Formatkreissäge: Schiebtisch nicht in flucht mit dem Werktisch

DerHolzKlaus

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Grüße!

anbei das foto von meiner K3 Winner mit nem lineal drauf. wie man erkennt ist der maschinentisch nicht in einer flucht mit dem werktisch (ich schätze mal, dass es sich um 0.05 - 0.1mm handelt).

Die Fragen:

a) ist das absichtlich so?
b) ist das etwas wegen dem man beim Verkäufer anruft?
c) oder ist das in der toleranz und nimmt man sich einfach selbst nen schraubenschlüssel und senkt den schiebeschlitten um das zehntel ab?

Das foto in (sinnvoller) originalauflösung gibt es hier:

https://photos.app.goo.gl/LezffJ3pkgfEXa8x7

draufgekommen bin ich, weil ein paar schnitte nicht exakt 90° geschafft haben, was ich aber erwartet hätte.

im selben atemzug hab ich dann noch gesehen, dass mein ulmia 90° winkel beim umschlag-test auch keine deckende linie schafft (https://photos.app.goo.gl/Q2PEme7yLfbwdtWi9), also alles in allem sehr erfolgreich der sonntag abend :emoji_grin:

danke & liebe Grüße!
 

hobbybohrer

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Hallo,
liegt das Lineal parallel zum Tisch?
Ansonsten Schiebetisch ausrichten: Nach links kippen und absenken, am besten mit Fühlerlehren arbeiten.
Was zeigt das Foto mit dem Winkel : Schönes Teil?
Grüße Richard
 

Lorenzo

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Hallo Klaus,
Schlitten 1/10 höher als Tisch ist genau richtig so.
An der 90° Problematik musst du gesondert arbeiten, da hat die Höhe vom Schlitten über dem Tisch auch keinen Einfluss solang das Holz auf dem Schlitten liegt und der höher ist als der Tisch.
Was du prüfen solltest ist ob die Fläche des Schlittens parallel zur Fläche des Tisches ist. Sieht so aus als ob der Schlitten zum Sägeblatt hin etwas abfällt.
Wenn die Werkstücke auf dem Schlitten liegen, dann stellst du den Winkel des Sägeblattes in Relation zum Schlitten ein. Ich hab dazu nen digitalen Winkelmesser, den nulle ich auf dem Schlitten, und dann kommt er per Magnet ans Sägeblatt.
 

HolzandMore

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8. Längengrad
Der Schiebetisch is 0,05-0,1mm höher als der Sägetisch?? Sorry, das ist völlig normal, besser gehts ja nicht.
Das ist Absicht damit das Holz beim Sägen nicht auf dem Sägetisch streift.
 

DerHolzKlaus

ww-ulme
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Hallo Klaus,
Schlitten 1/10 höher als Tisch ist genau richtig so.
An der 90° Problematik musst du gesondert arbeiten, da hat die Höhe vom Schlitten über dem Tisch auch keinen Einfluss solang das Holz auf dem Schlitten liegt und der höher ist als der Tisch.
Was du prüfen solltest ist ob die Fläche des Schlittens parallel zur Fläche des Tisches ist. Sieht so aus als ob der Schlitten zum Sägeblatt hin etwas abfällt.
Wenn die Werkstücke auf dem Schlitten liegen, dann stellst du den Winkel des Sägeblattes in Relation zum Schlitten ein. Ich hab dazu nen digitalen Winkelmesser, den nulle ich auf dem Schlitten, und dann kommt er per Magnet ans Sägeblatt.
Ah jetzt versteh ich es. Schnitte von Stücken am parallel Anschlag müssen auf dem tisch aufliegen weil sonst der Winkel ein anderer ist oder? Solange Tisch zu Blatt 90 grad hat und Werkstück am parallel Anschlag am Schlitten auf liegt hat der Schnitt auch 90. Falls es nicht auf liegt muss man neu einstellen und messen (messuhr hab ich)
 

teluke

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Tatsächlich hast Du, wenn Du eine breite Platte am Parallelanschlag aufschneidest und die Platte dabei auch auf dem Schiebetisch aufliegt, theoretisch einen (winzigen) Winkelfehler.
Den wirst Du allerdings nie bemerken.
 

