Fräser für Gratfeder / Gratverbindung

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"Schont das Werkzeug allgemein" ...
Hört man immer wieder, man soll erst einen Nutfräser nehmen.

Mein Guhdo 25,4 MM Zinkenfräser hat unter 40 Euro gekostet. Ein Nutfräser kostet jetzt wieviel? 35 Euro?

12mm Schaft Zinkenfräser und ab durch die Nut in Endtiefe. Fertig.
Tja, wer hat der kann! Ein 12mm Schaft lässt darauf schließen das du eine sehr kräftige Oberfräse dein eigen nennst. Die Eingangsfrage ließ darauf keinen Schluß zu. Buche ist ein sehr hartes Holz deshalb mein Vorschlag.
 

VolkerDK

ww-robinie
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Genau, 2000W.
Dachte mit "Werkzeug schonen" bezogst du dich auf das Schonen der Fräser.
Das wird auf YouTube oft als Argument angeführt, und ist Blödsinn, da die Fräser etwa gleich teuer sind.
Um die Fräse zu schonen: naklar, das ist vollkommen richtig. Die Drehzahl darf nicht abfallen, und man muss sich durch das Holz schneiden, nicht brennen:emoji_wink:

Die Kombi aus Guhdo Zinkenfräser, 2000W Fräse und 12mm Schaft erlaubt auf jeden Fall eine 13 mm Tiefe Nut bequem in einem Arbeitsgang zu fräsen. Und dann ein zweiter Durchgang eventuell um die Nutbreite einzustellen und den Keil zu erzeugen.
 

IngoS

ww-robinie
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Okay, dann wird sich wohl schwer jemand finden, der sein Regal mit Gratnuten gebastelt hat. :emoji_thinking:

Hallo,

Ich habe mehrere Regale zusammengegratet, auch mehrere Schränke. Das funktioniert mit der Oberfräse gut, wenn man sich die entsprechenden Vorrichtungen baut. Mit Übung geht das auch in angemessener Zeit. Meine Werkstattschränke aus Kiefer sind über 30 Jahre alt. Die Gratverbindungen halten einwandfrei.
Allerdings muss ich zugeben, dass ich inzwischen die Teile lieber mit Flachdübeln verbinde.

Da ich aber ohne Leim auskommen moechte (abbaubar), und ich solche Stecksysteme elegant und praktisch finde, moechte ich damit gerne etwas experimentieren um fuer mich selbst herauszufinden ob ich letztendlich mit Gratverbindungen arbeiten moechte.

Eine Gratverbindung ist nicht mal eben für den Umzug zu Zerlegen. Die muss mühsam auseinander getrieben werden.
Einfach zu zerlegen ist eine Verbindung mit Keilverschluss.

"Schont das Werkzeug allgemein"

Ich habe, wie Volker auch immer nur mit Gratfräser in einem Rutsch gefräst, auch Eiche. Alles Andere ist Unfug. Man muss froh sein, wenn der Fräser und Schablone einmal richtig eingestellt sind. Da noch wieder Fräser zu wechseln... Wie soll das praktisch funktionieren?

Ich habe übrigens auch immer konische Gratnuten und Gratfedern gefräst, wie sich das gehört, für eine fest sitzende Gratverbindung.

Gruß

Ingo
 

bierbank

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Ich habe, wie Volker auch immer nur mit Gratfräser in einem Rutsch gefräst, auch Eiche. Alles Andere ist Unfug. Man muss froh sein, wenn der Fräser und Schablone einmal richtig eingestellt sind. Da noch wieder Fräser zu wechseln... Wie soll das praktisch funktionieren?

Dito. Das erste Mal mit Nut und Fräserwechsel, die weiteren Male nur mit Gratfräser. Festool OF1400, Systemi Klein Fräser mit 12mm Schaft reicht zuminest in Ahorn vollkommen aus.

Gruss, Klaus
 

riano

ww-birnbaum
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Hallo,

Ich habe mehrere Regale zusammengegratet, auch mehrere Schränke. Das funktioniert mit der Oberfräse gut, wenn man sich die entsprechenden Vorrichtungen baut. Mit Übung geht das auch in angemessener Zeit. Meine Werkstattschränke aus Kiefer sind über 30 Jahre alt. Die Gratverbindungen halten einwandfrei.
Allerdings muss ich zugeben, dass ich inzwischen die Teile lieber mit Flachdübeln verbinde.

Ich habe mal etwas herumprobiert einen Korpus mit Gratverbindungen zu bauen. Im Grunde funktioniert es, allerdings ist es sehr aufwaendig gewesen die Gratfedern exakt passend zu bekommen. Insbesondere ist mein Buche Leimholz nicht exakt gleichdick (Abweichungen von wenigen Zehntel Millimetern), so dass der Parallelanschlag jedesmal erneut eingestellt werden muss..
Ich habe das Holz Hochkant in meine Werkbank gespannt, so dass die Oberkante mit der Arbeitsflaeche fluchtet, wodurch ich ausreichend Auflageflaeche fuer die Oberfraese hatte. Dann habe ich mich Schritt fuer Schritt an die richtige Dicke der Gratfeder rangetastet, wobei ich nach jedem Durchgang das Holz umgedreht habe.

