Fliehkraftabscheider als Zwischenstück für einen Naß-Trocken-Sauger

mico

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Liebe Forengemeinde,

ich möchte euch gerne mein jüngst realisiertes Projekt - einen Fliehkraftabscheider für meinen Naß-Trocken-Sauger - in Form von Text und Bildern nahe bringen.

Fliehkraftabscheider_komplett.png
So sieht er jetzt komplett aus.

Aufbau:
Ganz unten ist der originale Auffangbehälter mit dem abgedichteten Ansaugstutzen des N/T-Saugers, ganz oben ist der originale Kopf mit Saugturbine und Feinfilterkartusche des N/T-Saugers.
Die zwei grünen Teile dazwischen sind (von unten nach oben): der Fliehkraftabscheider mit Tangential-Ansaugstutzen und der Zwischenring zur Aufnahme der Feinfilterstufe des oben aufgesetzen N/T-Saugkopfes. Der weiße Ring in der Mitte ist weißes Kreppband, das die Fuge zwischen den Ringen abdichtet.
Verdeckt eingebaut ist ein Zwischenboden aus MDF, der den Feinfilterbereich vom Fliehkraftabscheider trennt.

Material:
Als Rohling für die grünen Zylinderelemente diente ein 1m langes 300er KG2000 Abflussrohr mit 10mm Wandstärke, 31cm Außendurchmesser und 29cm Innendurchmesser.
Für den Ansaugstutzen und das zentrale Absaugrohr verwendete ich 50er HT Abflussrohre.
 
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mico

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Hier sind ein paar Fotos von den Einzelteilen:
NT-Sauger Unterteil mit Kegel.jpg Dies ist der Staubauffangbehälter mit eingesetztem Kreuz mit Kegel.
Kreuz mit Kegel.jpg Das ist das ausgebaute Kreuz mit Kegel. Es dient der Entkopplung zwischen dem Luftwirbel in der Fliehkraftabscheider-Kammer und dem Staubauffangbehälter.
NT-Sauger mit aufgesetztem Fliekraftabscheider.jpg Fliehkraftabscheider aufgesetzt auf NT-Sauger.
Zwischenboden mit zentralem Absaugrohr 1.jpg Zwischenboden mit zentralem Absaugrohr.
Feinfilterstufe mit zentralem Absaugrohr.jpg Feinfilterstufe mit eingesetztem Zwischenboden mit zentralem Absaugrohr.
Feinfilterstufe ohne Saugerkopf.jpg Feinfilterstufe ohne Saugerkopf.
NT-Saugerkopf mit Filterpatrone.jpg Saugerkopf mit Filterpatrone.
NT-Saugerkopf mit Textilfeinfilter.jpg Saugerkopf mit Textilfeinfilter.
 

mico

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Dichtigkeittest:
Nach dem kompletten Zusammenbau habe ich den Sauger erst einmal ohne Saugschlauch betrieben und die Öffnung mit der Hand zugehalten, um zu testen, an welchen Stellen der Sauger Nebenluft zieht. Hierbei war sofort zu merken, dass es an der Steckverbindung zwischen den beiden grünen Rohren mächtig reinzog. Dass die Undichtigkeit an dieser Stelle so groß war, hatte ich nicht vermutet, weil die Teile recht knapp ineinander passen. Das Rohrmaterial ist leider etwas oval im Querschnitt, so dass es Spalten zwischen den Teilen gibt. Die erste Maßnahme war deshalb das Anbringen des Kreppbandes, um die Steckverbindung von außen abzudichten.
Beim anschließenden Test waren keine weiteren Undichtigkeiten zu fühlen. Die Steckverbindungen zwischen den grünen Zylindern und dem Staubauffangbehälter sowie dem Saugerkopf scheinen recht dicht zu sein.
 

