Festool Ersatzteil Tischverbreiterungsprofil - keine Gewinde

Alceste

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Ich habe mir letzte Woche einige Ersatzteile für meine CS70 gekauft, darunter auch Tischprofile für meine Tischerweiterung, weil deren Flöchen nciht plan waren und schon ziemlich gelitten hatten. Als ich das dann zusammenbauen wollte fiel mir auf, dass da kein Gewinde reingeschnitten wurde - die Tischprofile werden mit den V-Nutprofilen mittels normaler Gewindeschrauben verbunden. Daraufhin habe ich bei Festool angerufen und man sagte mir, dass das Gewinde mittels der Schrauben eingebracht wird, die seien selbstschneidend. Da meine schon ziemlich ausgenudelt waren, wollte ich die gleich bestellen, woraufhin mir der freundliche Servicemitarbeiter die einfach kostenlos zugeschickt hat.
Soweit so gut, heute habe ich mir da mal näher angeschaut und ich habe doch meine Zweifel, ob das funktionieren kann

Die sehen mir nicht sehr selbhstschneidend aus, allerdings habe ich mit sowas eigentlich auch keine Erfahrung, will jetzt aber die Tischprofile nicht kaputtmachen.

Sind das die richtigen Schrauben?
 

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zehlaus

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Sie sind bestimmt nicht selbstschneidend, aber ggf. gewindeformend. Leider sind Deine Bilder recht unscharf, aber der Ansatz der Schraube auf dem ersten Bild lässt es erahnen. Gewindeformende Schrauben sind zudem oftmals nicht rund, haben teilweise eher ein dreieckiges Profil, vergleichbar mit einem Schleifpapier für Dreieckschleifer mit abgerundeten Spitzen. Beim Eindrehen würde ich (wenig!) Antiseize benutzen.
 

michaelhild

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Ist seit vielen Jahren Stand der Technik. Ist ja kein Bausatzteil für Heimwerker, sondern ein Ersatzteil, für etwas, was sonst industriell montiert wird. Da steht ja nicht vorne am Fliesband der Lehrling und schneidet Gewinde. Die Schrauben werden maschinell da reingedreht und fertig. Ist genauso haltbar, nur schneller.
 
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Alceste

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ich hätte das auch so nicht gekauft hätte ich gewusst, dass das so ausgeliefert wird - ich habe schließlich ein Ersatzteil und keinen Rohling bestellt. Ich bin auch deshalb nicht so glücklich darüber weil ich mir nicht vorstellen kann dass so sichergestellt sit, dass die V-Nut mit der Tischoberfläche fluchtet - d.h. im ungünstigsten Fall darf man sich dann entscheiden: Tische Fluchten oder V-Nuten fluchten -.-
 

Alceste

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Ist ja kein Bausatzteil für Heimwerker,

Naja aber doch sehr wohl für Endanwender der CS70 und deren Tischverbreiterung und das sind nicht unbedingt Leute, die mit Metalverarbeitung was am Hut haben. Andereseits ist das ja jetzt auch kein Drama, aber vielleicht gut zu wissen - für den Preis hätten Sie aber auch das Gewinde einbringen können (muss beim Lienal für den LA ja auch nicht die Nuten selbst einfräsen).
 

michaelhild

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ich habe schließlich ein Ersatzteil und keinen Rohling bestellt.

Genau. Ganz haarscharf erkannt. Du hast das bekommen, was Du bestellt hast. Ein Ersatzteil. Welches auch so in der Fertigung direkt verwendet wird. Bestellt man ein Ersatzgehäuse für irgendwas, steht da ja auch nicht der Konfektionierer und dreht erstmal Schrauben in die Löcher, damit der Endanwender die Kunststoffschneidschrauben nicht so feste drehen muss. Das kommt alles im Prinzip aus dem gleichen Regal, wie für die Fertigung.
Das hat weder was mit Kunststoff- oder Metalverarbeitung zu tun, Schraube rein drehen und fertig. Muss man sie wieder lösen, ist das Gewinde beim nächsten Mal schon drin.
Dem Endanwender, dem das zu viel ist, muss sich halt ne neue Tischverbreiterung kaufen oder seine zur Reparatur einschicken.

Ich bin auch deshalb nicht so glücklich darüber weil ich mir nicht vorstellen kann dass so sichergestellt sit, dass die V-Nut mit der Tischoberfläche fluchtet - d.h. im ungünstigsten Fall darf man sich dann entscheiden: Tische Fluchten oder V-Nuten fluchten -.-

Versteh ich nicht. Die Löcher sind doch schon drin, also Position der Schrauben fix.
Und wenn es da was zum Ausrichten gibt, dreht man die Schraube rein, bis sie das Gewinde geformt hat, richtet aus und dreht sie fest. No problem. Kein Hexenwerk.
 

schrauber-at-work

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Ist genauso haltbar, nur schneller.
Ich korrigiere: Haltbarer.

Ein geformtes Gewinde ist immer um längen tragfähiger als ein geschnittenes.
Warum? Weil es ein geformtes Gewinde ist. Dabei wird die Gewindeoberfläche verdichtet und somit gefestigt. Bei einem geschnitten Gewinde wird das Material entfernt, es findet keine Verdichtung statt.