@Ingo: hast du noch Tipps wie ich mein Vorgehen optimieren kann?
 

IngoS

ww-robinie
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hast du noch Tipps wie ich mein Vorgehen optimieren kann?

Hallo,

ich habe mir eine Schablone aus zwei MPX Brettchen gebaut, die ich (flach liegend) mit zwei Gewindestangen M8 verbunden habe. Über die Gewindestangen mit aufgefädelten Muttern kann man nun die Nutbreite, die Gratfederbreite und die Konizität exakt einstellen. Das wird dann immer gleich, unabhängig von der Dicke des Werkstücks. auf eine der Gewindestangen habe ich zwischen die Brettchen noch einen Anschlag gefädelt, weil ja weder Gratnut noch Feder ganz bis vorn durchgehen.
Um die Schablone an der Stirnseite der Böden für die Gratfeder sicher befestigen zu können, habe ich ein Kantholz neben den Boden geklemmt, an dem ich dann die Schablone festzwingen konnte und als Auflage für den Fräskorb. Auflageseiten der Schablonenbrettchen mit 80er Schleifpapier beklebt, damit sie nicht verrutschen können.
Erst mal die Gratnuten gefräst. dann nach Umstellung der Schablone die Gratfedern. Die Schablone bleibt bei der Entnahme des Bodens an das Kantholz geklemmt. Nun prüft man, wie weit sich der Boden leicht in die Gratnut einschieben lässt (bei Hartholz bis auf die letzten 5 cm, dann ist es gut. Lässt sich der Boden nicht so weit einschieben, Boden wieder ans Kantholz spannen, die Schablone über die Muttern nachjustieren und noch mal nachfräsen. Einmal richtig eingestellt, passt es dann für alle Böden.
Konizität etwa 2mm auf 40cm.

Gruß

Ingo
 

riano

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Hallo,

ich habe mir eine Schablone aus zwei MPX Brettchen gebaut, die ich (flach liegend) mit zwei Gewindestangen M8 verbunden habe. Über die Gewindestangen mit aufgefädelten Muttern kann man nun die Nutbreite, die Gratfederbreite und die Konizität exakt einstellen. Das wird dann immer gleich, unabhängig von der Dicke des Werkstücks. auf eine der Gewindestangen habe ich zwischen die Brettchen noch einen Anschlag gefädelt, weil ja weder Gratnut noch Feder ganz bis vorn durchgehen.
Um die Schablone an der Stirnseite der Böden für die Gratfeder sicher befestigen zu können, habe ich ein Kantholz neben den Boden geklemmt, an dem ich dann die Schablone festzwingen konnte und als Auflage für den Fräskorb. Auflageseiten der Schablonenbrettchen mit 80er Schleifpapier beklebt, damit sie nicht verrutschen können.
Erst mal die Gratnuten gefräst. dann nach Umstellung der Schablone die Gratfedern. Die Schablone bleibt bei der Entnahme des Bodens an das Kantholz geklemmt. Nun prüft man, wie weit sich der Boden leicht in die Gratnut einschieben lässt (bei Hartholz bis auf die letzten 5 cm, dann ist es gut. Lässt sich der Boden nicht so weit einschieben, Boden wieder ans Kantholz spannen, die Schablone über die Muttern nachjustieren und noch mal nachfräsen. Einmal richtig eingestellt, passt es dann für alle Böden.
Konizität etwa 2mm auf 40cm.

Gruß

Ingo
Super Idee, vielen Dank fuer die ausfuehrliche Beschreibung. Habe mir heute auch eine solche Schablone aus 15mm Multiplex gebaut. Leider habe ich dann festgestellt dass mein Gratfraeser mit Kopierhuelse und der Schablone viel zu kurz ist... Gibts da einen Trick oder muss ein neuer laengerer Fräser her? Wuerde eine OF mit mehr Hub (aktuell habe ich die Perles OF3 mit 50mm Hub) helfen?
 

IngoS

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Hallo,

Ich habe nicht mit Kopierhülse gearbeitet, sondern die Schablone so gebaut, dass der Fräskorb direkt geführt wird. Dann kommt die Eintauchtiefe ja locker hin.

Gruß

Ingo
 

IngoS

ww-robinie
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Falls mal jemand ne ganz genaue Gratnut fräsen will, hier gibts Frässchablonen, die sich in der Breite verstellen lassen. Zudem kann man die Schablone auch konisch einstellen sodass die Gratleiste dann leicht klemmt.

Grüße ausm Allgäu

Hallo

eine ganz ähnliche Schablone hatte ich mir vor Jahren selbst gebaut (Erklärung oben). Zwei Streifen Multiplex und ne 8mm Gewindestange. Kosten 5,0€.

Gruß Ingo
 
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hemmi1953

ww-robinie
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Lieber Schreinermeister Haas,

nun hast du vier Beiträge in diesem Forum geschrieben, und vier mal auf deinen eigenen Shop verwiesen. Eine solch massive Werbung wird hier nicht gerne gesehen.

Ich mal geklingelt!
 
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