Fensterbretter Eiche

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Wir haben in unserer neuen Wohnung neue Fenster eingebaut. Ursprünglich war geplant die Fensterbretter (klassisch aus Stein) beizubehalten, aber leider hat das nicht geklappt, da die neuen Fenster deutlich dicker sind als die Alten. Nun war die Überlegung neue zu kaufen, aber dann meinte mein Schreiner: "Du könntest die doch selber aus Holz machen".

Gute Idee, also getrocknetes Holz besorgt (siehe Bild). Nun hab ich speziell Fensterbänke ja noch nie gemacht, also frag ich mal in die Runde, ob ihr ein paar Tipps habt. Die Bänke sollen am Ende etwa 2,5cm Dick, 27cm tief und 125 cm lang werden (eine 225). Ich würde sie dann vom Schreiner lackieren lassen.
Ich schätze, dass bei Fensterbänken mit einer höheren Belastung durch Feuchtigkeit rechnen muss. Deswegen sollte ich die Lamellen wohl relativ dünn machen. Optisch wären sie natürlich breiter schöner. Also welchen Kompromiss gehe ich?

Wie setze ich die Bretter am Besten ein? Ausrichten mit unterlegen und dann mit Bauschaum Fixieren? Oder soll ich was anderes verwenden? Zargenschaum? Das Verputzen werde ich machen lassen.

Grüße
Michael
 

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magmog

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Guuden,

den weißen Splint wegsäumen, mittig trennen.
Splint an Splint & Kern an Kern, sowie wechselnd
rechte und linke Seite nach oben verleimen.
Beidseitig lasieren oder ölen, Lack gibt weiße Wasserränder.

Montage mit 2-k Schaum, gut absprießen, mit ganz leichtem Gefälle zum Raum.
Ich hoffe, die Blendrahmen sind mit Fensterbankfalz ausgeführt.

Der Dame beibringen, IMMER dichte Untersetzer unter die Blumen,
dicht heißt auch keine Keramik mit unglasiertem Rand unten.
Nur Glas oder eisenfreies Metall.
 

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Beidseitig lasieren oder ölen, Lack gibt weiße Wasserränder.
Also bist du gegen Lack? Ich hab halt etwas angst, dass das mit Öl schwierig wird. Meine Frau hat sowieso schon angst vor Flecken und war etwas skeptisch. Lackieren scheint ja üblich zu sein, wenn man sich so ansieht, was andere so anbieten.

Montage mit 2-k Schaum, gut absprießen, mit ganz leichtem Gefälle zum Raum.
Ich hoffe, die Blendrahmen sind mit Fensterbankfalz ausgeführt.
Gefälle für den Fall, dass Wasser drauf kommt?
Ja, die Fenster haben einen Falz unten, in dem man das Fensterbrett einschiebt (falls du das meinst).


Der Dame beibringen, IMMER dichte Untersetzer unter die Blumen,
dicht heißt auch keine Keramik mit unglasiertem Rand unten.
Nur Glas oder eisenfreies Metall.
OK. Na hoffentlich klappt das.

Wir machen da immer 2 nicht durchgefräste Gratleisten rein.
Oh, das klingt aufwändig. Lohnt sich der Aufwand? Wobei ich ja schon immer mal Gratleisten machen wollte und da sieht man es ja nicht, wenns nicht so schön wird. :emoji_wink:
 

magmog

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Guuden,

ich habe immer Fb gebaut wie beschrieben, ohne Gratleiste.
Und davon nicht wenige.
Hat bisher noch immer gefunzt.
Bei unsicherer Wasserlage würde ich eine fungizidfreie Lasur verwenden,
die kann mit Wasser am Besten umgehen.
 

IngoS

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Hallo,

ich habe hier für mich auch Eichenfensterbänke gemacht, allerdings etwas dicker, so um die 4cm. Mit Osmo Hartwachsöl behandelt.
Nimm bei der Lamelle, die zum Raum hin zeigt, die rechte Seite nach oben. Wenn die noch etwas nachtrocknet, zieht die Kante nicht hoch.
Bei Tischplatten versuche ich dass auch immer hin zu bekommen, dass die äußeren Lamellen entsprechend liegen.

