Fenster streichen oder austauschen

[klausm]

Hallo,

Ich bin am renovieren und überlege im Zuge dessen, ob ich die Fenster (35 Jahre alt, vermutlich Mahagoni) streiche oder gegen Kunststofffenster tausche.

Die Fenster haben teilweise nicht mehr perfekt geschlossen - das konnte ich aber durch das Einstellen der Beschläge beheben. Bei manchen Fenster müssten evtl. noch die Dichtung gewechselt werden, aber beides sollte im großen und ganzen passen.

Bauchschmerzen bereitet mir der Zustand vom Holz. Die Fenster wurden einmal vor etlichen Jahren mit Sikkens Acryl-dickschichtlasur (vom Fensterbauer empfohlen) gestrichen. Die Sprossen hatte uns der Fensterbauer lackiert. Die Fugen der Sprossen wurden mit Silikon/Acryl o.ä. behandelt, um ein eindringen der Feuchtigkeit zu verhindern (so damals die Aussage).

Was meint ihr insgesamt zum Zustand, lohnt sich da noch ein streichen?
Wenn ja wie - nur anschleifen und dann eine Dünnschichtlasur drauf?

Anbei Bilder von Fenstern von der Wetterseite, die stark der Sonne ausgesetzt sind.

Gruß,
Klaus

 

[Hondo6566]

Hallo,
mit KU-Fenster wird man auf Dauer eher nicht glücklich. Ich würde mir die Fenster nacheinander vornehmen und schleifen und neu streichen, oder ein Maler beauftragen. Billiger wie Neukauf bzw. anfertigen lassen.
Aber das Holz ist kein Mahagoni, tippe da eher auf Eiche oder Buche.
Neue Holzfenster mit Sprossen (aufgesetzt) sind teuer, habe gerade 2 beim Zimmermann bestellt. Ich erneuere die Fenster über einen längeren Zeitraum, sonst wäre es mir zu teuer.

Andreas

 

[tiepel]

Hi,
warum wird man auf Dauer mit Kunststoff-Fenstern nicht glücklich?
Gibt es wirklich Fenster aus Buche?
Gruß Reimund

 

[Fiamingu]

Nachhaltig denken. Die halten noch mal zehn Jahre.
Schleifen, neu abdichten und lasieren und die sind fit.

 

[Hondo6566]

Hallo Reimund, warum sollte es keine Fensterrahmen aus Buchenholz geben?
Bin jetzt zwar kein Fensterbauer aber warum nicht?

 

[Yggdrasil]

Buche is Schmarrn! Es gibt keine Fenster aus Buche.
Deine Fenster, Klaus werden wohl aus Meranti sein. -Ein recht dauerhaftes, aber leider Tropenholz. Aber nun sind sie ja schon da und da würde auch ich zur Weiternutzung raten.

Gruß,

Sebastian

 

[Holzrad09]

Aber das Holz ist kein Mahagoni, tippe da eher auf Eiche oder Buche.

Das ist Meranti.
LG

 

[Mitglied 59145]

Buche ist für Fenster ungeeignet, da es einfach dermaßen schnell vergammelt. Auch ist Buche von der Eigenspannung nicht Ideal, aber der Hauptgrund ist die Haltbarkeit. Keine Eiche, eindeutig Tropenholz. Ist aber nicht mein Gebiet, daher kann ich das nicht genauer bestimmen.

Gruss
Ben

 

[carsten]

Hallo

bin auch für aufarbeiten, die Substanz sieht im Großen und ganzen noch gut aus. Allerdings sind Holzfenster wartungsintensiver als Kunststofffenster. Das muss einem klar sein.
Es gibt inzwischen etliche Kollegen die Wartungsverträge für Holzfenster anbieten und jährlich neben der Mechanik vor allem die Oberfläche kontrollieren und ggf. nachbessern. Un das nicht ohne Grund.
Dem Auto läßt man bei einer Durchschnittlichen Nutzungsdauer von ca 8 Jahren nicht selten einen wöchentlichen Pflegeaufwand angedeihen.
Ein Fenster soll 30 + Jahre halten und nicht selten wird außer 4 mal im Jahr Fenster putzen ( vornehmlich das Glas) nix gemacht.
Das passt wenn man sich das mal vor Augen führt nicht wirklich.

 

[bello]

oder

https://www.gutmann.de/de/bausysteme/produkte/cora-fenster-fenstertuer-system.html

 

[uli2003]

Nein, Fenster halten kein Leben lang. Nicht die Beschläge, nicht die Dichtungen, nicht die Gläser.
Irgendwann ist der Beschlag hin, dann gibt es keinen Ersatz mehr. Gläser werden blind, Dichtungen verspröden.
So eine Verblendung macht mE keinen Sinn.

