Fensterlack aufbessern

Zeraklon

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Hallo liebe Profis,

bei uns sind die Fenster und Rahmen leider länger nicht gepflegt worden und da wollte ich mich einmal drann machen. Der Plan ist: den Lack zu entfernen, das Holz zu schleifen und zu spachteln und neuen Lack aufzutragen. Anbei habe ich drei Fotos, welche den Zustand der Schadstellen zeigen sollen.

Vielen Dank schon einmal für Eure Hilfe! :emoji_slight_smile:
 

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SteffenH

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Der Plan ist: den Lack zu entfernen, das Holz zu schleifen und zu spachteln und neuen Lack aufzutragen.

Das ist natürlich eine Heidenarbeit. Ich würde nur den Lack entfernen, der wirklich lose ist bzw. abblättert. Dann wo nötig, das Holz ausbessern. Den alten Lack gut anschleifen, Grundierung drauf, hier und da vielleicht noch mal spachteln, und dann mit einem Ventilack endlackieren.
 

bello

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Hallo,

warum Grundieren, der erste Anstrich des Ventilacks soll doch die Grundierung sein?

Ansonsten bin ich Deiner Meinung, bei dem Zustad der Fenster spachteln und als Grundierung einen Malervorlack, dann zwei bis dreimal mit einem hochwertigen Lack beschichten.

Persönlich werde ich auf Grund negativer Erfahrungen mit Ventilack diesen nie wieder anfassen.

Gruß
 

Zeraklon

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Vielen Dank für die schnelle Antwort!

Entferne ich den den losen Lack dann am besten mit einer Drahtbürste?

Mit welcher Körnung gehe ich denn an das Anschleifen des Lacks? Und wie fein muss der letzte Schliff sein?
 

WinfriedM

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Anschliff eher fein mit Korn 180-240. Wo loser Lack weg muss, würd ich auch mal 100-120 verwenden. Eine Ziehklinge ist auch ganz gut zu gebrauchen. Spachteln von Löchern oder Defekten nur mit hochwertigen 2K-Produkten, z.B. Ponal Duo.

Bei Lacken nur erstklassige Profi-Lacke verwenden, damit man den Aufwand nicht zu oft wieder hat. Würde z.B. bei Sikkens gucken. Bei Renovierung alter Fenster würde ich eher zu einem lösemittelbasiertem Lack greifen.

Bei Ventilack wäre ich auch vorsichtig, ob der sich mit normalen alten Lack überhaupt verträgt. Hier die Datenblätter lesen und evtl. den Hersteller kontaktieren.
 

buniq

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Ansonsten bin ich Deiner Meinung, bei dem Zustad der Fenster spachteln und als Grundierung einen Malervorlack, dann zwei bis dreimal mit einem hochwertigen Lack beschichten.
Dann reden wir hier von einem herkömmlichen Alkydahrzlack und der ist absolut ungeeignet, für Maßhaltige Bauteile.
Der wird so Endhart, daß Du die Uhr nach stellen kannst, wann Dir der Lack als erstes an den Wasserschenkel um die Ohren fliegt.

Persönlich werde ich auf Grund negativer Erfahrungen mit Ventilack diesen nie wieder anfassen.
Dann hätte ich gerne von Dir den Namen des verwendeten Material.
Aber bitte jetzt keinen Namen ala Bauhausgelumpe.

gruß Peter


Bei Ventilack wäre ich auch vorsichtig, ob der sich mit normalen alten Lack überhaupt verträgt. Hier die Datenblätter lesen und evtl. den Hersteller kontaktieren.
Ja.
Hochwertige Ventilacke kann man bedenkenlos auf alten Lack drauf machen.

gruß Peter
 

WinfriedM

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Es gibt nicht nur Ventilack und ungeeignete Alkydharzlacke. Brillux hat z.B. einen Fensterlack auf Alkydharzbasis, den sie eindeutig nicht als Ventilack sondern als Fensterlack bezeichnet:

Lacke und Lasuren: Brillux

Aber auch der ist weicher eingestellt, als Standard-Alkydlacke.

Auch Sikkens Rubbol Ventura wird zumindest nicht explizit als Ventilack ausgelobt, obwohl in der Beschreibung "Ventilierend" drin steht.

Da bleibt echt die Frage, ab wann ist ein Alkydharzlack ein Ventilack bzw. welche Alkydlacke sind eher und welche weniger geeignet.
 

buniq

ww-eiche
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Es gibt nicht nur Ventilack und ungeeignete Alkydharzlacke. Brillux hat z.B. einen Fensterlack auf Alkydharzbasis, den sie eindeutig nicht als Ventilack sondern als Fensterlack bezeichnet:

Lacke und Lasuren: Brillux

Aber auch der ist weicher eingestellt, als Standard-Alkydlacke.

