Fixe Idee, oder...?

lunateide

ww-robinie
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Hallo Woodworker,

ich bearbeite mitunter derart kleine Werkstücke, daß ich nicht mehr wage, sie an der Arbrichte zu hobeln (im Einklang mit der Bedienungsanleitung).

Da ich an meinem Festool Fräsmodul die Möglichkeit habe, an dem Fräsanschlag einen feinen Versatz zu justieren, habe ich die Idee, die Fräse mit einem entsprechenden Fräser zum Fügen von schmalen Kanten zu nutzen.

(Durch den Versatz des Anschlages habe ich die Konstellation von Aufgabe- und Abnahmetisch einer Abrichte).

Frage: Ist das grundsätzlich möglich oder wird das ein Flop?
Wenn Ja: Welchen Fräser ist geeignet (für max. 15 mm starke Kanten)?
Ist ein Bündigfräser das richtige Werkzeug oder hat jemand einen besseren Vorschlag?

Gruß
Roland
 

lunateide

ww-robinie
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Hallo Manfred,

wenn Dein Hilfsmittel entfernt einem Reibebrett der Verputzer ähnelt, habe ich es verstanden.
Ein solches Hilfsmittel benutze ich grundsätzlich nicht nur beim Abrichten, sondern auch an der Kreissäge bei verdeckten Schnitten.

Bei meinem aktuellen Thema handelt es sich aber um Leistchen mit einem Querschnitt von ca. 10 mm und einer Länge von 150 mm.

Die BdA meiner Hobelmaschine warnt ausdrücklich davor, Werkstücke unter 25 cm Länge abzurichten.

Ein mir gut bekannter Schreinermeister hat sich bei einem solchen Manöver mehrere Finger der linken Hand geschnetzelt.
Seitdem bin ich vorsichtig geworden und halte mich an die Warnungen.

Wenn meine Überlegung mit der Fräse machbar wäre, hätte ich zwischen den Anschlägen wesentlich weniger Fräser als ich Messerwelle auf der Abrichte habe.

Evtl. könnte man mit einem Andruckkamm die Sache noch sicherer machen.

Wie denken die Fachleute darüber???

Gruß
Roland
 

Harzkiller

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Hallo Roland,

Kannst Du dir nicht eine Art Schlitten bauen auf dem du das Werkstückchen aufspannst und damit an der Fräse vorbeifährst.

Gruß
Jürgen
 

lunateide

ww-robinie
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Hallo Jürgen,

einen Schlitten im klassischen Sinn wohl nicht, denn Festool hat keine T-Nut o.Ä auf dem Frästisch.
Aber ich arbeite immer mit irgendwelchen Hilfsmitteln, um die Finger etwas weiter vom Fräser entfernt zu halten.

Bei meiner Frage geht es aber zunächst nur darum, ob das überhaupt ein vernünftiger Weg ist.

Gruß
Roland
 

carsten

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Hallo

@Roland

Dein Gedanke ist absolut keine fixe Idee sondern auch an der großen Tischfräse absolut gängige Praxis. Nutze ich häufig beim Fügen schmaler Kanten. Wichtig ist danach den Anschlag wieder korrekt einzustellen.
 

lunateide

ww-robinie
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Vielen Dank,

und welcher Fräser ist am geeignetsten?

Anlaufkugellager ist ja wohl fehl am Platze?

Gruß
Roland
 

jobu

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Hallo,
Ohne hier fachlich mitreden zu können ,
Wie wäre es mit dem Falzkopf mit Wendeplatten - ca 5cm Durchmesser und um 2cm Fräs"höhe"

Gruesse Jo
 

carsten

Moderator
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Hallo

naja so ein Kaliber gibt es für Oberfräsen nicht.
Ich würde einen Nutfräser ab 16 mm Durchmesser nehmen, oder eben größer.
Das kann auch einer mit Anlaufkugellager sein ( OK dann ist's ein Bündigfräser; das Anlaufkugellager muss man ja nicht nutzen).
 

jobu

ww-nussbaum
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Hallo,
..da ich oben etwas von "Festo Fräsmodul" gelesen habe..
Es gibt diesen kleinen Falzkopf, allerdings nicht unter Fräsern, man muss beim Zubehör für Basis Plus oder heute CMS suchen.
Er hat allerdings eine eigene Aufnahme mit eigener Überwurfmutter, die m.E. nur auf Festool-Oberfräsen passt und sollte nur stationär betrieben werden.
Meine OF 900 betreibt ihn noch erstaunlich gut - hätte nicht geglaubt, dass das kleine Maschinchen so durchzugsstark ist.
Sinnvoller sind da sicherlich die heutigen größeren Fräsen mit 12mm-Aufnahme.

Gruß Jo
 

by_alu

ww-ahorn
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Hallo,

dass das zum Fügen taugt ist ja schon öfter gesagt worden. Ein Spiralnutfräser würde aus meiner Sicht das sauberste Ergebnis bringen, weil es ein ziehender Schnitt ist.

Grüße
by_alu
 

bello

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Hallo,

ich nutze in meiner Basis auch den Falzfräskopf mit 12 mm Schaft und der OF 2200, ich habe ihn auch schon mit 8 mm Schaft in der 1010 eingesetzt. Du findest das Teil bei CMS oder Basis_Zubehör.

Gruß
 

lunateide

ww-robinie
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Rückmeldung

Guten Abend Woodworker,

ich habe das heute ausprobiert und bin begeistert.
Ich kann jetzt gefahrlos kleine und kleinste Werkstücke on der Fräse "abrichten".

Auch das Handling ist recht einfach.
Ich habe das rechte und Linke Lineal des Fräsanschlages und den äußersten Punkt des Fräserflugkreises auf eine Linie gebracht.
Danach das rechte Lineal einen Hauch zurückgesetzt (wäre nur alles so präzise möglich an diesem CMS) und dann ab wie Schmidt`s Katze.

An diese Stelle ein Dank an das Forum, verbunden mit der Bitte um Verständnis für die eine oder andere Frage, die vielleicht dumm oder überflüssig erscheint, aber experimentieren und selbst herauszufinden versuchen sollte man nur, wenn man schon über eine gewisse Erfahrung verfügt und Risiken halbwegs realistisch einschätzen kann.

Gru
Roland
 

FridolinA

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Hallo Roland,

Deine Technik wird beim Incra-System in puncto Präzision auf die Spitze getrieben.

Zu sehen ist das [ame="http://www.youtube.com/watch?v=djyZvLHqzEQ"]hier[/ame]
 

schreiner02

ww-eiche
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@lunateide:

Dazu ist dieses Forum doch da! Dumme Fragen entstehen doch nur dann, wenn die Grundvorrausetzungen schon dumm sind. alles andere ist Nicht-Wissen, und hier richtig aufgehoben...
Sehr gut daß Du eher vorsichtig als forsch bist: Mir kräuseln sich z.B die Haare, wenn ich gefährliche Maschinen im Baumarkt sehe, die jeder kaufen und bedienen kann, und dann mit der Ausbildung von Lehrlingen in einer Schreinerei vergleiche, dievor der ersten erlaubten Maschinen-Nutzung einen Lehrgang besucht haben müssen. Ich denke da an Brennholzsägen, E-Hobel, Bohrmaschinen mit mehr als 1.500 Watt (Schulter-Auskugel...) und eben Oberfräsen...

Lob!

Stefan
 
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