Festool Zinkengerät VS 600

Hoosier

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Hallo,

Da es das Zinkengerät ab und an zu vernünftigen Preisen gebraucht gibt, will ich euch mal nach eurer Meinung fragen. Die Schwäche des Systems ist mir bewusst, z. B. Keine variabile Zinkenbreite, zudem insgesamt doch recht teuer. Aber ein Leigh D4 muss es nun wirklich nicht sein. Als OF habe ich die 1010, das würde also schon mal passen.

Was ich machen will sind unterschiedliche Boxen und kleine Möbel, auch Schubladen z. B. Wahrscheinlich kommt der Appetit beim Essen wenn es klappt wie ich es mir vorstelle. Ich bin an offenen und halbverdeckten Schwalben interessiert, Finger erstmal weniger.

Was haltet ihr von dem Gerät? Bei Guido H kommt es ganz gut weg, aber das ist ja auch schon ein bisschen her.

Danke euch und viele Grüße
Richard
 

PrimaNoctis

ww-robinie
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Hallo Richard,

ich hab das Teil auch, aber mit OF 1400.

+
  • Gute Anleitungen und alles aufeinander abgestimmt (dafür brauchst du alles von Festool)
  • Leicht zu verstauen, frisst keine Standfläche.
  • Leicht zu benutzen
  • Gut justierbar, Zinken passen schmatzend ineinander (ist auch einstellbar)
  • Gute Arbeitsbreite für z. B. Korpusse
+/-
  • Preis, gerade vom Zubehör
-
  • Zinkenbreiten fix bzw. du brauchst wieder neue Schablonen - passt halt für Standardzeug
  • Die Kopierringe sind teils total flach am Rand. Der 6mm VHM Fräser geht auch wunderbar in die Stahlschablone....
  • Mit der großen Fräse biegen sich die Blech-Schablonen. Die bleiben dann auch leicht gebogen.

Wenn du gebraucht kaufst, dann hol dir ein Set, wo schon viel dabei ist.
Willst du sonst noch was Bestimmtes wissen? Hab damit allerdings auch noch nicht viel gemacht.
 

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Hoosier

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Hallo Stefan,

danke Dir für Deine ausführliche Antwort. Das mit der Abkippgefahr und den flachen Kopierringen habe ich schon mal wo gelesen, aber ich denke das trifft auf die anderen Systeme auch zu.

Ich werde mich bei den Kleinanzeigen mal umsehen, es eilt ja nicht.

Schöne Schublade!

Viele Grüße
Richard
 

michaelhild

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Ich habe die VS600 auch schon einige Jahre und bin in der Summe zufrieden.
Die wichtigsten Punkte hat Stefan schon genannt.

Bei mir haben die Schablonen noch nicht unter dem Gewicht der 1400er gelitten oder zumindest nicht so, dass es mir aufgefallen wäre.
Der große Nachteil sind halt die fixen Abstände, dafür ist das Ding recht simpel zu bedienen. Die Schablonen (bei denen es nötig ist) einmal justiert, danach brauch man sie nur einlegen, fräsen, passt.

Was etwas nervt, sind die seitlichen Kunststoffanschläge. Die hat man schnell etwas versetzt angebracht und dann gibt es Überstände beim Ergebnis und man sollte zwingend darauf achten, wenn man die Schablone neu einsetzt, dass diese "Dreiecke" mit dem die Anschläge in der Schablone ausgerichtet werden sich frei in der Aussparung befindet. Wenn man es sieht, weiß man was ich meine. Sonst hat man schnell beim Runterklappen der (Stahl)schablonen etwas von diesen (Kunststoff)Anschlägen "abgehobelt". Je nachdem wie viel Material da dann weg ist, oder wie oft es passiert, wird der seitliche Versatz der Verbindungen immer größer.

Ich hatte die VS600 zu anfang mit einer Leigh verglichen, die ich hätte kaufen können. Bin aber bei der VS600 geblieben, weil für den nicht so häufigen Einsatz die Leigh einfach zu komplex in der Einstellerei ist. Wenn man häufig damit arbeitet kein Problem, aber sich da immer wieder neu reinfuchsen zu müssen, weil man ein Teil vergessen hat, das war für mich das Ausschlusskriterium.

