Festo Problem mit AT55E

Holz-Bert

ww-pappel
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Hallo Leute,
habe gesehen daß es hier Spezialisten für Festo-Maschinen gibt, daher bitte meine Frage:

Hab' eine wenig benutzte Festo Handkreissäge AT55E (vielleicht 30 Betriebsstunden) die bisher zusammen mit der 3m Führungsschiene sporadisch sehr hilfreich war :emoji_wink:)

Nun dreht sich auf einmal der Motor nur noch sehr langsam, bei grüner Led.
Sieht so aus als würde sie nicht aus dem Softanlauf hochfahren.

Habe dann zuerst den zweipoligen Einschalter überprüft, ist ok und guter Durchgang,
dann die Kohlen überprüft, stehen 11mm über (Verschleißgrenze = 7mm),
die Wicklungen haben alle Durchgang, der Kollektor sieht gut aus, hat guten Kontakt zu den Kohlen,
die Tachospule und deren Verkabelung ist ok (ca.56 Ohm).

Vermute die Elektronik ist defekt, gibt es aber nicht mehr als Ersatzteil. (eventuell passt eine neuere ?)

Bitte meine Frage: kann ich den Motor auch ohne Elektronik betreiben ?
Wenn ja, wie ? (die Elektronik hat einen geschalteten 230V Eingang und 2 andere Anschlüsse, die beide am zweiten geschalteten Pol liegen, vermutlich über die Motorwicklungen, aber das blick ich nicht ..)

Vielen Dank für eure Hilfe,
Grüße, Bert
 

Holz-Bert

ww-pappel
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Hallo Leute,

falls es jemand interressiert, habe das Problem jetzt dadurch gelöst, daß ich mir eine neue Handkreissäge aus China gekauft habe. Die gibt es für 52.- € bei Amazon inkl. kostenloser Lieferung und war tatsächlich in einem Werktag da (was in meinen Breiten selten ist ;--))

Wollte die Festo Grundplatte der defekten Säge dranschrauben um meine Festo-Führungsschienen weiter verwenden zu können. Geht aber einfacher eine neue Platte zu erstellen, bei mir eine Kombination aus Alu und zwei selbstgedruckten Polyamid-Teilen.

Sie neue Säge funktioniert einwandfrei, die Qualität ist nicht schlecht, schneidet sogar etwas besser da stärkerer Motor (und neues Blatt :--))

Grüße, Bert
 

Holz-Bert

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Hallo Leute,

falls es jemand interressiert der auch einen defekten Festo Motor hat (ich führe ja hier einen Monolog ;--)

Bin durch ausreichend Nachdenken tatsächlich noch draufgekommen, wie man den Festo Motor auch ohne Elektronik betreiben kann.
(zwar ohne niedrige Drehzahlen, aber die brauche ich auch nicht). Geht sehr einfach mit einer Lüsterklemme, das darf aber natürlich gemäß Vorschriften nur eine ausgebildete Fachkraft machen.

Den Sanftanlauf hab' ich mit einem externen Phasentrimmer realisiert. (für induktive Lasten, z.B. von Conrad. Liegt seit 30 Jahren bei mir herum und hat jetzt endlich einen Job ;--)) Der wird einfach in die Zuleitung gesteckt. Fährt beim Einschalten an der Säge diese langsam hoch.

Grüße, Bert
 

Mike2020

ww-ahorn
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Prima das du für dich einen Weg gefunden hast.
Ich kann dir dazu allerdings sagen das eine ausgebildete Fachkraft so etwas nicht machen würde. Durch die Änderung verliert die Säge nämlich ihre Zulassung, wenn damit was passiert geht die ausgebildete Fachkraft dafür in den Bau.
So was kann man privat für sich machen aber nicht für andere...
Gruß, Mike
 

Holz-Bert

ww-pappel
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Hallo Mike,

ich will hier keine Diskussion über Vorschriften lostreten und zum Glück lebe ich schon lange nicht mehr in Deutschland.

Aber was du hier behauptest stimmt nicht.

z.B. braucht die Säge die Zulassung wenn man sie gewerblich verkaufen will, nicht wenn man sie repariert. Warum soll eine Reparatur nicht möglich sein indem man ein Teil nicht mehr anklemmt, irgendwelche sicheitsrelevanten Aspekte werden dabei nicht berührt.
Auch geht dafür niemand in den Bau, wenn die Reparatur sachgerecht ausgeführt wird.
Die Aussage "wenn damit was passiert" ist so verallgemeinert daß sie hier weit das Thema verfehlt ...

Das hier ist privat gemeint und man sollte seinen gesunden Menschenverstand benutzen.

Grüße, Bert
 
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Mike2020

ww-ahorn
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Hallo Bert
Es geht natürlich in erster Linie um gewerbliche Nutzung. Wenn man bei der Reparatur baulich etwas an dem Gerät verändert verlier das Gerät seine Zulassung weil es ja nicht mehr so ist wie bei der Zulassung geprüft. Das Gerät bräuchte also nach der Veränderung eine neue Zulassung auch wenn das durch eine Fachkraft durchgeführt wurde.