Gruß

Ingo
 

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bei Fensterbrettern hab ich bis dato auch noch nie Gratleisten eingefräst. Evtl Entlastungsschnitte auf der Unterseite.
Ja, ich glaub Gratleiste ist mir zu aufwändig. Mein Schreiner meint auch, das wäre nicht nötig.
Das mit den Schnitten auf der Unterseite wäre vielleicht eine Überlegung wert. Wie machst du die?


ich habe hier für mich auch Eichenfensterbänke gemacht, allerdings etwas dicker, so um die 4cm. Mit Osmo Hartwachsöl behandelt.
Also bist auch du gegen Lackieren? Hmm, das überrascht mich jetzt etwas. Aber so recht trau ich mich nicht, das zu ölen. Wie gesagt, meine Frau ist jetzt schon Skeptisch und wenn es dann wirklich Ränder gibt, dann bin ich der Dumme.


Nimm bei der Lamelle, die zum Raum hin zeigt, die rechte Seite nach oben. Wenn die noch etwas nachtrocknet, zieht die Kante nicht hoch.
Bei Tischplatten versuche ich dass auch immer hin zu bekommen, dass die äußeren Lamellen entsprechend liegen.
Das ist ein guter Hinweis. Da werde ich aufpassen.
 

Küstenharry

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ich hab für unseren Holz-Stroh-Lehm-bunker auch die Fensterbänke aus einem Anhänger voll Eichenbohlen geschnitzt.
ok, perfekt gerade sind die nicht.
Aber passt gut zu dem restlichen rustikalen hier.
ich habe die abgerichtet, komplett genutet und mit einer Fremdfeder verleimt.
Dann die Radien der runden Fensterleibungen angepasst,sowie stundenlang geschliffen und mit Hartwachsöl behandelt.
Wenn zu lange Wasser drauf steht nach dem Blumengiessen, hat man halt auch Wasserflecken.
Aber kein Problem, etwas fein anschleifen und mit einem Lappen mit Hartwachsöl nachpolieren.
bei Lack geht das nicht.
 

Friederich

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Splintseitig so wenig wie möglich wegschneiden. Und kernseitig so viel wie möglich.
Splintseitig ist nämlich das bessere Holz; also mit stehenderen Jahrringen.

Und wie immer das Holz natürlich gut runtertrocknen vor dem Abrichten.
 

carsten

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Hallo

Entlastungsschnitte. Mit dem was gerade da ist.
CNC, Einsatzfräsen, sägen auf Tischfräse oder Kreissäge wenn die Seiten sichtbar sind ansonsten eben durchnuten. Geht auch mit der Oberfräse, der Handkreissäge, Lamellofräse,
 

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Am Wochenende ist einiges passiert. Ich habe die Bretter jetzt gehobelt und verleimt. sieht ganz ordentlich aus, wie ich finde.

Bei den Entlastungsschnitten, wie tief und an welcher Stelle sollte ich die denn machen? Ich würde sie dann mit der Kreissäge machen. Die Seiten sind nicht sichtbar, also kein Problem.

Etwas Respekt hab ich noch vor der langen Bank. Die soll 2,25m lang werden und die Bretter haben sich leider etwas verzogen. Ich hab jetzt angst, dass mir nach dem Hobeln nicht mehr viel übrig bleibt und ganz einfach zu hobeln sind solche 2,50m lange Bretter auch nicht. Deswegen hab ich die jetzt erstmal übrig gelassen und will die extra machen.

IMAG0339.jpg IMAG0340.jpg
 

Holzrad09

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Die blauen Plastikeinhandzwingen dienen aber auch nur der Nervenberuhigung, oder ? :emoji_wink:
Ich sehe da teilweise Bretter mit liegenden Jahren, naja .....
LG
 

Georg L.