Es gab mal ein Zinkenfräsgerät, das hatte ähnlich der Leigh verstellbare Finger, war aber ansonsten sehr einfach in der Bedienung. Das ist mittlerweile aber vom Markt verschwunden, mir fällt auch der Hersteller nimmer mehr ein.
 

Hoosier

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Hi Michael,

danke Dir! Danke für den Hinweis mit den seitlichen Anschlägen.

ABER:
Jetzt habe ich gesehen dass es grade bei Fa. Hacker in Rosenheim (www.leigh.de) das Leigh Super 18 mit Absaugsystem VRS und HM-Fräserset für 449 EUR gibt... HMMM, jetzt bin ich am Grübeln. Preislich ist das sehr interessant im Vergleich zu Festool, und durch das VRS liegt die Fräse vollflächig auf und kann quasi nicht abkippen. Die 450 mm Bearbeitungslänge wäre zudem völlig ausreichend für mich. Ich glaube das schaue ich mir mal genauer an.

Was ich natürlich nicht beurteilen kann ist der Einstellaufwand. Michael, Du hast Dir das damals genauer angesehen? Ist das wirklich so ein großer Unterschied, oder was meinst Du? Es gibt ja auch noch das komplexere D4R, das mir aber wirklich zu teuer ist, hast Du das etwa mit dem Festool verglichen?

Viele Grüße
Richard
 

PrimaNoctis

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Ich mache demnächst einen Waschtischkorpus mit Schwalben damit. Da würden die 45cm knapp nicht reichen. Musst aber letztlich du wissen. 600 ist eine gute Breite. Das vorgängermodell mit 500mm gibts noch günstiger, das hätte ich deswegen aber nicht genommen.

Mir geht's sehr ähnlich wie Michael. Sein Post ist wirklich sehr gut und hilfreich. Ich habe das Teil jetzt wieder 2J. nicht genutzt. Rate mal, ob ich mich noch an die Funktion und Einstellerei erinnere, wenn ich das diesen Winter wieder auspacke. Ja, richtig, ich hole erstmal die Anleitung ausm Regal. Bei Festo zahlst du ja auch immer mit, dass alles einfach und "komfortabel" ist. Das gefällt mir aber auch an den Produkten. Daher war das ein Kompromiss. Man muss sich halt auch fragen, wie viel man damit letztlich macht. SK mit Fingerzinken kann man nämlich auch sehr günstig zukaufen, wenn's wirklich ums Geld ist.

Idee: Kauf dir das VS600 gebraucht. Arbeite damit. Brauchst du mehr, ersetzt du es. Wenn nicht, geht's dir wie mir.
Arbeitest du damit eigentlich privat oder gewerblich?
 

Hondo6566

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Habe auch das VS600 - und die 60er Breite bislang bei einem Möbel benötigt. War damals ein Kriterium diese zu kaufen (gebraucht)
 

Hoosier

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Hallo zusammen,

danke euch, dann werde ich mich mal auf die Suche machen nach einem gebrauchten VS 600.

LG
Richard
 

Hoosier

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Hallo Herbert,

denke das ist schon klar, das D4R richtet sich ja auch eher an professionelle Anwender. Steht hier aber nicht zur Debatte für mich, auch wegen Preis. Wenn Leigh, dann habe ich oben mal das Super 18 in Erwägung gezogen, das auch finanziell mit dem VS 600 vergleichbar ist.

LG
Richard
 

Hoosier

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Ja, das ist das schon oben erwähnte Super 18. Ich war kurz am Schwanken aber denke dass das Festool hier einfacher zu bedienen ist, siehe Kommentare oben.

Kennst du das Gerät?
 

Herbert 10

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Das würd ich mir sofort kaufen.

ALLEINE schon wegen der variblen zinken.
Offene Schwalbenzinken usw.

Halbverdeckte ala festool etc schauen einfach billig aus
 

Hoosier

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Ähm, dann kauf es dir doch... Also kannst du mir nichts aus der Praxis sagen...

