Fräsen Resopalplatte mit Oberfräse?

Toran

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Hallo zusammen,

bin neu hier, baue hobbymäßig das eine oder andere Möbelstück, alles mit schmaler Werkstattausstattung und primär mobilen Gerätschaften. Einbau von Küche etc. sind "normale" Arbeiten, aber ich habe nicht das Fachwissen für die "hohe Kunst" der Holzbearbeitung.

Jetzt hat sich eine Bekannte die Küchenarbeitsplatte von der Tochter ruinieren lassen (glühender Topf + Resopalplatte..), und ein Komplett-Ersatz kommt nur ungern in Frage.

Jetzt war meine Idee, von der ich schon mal irgendwo gelesen hatte, eine Granitplatte in eine auszufräsende Vertiefung einzusetzen. Als Werkzeug dafür hätte ich jetzt an meine Handoberfräse gedacht.

Ich weiß, dass das bei ca. 30x50cm schon eine ganze Weile Arbeit darstellt, mein Hauptgedanke dabei wäre aber der Fräser - ist das Material solcher Arbeitsplatten damit gut bearbeitbar? Habe bisher nur Holz (auch Hartholz) gefräst, will mir aber weder den Fräser noch die Arbeitsplatte ruinieren.

Hat da jemand Kommentare oder Hilfestellen? Wäre dankbar!

Gruß,
Toran
 

schrauber-at-work

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Geht ohne große Probleme. Wieso die ganze Fläche fräsen? Ich würde eine Nut mit der Dicke der Granitplatte mit einem 16-er bis 20-er Fräser (im Fall in mehreren Durchgängen) machen, den rest mit der Stichsäge raus und gut. Brauchst ja nur einen Rand und ne Auflagefläche für die Granitplatte.
Gruß SAW
 

magmog

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Guuden,

klar, mit HW-Fräser kein Prob.
Ränder mit Schablone oder Linealen und Anlaufring sauber Fräsen,
mit Handkreissäge alle ca. 12mm Einschnitte mit etwas mehr als der angestrebten
Tiefe einsägen und die verbliebenen Stege händisch wegstemmen.
Geht bei FPY ganz einfach.
 

Fiamingu

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Hallo Toran,
wie stark ist denn deine Granitplatte die du als
Einsatz verwenden möchtest? Wenn sie massiv
genug ist, könntest du den Ausschnitt mit der
Tauchsäge, Ecken mit der Stichsäge, komplett
ausschneiden, Leisten einschrauben/kleben und
dann deine Platte mit Silikon einkleben. Damit
musst du nicht die gesamte Fläche ausfräsen.
Bei Bedarf liesse sich auch die Granitplatte auch
leichter tauschen als eine voll verklebte.
 

yoghurt

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Hallo Toran,
mit hartmetallbestückten Fräsern kann man HPL/Resopal schon bearbeiten. Klar, das Zeug ist hart und es stumpft den Fräser....

Du kannst ja vielleicht nur den Umfang der Schadenstelle sauber fräsen und die Fläche Dannie dem Stecheisen herausarbeiten. Der Flächengrund muss wahrscheinlich nicht so super sauber gearbeitet sein um dann eine Steinplatte einzusetzen/kleben?
 

yoghurt

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Drei Tischler drei Meinungen in großartiger zeitlicher wie fachlicher Überschneidung! :emoji_grin:
 

Toran

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Hey, die Meinungen helfen mir aber auf jeden Fall.

a) scheint es, dass ich durchaus einen Fräser nehmen kann (vllt. lieber einen "nicht so guten", um den nich nachher nicht weine) und

b) war mir komplett entfallen, wirklich das Zentrum der Arbeitsplatte komplett rauszunehmen und nur einen Steg stehen zu lassen. Reicht ja völlig und spart massiv Zeit und Nerven.

Ich werde wohl eine ~20mm Steinplatte besorgen und dann am Rand mit Silikon einkleben.

Danke schon vielmals!
 

Fiamingu

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Du solltest nur drauf achten wo die Platte mit den
Unterschränken verschraubt ist. Du schrottest
dir sonst das Werkzeug. Zu tief solltest du auch
nicht schneiden sonst zerstückelst du die Unter-
schränke.Wenn du mit der OF arbeitest, brauchst
du noch ein scharfes Stemmeisen. Die OF kann nur
rund. Die Ecken müssen ausgestemmt werden
Die Schnittkanten der Arbeitsplatte ordentlich mit
Silikon einschmieren sonst zieht wasser in die
Schnittkanten und der Pressspan quillt auf.
 

carsten

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Hallo

das "mit nicht so gutem" würde ich nicht sagen bzw auch nicht raten.

Wenn du einen vermeintlich sehr günstigen Fräser nimmst könnte der nur HSS sein. Damit wirst du bei Spanplatte mit Beschichtung keine Freude haben. Das gibt nach den ersten cm Brandstellen und Ausbrüche.
Du willst doch auch wenn es nur Hilfe für einen Freund ist eine saubere Arbeit abliefern.
Ein guter scharfer Hartmetallbestückter Fräser sollte es schon sein.
Durchmesser sollte der Leistung der Oberfräse angepasst sein.
 

magmog

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[....]Wenn du mit der OF arbeitest, brauchst
du noch ein scharfes Stemmeisen. Die OF kann nur
rund. Die Ecken müssen ausgestemmt werden
Die Schnittkanten der Arbeitsplatte ordentlich mit
Silikon einschmieren sonst zieht wasser in die
Schnittkanten und der Pressspan quillt auf.