mico

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erste Saugversuche und Ermittlung der Trennwirkung des Fliehkraftabscheiders:
Als Testobjekt saugte ich einen Teppich in unserem Flur, über den wir mit unseren Gartenschuhen laufen. Die Erde im Garten ist sehr lehmig, weshalb im Schmutz ein hoher Feinstaubanteil ist.
Als ich nach dem Saugen den Feinstaubfilter begutachtete war ich überrascht, wie schmutzig er war. Ich hatte mir irgendwie erhofft, dass ich den Großteil des Feinstaubs im Zyklon abscheiden könne, so dass ich nur noch gelegentlich den Feinstaubfilter reinigen müsste.
Feinstaubfilter nach dem Saugen.jpg Der textile Feinstaubfilter (Staubsack genäht aus Wischtüchern) war deutlich mit braunem Feinstaub beladen.
Feinstaubfilter auf Waage vor dem Reinigen.jpg Feinstaubfilter auf Waage nach dem Reinigen.jpg Ich habe den Staubsack vorsichtig abgenommen und vor dem Ausschütteln gewogen. 72,55g.
Nach dem Ausschütteln war das Gewicht bei 66,62g und somit um 6g Feinstaub leichter.

Ebenso waren die Innenwand und der Zwischenboden des oberen Zylinders mit feinem Staub bedeckt. Diesen habe ich mit einem feinen Reinigungstuch aufgenommen und gewogen. Von dem ca. 1g Feinstaub konnte ich jedoch nur 0,3g durch Ausschütteln entfernen. Der restliche Feinstaub blieb dauerhaft im Tuch.
Wischtuch mit Feinstaubbeladung auf Waage.jpg Wischtuch nach Ausschütteln auf Waage.jpg
Insgesamt konnte ich also 7g Feinstaub im Feinfilterbereich vorfinden.
Staubauffangbehälter mit abgetrenntem Schmutz.jpg Schmutz vom Auffangbehälter auf Waage.jpg
Dem gegenüber stehen 326g Schmutz, der vom Zyklon abgeschieden wurde.
Damit ergibt sich ein Abscheidungsverhältnis von 98% meines Fliehkraftabscheiders im ersten Versuch.
Ich hatte mir eigentlich erhofft, dass die Filterwirkung besser wäre und bin jetzt ein wenig enttäuscht. Jedoch ist schon einmal sehr gut, dass wirklich nur sehr feiner Staub im Feinfilterbereich landete, der sich feiner anfühlte als Kakaopulver. Der Feinstaubanteil im Auffangbehälter ist auch sehr hoch. Es ist jedoch Staub, der von den Wänden heraubfällt, wenn man dagegen klopft. Der Feinstaub im oberen Teil klebte jedoch regelrecht an den Wänden.
 

mico

ww-kiefer
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Frage an Euch:
Wie könnte ich noch den Grad der Feinstaubabscheidung erhöhen?

Ich hatte ja gedacht, dass ich durch das recht lange zentrale Absaugrohr erreiche, dass die schmutzbeladene Luft ungefähr dreimal rotieren und somit einen größeren Teil des Staubes nach außen schleudern kann, bevor sie die Eintrittsöffnung des Absaugrohrs erreicht.
Vielleicht ist auch einfach der Durchmesser des Absaugrohrs mit 5cm Durchmesser noch zu groß für den feinsten Staub.
Was meint ihr?
 

fahe

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...Feinstaub heißt Feinstaub, weil er fein ist...:emoji_wink:

Feinstaub kann man nicht mit Fliehkraft begegnen, weil er schlicht zu leicht ist. Da helfen nur entsprechende Filter.
 

FredT

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Ich habe mein "Zentralrohr" deutlich kürzer, mit seitlicher Öffnung (diametral zum Einlass) und Prallplatte mit 4/5 Dmmax ausgeführt.
Du mußt konstruktiv die "Mitnahme" des eingewirbelten Sauggutes nach oben weitestgehend verhindern. Das ist bei dir so nicht gegeben.. Ggf, noch eine schräge Prallleiste hinter den Einlass, zur Ablenkung nach unten, anbringen...
 
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