Halbverdeckte haben nichts mit Festool zu tun... Offene Zinken kann auch das VS 600. Nur eben nicht mit variablem Abstand.
 

Herbert 10

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Naja ich an seiner Stelle würde mir wohl die gebrauchte Leigh kaufen bevor ich mir ums gleiche Geld eine neue Festool kaufen würde , das wollte ich sagen .

Ich hatte vor meiner Leigh eine die der Festool sehr ähnlich war , also mit einer festen " Kamm Schablone "
Und mit der konnte man nur halbverdecke Verbindungen machen .

Gerade bei stärkerem Holz sieht das dann schnell unpassend aus , wenn die Zinkenbreite nicht mehr zum Verhältnis steht :emoji_wink:
Also mein Ratschlag geht klar zur gebrauchten Leigh ..
 

moriko

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@Hoosler:
Also ich habe das Leigh D4R - Gerät ... würde ich immer wieder kaufen ... echt flexibel und fein einstellbar. Man kann zum Beispiel die Festigkeit der Verbindung variieren ... von locker bis hin, das kein Leim mehr dazwischen passt.
Wenn man es aber nur einmal im halben Jahr nutzt, braucht man ich zumindest wieder die Anleitung, um die sich die Arbeitsschritte wieder vor Augen zu führen. Die Anleitung (ein Ringbuch!) ist spitzenmäßig - gut bebildert und je nach Ausführungsart der Zinken eine separate Schritt für Schritt-Anleitung. Braucht man aber auch ... ohne Anleitung wird es schwer ... bis nahezu unmöglich.
Wichtig sind auch eine gute Auswahl an Zinkenfräsern und einen langen guten Spiralfräser. Die Zinkenfräser sind sehr speziell und nur von Leigh direkt oder Alternativen aus England. Im besten Fall sind die Fräser beim Gebrauchtkauf dabei oder es kommt nochmal einiges an Geld für die Fräser zusammen.
Angefangen hatte ich auch mit einer Festool OF 1010 ... bin dann aber schnell auf eine OF 1400 umgestiegen.

Gründe:
1. Selbstzentrierende Kopierhülsen (wichtig!)
2. Feineinstellung Frästiefe - auch sehr wichtig
3. Generell höhere Leistung + Gewicht ... man geht in voller Tiefe seitlich mit den Fräser in Hartholz ... das ist schon was ...

Gruss Marco
 

Herbert 10

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Oke , das kann ich auch bestätigen , mit der OF 1010 wirst du nicht glücklich , aber das wird auch bei einer Schablonenlösung nicht anders sein ...
 

Hoosier

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Hmm, das wäre nicht gut. Wegen den Zinken will ich keine neue OF kaufen müssen. Ich habe die OF 1010 für Handarbeiten und die Trend T11 im Frästisch. Das sollte reichen.
 

moriko

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Na „müssen“ musst Du nicht… keine Sorge… es geht auch mit der OF1010 … aber es geht halt auch noch besser…
 

elchimore

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Ich benutze beide im VS 600 - bei offenen Zinken in einer den Gratfräser und in der anderen der Spiralnutfräser...... Braucht man nicht so oft umspannen und einstellen..... Mit keiner von beiden Probleme gehabt. Klar bei der kleinen brauchts mehr Gefühl, aber eigentlich geht das ganz gut, nicht umsonst liefert Festool ja die Kopierringe für die kleine mit. Die 1400er ist schon nen anderes Kaliber, ich find die einfach unhandlicher. Allerdings, wenn ich das ganze mit nur einer Fräse machen müsste würd ich die Große nehmen, da ist der Kopierringwechsel deutlich entspannter :emoji_wink:
Wie so oft eine Entscheidung der persönlichen Vorlieben.
Na „müssen“ musst Du nicht… keine Sorge… es geht auch mit der OF1010 … aber es geht halt auch noch besser…
....klar auf der großen CNC, da muss ich garnicht drücken....... und kann mir dann auch die VS 600 sparen :emoji_wink:
Grüssle Micha
 
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