Fichtenholz im Außenbereich schützen

blackarrow

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Hallo

Ich baue aktuell ein Gerätehaus, das ich mit Dachlatten (Reste, Fichtenholz) verkleidet habe (siehe Foto). Klar, Fichtenholz ist nicht sehr gut für Außenbereich, nun stellt sich die Frage, ob ich das Holz irgendwie schützen kann (Holzlasur, Holzöl, etc.).
Lohnt es sich und was wäre das beste Produkt dafür? Danke.
 

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magmog

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Guuden,

da jetzt erst an den Holzschutz gedacht wird, lass es wie es ist, und baue
nach dem die Hütte hin ist, neu. Einige Jahre könnte das gehen.
wenn der konstruktive Holzschutz von Anfang an berücksichtigt wird,
kann so eine Hütte lange halten, wie die Heuschober im Allgäu.
Selbst ein chemischer Holzschutz kann jetzt nur noch wenig ausrichten,
wo Holzteile zusammenstoßen kommt fast keine Chemie mehr hin,
aber das Wasser kann ganz in Ruhe den Pilzen, dem Schimmel und den Schadinsekten
ein schönes Biotop einrichten.
 

blackarrow

ww-ulme
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Ja, ich glaube die Kontaktpunkte zwischen den Latten und Stützen sind kritisch. Konnte man trotzdem die Schrauben ein bisshen lösen, damit ein Spalt dazwischen entsteht und Wasser nach unter abfließen kann (so gut wie möglich)? In der Spalte vielleicht Gummi/Kunststoffscheiben?
 

tiepel

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Hi,
da soll doch sicher ein Dach drauf, oder?
Dann den Dachüberstand möglichst groß machen. Rundum.
So wie das da aussieht, kommt da nicht ständig Wind dran.
Gruß Reimund
 

flüsterholz

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Möglichst großer Dachüberstand, wie schon oben beschrieben. Würde dann noch eine Regenrinne anbringen, damit die Fassade etwas mehr vor Spritzwasser geschützt ist. Und das Holz noch mit Wetterschutz- oder Leinölfarbe streichen. Wäre aber besser gewesen, das Holz vor dem Zusammenbau wenigstens einmal vorzustreichen.
Gruß Michael
 

wilhelm62

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Wenn die Dachlatten der Seitenverkleidung geschraubt sind, würde ich die nochmal abnehmen.
Danach den Rahmen und die Latten einzeln streichen und wieder zusammenschrauben.
 

blackarrow

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Wenn die Dachlatten sowieso abgenommen sind, macht es Sinn dazwischen eine Bitumenband bzw. Kunststoffscheiben zu verlegen? Dann kann Wasser dazwischen besser abfließen.
 

IngoS

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Hallo Leute,

das ist ein Schuppen mit Dach. Da passiert an den Latten gar nichts. Wenn es mal ran regnet, kein Problem. Einzig, wenn unten immer Spritzwasser dran kommt, ist es nicht so gut. Darum, wie schon empfohlen, ne Dachrinne ran. Alles Andere unnötig Arbeit und Aufwand.

Gruß Ingo
 

Seanathair

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Stimmt, Heuschober im Allgäu brauchen keinen Holzschutz. Bei uns im Norden ist es allerdigs zu feucht und laugen war da durchaus üblich.
 

magmog

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Stimmt, Heuschober im Allgäu brauchen keinen Holzschutz. Bei uns im Norden ist es allerdigs zu feucht und laugen war da durchaus üblich.
Guuden,

Irrtum, in HH fallen im Jahr 650 - 755 mm Regen,
im Allgäu 1200 - 1300 mm.
....Und dass vor 100 Jahren gelaugt wurde konnten sich die Leute garnichr leisten.
Als interessierter Mitleser - gibt es irgendwo ne gute Zusammenfassung für konstruktiven Holzschutz?
Ein bisschen Eigeninitiative sowohl mit der Forumssuche und auch im WWW bringen Wissen!
Der Automat der fertig gebratene Tauben unmittelbar in den Mund schiebt ist hier noch nicht integriert worden!:emoji_wink:
 

U.Tho

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Wenn ich das Prinzip "konstruktiver Holzschutz" richtig verstanden habe, kommt es nur darauf an, dass Wasser immer ablaufen kann und somit leicht wieder trocken wird - richtig? Regulär schräge Flächen und an den Kontaktstellen Distanzstücke - so als Grundsätzliches oder?
 

jankees

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...ein großer Dachüberstand bringt allerdings auch mit sich, dass die Wände oben/unten sehr unterschiedlich bewittert werden und sich das dann über viele Jahre sehr deutlich zeigt...ein Look, den nicht jeder mag. Gibt genügend Beispiele.
 

jankees

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Das ist ja schon richtig. Wenn ich die Hütte- theoretisch - mit einem Dach mit 3 m Auskragung versehe, passiert dem Holz gar nix.
In der Praxis sieht das aber meisten so aus, wie z. B. hier, auf dem Bild auf dieser Website:

https://www.kainkogge.de/holzapplikationen-an-der-fassade/

Wie bereits gesagt - das mag nicht jeder. Ich kenne etliche Fälle, in denen Bauherrn das Thema der Veränderungen an einer Holzfassade drastisch unterschätzt haben. Die meisten wollten, dass das Holz immer so bleibt, wie frisch aus dem Regal.

