Fleckige Buchenoberfläche nach Ölen

marinalink

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Hallo,

nachdem ich viel (auch hier im Forum) über das Ölen von Holz gelesen, habe ich mich also auch an meinen Tisch gemacht, genauer die Ansteckplatten - zur Sicherheit.

Leider sieht jetzt die Oberfläche (nach mehreren Behandlungen) so aus:

FleckigeOberflaeche_small.jpg

(http://andreas.welcomes-you.com/public/TischOelen/FleckigeOberflaeche_small.jpg)

Wie habe ich die Oberflaeche behandelt?
Nun, sie war vom Hersteller schon vorbehandelt mit Proterra Hartöl GE 11025 und anschliessen mit Pflegeoel GZ181 nachgeoelt. Da die Oberfläche nach nicht meinen Ansprüchen genügt hat, habe ich sie mit 180er und 280er Schleifpapier (nass in nass bzw. oel in oel) angeschliffen und wieder mit dem Pflegeoel nachgeölt.

Doch die matten Flecken auf der Oberflaeche sind nicht wirklich zufriedenstellend.

* Was habe ich also falsch gemacht?
* Sollte man besser Hartöl anstelle von Pflegeoel zum Aufbau einer guten Oberfläche nehmen?
* Kann dabei Asuso Hartoel ohne Harzanteil empfohlen werden (http://asuso.de/tmb/NL_Hartoel.pdf)? Vertraegt sich dies mit den Proterraölen?

Vielen Dank schon einmal!
Andreas
 

holzz

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Also mal abgesehen davon, daß ich nicht verstehen kann, wie man sich einen Tisch kaufen kann, mit dessen Oberfläche man nicht zufrieden ist......?....sieht das ganze von der Ferne betrachtet so aus, als ob du das Öl zu dick aufgetragen hast. Wenn ich richtig verstanden habe, war der Tisch bereits geölt. Jede weitere Schicht muß hauchdünn aufgetragen werden und nach einer gewissen Zeit (die je nach Ölart und vorhandener Oberfläche variiert) wird alles Öl, das sich noch naß auf der Fläche befindet, trocken gewischt. Wenn der Tisch sich jetzt noch klebrig anfühlt, ist dies definitiv der Fall. Gruß
 

armon

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Hallo

Ich weiss nicht ob ich dir mit meinem Tipp helfen kann. Ich weiss nur, bei Buchenparkett muss man beim ölen (Triptrap) immer eine Verdünnung beigeben, damit es keine Flecken gibt.

Gruss Armon
 

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Den Tisch habe ich gekauft, nachdem mein Bruder von der selben Firma (Annex.de) einen Kirschbaumtisch gekauft hatte. Die Oberflaeche war dort eigentlich prima. Anscheinend wurde meine Oberflaeche mit weniger Oel behandelt.

Nun habe ich die Oberflaeche mehrmals mit Oel behandelt, dabei immer genuegend Oel auf der Oberflaeche belassen, dass es glaenzt und nach 60-90 Minuten das ueberschuessige Oel entfernt. Dazwischen wurde zwei mal "trocken" geschliffen und einmal nass-in-nass.

Die Frage ist: Wie kann man diese Flecken wieder los werden?

Die Oberflaeche fuehlt sich nicht klebrig an, sie ist schoen glatt, aber man sieht halt die Flecken. Sollte man noch einmal komplett neu Aufbauen, also mit 120er schleifen und dann wieder langsam die Sichten duenn auftragen? Oder ist das Typisch, dass Buche etwas sehr unterschiedlich aufsaugt und deswegen diese Strucktur entsteht.

Es gibt immer noch Stellen die nach 10min das ganze Oel komplett aufgesaugt haben. Ist das normal?

Vielen Dank schon einmal! Ich will erst an den Ansteckplatten mich versuchen, bevor ich den wirklichen Tisch behandel. Danke!
 

edelres

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Flecken nach dem Oelen

Hallo Andreas,

Das Bild zeigt die Flecken, laesst leider keine weitere Deutung zu. Ich vermute, der Tisch (Holz) war gebleicht um eine einheitliche Farbe zu bekommen. Als du den Tisch abgeschliffen hast, wurde vermutlich stellenweise bis auf das Holz bzw durch die gebleichte Oberflaeche geschliffen. Diese Stellen saugen mehr Oel auf.