Guuden,

die Ecken der Steinplatte müssen gerundet werden,
im weiteren Verlauf reißen scharf ausgestochene Ecken in HPL
gerne weiter.
 

Toran

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Okay, hatte ich jetzt auch nicht in Betracht gezogen. Dann seh ich zu, dass/ob die Steinplatte rundbar ist (werde ich hier irgendwo vor Ort in Berlin bekommen können), und passe dann nach dieser Rundung die zu fräsende Rundung an...
 

Holz-Christian

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Da lasse ich mich gerne eines Besseren belehren.
Hatte ich jetzt nicht auf dem Schirm. Meine sämtlichen
Ausschnitte in Arbeitsplatten sind bis jetzt noch nicht eingerissen.

Hallo, das steht auch in den Verarbeitungsrichtlinien der Hersteller.
Es muss nichts passieren, aber speziell bei Herdplatten kann es aufgrund der Temperaturschwankungen passieren daß das HPL einreißt.

Gruß Christian
 

m4nu92

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Glück Auf,

im Anhang mal ein Bild, wie es aussehen kann, wenn man die Kanten nicht rundet.
Macht man nur einmal falsch.

Gruß

Manu
 

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tiepel

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Hallo zusammen,
Wäre es hinsichtlich der Rissgefahr dann nicht sinnvoller, nur eine Tasche für die Platte einzufräsen,
Statt einen Durchbruch zu machen?
So viel Arbeit ist es ja auch nicht, das Material in der Mitte auszuarbeiten.
Gruß Reimund
 

derdad

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Es gibt auch fertige Steinplatten in einer Edelstahlwanne mit Rand. In Google findet man es unter Einbau Granitfeld.
Das Teil ist da 1,5cm tief und hat einen Abdeckrand. Habe solche Felder schon genau für solche Fälle wie Toran es beschrieben hat eingebaut. Am einfachsten geht es natürlich mit einer Oberfräse. Anzeichnen und Freihand Fräsen ist die schnellste Variante. Hab aber auch schon mit Forstnerbohrer und Stemmeisen gearbeitet. Zum Schluss mit einem geeigneten Kleber einkleben. Fertig. (Schreibe bewusst nicht Silikon, sonst wird hier wieder 10 Seiten lang über die Vorzüge und Nachteile verschiedener Kleber diskutiert).
LG
Gerhard
 

Toran

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Es gibt auch fertige Steinplatten in einer Edelstahlwanne mit Rand. In Google findet man es unter Einbau Granitfeld.
Das Teil ist da 1,5cm tief und hat einen Abdeckrand. Habe solche Felder schon genau für solche Fälle wie Toran es beschrieben hat eingebaut. Am einfachsten geht es natürlich mit einer Oberfräse. Anzeichnen und Freihand Fräsen ist die schnellste Variante. Hab aber auch schon mit Forstnerbohrer und Stemmeisen gearbeitet. Zum Schluss mit einem geeigneten Kleber einkleben. Fertig. (Schreibe bewusst nicht Silikon, sonst wird hier wieder 10 Seiten lang über die Vorzüge und Nachteile verschiedener Kleber diskutiert).
LG
Gerhard
Die Methode mit dem "Platte+Stahlrahmen" ist sicherlich die werkzeugtechnisch anspruchsloseste und einfachste Methode (und damit wohl auch sicherste), während eine plan abschließend eingesetzte Platte mit minimaler Fuge (durch sauberes Arbeiten) dann vllt. schöner, aber auch fehleranfälliger wäre.

Damit dann wohl eher was für ein eigenes Projekt - habe hier noch ein Reststück Iroko-Holz herumstehen, das bei meiner Arbeitsplatte übrig geblieben war...

aber das wäre dann ein anderes Projekt.
 

Toran

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Die Methode mit dem "Platte+Stahlrahmen" ist sicherlich die werkzeugtechnisch anspruchsloseste und einfachste Methode (und damit wohl auch sicherste), während eine plan abschließend eingesetzte Platte mit minimaler Fuge (durch sauberes Arbeiten) dann vllt. schöner, aber auch fehleranfälliger wäre.

Damit dann wohl eher was für ein eigenes Projekt - habe hier noch ein Reststück Iroko-Holz herumstehen, das bei meiner Arbeitsplatte übrig geblieben war...

aber das wäre dann ein anderes Projekt.
So,
nur der Vollständigkeit halber nochmal zum Abschluss gespostet - die Lösung von "derdad" war dann die einfachste und damit dann sauber durchgeführte Lösung. Foto natürlich nicht gemacht, man ist ja froh, nachher alles sauber zurückzulassen, aber brauchbare Stichsäge und (in Deckung) Silikon haben's dann getan.

In dem Zuge noch die Unterschränke gescheit neu ausgerichtet, und das war's dann.

Das einzige, was mich gewurmt hatte, war, dass ich den besagten Artikel problemlos, aber keine irgendwie erhältlich Alternative gefunden habe. Man hätte ja gerne vergleichen wollen...

Aber nun gut, danke jedenfalls schon mal!
 
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