Feuchtigkeitsgehalt / Verzapfen alter Eichenbalken

KoaLaa

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Hallo Holzwerker,

ich würde gerne an meinem Tisch aus Eichenbalken (alte Eiche 100+ Jahre) weiterarbeiten und habe aktuell einige Sorgen hinsichtlich der Feuchte. Über Eure Ratschläge zum weiteren Vorgehen hinsichtlich der Feuchtigkeitsunterschiede würde ich mich sehr freuen.

Die Balken stehen bei mir in der Garage. Mittlerer Stellplatz in einer klassischen Dreier-Garage mit Wellblech-Überdachung. Unter dem Wellblech sind ca 5-10 cm Freiraum zu beiden Seiten der Nachbargaragen und nach hinten offen. Gelegentlich bilden sich am Wellblech Kondenstropfen. Dies führt dazu, dass die Garage im Herbst/Winter recht feucht ist.

Die Zapfen in Beinen (80x70x50mm) und Streben (80x80x30mm) sind soweit fertig. Bin mir jetzt unsicher wie mit den Schlitze/Zapfenlöchern fortzufahren ist. Meine Befürchtung ist, dass die Zapfen schwinden, und nachher zu locker sein werden. Die Beine werden geleimt, die Streben nur mit ca 3cm dicken Holznägeln durchgängig befestigt (damit ich den Tisch nachher noch transportieren kann). Eine weitere Befürchtung ist dass der Frost den Balken schaden zufügen wird.

Mögliche Vorgehensweisen:
- Alle Balken in der Wohnung lagern, an den Wochenenden zur Bearbeitung in die Garage hin und zurück tragen (ca 40 Meter)
- Vor Bearbeitung ca 60 Minuten lang meinen Heizlüfter vor die Zapfen und Schlitze stellen.
- Offene Bereiche am Wellendach abdichten, gelegentlich entlüften und eine stromlose Feuchtigskeitsregulierung probieren

Mehr fällt mir aktuell nicht ein. Was meint Ihr?

Vielen Dank und LG
KoaLaa

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Friederich

ww-robinie
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Dies führt dazu, dass die Garage im Herbst/Winter recht feucht ist.
Hallo, sie wird auch im Sommer zu feucht sein.
Bis so dicke Balken annähernd die richtige Feuchte haben, unter 10%, müsten sie mind. noch einen Winter über im beheizten Raum stehen. Und das ist schon sehr knapp bemessen.
Wenn du sie jetzt in einen sehr warmen Raum stellst, dann deck vorsichtshalber die Hirnholzenden ab. Plastikfolie mit Klebeband fixiert. Nur provisorisch; braucht nicht völlig luftdicht zu sein.
Wahrscheinlich unnötig, ist aber kein großer Aufwand.
Die Zapfenverbindung hättest du erst nach dem endgültigen Trocknen schneiden sollen.

Und sicher später die Zapfenverbindungen an den Ecken mit je zwei Holznägeln/Dübeln.


Wie wärs eigentlich, das Ganze richtig zimmermansmäßig zu bauen, wenn man schon Zimmermannsbalken verwendet?
Also die Ecken mit Kopfbändern aussteifen. Dann könnte man alle Verbindungen ohne Leim ausführen, nur mit Holznägeln. Die Holzfeuchte wär dann kein großes Thema mehr.
Kopfband mit Schwalbenschwanzeinblattung z.B. http://www.bswals.at/wrl-z1/kopfv/kopfv.htm
 
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Friederich

ww-robinie
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Jedes Teil schwindet unterschiedlich entsprechend seinem Jahrringverlauf.
Und es trifft ja auch noch Langholz auf Querholz.
So ein aufwendiges Projekt würde ich grundsätzlich nicht durchziehen mit Holz mit wahrscheinlich über 15% Feuchte.
Es sein denn mit besagten Zimmermannsverbindungen.
 
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