Ich wuerde die ganze Flaeche mit 100er Papier Abschleifen und mit 180er fertigschleifen.Danach nach der Vorschrift des Oelherstellers wieder neu Oelen.
Es muessen alle Flaeche so geschliffen werden, vermutlich weist dann das Buchenholz Farbunterschiede aus, welche durch das Oelen noch verstaerkt werden. Falls das nicht erwuenscht ,ist es notwendig die Oberflaechen zu Bleichen.

Jeder Versuch das vorhandene zu verbessern ist nur eine Kur an den Symptomen und nicht der Ursache.

Dem sicher gut gemeinten Rat von Armon, Verduenner zu verwenden, wuerde ich nicht folgen und nur solche Mittel anwenden welche der Hersteller fuer das verwendete Produkt beschreibt. Was fuer das Produkt von Trip Trap benutzbar ist kann bei einem anderen Produkt das Gegenteil hervorrufen.

Als Gedankenanstoss fuer dein weiteres Vorgehen.

mfg

Ottmar
 

armon

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Hallo Ottmar

Ich habe heute in der Werkstatt nochmals nachgeschaut. Beim Trip Trap Öl muss man mit dem Trip Trap Verdünner 1:1 mischen, damit es bei Buche keine Flecken gibt. Gemäss den Angaben des Lieferanten. Hast aber recht, ich würde sonst auch vorsichtig sein.

Gruss (aus der kalt verregneten Schweiz)
Armon

(PS. Ich musste heute wieder die langen Hosen anziehen.)
 

Unregistriert

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Hallo Andreas,

ich würde Dir, wie hier auch schon gesagt, das Verdünnen auch nicht empfehlen. Nicht nur, weil bei der Mixtur verschiedener Produkte ein gräßliches Ergebnis dabei herauskommen könnte, sondern auch, weil eben nicht feststeht, was genau die Platte bei Ihrer "Erstbearbeitung" für "Medikamente" erhalten hat, die nun abenteuerliche Reaktionen hervorrufen.

Aber sag mal was über die fleckigen Stellen Deiner Platte:

1. Einige Bereiche sehen stumpf aus. Oder täuscht das nur?

2. Hast Du die schon erwähnten klebrigen Stellen?

3. Sind einige Stellen deutlich körperreicher belegt vom Öl, als andere, wo das Öl
gleichmäßig eingezogen ist?

4. Du hast auch keinen Querschliff drin!!!!?

# Öl sollte generell nicht "nass - in - nass" zwischengeschliffen werden.
( Das Öl zieht ein, soweit es dies kann und solang das Holz es saugt. Sofern
die Zellstruktur des Holzes gesättigt ist, zieht kein Öl mehr ein und der Über-
schuss muss sorgfältig entfernt werden. Es bietet sich an dies sogar mit
frischen Tuch zu tun. Im Idealfall also den Überschuss abwischen und danach
nochmal kräftig abreiben- immer in Faserverlauf. Erst jetzt sollte die Ober-
fläche ruhen und das Öl antrocknen können.)
# Zu fein zu schleifen beider Vorbereitung oder beim Anschleifen zum Nachölen macht nicht viel Sinn. Entweder echt nur ganz ganz wenig und direkt nachölen-was eher der Optik, als der Schutzwirkung dient, oder ruhig, wie man schon anriet mit gröberem Papier und dann sorgfältig nachschleifen - z.B. 120 ...150...180- dann kann das Öl gleichmäßig genug einziehen auf einer samtigen Oberfläche und außerdem bietet die (eben nicht zu glatte Oberfläche)
dem Öl die Möglichkeit sich tatsächlich richtig in die Zellstruktur einzusetzen.

Ich empfehle Dir wegen Fragen zu den Produkten der einzelnen Firmen,einfach bei denen anzurufen und nach solchen Problemen zu fragen. Ich weiß, dass dies bei z. B. "L I V O S " geht und man gut beraten wird. vielleicht hilft das.

Gruß und gutes Gelingen
 

marinalink

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Hm...

Hallo,

danke erstmal fuer die vielen Antworten. Ich bin Neuling, will aber gerne mehr vom "Fach" verstehen. Den Tisch habe ich eigentlich gekauft, weil er recht guenstig war (650EUR fuer Buche 160x90cm plus zwei Ansteckplatten je 50cm). Die Oberflaeche sah bei meinem Bruder, der einen Kirschbaumtisch hat, recht anstaendig aus.