Ich wollte dich lediglich darauf hinweisen weil du ja mit der ausgebilteten Fachkraft angefangen hast.
, das darf aber natürlich gemäß Vorschriften nur eine ausgebildete Fachkraft machen.

Solange nichts passiert ist sowieso alles egal. Falls dir dein Haus oder Werkstatt abbrennt und die Versicherung findet raus das deine Kreissäge verändert wurde hast du erstmal ein Problem. Wenn du sagst du hast das selber gemacht verlierst du im schlimmsten Fall den Versicherungsschutz, bekommst kein Geld oder viel weniger Geld . Wenn du sagen kannst das hat eine ausgebildete Fachkraft durchgeführt und legst die Rechnung von der Reparatur vor hat die Fachkraft ein riesen Problem. Wenn bei dem Brand noch jemand sein Leben lässt droht sogar Gefängniß für die Fachkraft.
Deswegen meine Aussage: "Als ausgebildete Fachkraft würde ich so etwas nicht machen"

Im übrigen habe ich selber so eine Säge und wenn mir das passiert wäre hätte ich auch die Elektronik überbrückt. :emoji_wink:

Mike
 

Dietrich

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Hallo,

also ich war noch mit keinem Elektrowerkzeug auf der Zulassungsstelle:emoji_slight_smile:

Kenne diese Festo Säge nicht, aber E-Werkzeuge mit Leistungselektronik drehen schon mal 20 oder 30 % schneller, weil deren Motoren anders ausgelegt sind, teils sind die abweichend gewickelt.

Gruß Dietrich
 

Holz-Bert

ww-pappel
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Hallo Mike, hallo Leute,

den Hinweis auf die Fachkraft muß ich bei so einem Thema angeben !
(wie auch überall sonst zu lesen, z.B. bei Aufbau- und sonstigen Anleitungen wo 230 Volt im Spiel sind)
Es macht ja auch Sinn, daß man die Leute darauf hinweist daß man zu einem Fachmann geht wenn man selber von so etwas nichts versteht. (deine Ausführungen hier führen wohl eher zum Gegenteil)

Ich schreibe hier, wie sich mir das Thema als informierter Endverbraucher darstellt:

- es gibt keine Zulassung für Elektrowerkzeuge in der EU (bis auf wenige Ausnahmen, z.B. Medizintechnik)

In der Regel stellt sich der Hersteller oder Importeur selbst eine Konformitätserklärung aus, die besagt daß das Produkt für die EU konform ist. (u.U. wird dafür auch die Hilfe weiterer Firmen in Anspruch genommen) Eine Zulassungsstelle gibt es hierfür ebenso nicht.
Das Ganze betrifft das sogenannte 'in Verkehr bringen', vereinfacht gesagt das Handeln mit den Produkten in der EU. Den Betrieb und eventuelle Reparaturen betreffen diese Vorschriften nicht.

Wie erklärt man sich die Existenz zahlreicher Reparaturbetriebe die zum Teil sogar selbst erstellte Ersatzteile verwenden ? (die z.B. Motorwicklungen selbst wickeln und sie dabei von den früheren 220 Volt auf die heutigen 230 V anpassen)
Das ist alles zulässig und rechtskonform, der Fachbetrieb haftet für seine fachgerechte Reparatur und das kann er auch wenn er die Materie versteht. Sach- und Personenschäden durch Reparaturen lassen sich so weitgehend ausschließen.
(wesentlich sind eher Schäden durch Fehlbedienung, das ist aber ein anderes Thema ...)

Was ist mit den Elektrogeräten die selbst erstellt werden, sowohl privat (z.B. CNC-Fräse) als auch gewerblich ? Die Herstellung, der Betrieb und die Reparatur dieser Elektrogeräte ist zulässig ohne irgendeine 'Zulassung', solange es fachgerecht gemacht ist und nicht in Verkehr gebracht wird.
Aus eigener beruflicher Erfahrung: regelmässig werden in der Industrie zugekaufte Elektrogeräte für die eigene Produktion umgebaut und angepasst. Natürlich gilt dann die Konformitätserklärung des Herstellers nicht mehr. Dann gilt die Eigenverantwortung.

- Versicherungen kommen bei Privatpersonen nur bei deren grober Fahrlässigkeit aus der Leistungspflicht. Eine fehlende Zulassung die es gar nicht gibt ist etwas anderes.
Es gibt Präzedenzfälle von Endkunden wo selbst bei in China gekauften Elektrogeräten (die nie eine Konformitätserklärung hatten) sich die Versicherungen beim eingetretenen Schaden nicht der Leistung entziehen konnten.

Im übrigen gilt hier außerdem noch der Bestandsschutz: meine Maschine wurde in den Verkehr gebracht, als es das Ganze noch gar nicht gab. Sie hat weder eine Konformitätserklärung noch braucht sie jemals eine.

Grüße, Bert
 
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