Feinschliff nach Lasieren

Michbeckable

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Hallo, ich hab Massivholzblöcke aus Buche die ich in einem Bett als Füße einbauen möchte. Aktuell habe ich die Blöcke grob angeschliffen (180er, Exzenterschleifer), gewässert, von Hand wiederum die aufgestellten Fasern abgeschliffen (180er) und dann mit einer Holzschutzlasur (Ikea, Behandla) lasiert.
Nach dem Lasieren ist die Oberfläche recht rau. Nun habe ich für eine feinere Oberfläche von Hand mit 320er Schleifpapier abgeschliffen. Dabei entstehen jedoch teilweise helle Stellen und Flecken auf dem Holz und es wird wesentlich blasser.

Ist es generell ratsam diesen Feinschliff NACH dem Lasieren durchzuführen? Oder ist Lasieren immer der letzte Schritt und ich sollte ein zweites mal lasieren und die Oberfläche dann so belassen? Oder ist 320er zu fein für Buche?

Es scheint mir außerdem so, dass einige helle Stellen nach dem Feinschliff daher kommen, dass ich den Schleifstaub nicht vollkommen entfernt kriege, da er eventuell in die Poren dringt?!

Vielen Dank!
 

khkb

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Moin,

ich habe bisher immer sehr gute Erfolge erzielt, wenn ich mit 80er Körnung begonnen habe (mit Exzenter- oder Schwingschleifer), dann erste Schicht Lasur, durchtrocknen lassen (bei den modernen, schnelltrocknenden nach 4 Stunden), dann mit 120-150er (was halt grad da ist) von Hand geschliffen, zweiter Anstrich und dann zwischen 180 - 240er Körnung wieder von Hand und dritter Anstrich.

Wenn's besonders schön werden soll, dann habe ich wohl auch mal einen vierten Anstrich nach zarter, zweiter 240er oder 320er Schleifung gemacht - aber sehr selten :emoji_wink:
 

WinfriedM

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Ikea Behandla - Autsch! Diese Lasur ist m.E. der letzte Mist. Wenn du den Anspruch von gleichmäßig schönen Obeflächen hast (Feinschliff 320), dann schleif den Mist runter und besorg dir eine vernünftige Lasur. Wenn du mir den Farbton nennst, den du erreichen willst, kann ich ein Produkt nennen.

Zeig auch mal Bilder, wie das jetzt aussieht.
 

threedots

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Ich bin da voll und ganz bei Winfried. Der aufgerufene Preis sagt leider nichts über die Qualität eines Produktes aus.
 

WinfriedM

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ist das Zeug wirklich sooo schlimm? Rund 16,00 € für 'nen Liter ist m.E. auch nicht gerade billig....

Was ich bisher so gesehen habe, sah das grauenvoll aus, stank lange und trocknete nur sehr schlecht. Auch die Muster bei Ikea fand ich immer grauenhaft. Natürlich spielt da viel rein, wie erfahren man mit dem Umgang ist. Ikea hat es bei seinen Mustern nicht mal für nötig gehalten, einen Zwischenschliff zu machen, so dass die rauh wie Sandpapier waren. Katastrophale Haptik.

Ich will nicht ausschließen, dass jemand sehr Erfahrenes damit ein halbwegs vernünftiges Ergebnis hinbekommt. Die Verarbeitung von wasserbasierten Öllasuren ist aber nicht Ohne. Das gilt z.B. für Auro 160 (mit 32 Euro pro Liter) ganz genauso.
 

Michbeckable

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Danke für die Antworten.

@khkb: Wie ich deiner Antwort entnehme, ist Lasieren immer der letzte Schritt. Du schleifst das Holz nur an (immer feiner werdend) wenn du nocheinmal lasierst, richtig?

Mein Fehler ist wahrscheinlich, dass ich nach dem Lasieren einen Feinschliff mache, aber ich dachte nur so bekomme ich die Rauheit der Oberfläche weg, die durch das Lasieren entsteht.

@WinfriedM: Ikea Behandla ist sicherlich keine Profi-Lasur. Ich nutze das farblose Holzöl, da kosten 750ml 6€. Wenn teurere Lasuren bessere Ergebnisse bringen, weniger stinken, schneller trocknen etc. wäre es super wenn du mir da ein farbloses Produkt empfehlen kannst.

Beste Grüße
 

Fiamingu

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Natürlich kannst du nach dem ersten
lasieren einen Zwischenschliff machen.
Voraussetzung ist allerdings ein Produkt
welches schnell und volkommen trocknet.
Dann reicht selbst 240er Papier. Das
technische Merkblatt, in so fern dabei,
gibt die Trockenzeit bis zum Zwischen-
schliff vor. Daran sollte man sich halten.
Witterung und Temperaturen spielen
da auch noch mit.
 

WinfriedM

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@WinfriedM: Ikea Behandla ist sicherlich keine Profi-Lasur. Ich nutze das farblose Holzöl, da kosten 750ml 6€. Wenn teurere Lasuren bessere Ergebnisse bringen, weniger stinken, schneller trocknen etc. wäre es super wenn du mir da ein farbloses Produkt empfehlen kannst.

Ach so, dann benutzt du keine Lasur, sondern ein wasserbasiertes Öl. Also ohne Farbpigmente. Dieses Produkt ist erstmal gar nicht mit der Behandla-Lasur vergleichbar. Verfahren wäre hier so: Zuerst Feinschliff bis Korn 240, dann ölen, Überstand abnehmen, trocknen lassen, Feinschliff mit Korn 320 sanft und nur so viel wie nötig, dann nochaml ölen. Das kannst du auch mehrfach wiederholen.

Probiere mal ein gutes normales Holzöl aus, was nicht wasserbasiert ist. Die verarbeiten sich wesentlich besser und das Holz bleibt/wird glatter. Natural Möbelöl, Livos Kunos Objektöl, Biofa Arbeitsplattenöl, Biopin Möbelöl, Osmo Hartwachsöl, Kreidezeit Hartöl, Auro Hartöl - nur um mal ein paar Vertreter zu nennen. Wenn du es genauer wissen willst:

reintechnisch.de - HolzOelenProdukte
 

khkb

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Moin Michbeckable,

@khkb: Wie ich deiner Antwort entnehme, ist Lasieren immer der letzte Schritt. Du schleifst das Holz nur an (immer feiner werdend) wenn du noch einmal lasierst, richtig?

jupp, so mache ich es meistens, da ich überwiegend mit Lasuren arbeite, einfach aus dem Grunde, dass ich mit denen bisher die besten Erfahrungen beim Streichen gemacht habe und inzwischen deren Verarbeitung auch einigermaßen beherrsche. Ich arbeite eigentlich sehr gerne mit wasserbasierten Lasuren, die haben aber die Angewohnheit, nach den ersten Schleifvorgängen noch vorhandene, lockere Holzfasern beim Trocknen hochzustellen, was sich dann eben als Rauhigkeit bemerkbar macht. Spätestens nach dem zweiten Zwischenschliff sind die aber weg.

Wenn Du es mit Öl probieren willst bzw. grundsätzlich was über Farben lernen, dann kannst Du Dich getrost an Winfried wenden. Ich glaube, der hat über Farben, ihre Zusammensetzung und Verwendung in seinem Leben inzwischen schon wieder mehr vergessen, als ich jemals noch Gelegenheit bekommen werde, zu lernen :emoji_wink:
 

Michbeckable

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Besten Dank für die erneuten Antworten. Ich werde ein Holzöl aus der Empfehlung von Winfried testen und nun nur für den Zwischenschliff schleifen, nicht aber nach dem finalen Ölen.
 
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