Frästisch adieu - Einfach nur Verzweiflung

Deus Ex Machina

ww-birke
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Liebe Könner, liebe Fachleute, liebe Profis,

heute Morgen, an einem wunderschön verschneiten Sonntag, habe ich nach ca. 2 Wochen Zeit mein erstes großes Projekt, den mobilen Frästisch à la Guido Henn, gebaut und stehe nur vor einem ersten großen gescheiterten Projekt.

Nach vielen Stunden in der Werkstatt, inmitten von Sägemehl, Staub, Späne und Splittern garniert mit Zwistigkeiten auf menschlicher Ebene, habe ich nun etwas gebaut, mit dem ich beim besten Willen nicht arbeiten kann und ich denke mir: wozu diese ganze Mühe, wenn soviel Mist dabei rauskommt.

Ich habe hier immer wieder Fotos anderer Nutzer bestaunt, die wirklich beeindruckende "Frästischmöbel" gebaut und vorgestellt haben. Natürlich kann ich Euren Aufwand und Eure Erfahrung nicht einschätzen, aber ich bin relativ neu im Thema Holzwerken aber bezweifle ernsthaft mein Potenzial, wenn für dieses einfache Projekt soviel Zeit, Geld, Nerven und Gute Laune draufgeht. Wie soll das dann bei den richtigen Projekten bloß werden???

Ich dachte beim Studium der Fotos von Guido, der mir auch noch lieberweise per Email Unterstützung gemailt hat, dass das in Summe nicht zu schwer sein wird. Aber dann stellt ich immer wieder fest, wie schwierig im Detail die Dinge doch sind. Gerade Nuten, Tiefen richtig einschätzen, Kreise fräsen, Falze fräsen, Fräszirkel ansetzen, kleine Werkstücke auf dem Tisch befestigen, 45°-Winkel schneiden, Scharniere anschrauben, Flachdübel richtig einfräsen, Siebdruckplatten durchbohren ohne Ausrisse auf der glatten Seite, Maße richtig nehmen und abtragen etc. ... - klingt einfach, ist aber für mich wirklich schwierig.
Permanent fräste ich in meine Tischplatte, weil ich das mit dem Tiefenanschlag nicht hinbekam. Das doppelseitige Klebeband hielt nur bedingt die Werkstücke fest und auf einmal flogen Werkstücke durch die Werkstatt. Permanent waren Zwingen im Weg wo ich mit Werkzeugen vorbeifahren oder -drehen musste.

Zu guter Letzt dann ist fast alles fertig, aber leider schaut der Fräser bei höchster "Ausfahrung" bzw. größter "Absenkung" nur 2 mm aus dem Frästisch heraus. Damit lässt sich nun weiß Gott nicht arbeiten. Und so habe ich entnervt hingeworfen, Fotos geschossen und denke nur, der ganze Maschinenpark ist eben nur so gut wie der Bediener.

A FOOL WITH A TOOL IS STILL A FOOL!!!!

Anbei die Fotos... Zuspruch ist herzlich willkommen. Wenn jemand im Kreis Neuss/Meerbusch/Düsseldorf lebt, der weiß die das alles wirklich geht, dann freue ich mich über eine PN. Ich bin lernwillig, versprochen!!!!!

Euch wünsche ich einen entspannten Sonntag ohne viel Frust!
 

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muh

ww-buche
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bin relativ neu im Thema Holzwerken aber bezweifle ernsthaft mein Potenzial, wenn für dieses einfache Projekt soviel Zeit, Geld, Nerven und Gute Laune draufgeht. Wie soll das dann bei den richtigen Projekten bloß werden???

Kann ich direkt unterschreiben.
Ist unsere Generation.
Ich kann mir manchmal keine Mühe geben.
Muss nur 8 Stangen mit Gehrung abschneiden, habe aber keine große Tischkreissäge.
Statt daß ich es mit Stichsäge mache und Unebenheiten hobele werde ich aus Faulheit eine Tischsäge kaufen.
Ich müsste mich nur mal konzentieren.