Die Fenster des TE sind aus Meranti, ggf. auch Sipo.

Grüße
Uli

 

[klausm]

Danke für die Rückmeldungen.

Also doch aufarbeiten, hierzu noch ein paar Fragen:

1. Muss ich komplett die alte Farbe runterschleifen, oder reicht anschleifen und lose Farbreste entfernen?

2. Welches Werkzeug empfiehlt ihr dafür? Beim letzten Mal habe ich mit Schleifpad und Schwingschleifer gearbeitet. Aber gerade bei den Ecken und den profilierten Sprossen ist das nervig. Bin auch gerne bereit etw. Geld in die Hand zu nehmen, wenn es die Arbeit wesentlich erleichtert.

3. Sollte ich für den Anstrich eine Dünn- oder Dickschichtlasur verwenden? Man liest ja hier oft von Gori 88 oder Sikkens... Ist eine Grundierung dann erforderlich?

Gruß,
Klaus

 

[uli2003]

Ob die Farbe komplett runter muss, hängt von deinem gewünschten Endfarbton ab. Du wirst die Stellen ohne Farbe nie zu 100% angeglichen bekommen. Technisch gesehen kann nicht loser Anstrich natürlich bleiben.

Fenster schleifen ist undankbar. Daher streicheln die Maler auch nur kurz drüber. Alles herunterschleifen ist mühsam.

Eine passende Grundierung ist unabdingbar! Wegen des Fehlens eben dieser blättert es jetzt ab. Sikkens hatte aber auch eine Zeit lang Probleme mit der Anstrichshaftung. Scheint sich jetzt gebessert zu haben.

Grüße
Uli

 

[Georg L.]

Das ideale Gerät für solche Arbeiten ist der Fein Multimaster, bzw. ein Multitool eines anderen (Marken-)Herstellers.
Ich hatte vor einigen Jahren beim Kauf einer Gebrauchtimobilie das gleiche Problem. Die Fenster waren mit Dickschichtlasur gestrichen und ca. 6-7 Jahre wurde nichts daran gemacht. Sahen aus wie Sau. Auf Anraten eines befreundeten Schreiners habe ich die Fenster komplett abgeschliffen und mit Sikkens Cetol HLS gestrichen. Ich schleife nun alle zwei Jahre die Fenster mit 180er Schleifpapier an und streiche sie frisch. Im Gegensatz zur anfänglichen Grundüberholung relativ wenig Aufwand. Die 12 Fenster und die Haustür schaffe ich normalerweise an einem Tag.

 

[WinfriedM]

Du kannst auch überlegen, deckend zu streichen. Macht langfristig den wenigsten Aufwand und du hast auch ein einheitlicheres Ergebnis, wenn du nicht vollständig alles vorher runterschleifst. Heller bis mittlerer Farbton ist für Fenster am Besten, damit die sich nicht zu stark erwärmen.

Das Fenster früher weiß waren, war technisch die beste Wahl.

 

[andama]

Du kannst auch überlegen, deckend zu streichen. Macht langfristig den wenigsten Aufwand und du hast auch ein einheitlicheres Ergebnis....

Das kann ich so bestätigen, unser Fensterbauer riet mir vor 22 Jahren davon ab, das Holz mit transparenten Tönen zu behandeln. Ich habe mich daran gehalten und das Ergebnis kann sich auch heute noch sehen lassen. Ich musste lediglich zwei Fenster auf der Südseite einmal nachstreichen.
Die Farbe war (ist) von Sikkens. Den genauen Typ weiß ich jetzt nicht, könnte Cetol gewesen sein.

 

[pixelflicker]

Also ich weiß ja nicht. Bei uns hat ein Maler vor etwa 5 Jahren alle Fenster gestrichen. Mit einer Dickschichtlasur. Das hat dann 3 Jahre gehalten und seitdem sehen die Fenster schrecklich aus. Ich weiß nicht so recht was ich machen soll und tendiere nun dazu die alten Dinger endgültig rauszuwerfen. Leider sprechen wir hier von über 40 Fenster...

Also mit Deckenden Anstrichen hab ich keine besonders guten Erfahrungen.

 

[Mathis]

Die Fenster sind eindeutig aus Mahagoni, kein Meranti- das ist ziemlich hochwertiges Holz. MMn so ziemlich das Beste, was es gab auf dem Markt.
Keinesfalls gegen Plastikfenster tauschen, Mahagonifenster können bei etwas Pflege 100 Jahre alt werden!

 

[Holz-Fritze]

Mahagonifenster können bei etwas Pflege 100 Jahre alt werden!

Ich behaupte mal Kunststofffenster auch.

