Fichte Dreischicht Fronten gerade ziehen

ruffy407

ww-pappel
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Hallo Liebe Community,
Ich habe einen Schrank gebaut, der mir Probleme bereitet hat. Die Vorgabe war Bebürstet, Shabby chic-mäßig gestrichen, also endschied ich mich für 19 mm Dreischichtplatten, für einfachere Verarbeitung.
Leider sind sie im eingebauten Zustand so gewölbt, dass immer eine Ecke bis zu 1,5 cm heraussteht.
Es fing alles damit an, dass die Fronten sich schon beim aufschneiden der Großen Platte leicht verformt haben, also gehe ich auch von schlechter Lagerung oder Qualität der mir als uper Schreiner-Ware verkauften Platten aus.

Auf jeden Fall habe ich sie von beiden Seiten gestrichen um den Verzug zu verringern aber es wurde nur mehr und mehr. Auch ein hinterseitig eingefrästes und geklebtes Alu-U-Profil hat nicht viel geholfen.

Schweren Herzens habe ich jetzt einen Trennschnitt gemacht um weniger Spannung drin zu haben und mehr Schaniere zum einstellen.
Das hat die Sache leider auch nicht wirklich verbessert.
Der Schrank hat Tipon-Beschläge, das macht die Sache auch nicht einfacher.

Meine letzte Idee wäre noch mit Ausrichtbeschlägen zu arbeiten. Die kosten allerdings so viel Geld, dass ich erstmal euren Rat dazu suche, vllt habt Ihr ja auch schonmal soetwas erlebt? Muss man generell bei Fichte Dreischicht mit so nem Desaster rechnen?
Sollte ich sie lieber komplett austauschen gegen MDF oder sowas? In dem Fall gibt es da etwas, was dem Schabbychic look gleichen könnte oder mit Nutzschicht so bearbeitet werden kann?
Ich habe nämlich noch eine runde Tür im gleichen Stil gebaut, die ich wirklich nicht neu machen möchte :emoji_wink:

Danke für Eure Tips!
 

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schorsch

ww-robinie
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Hallo,
ich würde die Türen nocheinmal aus Leimholz mit Gratleisten machen. Altenativ furniert.
Ich habe es aufgegeben große Türen aus Schichtholzplatten zu machen. Das geht so gut wie immer schief.
Gruß Georg
 

ölfisch

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Muss man generell bei Fichte Dreischicht mit so nem Desaster rechnen?

JA!
Rein von der Optik muss man doch davon ausgehen das sich so was verziehen kann. Ich habe noch keine Astreine 3Schicht Fi gesehen. :rolleyes:

Sind die Türen innen auch gebürstet?

Und was soll das im Profi fragt Profi Bereich? :eek:

Gruß M.
 

gleiter

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Hi!

Nur mal ganz simpel nachgefragt: Zum Boden hin ist eh' sauber ausgerichtet? Nicht, dass ein schiefer Boden sich eben bis in die Front durchsetzt und der Kasten in sich verdreht da steht?

Ev. kannst Du ja auch hier noch mal ansetzen, über den Sockel den ganzen Aufbau quasi eindrehen?

Wäre nicht das erste Mal, dass das funzt.

Ansonst der teure Weg, Ausrichtbeschläge. Noch immer günstiger als komplett neu bauen, möchte ich meinen.

Schickes Teil, übrigens, trotz schlechter Bilder.

Gruß aus dem Wein/4, André.
 

Holz-Christian

ww-robinie
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Ausrichtbeschlag an einer Drehtür?
Inakzeptabel!

Mach die Türen mit Span oder MDF und Furnier nochmal und Du hast Ruhe.
Natürlich muss man beim Bürsten etwas vorsichtiger sein.

Gruß Christian
 

chris_maa

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Hallo,


blöd, dass Dir das passiert ist. Ich würde jetzt den schmerzlichen aber konsequenten Weg gehen und die Türen als furnierte Variante neu machen. Ganze einfacher Aufbau: Trägerplatte Span oder MDF und beidseitig Deckfurnier. Bitte hier keine weiteren Experimente machen und igendeinen Mehrschichtaufbau basteln, damit die Türen - vermeintlich - besser stehen. Das macht die Sache meisten schlimmer als besser.

Ich rate Dir zu dieser Vorgehensweise, da ich auf die Ausrichtbeschläge verzichten würde. Auch der Einbau der Beschläge ist mit Aufwand verbunden, erwarten würde ich davon aber nicht allzu viel, da die Spannkraft dieser Beschläge auch Grenzen hat und diese insbesondere versagen, wenn sich die Türen nicht auf der gesamten Länge geschüsselt haben sondern nur oben oder unten 'abstehende Ohren' haben. Außerdem finde ich die Dinger - trotz der verfügbaren Abdeckkappen - in Drehtüren nicht besonders schön, auch wenn diese nur innenseitig zu sehen sind.

Also, Augen zu und durch... :emoji_wink:
 

ruffy407

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Vielen Dank für Eure Ratschläge!!!

Ich werde noch einmal probieren den Korpus auszurichten, obwohl er meiner Meinung nach gut dasteht.
Im Moment tendiere ich dazu sie aus furnierten Spanplatten neu zumachen. Das wird nur so 1-2 mm furnierstärke sein oder?

Viele Grüße
Ruffy
 

carsten

Moderator
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Hallo

Standard ist meist 0,6 mm bei fertig furnierten Platten vermutlich auch nicht dicker.
Wenn das auch so stark gebürstet sein soll muss wohl deutlich dickeres also Starkfurnier z.B. 2,5 mm herhalten. Und dableibt dann wohl auch nur selbst furnieren.
 