Wird schon. :emoji_wink:
 

K281

ww-eiche
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Ach lass den Kopf doch nicht hängen, aus Fehlern lernt man und nur so bekommst du Erfahrung.... Evtl. ist ein komplexer Frästisch wo es auf jeden mm ankommt als Einsteigsprojekt ein wenig hochgegriffen. Guido Henn ist ein Tischlermeister mit jahrelanger Berufserfahrung. . . und der Tisch ist sicher für Fortgeschrittene.

Ich würde mich da mit meiner bisherigen Erfahrung auch noch nicht so recht rantrauen.

Habe jetzt auch erstmal viel an Reststücken geübt bzgl. Oberfräse um überhaupt erstmal Praxis und Handling für das Gerät zu bekommen.

...und diesen Moment wo man das Werkzeug etc. einfach mal entnervt in die Ecke schmeißen will kennt sicher jeder Handwerker mal, selbst die Profis. :emoji_wink:
 

Michael92

ww-ahorn
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Keiner macht etwas beim ersten mal Perfekt, einfach weitermachen mit der Zeit kommt die Erfahrung!

Kann es evtl sein das du den Fräser zu tief in die Maschine eingespannt hast?

Wie lang ist der Fräser?

Welche Stärke hat die Siebdruckplatte?

Gruß
 

Jyge

ww-buche
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von den Photos kann ich nicht sofort sagen wo das Problem liegen konnte...
Also die Restdicke deiner Arbeitplatte schätze ich unter 10 mm. Der Fräser sollte
somit schon weiter rausgucken können - locker. Mir fällt nur paar Möglichkeiten ein,
sorry wenn diese blöd oder selbstverständlich vorkommen, aber nicht desto trotz:
a) Billigfräser mit zu kurzen Schacht - habe ich auch selber meine schlechte Erfahrungen b)
Tiefenanschlag gesperrt und steht blockt den Weg c) sonst was auf dem Weg.

Wenn meine Schätzung von der Arbeitplattendicke daneben und man dicker als 10 mm ist würde ich vielleicht noch was abtragen - der Last geht ja über die Stangen von Parallelanschlag - aber viel unter 10 mm würde ich trotzdem nicht gehen.

Eine Schacht-Verlängerung?
Fräserverlängerung Verlängerung für Oberfräser - www.sautershop.de
 

Handmademan

ww-pappel
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...da ist doch noch längst nicht alles verloren.

Wenn es dein erster Frästisch ist...na, dann Hut ab.

die Basis ist da, mit ein paar Veränderungen kannst du noch was draus machen.


Gruss Thomas
 

bärle_

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Der Spruch ist schon mal klasse!

A fool with al tool ist still a fool!

Natürlich stimmt das so nicht! Sondern dir fehlt einfach die Übung!

Mein Mann und ich sind dabei, eine Werkstatt einzurichten und gehen jetzt die ersten Projekte an. Das sind ganz einfache, z.B. 6 Regalbretter in einer Nische neben dem Kachelofen anbringen.

Klingt einfach, war aber für uns schwierig, da die Wand mit Klinker ausgemauert ist und hier der Erbauer sich nicht unbedingt um Genauigkeit gekümmert hat. D.h. das erste war die Bretter mit der Tauchsäge (Festool 55er und MFT) in unterschiedlichen Längen absägen. Der 90° Winkel sollte doch mit diesen Werkzeugen ein Klacks sein, aber wir haben vorher etliche Probeschnitte gemacht, bis wir das raushatten und auch nur ein Mal in die Grundplatte des MFT geschnitten (Jetzt wissen wir, die Höheneinstellung des MFT hat nicht gepasst). :emoji_open_mouth:

Dann haben wir ohne Frästisch, aber mit Schienenanschlag mit der Oberfläse die Kanten gebrochen, auch hier haben wir die Probebretter ganz schön gebeutelt, bis wir den Dreh raushatten und es sind uns an den Regalbrettern auch nur zwei Kanten ausgerissen :emoji_open_mouth: (jetzt wissen wir, dort waren wir zu schnell). Das Ausfräsen von Vertiefungen klappte ganz gut, aber so 100%ig genau ist der Abstand vom Rand nicht geworden, aber meist sind die Bretter mit Holz so zugeschlichtet, dass man die Schienen nicht sieht. :emoji_stuck_out_tongue:

So haben wir Fehlerchen auf Fehlerchen gemacht, die uns nicht mehr passieren werden. Dir wird es ähnlich gehen - so ist halt "Learing by doing". Aber je größer das Projekt desto eher können sich die Fehlerchen addieren, dein Ergebnis ist natürlich frustrierend. Aber ich bin überzeugt, dass einer der findigen Spezialisten in diesem Forum noch einen Trumpf in der Hinterhand hat und dir weiterhelfen kann.

Ich drücke dir die Daumen, dass dein Werk doch noch so funktioniert, wie du dir das vorstellst und finde deinen Mut, so ein Werk anzugehen, wirklich großartig.

Liebe Grüße Bärle
 

buniq

ww-eiche
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Nun lass mal nicht gleich den Kopf hängen.
Das geht nicht nur Dir so, sondern vielen anderen auch.

Ich zeig Dir mal meinen Mobilen Frästisch ,den ich eigentlich "KEINEM" zeigen wollte.
Wie Du siehst, ist das auch nicht gerade ein Projekt, womit man sich Schmücken kann.
Ich bin von Natur aus ein Mensch, der muss sehen, was er am Tag geleistet hat.
Wenn ich in eine Wohnung gehe, die mit Rauhfaser tapeziert werden soll, muss ich mir keine Gedanken darüber machen, wie ich das bewerkstellige.
Am ende des Tages ist die Hütte fertig und man sieht, was man getan hat.
Um einen kleinen Ausgleich zu meinem Beruf zu finden, bin ich beim "Holzwerken" gelandet.
Nur sieht beim Arbeiten mit Holz, die Sache etwas anders aus.
Hier kommt es auf genauigkeit an.
Und das musste ich erstmal lernen um nicht bei jeder Situation aus der Haut zu fahren und den Keller in Schutt und Asche zu legen.
Mitlerweile höre ich sofort auf zu Werkeln, wenn etwas nicht funktioniert.
Denn wenn man etwas erzwingen will (und das WILL ich des öffteren) geht das meistens in die Hose.
Und das Hobby soll doch spass machen und nicht frusten.

Aber sieh selber.

Hier siehst Du die befestigung für die Höhenverstellung.
Da hab ich mal in meinem Drang, ein Loch zuviel gebohrt.
Stört mich aber nicht.



Hier siehst Du die Oberfräsenbefestigung.
Sieht aus, als wenn das ein Blinder gemacht hätte.
Als ich mit der ausfräsung fertig war, dachte ich erst, ich hätte zu Tief gefräst.
Aber anstatt das mal nach zu messen, hab ich da einfach mal Weisleim reingekippt und ein Stück Holz eingeklebt.
Am Ende war ich mit der neuen Fräsung bei der gleichen Tiefe:rolleyes:
Nur leider fehlen mir genau 2mm an Tiefe, die ich aber nicht mehr Fräsen wollte.
Also bin ich ab in den Baumarkt und habe mir eine Unterlage aus Gummi besorgt (sieht man auf einen der anderen Bilder)
Den Gummiring leg ich da rein und lege dann die Fräsplatte ein.
Passt perfekt:emoji_wink:



Hier sieht man die Platte von unten.
Ich habe auch keinen Maschinenschalter.
Dafür hab ich eine Steckdose mit Ein und Ausschalter.(Die Sicherheitsrelevanten Menschen bitte dies überlesen)



Und hier von hinten.
Man sieht hier und da Ausrisse.
Stört aber in keinster Weise die funktion.