Auch Sikkens Rubbol Ventura wird zumindest nicht explizit als Ventilack ausgelobt, obwohl in der Beschreibung "Ventilierend" drin steht.

Da bleibt echt die Frage, ab wann ist ein Alkydharzlack ein Ventilack bzw. welche Alkydlacke sind eher und welche weniger geeignet.
Ich gebe Dir da vollkommen recht.
Es ist extrem undurchsichtig für jemanden, der damit nicht jeden Tag arbeiten.
Zu 99% der Ventilacke, die auf LH Basis bestehen, sind Alkydharzlacke.
Die Ventilacke oder auch von Vertreibern als "Fensterlack" deklariert, haben einen enormen Unterschied gegenüber herkömmliche Alkydahrzlacke. Sie sind extrem weich und flexiebel.
Da Du gerne Test machst, kannst Du es gerne selber ausprobieren.
Mache einen Schichtaufbau mit herkömlichen Alkydharzlack (Malerlack inkl. Vorlack) und einen mit einen Ventilack.
Lass beide 10 Tage trocknen und spätestens jetzt, wirst Du einen enormen Unterschied beider Materialien feststellen.
Der eine, hat eine extrem harte Oberfläche und der andere ist schön weich.
Jetzt leg mal beide für eine lange Zeit in die Sonne und jetzt kommt der Unterschied der beiden Materialien noch stärker zum Ausdruck.
Ich arbeite mit 3 anderen Malerfachbetrieben für eine Wohnungsgenossenschaft.
Dort fallen jedes Jahr mehere Hundert Fenster zum neu beschichten an.
Diese Fensteranzahl teilen wir dann unter uns Malerbetrieben auf.
Letztes Jahr war dann aber einer so schlau und wollte unbedingt Material sparen und hat seinen teil der Fenster mit normalen Alkydharzlack beschichtet. (kostet auch mal eben 60% weniger)
Das Ende des Liedes war halt, daß der gute nach ganzen 3 Monaten vom Techniker rangezogen wurde und er dann in Erklärungsnöten kam, weshalb seine neu beschichteten Fenster nach nur 3 Monaten durch die Bank im Arsch waren.
Das erste was an den Fenstern im Arsch gegangen ist, waren die Wasserschenkel.
Die sind alle durch die Bank gerissen.
Die Oberflächenspannung die an so einem Wasserschenkel auftritt ist enorm und da braucht es ein flexibles Material.
So ein Wasserschenkel wird ohne probleme 60 Grad heiss und mehr.
Das macht ein starres Material nicht lange mit.

gruß Peter
 

bello

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@bello

Was ging denn schief mit dem Ventilack schief?



Wir hatten bei einer größeren Anzahl Meranti-Fenster die eine Hälfte weiß, die andere Hälfte blau zu lackieren.

Die weissen hatten wir gewohnt, mit Malervorlack gestrichen, Zwischenschliff und dann zwei mal mit Decklack gestrichen. Somit ein einwandfries Ergebnis erreicht.

Den Ventilack nach Hertsellervorschrifft verarbeitet mit dem Ergebnis, daß überwiegend die Haptik nicht akzeptabel war. Um ein akzeptables Ergebnis zu erreichen, wäre eine Grundierung erforderlich gewesen. Von dieser wurde uns jedoch ausdrücklich vom Hersteller abgeraten. Das Ergebnis mit ihrem Lack wurde als ausreichend in Malerqualität erachtet.

@buniq: Da ich nicht in Baumärkten einkaufe, kann es nicht deren Geraffel sein.
 

hoba

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Moin,
kann jemand was zu Osmo Holzdeckfarbe berichten.
Habe an meinen Holzfenster die alte Farbe runtergeschliffen
und will sie mit dieser Farbe neu streichen
 

WinfriedM

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Hab damit ganz brauchbare Erfahrungen gemacht. Bleibt relativ flexibel und ist relativ dicht, was für maßhaltige Bauteile wichtig ist. Trotzdem als ölbasiertes Produkt vermutlich diffusionsoffener, als ein Ventilack. Blättert auch nicht ab und lässt sich gut überarbeiten. Man muss nur bei diesem System bleiben und alte Lasuren/Farben müssen vollständig entfernt worden sein.

Möglichst dünn streichen, sonst dauert es recht lange mit dem Trocknen. Feinhaarige Pinsel fand ich am besten.
 
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