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Die blauen Plastikeinhandzwingen dienen aber auch nur der Nervenberuhigung, oder ?
Wieso Nervenberuhigung? Wenn die Kanten exakt gefügt sind, reichen solche Zwingen zum Verleimen dicke aus. Und durch die Einhandbedienung hat man beim Ansetzen eine Hand zum korrigieren frei. Als "Nervenberuhigung" sehe ich da eher die zusätzlichen Tempergußzwingen, weil der Pressdruck vielleicht doch nicht ausreichen könnte. Aber wie gesagt bei gut gefügten Kanten hätte ich da überhaupt keine Bedenken, dass die Verleimung mit den Einhandzwingen nicht hält.
Welche Daseinsberechtigung hätten da nach deiner Logik eigentlich Klemmsia-Zwingen? Die erreichen noch weniger Pressdruck und werden trotzdem gerne zum Verleimen eingesetzt.
 

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Also ich muss sagen, ich mag die Wolfcraft Zwingen recht gerne und ich habe die schon oft verwendet und das Ergebnis hat immer gepasst. Es sind ja auch nicht nur solche Zwingen verwendet worden. Wobei ich es wirklich eher wie Georg sehe, die Schraubzwingen sind eigentlich eher als Nervenberuhigung eingesetzt worden. :emoji_wink:

Ja, das verwendete Holz ist sicher nicht absolutes High-End Holz ohne kleinste Fehler und mit perfekter Struktur. Denkst du wirklich, dass das ein Problem ist? Was soll man sonst machen? 90% des Baumes verheizen?
 

Holzrad09

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Als "Nervenberuhigung" sehe ich da eher die zusätzlichen Tempergußzwingen, weil der Pressdruck vielleicht doch nicht ausreichen könnte.
Ähm ...
Eine Wolfcraft Einhandzwinge schafft bis zu 90 Kg Pressdruck, eine durchschnittliche Tempergußzwinge bringt es auf etwa 6500 N, das wären in etwa 650 Kg, wobei seine schon massiv sind und sogar 8000 - 10000 N drücken könnten.
Weißleim benötigt bei Hartholz etwa 1 N / mm2 . Die Leimfläche dürfte bei der langen Fensterbank 2250 x 40 mm betragen, das wären nach meiner Rechnung 90000 mm2 und müsste mit mindestens 9 dicken Tempergusszwingen verleimt werden !
Was soll man sonst machen? 90% des Baumes verheizen?
Nein, natürlich nicht. Ich habe Dir ja geschrieben was wir bei breiten Fensterbänken machen, klar hat man als Fa. eine Gewährleistung zu tragen und selten Lust seinen Mist für lau wieder auszubauen und zu ersetzen.
Hoffe einfach das alles gut wird. :emoji_wink:
LG
 

Holz-Fritze

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Ja, das verwendete Holz ist sicher nicht absolutes High-End Holz ohne kleinste Fehler und mit perfekter Struktur. Denkst du wirklich, dass das ein Problem ist? Was soll man sonst machen? 90% des Baumes verheizen?

Splint an Splin, Kern an Kern, abwechselnd rechte Seite und linke Seite nach oben...........

Das sehe ich bei deinen Leimversuchen nicht (bei diesen Einhandzwingen ist das für mich nämlich nur ein Versuch)
 

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Weißleim benötigt bei Hartholz etwa 1 N / mm2 . Die Leimfläche dürfte bei der langen Fensterbank 2250 x 40 mm betragen, das wären nach meiner Rechnung 90000 mm2 und müsste mit mindestens 9 dicken Tempergusszwingen verleimt werden !
Ich hab jetzt 8 Tempergusszwingen verwendet und noch 8 Einhandzwingen. Damit bin ich doch recht nah an deiner Rechnung dran.
Wenn es so ist, wie du sagst, dann wären Einhanzwingen ja meistens quasi nutzlos. Ich habe aber auch schon ein paar Korpusse mit denen verleimt und es hat immer ganz gut gehalten.