Und hier die Einlegeringe (oder sollte man die "Eier" nennen)
Das Schwarze Teil ist die Gummiunterlage, die ich brauche, damit der Einlegering bündig mit der Oberfläche abschliesst.



Und hier die Höhenverstellung.
Eigentlich müsste ich mich für dieses teil Schämen und deswegen baue ich das tolle Teil auch nicht mehr drunter.:emoji_grin:



Und hier das beste Stück vom ganzen Tisch.
Ich finde, das ist mir echt gut gelungen.



Wie Du siehst, bist Du nicht der einzige, dem sowas passiert.
Aber das wichtigste für mich ist, daß der Tisch funktioniert
Beim nächsten mal, wird es besser.
 

vollkorndidi

ww-fichte
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Hey Deus Ex Machina,
Dein Frästisch sieht klasse aus (gegenüber meinem).
Ich kenne die edle Festool- Oberfräse nicht, aber kannst Du ich den Absaugstutzen von der Platte entfernen? Absaugen tust Du ja von oben. Außerdem kann man im ersten Bild sehen, dass da ein zylindrisches Ding der Fräse (Tiefenanschlag???) auf der Holzplatte aufsteht. Schau mal, wie Du die Fräse naher an den Tisch ranbekommst.

Ich denke, das die Fräse in sich nicht "tief genug taucht". Ansich steht die Fräse ja quasi "in" der Tischplatte.

Mach noch ein paar Fotos von allen Seiten. Vielleicht ist es ja doch auch noch was anderes.

Ich habe das bei mir mit einem Wagenheber gelöst. Da ist dann dieser ganze Holzrahmen der Höhenverstellung nicht im Weg...

viele Grüße

Dietmar
 

Manfred1955

ww-robinie
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Hallo

ich kann nur das wiederholen, was viele meiner Vorredner auch schon zum Ausdruck gebracht haben. Laß den Kopf nicht hängen. Jedem von uns ist schon mal was daneben gegangen. Auch ich hab in meiner Anfangszeit einiges Lehrgeld bezahlt.
Und ich sehe an meinen Söhnen, wenn die bei mir in der Werkstatt sind, dass auch die (trotz des umfangreichen Maschinenparks) immer wieder mal das Wort ausstoßen, welches mit Sch beginnt und mit eiße endet.

Das wird schon noch

Grüße
Manfred
 

ingo ullrich

ww-ahorn
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nun, der dritte wird bestimmt besser,

in Deiner Beschreibung liest man, wieviel erfahrung oder geduld Dir fehlen,


ich als gelernter zimmerer, dann kaufmann , dann schreiner habe lange gebraucht
um die ruhe für diese defiziele arbeit zu bekommen,
 

Meier09

ww-ulme
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Auf dem ersten Bild stößt doch dieses komische Rohr-Säulenführung schon an deine Lift-Holzplatte. Dadurch kann die Fräse ja gar nicht richtig eintauchen so wie ich das jetzt sehe.
 

JeGr

ww-buche
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Hallo,

um mal etwas zur Problembeseitigung zu schreiben, für mich sieht es auf dem Bild 1 mit dem Lift so aus, als ob die Fräse anstößt. Sogar an mehreren Stellen, dass kann aber auch täuschen.

1) Der Knauf der Höhenarretierung, kann es sein, dass dieser gegen die aufgedoppelte MPX Platte stößt?
2) Ist die Gewindestange lang genug?
3) Die graue Säule, stößt sie gegen den Boden des Lifts?

Mach doch einfach noch ein paar Bilder von der Komplett hochgefahren Fräse, ich denke dass kann man noch retten. Eventuell muss nur an der ein oder anderen Stelle noch ein wenig weg gefräst werden.