Holz-Christian

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Hallo, Weichholzfurnier wird standardmäßig auf 0,9mm gemessert.
Das reicht zum Bürsten erfahrungsgemäß aus.

Eine Möglichkeit die Türen zu retten wäre ein Umbau auf 3 Falttürpaare.
Dann werden die Türen zwangsgeführt und an den Korpus gehalten.
Falttüren sind bei Kleiderschränken eh oft praktischer.

Passende bezahlbare Beschläge sind zum Beispiel Hettich Wingline77 oder Häfele Slido.

Gruß Christian.
 

chips

ww-ahorn
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Servus,

weiß jemand von euch, wie sich Birke-Mulitplex bds. furniert in so einem Anwendungsfall bewährt?
Machbar oder zu vergessen?

Danke
Harald
 

m4nu92

ww-ulme
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Glück Auf,

bist du dir sicher, dass die Fronten verzogen sind?
Bei Tip-On Beschlägen steht die Tür ja eh immer ein bisschen vor. Ganz in einer Ebene wird man es nie hinbekommen.

Und so wie ich es auf den Bildern erkennen kann, steht auch immer nur eine Seite vor.

Vllt hast du die Schnapper zu weit außen montiert?

Gruß

Manu
 

chips

ww-ahorn
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Aha, vielen Dank!
Hab mir gedacht, das bleibt sicher gerade!

Was nehmt ihr so her für mittelgroße Schranktüren (ca. 75x100cm) wenn ihr nicht eine Spanplatte furnieren wollt?
Ich hab da bis jetzt immer eine 3-schichtplatte genommen (gibt die ja jetzt auch in einigen Holzarten)

lg.
Harald
 

ruffy407

ww-pappel
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Ne die Schnapper sind so montiert dass sie ganz zu gehen, sind ja auch noch verstellbar. Es ist immer so, dass es an einer Seite ansteht und an der anderen heraussteht.
Manche Türen sehen sogar perfekt gerade aus. Aber wenn ich mir selbst nochmal das Bild angucke, die Tendenz geht dazu über, dass immer die Rechte (es sind 3 Doppeltüren) oben auf sperrt und ganz unten sperrt es immer tendenziell an der Linken tür auf. Das ist vieleicht ein Zeichen, dass ich vllt tatsächlich noch was am Korpus drehen kann?!
Nächstes mal wenn ich da bin schaue ich es mir an.

Danke Holz-Christian das mit der Falttür lass ich mir durch den Kopf gehen.

Viele Grüße
 

Holz-Christian

ww-robinie
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Hallo, kleine Ergänzung noch zu den Falttüren:
Für Tipp on muss man den Beschlag etwas umbauen.
Man muss die Zuhaltungsfedern aus den Laufwerken nehmen.
Außerdem darf der Ausstoßstift des Tipp on nicht über die Korpusvorderkante stehen. Sonst gibts Kollision mit der vorbeilaufenden Tür.
Tipp on entsprechend zurücksetzen und Tür für Magneten innen entsprechend mit Klotz aufdoppeln.
Das ganze in Bandnähe und nicht bei den Mittelscharnieren montierten.

Funktionieren tut das ganze, habe ich schon mal bei einer Schaltschrankverkleidung angewandt.

Gruß Christian
 

Holzwurm1952

ww-buche
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Hallo

Standard ist meist 0,6 mm bei fertig furnierten Platten vermutlich auch nicht dicker.
Wenn das auch so stark gebürstet sein soll muss wohl deutlich dickeres also Starkfurnier z.B. 2,5 mm herhalten. Und da bleibt dann wohl auch nur selbst furnieren.

standart bei fichte ist 1 mm bei 0,6 mm kann man so schon durchschauen.
im licht auch noch bei 1 mm
sägefurnier gibt es auch bis 5 mm ,
für gebürstet sind 2 mm Zuwenig
massivplatten sind sehr anfällig zum verziehen wenn die Werkstatt nicht genau passende Luftfeuchte hat.
immer unterlage und Abdeckung wenn die platten gestapelt werden,
wenn frei dann muß von allen seiten die platte frei sein und Luftfeuchte muß passen.
die Beschichtung muß auch auf beiden seiten gleich sein, eine schicht stärker auf einer seite und schon verzieht sich das ganze.
 

SteffenH

ww-robinie
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Hmm, dabei dachte ich als Laie immer, dass Dreischicht gerade die Stärke hätte, sich nicht zu verziehen. Ist das nicht der Sinn des Schichtaufbaus?

Schon. Aber drei Schichten sind das Minimum. Die gleichen u.U. halt nicht die diversen Spannungen aus, und reagieren auch deutlich aktiver bei Feuchteänderungen. Je mehr Schichten, desto homogener wird das Material.
 

magmog

ww-robinie
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Hmm, dabei dachte ich als Laie immer, dass Dreischicht gerade die Stärke hätte, sich nicht zu verziehen. Ist das nicht der Sinn des Schichtaufbaus?



Guuden,

im Prinzip ja!
Aber es fängt schon bei der Holzauswahl an. Ein paar Brocken drehwüchsiges Holz, zu langsames Schließen der Heizpresse, unterschiedliche Heizplattentemperaturen, ungleichmäßiger Leimauftrag, kein gleichmäßiges Abkühlen der Platten, falsches Lagern, ungleichmäßiger Oberflächenaufbau sind nur ein paar der Möglichkeiten für krumme Holzwerkstoffe.
 
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