 

[andama]

Ich behaupte mal Kunststofffenster auch.

Worauf stützt du deine Behauptung, vor 100 Jahren gab es noch keinen Kunstoff, deshalb sind Nachweise schwer zu führen. Hauptfeind des Kunststoffes sind UV Strahlen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es so langlebige und stabile Additive gibt und wenn dann dampfen die auch innen aus.
Schau dir mal die unlackierten Kunstsoffteile am Auto im Exterior Breich an, wie die bei im Freien stehenden Autos nach 12-15 Jahren aussehen.

 

[Holz-Fritze]

Worauf stützt du deine Behauptung, vor 100 Jahren gab es noch keinen Kunstoff, deshalb sind Nachweise schwer zu führen. Hauptfeind des Kunststoffes sind UV Strahlen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es so langlebige und stabile Additive gibt und wenn dann dampfen die auch innen aus.
Schau dir mal die unlackierten Kunstsoffteile am Auto im Exterior Breich an, wie die bei im Freien stehenden Autos nach 12-15 Jahren aussehen.

Nun ich habe Kunststofffenster in meinem Haus die sind ca. Baujahr 70 also bald 50 Jahre. Dürften also welche der ersten Kunststofffenster sein. Die sind tadellos in Ordnung. Lediglich den Gilb habe ich mit Scheuermilch beseitigt. Ich sehe im Moment keinen Grund warum die nicht länger halten sollten.

PVC ist übrigens ein sehr witterunsgbeständiger Kunststoff, die UV Beständigkeit ist auch ausgezeichnet.

 

[klausm]

Ob die Farbe komplett runter muss, hängt von deinem gewünschten Endfarbton ab. Du wirst die Stellen ohne Farbe nie zu 100% angeglichen bekommen. Technisch gesehen kann nicht loser Anstrich natürlich bleiben.

Fenster schleifen ist undankbar. Daher streicheln die Maler auch nur kurz drüber. Alles herunterschleifen ist mühsam.

Eine passende Grundierung ist unabdingbar! Wegen des Fehlens eben dieser blättert es jetzt ab. Sikkens hatte aber auch eine Zeit lang Probleme mit der Anstrichshaftung. Scheint sich jetzt gebessert zu haben.

Grüße
Uli

Ein hellerer Farbton wäre an sich schön, ist mir aber der Aufwand des Abschleifens nicht wert. Also würde ich in die Richtung Farbton Mahagoni/Teak gehen.

Habt ihr noch eine Empfehlung bezüglich der Farbe und Grundierung? Dünnschicht oder Dickschicht?

Gruß
Klaus

 

[uli2003]

Nun ich habe Kunststofffenster in meinem Haus die sind ca. Baujahr 70 also bald 50 Jahre.

Die werden die nächsten 50 Jahre auch überleben. Das PVC wird etwas verspröden. Problematisch ist das drumherum wie ich oben schon schrieb.
Die Beschläge werden das Erste sein was aufgibt, dann die Scheiben wenn das Trockenmittel gesättigt ist, gefolgt von den Dichtungen. Vieles davon wird schwer zu ersetzen sein, und Dämmwerte wie Fugendichtigkeit werden nicht besser.

Habt ihr noch eine Empfehlung bezüglich der Farbe und Grundierung? Dünnschicht oder Dickschicht?

Auf ein maßhaltiges Bauteil wie ein Fenster gehört eine Dickschichtlasur.

 

[WinfriedM]

Jeder Farbenhersteller hat genau abgestimmte Systeme bzw. einen definierten Schichtaufbau. Bei Sikkens wäre es z.B. Cetol HLS+ und darauf z.B. Filter 7. Am besten in den Datenblättern schauen. Bei Gori wäre Endbeschichtung Gori 88, was davor kommt, findest du auch in den technischen Merkblättern.

 

[Holz-Fritze]

Die werden die nächsten 50 Jahre auch überleben. Das PVC wird etwas verspröden. Problematisch ist das drumherum wie ich oben schon schrieb.
Die Beschläge werden das Erste sein was aufgibt, dann die Scheiben wenn das Trockenmittel gesättigt ist, gefolgt von den Dichtungen. Vieles davon wird schwer zu ersetzen sein, und Dämmwerte wie Fugendichtigkeit werden nicht besser.

Kein Problem Beschläge sind noch zu bekommen, Iso-Scheiben schon getauscht. Dichtungen sind auch noch zu bekommen.
Aber es ging ja auch darum, dass einige meinten, Kunststofffenster (gruselig wenn man dieses Wort nach der neuen Rechtschreibung schreibt) würden generell nicht so lange halten wie Holzfenster und das halte ich als pauschale Behauptung falsch.