Gruß

Jens
 

stefan w.

ww-eiche
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Ich habe manchmal Tage da geht gar nichts und dann wieder passt es auch ohne Konzentration.Für solche Vorhaben sollte man denn Kopf frei haben und richtig Lust verspüren ein neues Projekt anzugehen.Also Wochenende oder ein paar Tage Urlaub und ran ans Werk.
 

narrhallamarsch

ww-robinie
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die of 1010 hat 50 mm fräshub.

das ist für einen tisch mit einer siebdruckplatte schon reichlich knapp, da man ja ca. 10mm plattenstärke noch aus stabilitätsgründen belassen sollte.

trotzdem sollte der fräser dann mindestens 40mm rausschauen. irgendwo liegt da der hund begraben. auf deinen fotos kann man es aber auch nicht auf den ersten blick ausmachen.

ich kann hier nur vermutungen anstellen, aber es scheint mir so, als ob die befestigungsklötze der fräse mit den hubstangen oder dem touretterädchen kollidieren.

wenn alles nichts hilft, schau mal in ebay nach der grundplatte für das cms, kann man hin und wieder gebraucht sehr günstig schießen und dann sieht die welt wieder ganz anders aus.

so gut festoolfräsen auch sind, für eigenbaufrästische taugen sie eher wenig.
 

rorob

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Mein Frästisch nach Guido Henn ist nun seit eineinhalb Jahren im Einsatz, aber ich habe mir den Bau wesentlich vereinfacht, indem ich mir eine Befestigungsplatte gegönnt habe, die kommt mit 2 passenden Einlegeringen. Kosten ca 65.- Euro, hab sie bei Sauter gekauft, gibt sicher aber noch andere Lieferanten. Das würde ich dir als Anfänger auf jeden Fall empfehlen.

Obwohl es sehr einfach war, den Tisch mit dieser Platte zu bauen, habe ich es trotzdem fertig gebracht, die Befestigungslöcher für meine Freud Oberfräse so zu bohren, dass der eingespannte Fräser in der Plattenöffnung ein klein wenig exzentrisch positioniert ist, wenn man nicht genau hinsieht, merkt man das gar nicht. Das hat mich in der Funktion bisher nicht beeinträchtigt, aber ich ärgere mich jedesmal, wenn ich den Tisch benutze, dass ich, mangels Geduld, damals nicht ordentlich gearbeitet habe.

BTW: weiß jemand eine Möglichkeit, wie ich die falsch gebohrten Löcher (Aluplatte) wieder verschließen kann um dann neue, diesmal passende Löcher zu bohren?

LG
Robert
 

Bergfex

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Hallo,

ich kann Dich nur ermutigen, weiterzumachen. Das Ergebnis sieht doch für ein Erstlingswerk wahrlich nicht schlecht aus. Dass beim Bau einiges schiefgehen kann, ist doch logisch. Zumal Du ja vermutlich mit den eingesetzten Werkzeugen und Arbeitsweisen noch nicht sonderlich viel Erfahrung hattest (das entnehme ich zumindest Deiner Beschreibung).
Wie schon geschrieben, auch von anderen, ist dafür dein Frästisch doch gelungen. Also, Kopf hoch.

Das einzige ernsthaftere Problem dürfte die geringe Fräshöhe sein. Aber dafür gibt es eine Ursache und damit eine Lösung. Selbst die kleine 1010er schafft mehr als 2 mm. Irgendwo bleibt der Fräskorb hängen, definitiv. Mir fallen zwei Möglichkeiten ein:
- Auf dem ersten Bild schaut es so aus, also ob die Fräse auf der Höhenverstellung aufliegt (hat vor mir auch schon jemand erwähnt).
- Die Höheneinstellung (Tiefenbegrenzung) ist evtl. noch "aktiviert" ?

Prüfe das doch bitte mal.


Viele Grüße
Christian
 

Holz-Ralle

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Warum kauft Ihr die sündhaft teuren Befestigungsplatten. Eine 3mm Aluplatte bei irgendeinem Blechschlosser auf Maß besorgt die entsprechenden Löcher bohren und senken fertig. Mit nem bischen Glück bekommt man nen Reststück Aluplatte geschenkt.
 