Als meiner dann geliefert wurde, war die berflaeche irgendwie etwas rauer, als waere nicht fein genug geschliffen worden und auch kann man an manchen Stellen erkennen, dass das Haloz etwas weisslich schimmert (wenn man schraeg drauf schaut).

Ausserdem habe ich bei Bekannten einen geoelten Tisch gesehen, der mich absolut fasziniert hat. Ich haette nie gedacht, dass man eine Holzoberflaeche so schoen und glatt hinbekommt, selbst nach 1Jahr gebrauch.

Also habe ich beschlossen an meinen Ansteckplatten zu uebe und spaeter, wenns mit den Platten geklappt hat, den ganzen Tisch so zu behandeln, dass ich auch eine schoene Oberflaeche hin bekomme.

Soweit ich weiss, ist das Holz einmal mit Hartoel und dann nurnoch mit Pflegeoel behandelt worden. Mir wurde eine Flasche Pflegeoel mitgeliefert. Mit diesem Pflegeoel habe ich die ganzen "Behandlungen" vorgenommen und zwar:

1) Schliff mit 180er (trocken), dann oelen, 90min warten, ueberschuessiges Oel abgenommen.

2) Schliff mit 280er (trocken), dann oelen, 90min warten, ueberschuessiges Oel abgenommen.

Man hat bei Oelen gemerkt, dass an verschiedenen Stellen das oel sofort aufgesaugt worden ist (nach 5-10min). daher habe ich dann:

3) Dick oel aufgetragen, 2-3h drauf gelassen und sanft abgenommen.

Danach war die Oberflaeche ok, aber nach ein paar Tagen wurde sie leicht klebrig. Also habe ich diesmal, nach Tipps von Ottmar mal nass-in-nass geschliffen, da ich dachte, vielleicht habe ich beim Trockenschliff zuviel Holz abgenommen und wenn man das nass-in-nass macht, wird sofort "nachgeoelt"

4) mit 240er nass-in-nass geschliffen, nach 20min nachtraeglich oel aufgetragen, wo alles schon aufgesogen wurde und dann nach 90min alles Oel abgenommen und gut mit einem Tuch den rest eingerieben.

Tja, als Resultat sieht man das Bild oben...

Zu den Fragen von (steht garkein Name):

zu 1.: Ja, die Stellen sehen Stumpf aus, es fuehlt sich nicht sehr stumpf an, aber man hat den Eindruck, dass das Holz an den Stellen quasi noch unbehandelt ist, daher dachte ich, einfach mehr Oel drauf, dass das alles komplett einzieht.

zu 2.: es gibt jetzt keine klebrigen Stellen, es sieht aber trotzdem fleckig aus.

zu 3.: was meinst du mit Koerperreicher? es sieht so aus, als wuerden die stumpfen Stellen noch deutlich mehr Oel vertragen koennen.

zu 4.: Querschliff? Was meinst du damit? Ich habe immer entlang der Faserrichtung geschliffen, also hin und her, aber nie quer zu den langen Holzstuecken/Faserrichtung.

Waere euch echt dankbar, wenn ihr mir da weiter helfen koenntet, denn bevor ich den Tisch selber anfasse, soll es mit den Ansteckplatten klappen :emoji_slight_smile:. Koennt ihr so eine Anleitung fuer dumme erstellen, z.b.:

1) Abschleifen mit 80er, Holz ruhig gut abnehmen bis ... zu sehen ist.
2) Trocken/Nass(?) Staub entfernen
3) Oelen(?)
4) Schleifen mit 100er, wie weit?
5) Oelen(?)
6) auch mal nass-in-nass Schleifen, aber was dann genau. Erst Schleifen, dann 10min warten, nochmals Oel auftragen und dann nach 60min abnehmen oder Schleifen, dann abnehemen des Oels direkt nach Schleifen, warten fuer ... Minuten, dann Oelen etc..

Vielen Dank!
Andreas

P.S. Ist vielleicht insgesamt das Problem, dass ich dieses Pflegeoel genommen habe und nicht Hartoel?
 

edelres

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Oelfinish reparieren

Hallo Andreas,

Oelfinish ist nach meiner Ansicht/Erfahrung die einfachste und unkomplizierste Art eine Holzoberflaeche zu schuetzen.