Habe etliche Jahre bei einem Automobilzulieferer gearbeitet. Da wurden in Stanz-biege Verbundwerkzeugen aus 0,8mm dickem Stahl (legiert) Spaltband so gennannte "Blechmuttern" (die z.b. das Amaturenbrett, Kotflügel und alles mögliche andere im und am PKW halten) hergestellt. Im Stanz-biege Werkzeug wurde ein "Zylinder" gezogen, in den dann Metrische Gewinde geformt wurden.
anschliessend vergütet (härten & anlassen) + beschichtet (je nach Einsatzbereich phosphatiert, galvanisch verzinkt oder Zinklamellenbeschichtung aufgebracht).
Sowas z.b.

Bevor man ein M6 Gewinde aus dem "Blech" reißt ist die Schraube (8.8) :emoji_sunglasses: ab!

für den Preis hätten Sie aber auch das Gewinde einbringen können
Ist aber nicht nötig (macht es eher weniger belastbar, außer es wird geformt, nicht geschnitten) macht die Schraube, in Alu Strangpressprofil alleine.

Gruß SAW
 

Alceste

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Das hat weder was mit Kunststoff- oder Metalverarbeitung zu tun, Schraube rein drehen und fertig.

Ich bin mir nicht sicher, wie auf Kunststoff kommst aber okay. Meiner Meinung nach hat das schon was mit Metalverarbeitung zu tun, da hier Metal bearbeite wird. Ich sage nicht, dass das irgendwie anspruchsvoll ist (wobei das bekanntermaßen ja kein absolutes sondern ein relationales Prädikat ist); jedenfalls meinten 3 meiner Bekannten, die alle was mit Metall gearbeitet haben oder noch arbeiten wegen der Schrauben auch nicht so recht weiter.
Ich muss aber auch ganz klar zugeben, dass ich nicht anitzipiert habe, dass das Formen der Gewinde so präzise durch die Löcher geführt wird - ich nahm an das würde eine ziemliche Wackelpartie und dass dann kein Gewinde dem anderen gleicht (wie gesagt, ich habe sowas noch nie gemacht). Aber das ging tatsächlich ziemlich easy und ich musste die Schrauben auch mehrfach rein und wieder rausdrehen, da ich natürlich vergessen hatte was in die Nuten zu fädeln.
Mal was anderes - nach welche Anleitung habt ihr denn den Tisch justiert? Ich habe ein Festool Video auf Youtube gefunden und natürlich auch die Anleitung gelesen. Die widersprechen sich aber, was die Reihenfolge angeht. Ich musste aber eh den letzten Step mehrfach erledigen, da anch dem letzten Schritt die Kante des Tisches nicht mehr fluchtete.
Glaube es passt jetzt soweit, allerdings hat sich mal wieder gezeigt dass eines der Tischprofile der Säge nen leichten Hau weg hat. Dazu ist mir aufgefallen, dass die Tischprofile der Säge um einiges schwächer ausgeführt sind als die der Erweiterung. Ich hatte mir überlegt, das evtl. mal zu tauschen, aber dann gegen was anderes - ich dachte mir man könnte da evtl. was aus so nut-tischen basteln (was den Vorteil hätte, dass man dann auch gleich ne weitere Spannmöglichkeit hätte, was bei Kappschnitten von großen Werkstücken von Vorteil sein könnte). Leider habe cih da noch nichts passendes gefunden, die Teile sind alle nicht groß genug oder kosten ein Heiden Geld.
 

Holzgolf

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Ich korrigiere: Haltbarer.

Ein geformtes Gewinde ist immer um längen tragfähiger als ein geschnittenes.
Warum? Weil es ein geformtes Gewinde ist. Dabei wird die Gewindeoberfläche verdichtet und somit gefestigt. Bei einem geschnitten Gewinde wird das Material entfernt, es findet keine Verdichtung statt.........

Ergänzend dazu kann man noch erwähnen, dass der Faserverlauf im Material erhalten bleibt.
 

Helibob

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Zwar etwas OT: ^^da das eigentliche Thema ja soweit durch und sich das hier ja so interessant entwickelt hat...

@Alceste:
Bei Damastmesser sieht man dies sehr gut, bzw. zielt ja darauf, dies perfekt zur Geltung zu bringen.
(Wenn (traditionell) richtig gemacht, wird das durch stetiges "Falten" beim Schmieden erreicht.)


Werkstoffkunde ist zwar schon ein paar Tage her - seit also nachsichtig - den Begriff Molekülketten würde ich eher dem Bereich Kunststoff zuordnen.
Bei Metall spricht man mWn von kristallinen Aufbau oder kristalliner Struktur.
Je nach Metall oder ggf. auch temperaturabhängig ist der Aufbau unterschiedlich (Stichwort: kubisch-raumzentriertes; kubisch-flächenzentriertes oder hexagonales Kristallgitter.)

Da kann man teilweise theoretisch (zu/richtig) tief einsteigen. ^^bis auf so den einen oder anderen Punkt gab durchaus auch spannendere Themen für mich um ehrlich sein.

Für den "normal" praktisch-technisch-ambitionierten Hobbiest/Handwerker ist vielleicht gut zu wissen dass,
  • wenn man z. B. ein AL-Blech (Legierung) kanten/umbiegen möchte, dass man sich die Walzrichtung (Faserverlauf) anschaut. (In dieser Richtung läuft man weniger Gefahr das es bricht, bzw. sind kleinere Abkantradien möglich.
  • Das Kupfer durch umformen härter und spröde wird und man durch Erhitzen dies wieder formbar/weich bekommt (Anwendung z. B. für Kupferdichtring falls man keinen neuen zur Hand hat.)
Gruß Matze
 
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