Flachwinkel-Hobel... wozu?

v8yunkie

ww-robinie
Registriert
7. März 2012
Beiträge
1.679
Ort
Niedernhausen
Hallo Zusammen,
eines habe ich im Zusammenhang mit dem Eisenwinkel noch nicht so ganz verstanden:

Bei schwierigen Hölzern (wechselnder Faser-Verlauf) heißt es doch, daß man mit einem großen/steilen Schnittwinkel am Besten Ausrisse vermeidet... das deckt sich auch mit meiner Erfahrung: Mit einem Schabhobel oder der Ziehklinge kann ich meißt in allen Richtungen ausriß-frei arbeiten.

Wozu gibt es aber dann die Hobel mit flachem Winkel (flat angle planes), z.B. von Veritas oder Lie Nielsen... da wird auch behauptet, daß diese Hobel für besonders schwierige Hölzer geeignet sind. Aber eigentlich müßte doch der flachere Schnittwinkel dieser Hobel den Ausriß bei wechselnden Faserrichtungen eher noch fördern?!

Kann mich hier jemand aufschlauen?

Danke und Gruß,
Thomas
 

michaelhild

ww-robinie
Registriert
29. Juli 2010
Beiträge
9.366
Alter
47
Ort
im sonnigen LDK
Ein Flachwinkelhobel besitzt nicht automatisch auch einen flachen Schnittwinkel. Flachwinkel heißt ja nur, dass der Bettungswinkel flach ist. Alle Flachwinkelhobel sind auch Bevel-Up Hobel, heißt die Fase ist oben, die Spiegelseite unten. Bei einer "normalen" Hobel ist es ja anders rum. Der Vorteil liegt jetzt zum einen darin, dass man den Schnittwinkel ganz einfach ändern kann, indem man das Eisen in einem anderen Winkel schleift. So lassen sich auch steile Schnittwinkel herstellen und so auch schwierige Hölzer hobeln.
Bei einem normalen Hobel müßte man, da die Fase unten liegt für einen anderen Schnittwinkel, den Bettungswinkel ändern.

Ein weiterer Vorteil ist auch, dass Du bei den meisten Flachwinklern, die Maulöffnung einfach und schnell verändern kannst.
 

narrhallamarsch

ww-robinie
Registriert
9. Juni 2011
Beiträge
2.102
Ort
Bad Dürkheim
12,5 grad bettungswinkel plus 25 grad fase am eisen gleich 38,5 grad schnittwinkel. ideal für hirnholz

schleifst du jetzt eine microfase von 40 grad an ein zweites eisen hast du einen schnittwinkel von 52,5 grad, damit bekommst du auch schwierige hölzer glatt. das anschleifen der micofase dauert ca. 5 min...

bei einem bevel down hobel müsstest du den frosch tauschen und das geht derzeit nur bei lie-nielsen und kostet rund 80 euro, ein zweites eisen liegt ca. bei 30 euro. noch dazu kommt, wie micha schon schrieb, die maulverstellung, die sehr einfach zu handhaben ist.

generell sind diese hobel universeller einzusetzen, da nur das eisen getauscht oder anders angeschliffen werden muss.

nachteil: durch den fehlenden frosch hast du weniger masse und damit einen etwas höheren kraftaufwand beim hobeln.
 
Oben Unten