Holzoberflaeche vorbereiten, Endschliff 180er Papier, Oel auftragen, einziehen lassen ca 60 Minuten, Abwischen, Trocknen lassen.

Ich habe nur ein begrenztes(kaum) Wissen ueber die Vielfalt der Oelmischungen welche heute angeboten werden. Meine Erfahrungen beruhen auf Leinoelfirnis (*)und Tungoel pur, von meiner Seite sehe ich keinen Grund ein anderes Produkt auszuprobieren. Ich teile meine diesbezueglichen Erfahrungen mit und verschiedene Forumsleser/mitglieder vollzogen das welches ich berichte mit Erfolg nach. Auch bei der Verwendung eines anderen Produkts aendert sich im Prinzip nichts, jedoch die Verarbeitungshinweise des Herstellers nuessen genau beachtet werden.


1) Abschleifen mit 80er, Holz ruhig gut abnehmen bis ... zu sehen ist.


Ich verwende in einem solchen Fall 120er Papier und spruehe Testbenzin/Oelfarbverduenner auf die Flaeche und schleife diese nass ab. Damit verhindere ich dass sich das Schleifpapier augenblicklich verstopft. Nun trockne ich sorgfaeltig ab und schleife nochmal kurz mit 120er papier um zu sehen ob es sich noch vertopft, wenn ja wiederhole ich das Ganze. Nun Schleife ich mit 180er Papier trocken fertig .

2) Trocken/Nass(?) Staub entfernen Staubsauger oder Lappen

3) Oelen(?) Oelauftragen nach (evtl Vorschiften Hinweise des Herstellers beachten) Na ca 30 bis 90 Minuten ueberschuessiges Oel abwischen. Trocknen lassen.

4) Schleifen mit 100er, wie weit?Auf keinen Fall jetzt schleifen und 100er Papier ist nur fuer rohes Holz/ Vorschliff.

5) Oelen(?) Gleiche Antwort wie bei 3) Mit 220er Papier nass in nass einschleifen, hierbei wird nichts abgeschliffen sondern nur geglaettet, sonst genauso wie bei 3)

6) auch mal nass-in-nass Schleifen, aber was dann genau. Erst Schleifen, dann 10min warten, nochmals Oel auftragen und dann nach 60min abnehmen oder Schleifen, dann abnehemen des Oels direkt nach Schleifen, warten fuer ... Minuten, dann Oelen etc.. Wie 5) wiederholen, meist genuegen drei Oelauftraege, bei stark benutzten Tischplatten sowie wenn kleine Kinder im Haushalt leben trage ich vorsichtshalber 5 Lagen auf.

Der sich bei jedem Oelauftrag, im Holz sich bildente Film wird mit jedem weiteren Auftrag verstaerkt
jedoch soll kein Oel auf der Oberflaeche trocknen. Von Pflegeoelen halte ich nicht viel, wenn ja sollte man nur ein paar Tropfen auf ein Tuchgeben und den Tisch damit abreiben. Bei diesen Produkten handelt es sich um nicht trocknende Oele

(*) In D werden Oelmischungen angeboten und ich habe grosses Vertrauen in die deutschen Markenfirmen, einige Forumsmitglieder, welche diese beruflich verwenden, haben diesbezuegliche Vorschlaege gemacht ueber mit Erfolg angewanden Produkten.


Als Gedankenanstoss fuer dein Vorhaben


mfg


Ottmar


PS: Es gibt keine dumme Fragesteller! Dummkoepfe fragen nicht, die wissen schon alles(besser)!!!
 

marinalink

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Ölen für Anfänger

Hallo Ottmar,

danke für die Tipps! Ich will einfach nur nochmal zusammen fassen, was Du geschrieben hast, einfach so ein bischen als Anleitung für Anfänger (so wie mich), dass andere dass dann auch mal lesen koennen und wissen wie die Profis das machen. Also:

Annahme: Tisch war schon mal mit Öl behandelt, soll aber nochmal komplett neu mit Öl behandlet/aufgebaut werden. Tipps von Ottmar:

(i) 120er Schleifpapier nehmen und Testbenzin/Oelfarbverduenner auf die Flaeche spruehen und nass abschleifen. Damit verhindert man, dass das Schleifpapier augenblicklich verstopft. Nun trockne ich sorgfaeltig ab und schleife nochmal kurz mit 120er papier um zu sehen ob es sich noch vertopft, wenn ja wiederhole ich das Ganze. Nun Schleife ich mit 180er Papier trocken fertig.
Staub wird mit Staubsauger oder Lappen abgewischt.


