Frage an die Lackier-Profis...

Robbie01011987

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Hallo zusammen,

ich habe eine Verständnisfrage an die Lackier-Profis unter Euch. Ich habe bisher einige Sachen mit einer preisgünstigen Lackierpistole lackiert und einem Kompressor mit 50L Tank und eher niedriger Abgabeleistung. Was mich störte, wenn es mal etwas größeres zu Lackieren gab (z.B. Schrank), dass dem Kompressor natürlich schnell die Luft wegblieb und ich mit der Lackierpistole in der Hand erstmal auf neue Luft warten durfte. Nun habe ich gesehen, dass es recht günstig Zusatztanks zu kaufen gibt. Ich spiele nun mit dem Gedanken, mir einen 100L Zusatztank anzuschaffen und ihn an den Kompressor mit anzuschließen. Ist dies möglich/sinnvoll?
 

Frankenholzwurm

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Hallo Robbie

mal andersrum gefragt, wieviel Liter/min kann denn dein Kompressor liefern bzw. welche Ansaugleistung hat der?

Ich habs schon einige male erzählt, ich hab zum lackieren einen relativ alten Kompressor mit 280(?) Liter Ansaugleistung, geschätzte 120 l/min Liefermenge.

Spritzpistole von Sata als HVLP Variante und mit dieser Kombination kann ich problemlos Teile mit 2 m² spritzen.

In der Zeit, wo ich das fertige Teil wegräume und das nächste zum lackieren bereitmache, hat der Kompressor schon längst wieder einen vollen Kessel.

Ein Zusatztank kann natürlich helfen, die Luftknappheit ein wenig hinauszuzögern, allerdings sollte dir bewusst sein, dass dann dein Kompressor eine relativ hohe Einschaltdauer hat.

Das mögen nicht alle Geräte, wenn das Gerät überhitzt...
 

Robbie01011987

ww-robinie
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Hallo,

mhh....wenn ich das richtig im Kopf habe, dann hat meiner gerade mal 180l effektive Abgabeleistung. Deine Aussage beruhigt mich aber ein wenig, da ich nämlich eine SATA HVLP Nr. 95 gekauft habe. Ich möchte auch keine großen Flächen spritzen...

Hast du ein Manometer direkt an deiner Pistole? Und: Ich bräuchte mal wieder einen neuen Wasserabscheider, habe aber das Problem, dass es "nur" Wasserabscheider OHNE entsprechende 1/4zoll Kupplungen gibt...die kann man extra kaufen und installieren -> ich bekomm die nie zu 100% richtig dicht...habe es schon mit so weißen Tape/Dichtband versucht...aber nie 100%. Irgendwelche Tipps?
 

Frankenholzwurm

ww-robinie
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Hallo

Ich hab (unter anderem) ebenfalls die NR 95 HVLP, soviel dazu..

Filterduckregler ist bei mir am Kompressor montiert mit max. 10m Schlauch bis zur Spritzpistole.

Manometer an der Pistole wäre natürlich noch besser...

Wegen der Abdichtung, bei mir wird das eigentlich sofort dicht mit etwas Teflonband.

Alternativ gibts aber auch Anschlüsse, die auf der Gewindeseite eine montierte Gummidichtung haben.
 

bello

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Hallo,

ich habe auch neulich einen meiner Prebenas nach Auswechseln eines Schalters mit Dichtband perfekt abgedichtet. Vielleicht ein paar Umwickelungen mehr versuchen. Beim Demontieren hatte ich den Eindruck, daß eine Dichtungspaste verwendet wurde. Da ich keine im Hause hatte, war das Band ein erfolgreicher Versuch.
 

Robbie01011987

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Danke für die Antworten; ich werde es dann einfach nochmal mit Teflonband versuchen.

@Dominik: Kannst du mir deine Erfahrungen/Tipps zur Sata 95 mitteilen? Wollte damit nur Klarlacke auf Wasserbasis verarbeiten...
 

Gast aus Belgien

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Robbie, mit Teflonband kannst Du ruhig 10 bis 12 Lagen auf das Gewinde wickeln, nur so dichtet es richtig.
Deine Idee mit dem Zusatztank wird nicht funktioniere, wenn Dein Kompressor jetzt schon mit einem 50 Litertank schlapp macht und ihn nicht gefüllt bekommt, was erwartest Du dann wenn er das dreifache Volumen füllen muss?
Zum ersten braucht er viel länger um den Druck aufzubauen, wenn Du dann anfängst zu lackieren wirst Du beim ersten Durchgang etwas länger arbeiten können, aber dann halt dreimal so lange warten bis Du wieder genug Druck hast.

