Fehlersuche beim Lackieren

Bongo

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Hallo zusammen,

ich bin am WE beim lackieren verzweifelt und weiß nicht, was ich falsch mache...

Ich wollte einfach zwei MDF-Platte (25x220) matt weiß lackieren

Als Lack habe ich Caparol Venti seidenmatt genommen. Das ganze mit Rund- und Flachpinsel sowie Lackierolle (aus dem Fachhandel wie die Farbe) versucht. Bei beiden Pinsel blieben immer Pinselspuren sichtbar und bei der Rolle gibt es Orangenhaut :emoji_frowning2: Idee: OK, evtl. ist der Lack zu dick (laut Anleitung streichfertig eingestellt) Also mit 10% Nitro verdünnt, aber das Ergebnis hat das nicht wesentlich geändert :mad:

Der Lack verläuft einfach nicht so, wie ich mir das Wünsche, das es eine "geile" Oberfläche gibt. Was mach ich falsch, wo ist der Fehler?

Danke und Gruß
Bongo
 

threedots

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MDF muss vor dem Deckanstrich grundiert werden. Nach dem Durchtrocknen der Grundierung erfolgt ein Zwischenschliff. Nach gründlicher Reinigung erfolgt der Decklackauftrag. Dieser wird dann auch, wie gewünscht, zu einer glatten Fläche verlaufen.
 

checkalot

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Möglicherweise ist der Lack ein Problem - warum wurde dir Venti empfohlen? Das ist eher ein Fensterlack, ich meine, der ist eher auf seine schützende Wirkung / mechanische Flexibilität optimiert und nicht so sehr auf Verlauf.
Ich hätte jetzt bei MDF eher zunächst eine Grundierung aufgetragen (zB Holz Isogrund), dann einen Vorlack (Capalac Vorlack), dann Zwischenschliff und am Ende Seidenmatt Buntlack. Das müsste ein sehr schönes Ergebnis geben.
Der Lack und das Werkstück darf auch nicht zu kalt sein, sonst verläuft er auch nicht so gut. Von Verdünnen raten die Experten eher ab - wenn, dann nur ganz leicht verdünnen.
 

Bongo

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Lack

Hi,

die MDF sind für den Rolladenkasten (innen) und der Fachmann empfahl da Venti.

Was meint denn leicht verdünnen? Kann man das in eine %-Angabe fassen?

Die Umgebungstemperatur lag bei ca. 18° (geheizter Keller)

Gruß
Bongo
 

bello

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Meiner Erfahrung nach kannst Du den Caparol venti vergessen. Wir hatten da schon sinnlose Diskussionen mit dem Caparol Aussendienstler. Er sollte lediglich als Fensterlack eingesetzt werden. Aber das Ergebnis war echt grausam.
Zum Vorgehen bei MDF hast Du ja schon die Hinweise erhalten. Mit der Rolle erhalte ich immer sehr gute Ergebnisse mit CWS Malervorlack und CWS Satine oder Satilux.

Gruß
 

dascello

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Genau mit Capalac Vorlack und mit Caparol Buntlack hatte ich im Sommer Megastress. Das Zeug wollte einfach nicht trocknen. Beim Schleifen gab es immer Kügelchen, nicht Staub. Ich rede dabei über Wochen, nicht über Tage der Trocknung.

Nie wieder Caparol!

Ein Teil der Arbeit (andere Farbe) setzte ich dann mit Baumarkt-Hauslack fort (Bauhaus). Ging super, an mir lag es also nicht!


Gruß

Michael
 

kobalt

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Ich rede dabei über Wochen, nicht über Tage der Trocknung.
Bei uns in der Gegend ist die Firma Südwest Lacke, mit deren Produkten war ich bisher immer hochzufrieden. Hauptsächlich verwende ich die Wasserlacke.
Vor kurzem habe ich dann einen Hammerschlaglack verarbeitet, der nicht richtig aushärten wollte. Die Oberfläche war auch nach vier Tagen noch total empfindlich. Beim Kundendienst habe ich dann nachgefragt, ob ich etwas falsch gemacht habe. Der Mitarbeiter meinte aber, bei den aktuellen Temperaturen könne die komplette Aushärtung durchaus bis zum Frühjahr dauern. Mittlerweile sind sechs Wochen rum und alles ist gut.

Liegt also nicht unbedingt an Caparol bzw. an einem schlechten Produkt. Man muss halt wissen, das das eine Eigenschaft sein kann.

Gruß Kai
 

dascello

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Glaube mir, ich habe alles probiert: Draußen an der Luft (es war Sommer), später im geheizten Wohnraum trocknen lassen.
Man kann doch nicht empfehlen, zweimal zu streichen (mit Zwischenschliff) und gleichzeitig seinem Produkt Eigenschaften mitgeben, die dieses Schleifen erst nach Monaten zulassen. Und dann ist eine Nase gelaufen und man wartet wieder Monate. So dauert die Lackierung ein Jahr!