Jetzt faengt man an Öl aufzutragen. Mir ist aber nicht klar, wann man Öl aufträgt und wann man nass-in-nass (oder besser Öl-in-Öl) schleift oder ob man beides gleichzeitig macht. Man hätte ja die folgenden zwei Optionen:

(iia) Ölen, dann Nass-in-nass Schleifen, dann wieder Ölen...
1) Öl auftragen nach (evtl Vorschiften Hinweise des Herstellers beachten) Nach ca 30 bis 90 Minuten überschüssiges Öl abwischen. Trocknen lassen.
2) Mit 220er Papier nass in nass einschleifen, hierbei wird nichts abgeschliffen sondern nur geglaettet, sonst genauso wie bei 1).
3) wieder zu 1) springen bis man 3 bis 5 Iterationen durch. Meist genuegen drei Oelauftraege, bei stark benutzten Tischplatten sowie wenn kleine Kinder im Haushalt leben trage ich vorsichtshalber 5 Lagen auf.

(iib) Nur nass-in-nass schleifen und dabei das ölen mit "erledigen":
1) Öl auftragen nach (evtl Vorschiften Hinweise des Herstellers beachten). Mit 220er Papier nass in nass einschleifen, hierbei wird nichts abgeschliffen sondern nur geglaettet. Nach ca 30 bis 90 Minuten überschüssiges Öl abwischen. Trocknen lassen.
Dies 3-5 mal wieder holen.


Meine Fragen:

Welches dieser beiden Methoden (a oder b) ist zu empfehlen? Bei b würde man ja nicht so viel Öl in das Holz bekommen, da beim nass-in-nass Schleifen schon etwas Öl weggewischt wird (zumindest habe ich bei meinen Versuchen diesen Eindruck gehabt).



Von Pflegeoelen halte ich nicht viel, wenn ja sollte man nur ein paar Tropfen auf ein Tuchgeben und den Tisch damit abreiben. Bei diesen Produkten handelt es sich um nicht trocknende Oele

Ah ok, dann war das wohl auch nicht so clever von mir dieses Pflegeoel zum einoelen zu verwenden. Habe jetzt von Asuso das Natur-Line Hartöl. Wurde mir von einem Schreiner empfohlen, der wirklich SUPER Oberflächen auf Holztischen hinbekommt. Er schleift aber bis hinauf bis zu 600er. Aber die Oberfläche ist auch perfekt. Sieht wie Lackiert aus, aber hat immernoch die schöne Holzstruktur und fässt sich super an.


Oelfinish ist nach meiner Ansicht/Erfahrung die einfachste und unkomplizierste Art eine Holzoberflaeche zu schuetzen.

Oh wie ist dann erstmal lackieren :emoji_wink:... Irgendwie hatte ich mit meinen ersten Versuchen etwas Schwierigkeiten, deswegen frage ich so detailiert nach um nicht was falsch zu machen.


Beim nass-in-nass Schleifen merkt man ja, dass an gewissen Stellen es etwas rauer ist. Sollte man da ruhig dann Druck ausueben oder lieber kaum was machen? Ich habe die Befuerchtung, dass man dann zuviel Holz abnimmt und man dadurch wieder diese fleckige Oberfläche bekommt.

Danke für die Tipps und hoffe damit auch anderen Anfängern zu helfen :emoji_slight_smile:.

Viele Grüße,
Andreas
 

edelres

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Oelfinish

Hallo Andreas,

in Kuerze (es ist schon 0Uhr 30 Ortszeit hier)

1 Auftrag, das Oel satt Auftragen, die Flaeche oelnass halten, wo sich matte Stellen zeigen mehr Oel auftragen. Oel ca 30 Minuten einziehen lassen, Abwischen.

Beim zweiten und folgenden Oelauftraegen, schleife ich ganz leicht das Nasse Oel, am gleiten des Schleifpapieres 220er merke ich wo etwas mehr Druck benoetigt wird. Der normale Druck ist in etwa wie wenn du einer Katze das Fell gegen den Strich streichts (natuerlich ohne Oel) Oel ca 30 Minuten einziehen lassen, Abwischen.


