägen unterscheiden sich ja schon etwas :emoji_grin:

Das mit den Holzführungen könnte natürlich gut sein, leider habe ich bisher keine Unterlagen zu der Säge gefunden, was aufgrund des Alters ja auch nicht überraschend ist.

Die Hema/Panhans Führungen haben für unten ja eine ganz andere Bauform, ggf. wäre die sogar etwas flacher aufbauend, was mehr Verstellmöglichkeit bieten würde. Aber das kann man auf den Fotos nicht einwandfrei erkennen.

Das Problem ist halt, dass bei mittigem Bandlauf die untere Führung gar nicht zu benutzen ist.
Die obere könnte ich umbauen, da würde es dann passen.

Viele Grüße
Daniel
 

Johannes

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Hallo Daniel,
die obere Bandführung hat eine sehr lange horizontale Führungsstange, da würde ich die Halterung um 180° drehen. Dann sitzt das ganze weiter hinten und du kannst das ganze ordentlich einstellen. Also so, das der Halter hinter der senkrechten Stange sitzt.
Für die untere Führung bin ich noch unschlüssig wie das funktionieren kann. Mach da bitte noch ein paar Bilder aus verschiedenen Richtungen, Dann finden wir da auch noch eine Lösung.

Es grüßt Johannes
 

Guitarfreak

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Hallo Daniel,
die obere Bandführung hat eine sehr lange horizontale Führungsstange, da würde ich die Halterung um 180° drehen. Dann sitzt das ganze weiter hinten und du kannst das ganze ordentlich einstellen. Also so, das der Halter hinter der senkrechten Stange sitzt.
Für die untere Führung bin ich noch unschlüssig wie das funktionieren kann. Mach da bitte noch ein paar Bilder aus verschiedenen Richtungen, Dann finden wir da auch noch eine Lösung.

Es grüßt Johannes
Hallo Johannes,

ich mache nachher mal ein paar Bilder der unteren Führung. Vielleicht hat ja doch jemand eine Idee :emoji_slight_smile:

Bezüglich der oberen Führung bin ich zur gleichen Erkenntnis gekommen, da habe ich auch Bilder von Ähnlichen Maschinen gefunden, bei denen die Halterung einfach auf der anderen Seite sitzt und dementsprechend weiter zurückgestellt werden kann.

Viele Grüße
Daniel
 

seschmi

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Untere Führungen werden chronisch überschätzt - viele Bandsägen haben gar keine.

Bau die doch einfach mal ab und säge ohne. Wenn das funktioniert, gut, wenn nicht, kannst Du dir immer noch Gedanken machen.
 

Mitglied 135132

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Oder muss ich das Band mit überstehenden Zähnen auf den Rollen laufen lassen? Dazu müssten die Beläge dann gerade sein?
Geht sowas denn dann auch mit einem 6mm Band?
Bei meiner Emco EBS 500 (vulgo Meber SR500) läuft das Band auf der oberen Rolle mittig und auf der unteren Rolle überstehend.

Ich habe da ebenso wie du gerätselt, als ich meine Säge gekauft habe, weil die untere Sägebandführung gar nicht zulässt das Band mittig auf der unteren Rolle zu führen.
Oben ganz klar mittig (ist auch in der Bedienungsanleitung so beschrieben), aber zur unteren Rolle steht nichts in der Anleitung.
Wenn ich das Band oben mit der Rollenneigung mittig einrichte, läuft das Band auf der unteren Rolle mit Überstand.

Ob dies so vom Hersteller gewollt ist oder der Vorbesitzer meiner Säge hier seine Hände im Spiel hatte, kann ich leider nicht sagen.
Aber sie könnte nicht besser sägen und daher habe ich keinen Grund gesehen hier weiter nachzuforschen.

LG
Robert
 

Guitarfreak

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Bei meiner Emco EBS 500 (vulgo Meber SR500) läuft das Band auf der oberen Rolle mittig und auf der unteren Rolle überstehend.

Ich habe da ebenso wie du gerätselt, als ich meine Säge gekauft habe, weil die untere Sägebandführung gar nicht zulässt das Band mittig auf der unteren Rolle zu führen.
Oben ganz klar mittig (ist auch in der Bedienungsanleitung so beschrieben), aber zur unteren Rolle steht nichts in der Anleitung.
Wenn ich das Band oben mit der Rollenneigung mittig einrichte, läuft das Band auf der unteren Rolle mit Überstand.