Billig-Kompressoren (nicht persönlich nehmen) haben auch meisstens keine Dauerlauffestigheit, auf 15 Minuten kommt dan 10 Minuten Pause, wenn so ein Ding in den Dauerlauf muss wird es nicht lange dauern bis er schlapp macht.
 

Frankenholzwurm

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Hallo

Hilfestellung kannste haben:

Wenn du Rechtshänder bist, Pistole in der rechten Hand halten, falls du Linkshänder bist, solltest du am besten die andere Hand benutzen...:emoji_stuck_out_tongue:

So richtig spezielle Sachen im Bezug zur genannten Pistole fallen mir jetzt kaum ein.

Ist deine Pistole komplett? Welche Düsengröße(n) sind vorhanden?

Zum Lack passende Düsengrößen verwenden, bei Klarlack nehme ich normalerweise 1,6 bis 1,9mm, bei Spritzfüller wirst du mit so kleinen Düsen aber verrückt, da nehme ich dann doch eher die 2,5mm Düse.

Was aber nicht heißen soll, dass man kleinere Fächen nicht auch mit einer kleineren Düse füllern könnte...

Wichtig ist eine ordentliche reinigung nach dem lackieren, sonst verfluchst du die Pistole bei der nächsten benutzung. (Gilt aber eigentlich generell für alle Spritzgerätschaften)

Als Lackfilter gibts für die SATA Lackierpistolen so Lacksiebe, die in den Übergang von Fließbecher zur Pistole gesteckt werden, so kleine weiße runde Dinger.

ICH HASSE DIESE FILTER!!:mad:

Wenn im Lack ein paar krümelchen von irgendwas sind, verstopft genau dann der Filter wenn du den Becher gerade aufgefüllt hast.

Dann heißt es Becher ausleeren, schön in den Lack reingriffeln damit auch ja alle Finger vollgesabbert sind, Filter ausbauen, saubermachen einbauen und dann von vorne...

... ein wenig überspitzt ausgedrückt!:emoji_wink:

Diese Filter habe ich sehr schnell entsorgt und benutze nur noch Metex Bechersiebe.

Das ist so eine Art Filternetz, das oben über den Becher gestülpt wird, Deckel kann nach dem überstülpen problemlos draufgeschraubt werden.

Somit kommt kein Dreck mehr in die Pistole.

Damit fahre ich jetzt schon seit Jahren ohne Probleme und die Bechersiebe kosten im Vergleich zum eingesparten Ärger kein Geld!

Verschmutzungen sollten im Profibereich normalerweise eigentlich im Lack nicht vorkommen, aber bei lackierungen in der heimischen Werksatt steht den meisten vermutlich kein Reinraum zu verfügung.

Das ist aber nur meine persönliche Meinung...

Wenn noch spezifische Fragen auftauchen, dann nur her damit.
 

Copic

ww-eiche
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Dominik,
Ich bin so froh seit ich von B&F Optima mit Metex-Strümpfen auf Sata mit Stecksieb gewechselt habe. Ich habe es noch NIE geschafft ein Stecksieb zu verstopfen. Was kippst Du in die Pistole???

Robbie: Beistell-Tanks bringen genau den Effekt den Du haben willst. Aber es muss Die klar sein dass Du dann immer noch einen Mist-Kompressor hast ohne wirksame Wasserabscheidung und Partikelfilter. Wenn sowas dann zu langen Einschaltzeiten gezwungen wird kriegst Du mehr Dreck in die Fläche als wenn Du das Sieb im Becher wegläßt...

Wenn Du mit dem Band gar nicht zurecht kommst: z.B. Riegler Lock funzt prima.
 

uli2003

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Wollte damit nur Klarlacke auf Wasserbasis verarbeiten...

Wofür brauchst du dann einen Wasserabscheider? Oder hast du nach 1 Stunde einen Wasserschlauch? Mein Kompressor saugt Frischluft von draußen, und muss alle halbe Jahre mal entwässert werden.
Dem Wasserlack ist das eh egal, den meisten anderen Lacken auch - wenn es keine Unmengen sind.