Beim Oelen entsteht beim Trocknen (Oxydation/Polymerisation) ein unloeslicher Film. Dieser wird durch weitere Auftraege verstaerkt. Nur durch einen duennen Oelauftrag wird eine gleichmaessige Filmbildung erreicht. Je duenner die Schicht um so schneller/gleichmaessiger die Filmbildung.

Am Anfang dachte ich, dass es schade ist das Oel wieder abzuwischen und liess mehr Oel zurueck welches zum Misserfolg fuehrte.

In allen Ehren, dein Schreiner geht mit 600er Papier schon in den Bereich des Polierens. Beim Oelen gehe ich nicht ueber 400er Papier hinaus. Zu dem von ihm empfohlenen Oel kann ich nichts sagen, verwende es nach seinem Ratschlag.

Das mit dem nass in nass Schleifen hat sich mit der Zeit ergeben, es geht wahrscheinlich auch ohne, doch sehe ist es fuer mich als kleinen Zeitaufwand welcher sich lohnt.

mfg

Ottmar
 

marinalink

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Hallo Ottmar,

Danke fuer die Antwort noch zu dieser spaeten Stunde!

OK, erster Ölauftrag ist mir dann klar.

Beim zweiten und folgenden Oelauftraegen gehts Du nach Option (iib) vor, also nicht Ölen, trocknen, nas-in-nass Schleifen, trocken, etc, sondern Du trägst das Öl auf und "verteilst" mit dem Schleifpapier das Öl und "behebst" unebenheiten. Alles klar.

Beim Oelen entsteht beim Trocknen (Oxydation/Polymerisation) ein unloeslicher Film. Dieser wird durch weitere Auftraege verstaerkt. Nur durch einen duennen Oelauftrag wird eine gleichmaessige Filmbildung erreicht. Je duenner die Schicht um so schneller/gleichmaessiger die Filmbildung.

D.h. man sollte also lieber viele dünne Lagen aufbringen. Aber wenns dann auch schneller Trocknet, kann man das ja jeden Abend einmal machen und dann ist man nach einer Woche auch fertig.

Am Anfang dachte ich, dass es schade ist das Oel wieder abzuwischen und liess mehr Oel zurueck welches zum Misserfolg fuehrte.

Ich glaube den Fehler habe ich auch gemacht. Aber wenn ich jetzt sehen, was ich jetzt an Arbeit habe, nehme ich gerne das ueberschuessige Oel ab.

In allen Ehren, dein Schreiner geht mit 600er Papier schon in den Bereich des Polierens. Beim Oelen gehe ich nicht ueber 400er Papier hinaus. Zu dem von ihm empfohlenen Oel kann ich nichts sagen, verwende es nach seinem Ratschlag.

Die Oberflaeche ist echt super glatt. Es ist quasi poliert. Mal sehen, ich werde das erstmal normal nach deiner Methode probieren und mit dem zweiten Ansteckteil kann ich ja mal ausprobieren, wie es mit noch feinerem Schleifpapier ist.

Das mit dem nass in nass Schleifen hat sich mit der Zeit ergeben, es geht wahrscheinlich auch ohne, doch sehe ist es fuer mich als kleinen Zeitaufwand welcher sich lohnt.

Das Problem, was ich mit dem trocken Schleifen hatte war dass sich das Schleifpapier direkt voll gesetzt hatte. Damit konnte man dann eigentlich garnicht schleifen. Vielleicht lag es daran, dass ich zu viel Oel genommen hatte, ich werde es einfach mal bei den zwei Ansteckteilen ausprobieren.

Wenn ich das alles gemacht habe, kann ich gerne mal einen kleinen Bericht schreiben, was ein Neuling so an Erfahrungen gemacht hat. Hilft vielleicht auch anderen, die das mal ausprobieren wollen. Wird aber sicher 3-4 Wochen dauern, bis ich das alles ausprobiert habe.

Danke nochmal fuer die Antworten!

Gruesse,
Andreas
 

edelres

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Oelfinish

Hallo Andreas,


vielen Dank fuer deine Fragen und Antworten , das ist fuer mich eine grosse Hilfe. Bei mir laeuft das Oelfinish automatisch ab, das sind Arbeiten bei welchen ich klassische Musik hoere und dafuer bezahlt werde. Die Fragen von interessierten Anfaengern helfen mir mich besser = verstaendlicher auszudruecken.