Ob dies so vom Hersteller gewollt ist oder der Vorbesitzer meiner Säge hier seine Hände im Spiel hatte, kann ich leider nicht sagen.
Aber sie könnte nicht besser sägen und daher habe ich keinen Grund gesehen hier weiter nachzuforschen.

LG
Robert
Hallo Robert,

danke für die Info :emoji_slight_smile:

Wie sind denn die Beläge deiner Säge geformt? Beide gerade oder ballig? Oder unterschiedlich?

Vielen Dank und viele Grüße
Daniel
 

Guitarfreak

ww-kiefer
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Oben ballig, wie sie unten sind habe ich gerade nicht in Erinnerung.

Anhang anzeigen 198849
Ich habe noch dieses Foto von der Säge, aber man kann nicht genau erkennen, ob ballig oder nicht.
Ich kann dir im Laufe des Tages gerne nachsehen.

LG
Robert
Es wäre lieb, wenn du mal nachsehen könntest. Würde mich schon interessieren :emoji_slight_smile:

Danke und viele Grüße
Daniel
 

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Es wäre lieb, wenn du mal nachsehen könntest. Würde mich schon interessieren :emoji_slight_smile:

Danke und viele Grüße
Daniel
Das werde ich gerne machen, aber es kann bis zum Abend dauern.
Ich habe die Säge gerade zugestellt weil ich eine kleine Werkstatt habe. Erst wenn ich alle heutigen Teile hergestellt habe, erhalte ich wieder Zugang zur Bandsäge.

LG
Robert
 

seschmi

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Bei einer Bandsäge immer erstmal sägen, und nur dann schrauben, wenn es ein Problem gibt.

Das vermisse ich bei Deiner Frage: Sägt sie denn? Der kritische Test ist normalerweise, ein Stück Holz am Anschlag hochkant aufzutrennen.

Die Praxis ist da oft ganz anders als die Theorie: Bei mir läuft auch das Band unten weiter vorne als oben, die untere Führung lässt sich nicht optimal einstellen und mehr.

Das macht aber nix: Ich kann von einer 26cm breiten Bohle 4mm dicke Scheiben runterschneiden.

Deshalb mein Rat immer: Erstmal Holz her und sägen. Wenn sich dann ein Problem zeigt, dieses lösen. Wenn man versucht, nicht existierende Probleme zu lösen, erzeugt man erst welche.

Zweite Regel: Frisches Sägeband. Hatten wir hier schon öfter, dass viel eingestellt wurde, aber einfach das Band hin war.

Drittens: Eins nach dem anderen. Um gerade aus zu sägen, braucht es nur eine Rückrolle (oben), den Rest der Führungen kann erstmal weit gestellt werden. Wenn man ganz langsam sägt, braucht es nicht mal die - die Rückenrolle verhindert auch nur, dass das Band nach hinten von den Rollen geschoben wird. Wenn das gerade Sägen ohne Seitenführung funktioniert, dann die Führungen angehen.

Und immer nach jeder einzelnen Änderung wieder Probesägen, siehe oben.

Der Fehler ist ganz oft, dass Leute meinen, sie müssten vor dem Sägen erstmal „alles richtig einstellen“. Nein: Erst sägen, und dann einstellen, was nicht funktioniert.
 

Mitglied 135132

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IMG_20250627_161815.jpg
Entschuldige bitte aber ich habe gestern vergessen, dass ich dir noch wegen der Bombierung der unteren Rolle schauen wollte.
Ja die untere Rolle ist bombiert, allerdings fühlt es sich so an als ob die Bombierung nicht mittig auf der Rolle ist.
Ich habe versucht ein Lineal über den Belag zu halten um Genaueres sehen zu können, aber die schlechten Lichtverhältnisse und die schwarze Bandage haben mich nichts erkennen lassen.

Das Band läuft wie am Foto zu sehen auf der unteren Rolle mit Zahnüberstand, auf der oberen Rolle läuft das Band mittig.
Die Bombierung der unteren Rolle ist gefühlt nicht mittig, sondern etwas in die Richtung des Zahnüberstandes gerückt.

LG
Robert
 

Mitglied 135132

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IMG_20230812_183754.jpg
Damit keine Zweifel aufkommen, ob meine Emco tatsächlich eine Meber ist!
 

Guitarfreak

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Also ein kleines Update:
Die Firma Meber war leider etwas träge mit Ihrer Antwort auf E-Mails.
Inzwischen habe ich zwei Antworten, die nur bedingt Helfen, da die über die alte Seriennummer leider gar nichts rausfinden können.
Entgegen ihrer eigenen Anleitung sollen die Beläge ballig sein und die Säge für für Blattbreiten von 15-25mm vorgesehen.
Das würde vermutlich in Bezug der Position der Sägebandführungen sogar hinkommen, daher passt das 6mm Band auch nicht zu der ursprünglichen Position der Führungen.