Nein, natürlich nicht. Ich habe Dir ja geschrieben was wir bei breiten Fensterbänken machen, klar hat man als Fa. eine Gewährleistung zu tragen und selten Lust seinen Mist für lau wieder auszubauen und zu ersetzen.
Hoffe einfach das alles gut wird. :emoji_wink:
Ja natürlich muss man als Firma anders denken. Ich hab allerdings auch schon öfter Dinge gebaut, die nicht hätten funktionieren dürfen, wie z.B. mein Schreibtisch. Der hat eine Platte mit 90cm Tiefe aus 4,5cm Eichenholz, bestehend aus nur zwei Brettern verleimt und ohne Zarge. Hält nun schon drei Jahre ohne sich zu verziehen. Von daher habe ich recht wenig Angst, zumal die Fenterbretter ja auch vollflächig aufliegen.


Splint an Splin, Kern an Kern, abwechselnd rechte Seite und linke Seite nach oben...........
Das sehe ich bei deinen Leimversuchen nicht (bei diesen Einhandzwingen ist das für mich nämlich nur ein Versuch)
Das siehst du auf diesen Bildern? Ich hab da schon drauf geachtet, die Leimregeln einzuhalten.
Ich kann ja mal ein Bild von den Kanten machen. Dann kannst du mir sagen, ob ich es einigermaßen richtig gemacht habe.
 

Holzrad09

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.... nah an deiner Rechnung
Naja, ob das nun meine Rechnung ist, so lernt man es in der BS und so steht's auch in den technischen Datenblättern. :emoji_wink:
https://interior-construction.kleib...t/Documents/DE/Infoblaetter/303_D3_Leim_D.pdf
Eine übliche Schraubzwinge drückt etwa 6000 N https://www.bessey.de/de/product_de...400010023&ASIMOID_MC=000000040001decb000a0023
manche sogar 22000 N https://www.crebes-werkzeuge.de/bes...-cm-cdf-sc-vc-bessey/c-schraubzwingen-sc.html
Wenn es so ist, wie du sagst, dann wären Einhanzwingen ja meistens quasi nutzlos
Sie eignen sich um mal was zu fixieren. Verleimen ist im Prinzip eine mikroskopische Verdübelung, der Leim wird in die Poren gepresst und härtet aus, daher reiß eine gute Verleimung immer neben der Fuge. Mit Einhandzwingen kann man diese Drücke nicht aufbringen, mit Klemmsia Zwingen schon gar nicht, damit kann man höchstens was ankleben.
LG
 

magmog

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ein Holzstück mit leim dünn eipinseln und einen Moment feste
auf ein zweites drücken.
Am nächsten Tag Bruchprobe durchführen, wenn der Leim etwas taugt
bricht sie nicht.
 

Holzrad09

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1 m² = 1000000 mm²
Moin
1 qm wäre z.B. 50 lfm mit 2 cm Stärke.
das wäre dann ca. 100000 kg/m² also 100 to ?
Genau, das wären bei 50 lfm ca. 154 Zwingen mit 6500 N Spannkraft und etwa 32 cm Abstand, wobei Ich eher auf 25 cm Zwingenabstand gehen würde. :emoji_slight_smile: ( bitte korrigiert mich, wenn Ich mich verhauen hab )
Bei Flächenverleimungen setzt man etwas weniger an.
LG
 

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Hier mal nochmal zwei Detail-Bilder, wie es jetzt Aussieht.
Sicherlich nicht perfekt, aber ich glaube schon, dass ich es nicht ganz verkehrt gemacht habe. Die Fugen sind jedenfalls absolut Dicht geworden und sehen gut aus.

IMAG0345.jpg IMAG0346.jpg
 

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Um das Thema abzuschließen möchte ich euch noch Bilder der fertigen Fensterbänke zeigen. Diese sind nun mehrfach mit Arbeitsplattenöl behandelt (weiß pigmentiert) und eingeputzt. Evtl. mach ich noch eine Achrylfuge an die Kanten, das muss ich mir noch überlegen.

Die Bretter sind nun schon seit etwa zwei Monaten eingebaut und ich bin bisher recht zufrieden. Seit zwei Wochen wohne ich nun in der Wohnung. Bisher noch sehr provisorisch. Geplant sind noch ein Balkenbett zu bauen und ein Tisch. Falls Interesse besteht kann ich die Sachen gerne vorstellen.
 

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