Dein Hinweis mit dem Verstopfen von Schleifpapier brachte mir wieder ins Gedaechtnis warum ich nass schleife.

Ich wuchs in einer Zeit auf, da war “Firnisen” die billigste Form von Finish, durch den niedrigen Preis wurde der Leinoelfirnis zu Unrecht als minderwertig betrachtet. Oelfinish hat seine Berechtigung und ist bei richtiger Anwendung am richtigen Objekt sowohl in Schoenheit und Dauerhaftigkeit optimal. Es gibt noch keine Medizin welche bei jeder Krankheit hilft. In gewisser Weise gilt das auch bei Finishen.

Ich wuensche dir viel Geduld und Erfolg.

mfg

Ottmar

PS: Allgemeine Gedanken an Forumsleser, welche die zu den verschiedensten Themen, hier vorgeschlagenen Hinweise benutzen.

Im Gegensatz von einem Buch, ist das hier ein lebendiger Austausch von Erfahrungen. Jeder welcher daran teilnimmt vergroessert den Nutzen des Forums ob als Schreiber oder Anwender. Durch die Rueckfragen(*) wird genauer darauf eingegangen, der Fragende bekommt aus einer Vielzahl von Teilnehmern Hinweise fuer eine erfolgreiche Ausfuehrung. Das ehrliche Mitteilen von Erfolgen und Misserfolgen, hilft gezielte Hinweise zu geben und anderen Lesern (Anwendern) dies zu Nutzen.

(*) Besser zuviel Anfragen, bis das richtige Verstaendnis ueber den Zusammenhang und Ablauf usw gefunden ist als frustriert aufzugeben. .
 

marinalink

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Hallo Ottmar,

übers Wochenende war ich nicht zu Hause und jetzt habe ich die Ansteckplatten angeschaut uns siehe da, sie sind klebrig. Es haben sich ueberall kleine Tröpfchen gebildet und zwar nicht nur dort wo es matt war sondern auch dort wo es "glänzte" (auf meinem ersten Bild). Also habe deutlich zu viel Oel benutzt.

Nochmal eine Frage, da ich nun wohl nicht drum rum komme, alles abzuschleifen und das auch nass-in-nass mit einer Flüssigkeit, die Öl anlöst. Du hattest geschrieben, dass Du "Testbenzin/Oelfarbverduenner" nimmst. Was meinst Du damit genau?

* Ist das Lackverduenner, den man hier im laden kaufen kann?

* Oder ist es Oelfarbenverduenner, also um Oelfarben zu verduennen (wohl in einem Kuenstlerbedarf zu bekommen)?

* Oder ist Testbenzin sowas wie Waschbenzin, welches man auch im Supermarkt/Baumarkt kaufen kann?

* Kann man was falsch machen, wenn nicht genau das richtige Benzin benutzt? Wird dann das Oel dauerhaft geschaedigt?

Da ich mich noch nicht an die Orginaltischplatte ran gemacht habe, weiss ich nicht ob ich die nicht auch mit Benzin abschleifen sollte, sodass alles alte Oel draussen ist und man dann sauber mit seinem "eigenen" Oel alles aufbauen kann? Was ist zu empfehlen? Oder kann man ruhig Oele im Holz "mischen"?

Vielen Dank!
Andreas
 

edelres

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Oelfinish reparieren

Hallo Andreas,


Zum Entfernen, eines Oelfinish, benutze ich Terpentinersatz/Testbenzin, Oelfarbverduenner dies ist hier ein unversal Fabverduenner, wird in jedem Baumarkt hier verkauft fuer US$1,50/Liter. Auf keinen Fall Lackverduenner (meist auf Azetonbasis) dieser verfliegt zu schnell, oder Terpentin, der Geruch verfliegt erst nach Monaten.