Guido

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Hallo Deus ex ...,

wir hatten ja schon per Mail Kontakt, will aber hier kurz ein paar generelle Dinge zum mobilen Frästisch sagen und ganz wichtig: ich finde deine Arbeit gar nicht so schlecht und das lässt sich auch alles noch ausbügeln und wer so schöne filigrane Einlegeringe mit Falz hinbekommt, der ist schon auf dem richtigen Weg ...

Aber genau hier liegt leider auch schon das erste Problem. Denn diese speziellen Einlegeringe mit Falz sind nur für die OF 1400 geeignet, da die ja über ein werkzeugloses Kopierhülsensystem verfügt und im Boden eine entsprechende Vertiefung hat und so auch den Ringüberstand aufnehmen kann. Das fehlt der OF 1010 leider und somit sitzt diese Maschine auf dem Ring auf, aber nicht in der Aussparung der Tischplatte.

Bei der OF 1010 werden die Kopierhülsen mit zwei Schrauben befestigt und auf die gleiche Weise kannst du einfache runde Einlegeringe (ohne Falz!) von oben in die Tischplattenöffnung einstecken und mit zwei Schrauben fixieren. Die Lösung ist also: bisherigen Einlegering raus und die Nuten für die Führungsstangen - wenn nötig - so weit vertiefen bis die Maschine in der Aussparung aufliegt. Evtl. auch den Absaugstutzen der OF 1010 noch etwas in die Tischplatte einlassen.

Das zweite Problem ist, dass die OF 1010 deutlich niedriger ist als die OF 1400. Die Maße im Bauplan für den Fräslift beziehen sich aber auf die OF 1400 und müssen bei anderen Fräsen entsprechend geändert werden. Das Problem lässt sich aber recht einfach lösen indem du nur eine längere Gewindestange einsetzt. Leider ist auch der Gehäusemittelpunkt der OF 1400 nicht identisch mit der OF 1010, daher ist auch die Gewindestange nicht mittig auf dem Druckklotz, der auf das Maschinengehäuse oben drückt.

Falls dich das stört oder die Höheneinstellung deshalb hakelt, würde ich den Gewindestab im Lift so versetzen, dass er einigermaßen mittig über dem OF-Gehäuse sitzt.

Wie schon gesagt alles keine riesiggroßen Änderungen und es wäre wirklich schade, wenn du jetzt aufgeben würdest. Nur Mut, mach mal ne Pause und dann wird das ganz sicher noch was und vor allem wirst du mit jedem auch noch so kleinen Projekt immer besser. Tischler und Schreiner müssen nicht umsonst drei Jahre lernen ...

Viel Erfolg und schöne Grüße

Guido
 

Herbert 10

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Warum kauft Ihr die sündhaft teuren Befestigungsplatten. Eine 3mm Aluplatte bei irgendeinem Blechschlosser auf Maß besorgt die entsprechenden Löcher bohren und senken fertig. Mit nem bischen Glück bekommt man nen Reststück Aluplatte geschenkt.


Sorry , aber das ist Unfug :

ein 3 mm Alublech ist lächerlich , ist völlig instabil und scheppert .
8mm sind schon ratsam , außerdem muß diese Aluplatte plangefräst sein und das kostet dann schon etwas .
 

Kramer

ww-buche
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A FOOL WITH A TOOL IS STILL A FOOL!!!!
Der Spruch trifft zwar zu, ich finde ihn hier aber nicht ganz passend. Ich würde eher sagen, ein Anfänger mit einer Festool Fräse ist trotzdem nur ein Anfänger. Ob man außerdem ein Fool ist, stellt sich erst dann heraus, wenn man nicht in der Lage ist, aus den Fehlern zu lernen. Es reicht eben nicht, sich tolle Maschinen zu kaufen, um dann gleich so etwas Anspruchsvolles, wie einen perfekt funktionierenden Frästisch zu bauen. Ganz entscheidend ist meiner Erfahrung nach Durchhaltevermögen und Ehrgeiz.