Lorenzo

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Der Parallelanschlag ist das Ding auf dem Maschinentisch, der Anschlag auf dem Schlitten ist der Ablänganschlag. Kommt sonst leicht zu Verwirrungen. Ich säg Gehrungen wenns geht indem ich das Werkstück auf den Schlitten packe.
Wie teluke schon geschrieben hat, du hast beim Sägen am PA einen kleinen Winkelfehler wenn das Werkstück auf dem Schlitten mit aufliegt, der ist umso größer je schmaler das Werkstück ist. Der Fehler ist bei nem 1/10 Überstand aber bisher noch nie ein Problem gewesen.


Ich mach das inzwischen meistens so:
Ich schneid das fertig ausgehobelte Werkstück erst mal mit 90° gestelltem Sägeblatt auf Maß. Parallelanschlag bis hinters Sägeblatt zurückziehen. PA so einstellen dass man beim Sägen nur das kleine Dreieck wegsägt das zur Gehrung fehlt (rantasten, am PA bevorzugt mit der Feineinstellung falls vorhanden), und das Werkstück selbst nicht gekürzt wird. Mit der Einstellung kann ich alle Werkstücke jetzt sauber auf Gehrung sägen.

PXL_20230522_150539220.jpg PXL_20230522_150630969.jpg PXL_20230522_151100552.jpg

Der PA sollte einen Freischnitt haben, wenn du nicht weisst was das ist benutz mal die Suche. Kurzfassung: Der Parallelanschlag ist nicht exakt parallel zum Sägeblatt, er öffnet nach hinten leicht. Das heisst dass du wenn du mit dem Schlitten sägst, und den PA als Anschlag nimmst, minimal unterschiedliche Werkstücklängen bekommst. Das ist in der Praxis normalerweise auch völlig egal, aber da mein PA sehr lang ist, und nach hinten deutliches Übergewicht bekommt wenn ich ihn weit zurück zieh, verwend ich gern nen starken Magneten. Winkel ans Lineal, Magnet bis ans Lineal vom Winkel, und dann die Werkstücke (sachte) gegen den Magneten.
PXL_20230522_150153840.jpg
PXL_20230522_150256837.jpg PXL_20230522_150316045.jpg

Wenn die Einstellungen von PA-Freischnitt, Überstand Schlitten über Tisch und Winkel Sägeblatt zum Tisch bzw. Schlitten passen dann gehts bei Holz gut, auch wenn die Geometrie da manchmal nen kleinen Fehler vermuten liese.
 
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Kunstbohrer

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Hallo,
es ist völlig normal das der Schlitten einer Säge vorne eine Idee höher ist als der Tisch unter hinterm Sägeblatt minimalst niedriger ist als der Tisch. Alles andere stört beim Arbeiten, da sonst beschichtete Platten immer an den Tischkanten hängen bleiben. Außerdem läuft der Schlitten und der Paralellanschlag leicht vom Sägeblatt weg.

Einstellen lässt sich das ganze prima mit einer MDF- Platte (Freischnitt - die Aufsteigenden Zähne entwickeln gerade so eine minimalste Staubbildung) und einer beschichteten Platte (vor dem Sägeblatt muss diese sich gut von links nach rechts schieben und hinter dem Sägeblatt von rechts nach links schieben lassen ohne Beschädigung und hakeln).
Die Winkelabweichung des Sägeblatts infolge der Höhenunterschiede sind komplett vernachlässigbar.

Der Ablänganschlag wird danach mit der Fünf-Schnitt-Methode und einer Platte mit mindestens 1x1m MDF eingestellt. Dabei wird einmal im Kreis rum formatiert und dann ein Streifen abgeschnitten. Dieser wird dann mit der Schieblehre gemessen und solange korigiert bis die Toleranz unter nem halben Zehntel ist.
 

DerHolzKlaus

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danke an die ganzen antworten! ich hab vergessen, hier auf alles noch zu antworten (und danke an lorenzo für die vielen fotos)

ja, der winkel fehler durch den maschinentisch ist oft zu vernachlässigen, ich schneide nur gerade recht schmale leisten mit genau 45°, wo der fehler leider schon "ins gewicht" fällt. aber die idee mit "rantasten und dann den letzten mm exakt abnehmen" ist so simpel wie sie effektiv ist!

freischnitt am parallelanschlag ist eingestellt, der ablängabschlag ist mit 5-schnitt methode eingestellt (auch wenn mein MDF etwas kleiner war). danke fürs erwähnen!
 
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