Testbenzin, Waschbenzin, Terpentinersatz(=)Oelfarbverduenner sind Petrodestillate welche einen hoeheren Siedepunkt besitzen und deshalb sich nicht so schnell Verfluechtigen. Zum anderen trocknen diesen nach dem Abwischen, ohne Spuren zu hinterlassen. Ich benutze eine Plastikspruehflasche, damit ist es einfach immer wieder aufzuspruehen, so dass kein Trockenschliff entsteht. Wie ich schon in einer vorhergehenden Post beschrieb. Dass Nasschleifen ist nur so lange notwendig bis beim Probetrockenschliff das Schleifpapier nicht verklebt. Bei Buche ist fuer den Endschliff, 180er Schleifpapier fein genug.

Die Oberflaeche muss soweit abgeschliffen werden, bis alle Reste des alten Finish entfernt sind. Alle Oberflaechen mussen auf die gleiche Weise vorbereitet werden.

Der in der Holzoberflaeche befindliche Schleifstaub muss unbedingt vor dem Oelauftrag (auch bei anderen Oberflaechenschutzmaterialien) entfernt werden. Je feiner das Schleifpapier umso feiner der Schleifstaub, dieser wird beim Schleifen regelrecht in die Holzporen hineingedrueckt und be-/verhindert das gleichmaessige Eindringen vom Oel. Der im Holz verbliebene Schleifstaub bildet unter dem Oel kleine Lufteinschluesse, welche nach dem Durchtrocknen des Oeles, auf der Oberflaeche, wie geplatzte Blaeschen aussehen.

Das Beschreiben dauert laenger als das Abschleifen.

Mit dem Testbenzin, verklebt das Schleifpapier nicht so schnell. Der Oelfilm bzw das im Holzbefindliche Oel wird nicht von Loesungsmittel aufgeloest, sondern durch Abschleifen der Oberflaeche mit dem Schleifstaub beseitigt.

Verwende das von deinem Schreiner epfohlene Oel genau nach seinen Verarbeitungshinweisen. Leider fehlt mir hier ein Erfahrungsaustausch mit einem solchen Fachmann.

Eine klebende Oberflaeche ist ein Beweis, dass es sich um eine Oelmischung handelt, bei welcher der natuerliche Trockenvorgang gestoert wurde. Wenn kein Verarbeitungsfehler vorliegt handelt es sich um ein defektes Produkt. Die Troepfchen welche du schilderst trocknen im Laufe der Zeit als sogenannte Krokodilhaut auf.


mfg


Ottmar
 

marinalink

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Hallo Ottmar,

ich haette nicht gedacht, dass es hier in Holland so schwer ist bzw. unmoeglich ist Testbenzin oder Terpentinersatz zu bekommen. Waschbenzin ist das einzige, was ich bekommen kann. Mir hat jetzt aber ein Farbengeschaeft ein anderes Mittel empfohlen.

Mir wurde ein Reinigungs und Entfettungsmittel auf Basis von Seifen und Emulgatoren empfohlen, welches als Amoniakersatz verwendet werden kann. Erst soll die oberste Schicht mit etwas Waschbenzin entfernt werden und dann der Rest mit dieser Seifenart.

Die Frage die ich mir immer stelle ist, was passiert mit dem Holz, wenn es so vor dem neuen Einoelen behandlet wird. Falls dort Reste von solchen Mitteln drauf bleiben wird das Einziehen des Oeles sicher nicht verbessert. Gerade bei Seifen habe ich die Befuerchtung, dass dies im Holz bleibt, da es ja nicht komplett ohne Rueckstand wie Benzin verdunstet...

Ich habe halt keine Lust mir den Tisch zu versauen nur weil es hier in Holland keine vernuenftigen Mittel gibt. Bin etwas am verzweifeln...

Gruesse,
Andreas
 

edelres

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Waschbenzin

Hallo Martin,

Waschbenzin ist gut genug, du brauchst nur ein Mittel welches das Verstopfen des Schleifpapieres verhindert. Halte dich von allen sonstigen Reinigungsmitteln fern dafuer ist keinerlei Bedarf.

Der im Holz befindliche Oelfilm wird von keinem Loesungsmittel oder Seifen angegriffen, diese Eigenschaft ist ja der Vorteil vom Oelfinish.

Grundsaetzlich geht es auch ohne Testbenzin usw, nur verbrauchst du dann eine groessere Menge Schleifpapier.

Die von mir erwaehnten Mittel verschwinden nach dem Abwischen und nach eunem Tag Trockenpause kann das Oelfinish aufgebracht werden.

Nicht verzweifeln das renkt sich noch alles ein.

mfg

Ottmar
 
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