Das Problem ist aber auch, daß hier im Forum und auch in den Anleitungen von Guido Henn, ständig gesagt bzw. geschrieben wird, wie supereinfach das alles ist. Aus Sicht eines Tischlermeisters, oder eines Hobby-Tischlers, der das schon seit 10 Jahren macht, mag das ja auch stimmen, aber wenn die unzähligen Erfahrungen und Tricks, die man sich im Laufe der Zeit erst mal aneignen muß, als Grundlage fehlen, dann ist am Anfang NICHTS wirklich einfach und NICHTS gelingt so wie man das in Videos und auf Bildern von Profis gesehen hat. Diese Erfahrung macht JEDER am Anfang und das ist IMMER sehr frustrierend.

Hier geht es um ein Handwerk, daß man eben erst erlernen muß. Jedes Projekt, das man am Anfang macht, ist nichts weiter als ein Probestück, an dem man erst mal alle möglichen und eigentlich auch unmöglichen Fehler machen wird. Wenn man gleich mit einem Frästisch anfängt, muß man halt im Zweifelsfall damit leben, daß man erst am Ende weiß wie es geht und sich vielleicht sogar einen zweiten Tisch bauen muß. Vor allem dann, wenn man auch auf die Optik großen Wert legt.
 

uglyripper

ww-esche
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Moin,

Grundsätzlich hilft es, fehlende Erfahrung mit besserer Planung wettzumachen, alles vorher an Probestücken zu probieren, auch für die Anfertigung einer Schablone eine Schablone zu bauen, lieber 2x mehr als einmal zu wenig zu messen und sich vor allem Zeit zu lassen.

Viel Erfolg, ugly
 

gun

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Thailand
Sorry , aber das ist Unfug :

ein 3 mm Alublech ist lächerlich , ist völlig instabil und scheppert .
8mm sind schon ratsam , außerdem muß diese Aluplatte plangefräst sein und das kostet dann schon etwas .

Denke, 4mm reichen da schon, und die Aluplatten sind von Haus aus schon plan, Verwerfungen gibt es durch das abschlagen, also besser ausgesaegt, 2cm breiter kaufen. Dann kann man auf einer Glasplatte nochmal mit 600er schleifen und mit der Maschine polieren.

Und mit dem Fraestisch, da ist doch bloss die falsche Fraese drin. :emoji_grin: Aber im ernst, ein Handwerker muss schon einen hohen Frustrationslevel haben. Was schief gehen kann, geht auch schief. Das wird mit der Zeit aber besser. Man muss nur immer ein mal mehr aufstehen, wie man hingefallen ist.

n+1 :emoji_wink:
 

Holz-Ralle

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Sorry , aber das ist Unfug :

ein 3 mm Alublech ist lächerlich , ist völlig instabil und scheppert .
8mm sind schon ratsam , außerdem muß diese Aluplatte plangefräst sein und das kostet dann schon etwas .

Son Quatsch.
Eine 3mm Aluplatte in diesen kleinen Abmessungen ist ausreichend stabil. Und plangefräst muß die auch nicht sein. Gewalztes Alu ist ausreichend plan.
Hast Du mal mit soner Aluplatte sowas mal gebaut? Anscheinend nicht.

Aber selbst wenn ne 8er Platte bekommt man auch beim Blechschlosser. Zur Not plant der die auch.
 

CineRaptor

ww-birnbaum
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Eine 3 mm Aluplatte ist dafür nicht stabil genug. Die Platte muss ja nicht nur die Fräse halten, sondern auch die seitlichen Kräfte aufnehmen die entstehen wenn man Werkstücke am Fräser vorbei führt. Und ja, ich habe schon so einiges aus Alu gebaut und auch schon sehr viel mit Alu konstruiert, zudem arbeite ich seit 27 Jahren im Maschinen- Vorrichtungs- und Werkzeugbau.

Meine Fräsplatte habe ich aus 8 mm Alu gefertigt, somit haben auch die Senkkopfschrauben genug Fleisch um die Fräse (3000er Casals) sicher zu halten und auch unter Belastung nichts nachgibt.

Gruß
Olli
 
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