Die Lacksiebe können sich bei älteren Lacken schon mal zusetzen, wenn vom Becherrand mal was reinfällt oder der Lack nicht richtig durchgerührt wurde.
Abhilfe schafft - statt des Reingreifens - kurz einen Lappen vor die Düse zu halten und etwas Luft zurück in den Becher zu schicken, das wirbelt die Partikel wieder in den Lack (da waren sie ja vorher auch) und man kann die Fläche zu Ende lackieren.

Grüße
Uli
 

Frankenholzwurm

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Hallo zusammen

Erstmal Entschuldigung für die etwas verspätete Antwort, aber bei mir ist ziemlich viel los in letzte Zeit...

Nun, was kippe ich da in meinen Becher? Lack:emoji_stuck_out_tongue:

Es sind weniger die Verschmutzungen im Lack als der Lack selber.

Ich arbeite sehr häufig mir relativ schnell trocknendem 2K PUR.

Wenn denn nun der angemischte Lack im Mischbecher steht, trocknet der schon langsam an der Stelle, wo er immer wieder aus dem Becher gekippt wird.

Wenn nicht viel zu lackieren ist, steht der angemischte Lack schon mal ein paar Stunden im Mischbecher.

Wenn dann wieder Lack in die Pistole nachgefüllt wird, löst sich immer mal wieder dieser angetrocknete Lack und läuft mit in den Becher.

Dieser leicht angetrocknete Lack hat dann eine Konsistenz, die etwas fester als Honig ist und das verstopft das Stecksieb sofort.

Kleine Staubkrümel im Lack sind nicht das Problem.

Wie gesagt, das ist MEINE Meinung und Erfahrung und seit ich die Bechersiebe verwende gibts solche Probleme nicht mehr, da alle Fremdstoffe überhaupt nicht mehr in den Becher gelangen.
 

Sägenbremser

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Hallo Robbi

ein Kompressor kann natürlich nicht mehr liefern als der
Hubraum vorgibt. Der zweite Druckbehälter wird auch nicht
deine Luftabnahmeleistung verbessern. Sowas funktioniert
nur bei sehr kurzzeitiger Luftentnahme, wie Druckluftschrauber
im KFZ Bereich und da werden grosse Kessel mit stabilen Ver-
dichtern bevorzugt. Die obligatorische Kesselprüfung wird da
auch kein Problem darstellen, die Dinger verdienen Geld.

Zum Lackieren benötigst du aber eine möglichst gleichmässige
Liefergrösse. Sprich, konstanter Druck bei grosser Luftmenge.
Du wirst dir wohl einen grösseren Verdichter besorgen müssen.
Die Kesselgrösse von 5-90 Litern wird schon bleiben, aber dein
Verdichteraggregat muss einfach etwas mehr Volumenstrom
liefern können. Früher wurde durchaus zu einem zweiten Ver-
dichter auf einem Kessel gegriffen, die konnten über Differenz-
schaltung zugesteuert werden. Macht heute aber keiner mehr.
In der Grösse kommen heute Schraubenverdichter zum Einsatz,
die zwar kostspielig in der Anschaffung sind, aber im Einsatz ihre
Kosten auf lange Sicht schon erwirtschaften können.

@Frankenholzwurm
das Problem ist doch eher der angehärtete Lackrest im Becher
nach meiner Erfahrung. Da hilft das kleine Sieb schon sehr.
Bei Störung drückt jeder Tischler die Luft in den Becher zurück
um weiter arbeiten zu können. Die Reste kann man bei fast
geleertem Becher schön mit dem kleinen Pin am Sieb entfernen.
Nix mit Finger im Lack. Wie das Lackierprofis halten weiss ich
nicht, bin nur Tischler und bei dem Zustand unserer Spritzräume
wird das meistens das kleinste Problem sein. Aber ein Sieb über
dem Becher kann bestimmt nicht verkehrt sein und wenn es nur
der nicht mehr verkehrsgerechte Nylonstrumpf( den10-15) unserer
Damen seien könnte, das ist wirklich nachhaltige Verwendung:emoji_grin:

Liebe Grüsse, Harald
 

Holz-Fritze

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Hmm ich würde da doch lieber über einen vernünftigen Kompressor nachdenken. Wenn ich mir eine teure SATA leiste sollte auch ein vernünftiger Kompressor kein Problem sein.

Meinen Kompressor habe ich im Angebot bei Bauhaus gekauft für 300Euronen Abgabeleistung bei 4bar über 200l/min.
 
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