Um obiges Szenario zu verhindern gäbe es zwei Möglichkeiten:

1. Das Holz mit einer Vergrauungslasur zu behandeln, im Beispiel des TE ist es dazu allerdings eigentlich zu spät.
2. Die Hütte im gegenwärtigen Zustand mehrere (viele) Monate ohne Dach der Bewitterung aussetzen und dann, wenn die Fassade gleichmäßig vergraut ist, das Dach drüber zu bauen.

Im übrigen steht die Hütte des TE direkt vor einer Hecke (die ihr Übriges zu einer Veralgung und Verrottung des Holzes beitragen wird). Mit großen Dachüberständen ist da nix...

Ich finde das alles bei einer Gartenhütte 3 x 2 m auch nicht entscheidend. Anders sieht es bei einem Schulgebäude o. a. mit ein paar tausend qm Holzfassade aus. Die Liste mir bekannter Bauschäden ist lang...

Gruß Jankees
 

syntetic

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Mein Vater hat beim Bau seines Vordachs jeglichen konstruktiven Holzschutz missachtet und alles falsch gemacht, was man falsch machen kann. Holz ist Fichte aus dem Baumarkt. Jetzt ist es langsam durch und wir machen es demnächst neu. Das Vordach ist jetzt 30 Jahre alt.

Ich habe den Eindruck, manchmal wird ein wenig unterschätzt, was Holz aushält.
 

magmog

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Mein Vater hat beim Bau seines Vordachs jeglichen konstruktiven Holzschutz missachtet und alles falsch gemacht, was man falsch machen kann. Holz ist Fichte aus dem Baumarkt. Jetzt ist es langsam durch und wir machen es demnächst neu. Das Vordach ist jetzt 30 Jahre alt.

Ich habe den Eindruck, manchmal wird ein wenig unterschätzt, was Holz aushält.


Guuden,

Auch Fichtenbaum ist nicht gleich Fichtenbaum. Manche halten unglaublich lange trotz vieler Fehler,
Holz aus anderen Stämmen gammelt schneller als gedacht.
Besser Vor- als Nachsicht!
 

jankees

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Guuden,

Auch Fichtenbaum ist nicht gleich Fichtenbaum. Manche halten unglaublich lange trotz vieler Fehler,
Holz aus anderen Stämmen gammelt schneller als gedacht.
Besser Vor- als Nachsicht!

Ja, sehe ich auch so...

Dr. Thoma von Holz100-Haus z. B. schlägt lt. Eigenaussage nur Mondholz ein. Überliefertes Wissen, wissenschaftlicher Nachweis wiederum nicht vorhanden...

Wie heißt es in der Medizin: Wer heilt hat recht - und jahrhunderte - oder gar tausende Jahre altes Wissen sollte viel öfter auch ohne wissenschaftlichen Beweis angewandt werden. Es existieren Holzbauten, die über 1000 Jahre auf dem Buckel haben...
 

Martin Graf

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Das größte Problem sehe ich, wie bereits oben schon einmal erwähnt, im Bodenbereich. Die Hütte wird vermutlich von unten ausgehend vergammeln, weil zu wenig Abstand zum Boden. Erschwerend kommt hinzu, dass dieser aus Erde bzw. Gras besteht. Deshalb werden die Ständer nicht lange halten. Etwas besser wäre es, wenn dort etwas Kies oder Splitt eingebracht werden könnte.
Die offene Fassade ist gut durchlüftet und kann gut abtrocknen (zumindest der Bereich, der einen größeren Abstand zum Boden hat).
Was mich optisch stört, sind die ungleichem Abstände der Leisten, die nur an den Enden verschraubt sind. Sind die Abstände an den Enden alle gleich? Auf dem Foto sieht es nicht so aus. Das wird mit der Zeit noch deutlich schlimmer werden. Die Leisten werden krumm und es entsteht ein sehr unruhiges Fugenbild.
Ich würde die Leisten noch einmal abnehmen und mittels Distanzstücken in gleichem Abstand montieren. Dabei kannst Du einen dicken Zaundraht unterlegen, um etwas Abstand zu erzeugen. Weiterhin würde ich auf der Innenseite noch ein paar senkrechte Leisten aufschrauben, damit die Fugen gleichmäßig bleiben.
Ich würde zudem die Leisten unbehandelt lassen. Lediglich bei den Ständern könnte man überlegen, ob man diese am unteren Ende behandelt, damit sie nicht zu viel Wasser aufnehmen können.
Ansonsten musst Du einfach damit leben und kannst Erfahrungen sammeln für die nächste Hütte.

Gruß Martin
 

jankees

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was unmittelbar zur nächsten - und eigentlich ersten zu stellenden - Frage überleitet: Sind die Fundamentsteine frostsicher eingebunden? Falls nicht, steht die Hütte nach jedem Winter sowieso anders da...Dann liegen die Hirnholzenden soweit ersichtlich direkt in den Steinnuten, dort, und somit am Basispunkt der gesamten Konstruktion, fühlen sich Bakterien und Pilze am schnellsten wohl.

wie bereits von magmog in #2 angemerkt - ein paar Jahre könnte es gutgehen. Dann neu - und dann richtig - bauen. Erfahrung macht klug, wer kennt das nicht.

Wie bereits oben geschrieben, kenne ich genügend Beispiele, wo "Profis" am Werk waren und es um große bis riesige BVs geht - Schadenssummen, die schnell mittlere 6-stellige Beträge ausmachen...dagegen ist die gezeigte Gartenhütte dann doch verkraftbar...
 
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