Der Korkbelag könnte original sein.
Inzwischen haben die Meber Gummiringe mit einer Führungsnut, da ist nix mit aufvulkanisiert.

Ich habe inzwischen mal die obere Führung gereinigt und nach hinten versetzt montiert, sodass diese auch für 6mm Bänder einstellbar ist.

Zuerst hatte ich probeschnitte mit einem neuen 20mm Carbonband mit 3ZpZ in 10cm Mahagoni gemacht ohne Zuhilfenahme der Führungen.
Die Säge sägt auch so geradeaus und schon recht gut im Winkel, der Schnitt war allerdings nicht besonders glatt.
Das wurde dann besser, als ich die obere Führung benutzt habe und einen Druckkamm benutzt habe.
Überlege hier aber auch noch auf ein X-Cut HW Sägeblatt zu wechseln.

Ggf. lasse ich die untere Führung auch erstmal weg, die müsste ich nämlich auch noch versetzen und das ist mehr Aufwand.

Macht eigentlich der Wechsel auf eine andere Führung z.B. Panhans APA alt oder neu, wirklich einen Unterschied im Schnittbild?
Oder ist das nur nett, weil besser einzustellen?

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Viele Grüße

Daniel
 

Mitglied 135132

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Überlege hier aber auch noch auf ein X-Cut HW Sägeblatt zu wechseln.
Ich habe so eines und kann das sehr empfehlen!
Macht eigentlich der Wechsel auf eine andere Führung z.B. Panhans APA alt oder neu, wirklich einen Unterschied im Schnittbild?
Oder ist das nur nett, weil besser einzustellen?
Ich glaube da geht es um den Einstellvorgang. Richtig eingestellt sollte eigentlich jede Bandführung ein brauchbares Ergebnis liefern.
Die Originalführungen die bei mir montiert sind, sind vor allem unten sehr fummelig bei der Einstellung.
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Aber wenn sie eingestellt sind machen sie was sie sollen.
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Das war mein erster Schnitt, eine 2mm Scheibe von einem 24cm Escherest. Die Stärke war konstant zwischen 1,9 und 2,1 mm über die gesamte Fläche. Man kann noch mit weniger Vorschub z.B. das Schnittbild deutlich verbessern.

LG
Robert
 

seschmi

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Für einen geraden Schnitt wie in dem Bild (Guitarfreak) bringen die Führungen nichts.

Wenn Du da ein besseres Schnittbild willst, kannst Du folgendes versuchen:

- Höhere Bandspannung (falls die Säge das erlaubt)
- Weniger Vorschub
- Anderes Band: Weniger Zähne, schärfer, breiter

Zu den Zähnen: Manche glauben, dass feinere Zähne ein besseres Schnittbild machen. Das funktioniert beim Auftrennen von breiteren Bohlen nicht, weil die Späne ja einen weiten Weg transportiert werden müssen, dafür braucht es Platz zwischen den Zähnen.

Die seitlichen Führungen werden relevant bei Kurvenschnitten, sie hindern das Band am Verdrehen.

Die Rückenrolle braucht man natürlich auch geradeaus, damit man durch den Vorschub das Band nicht nach hinten schiebt. Man kann ohne Rückenrolle sägen, aber dann nur langsam.
 

brubu

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Zu den Zähnen: Manche glauben, dass feinere Zähne ein besseres Schnittbild machen. Das funktioniert beim Auftrennen von breiteren Bohlen nicht, weil die Späne ja einen weiten Weg transportiert werden müssen, dafür braucht es Platz zwischen den Zähnen.
Hallo
Das stimmt nur in der Theorie, wir hatten einmal ein gröberes Blatt das uns empfohlen wurde um Bohlen aufzutrennen. Die Zähne sind dann in der Schnittfuge wohl eher hin und her gependelt, was zu einer Schnittfläche mit grobem, rauhem Schnittbild führte.
Für unsere kleine Tischlerbandsäge mit 600 er Rollen eignen sich Blätter mit 3 Zähnen pro Zoll am besten.
Der Hauptfehler liegt wohl meist an zu geringer Bandspannung oder zu dünnen Blättern. Die dürfen heute etwas stärker sein als den bekannten Tausendstel Rollendurchmesser.
 
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