Mein Projekt brauchte wirklich sechs Monate, bis alles lackiert war, einige Kompromisse eingerechnet.

Ich finde, das geht nicht!


Nie wieder Caparol!


Michael
 

Bongo

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Venti als Fensterlack

Also wenn der Venti als Fensterlack eingesetzt werden soll, dann möchte ich die Fenster ehrlich gesagt nicht haben, wenn ich mir meine Ergebnisse anschaue :emoji_frowning2:

Ich hab vor Jahren die Fenster meiner Eltern lackiert und war mit dem Ergenis echt zufrieden (mein Vater auch und der war ein Pingel) Kein Vergleich zum jetzigen Ergebnis!

Meiner Meinung nach sollten doch gerade Fenster sollten doch eine schöne gleichmässige Lackierung erhalten!

Eigentlich war ich ja in den Fachmarkt gegangen, um was gutes zu bekommen, da ich mit dem letzten Baumarkt Wasserlack auf die Nase gefallen bin....

Ich glaub, ich probier mal den angesprochenen Bauhaus Lack :emoji_wink:

Gruß
Bongo
 

checkalot

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Genau mit Capalac Vorlack und mit Caparol Buntlack hatte ich im Sommer Megastress. Das Zeug wollte einfach nicht trocknen. Beim Schleifen gab es immer Kügelchen, nicht Staub. Ich rede dabei über Wochen, nicht über Tage der Trocknung.

Nie wieder Caparol!

Ein Teil der Arbeit (andere Farbe) setzte ich dann mit Baumarkt-Hauslack fort (Bauhaus). Ging super, an mir lag es also nicht!


Gruß

Michael

Das ist ja wirklich übel! Ich habe mit den Caparol-Lacken bislang sehr gute Erfahrungen gemacht und verarbeite die sehr gerne (liegt aber natürlich auch daran, dass der Farbenhändler meines Vertrauens eben ziemlich viel Caparol führt).
Dass die Trocknung mitunter etwas länger dauert kann ich bestätigen - ich spüre hier übrigens einen deutlichen Unterschied zwischen Restbeständen der alten Lacke (mit VOC bis 400 g/l) und der jüngeren VOC-konformen (bis 300g/l) Lacke. Die neuen Lacke trocknen bedeutend langsamer.
Ich habe festgestellt, dass die Trocknung besonders von geringen Schichtdicken profitiert.
Außerdem meine ich, deine Beobachtungen zur Schleifbarkeit bestätigen zu können, d.h. dass viele Vorlacke auf Alkydharzbasis auch schlecht schleifbar sind

Ich habe auch schon wasserbasierten Schnellgrund verwendet (zB von Sikkens), da hatte ich beobachtet, dass der viel schneller trocknet und dann auch besser schleifbar ist.
Wenn man's ganz genau nimmt, dann verlässt man halt das vom Hersteller vorgegebene System (habe da noch nie Probleme mit gehabt, ich mische auch munter verschiedene Hersteller, aber das kann bei anderen ganz anders aussehen...)

PS: am liebsten sind mir die 2K-PUR-Möbellacke, da kann man nach wenigen Stunden schon schleifen und man kann einen ganzen Aufbau vom Füller bis zum Klarlack an 1-2 Tagen hinbekommen :emoji_slight_smile:
 

buniq

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Einen Ventilack zu verarbeiten, ist auch nicht jedermanns sache.
Ein Venti ist ein sehr Elastisches Material.
Der ist von Haus aus sehr thixotropisch eingestellt.
Der Ventilack MUSS sehr gut umgerührt werden und das immer wieder zwischen durch beim lackieren.
Ein Ventilack hat auch eine sehr gute Verlaufeigenschaft.
Es sind mindestens 2 Aufträge dünn notwendig (eher 3) um eine gute Oberfläche zu bekommen.
Kälte mag der überhaupt nicht, dann bleibt der so auf der Oberfläche stehen, wie man ihn aufträgt.
Verdünnen braucht man einen Ventilack nicht.
Der ist fertig eingestellt.

Aber für MDF-Platten ist das eh das ganz falsche Material.
Einen ganz normalen Alkydharzlack, oder einen 1k-PUR oder 2k-PUR lack verwenden.

ps:
Es ist nicht einfach, um diese Jahreszeit rum, zu lackieren.
Viele haben nur die möglichkeit in Ihrem Hobbyraum/Hobbykeller das zu machen.
Der ist aber nicht immer auf 20 Grad vorgeheizt.
Den Lack einfach mal für 1 Std auf den Heizkörper stellen und dann damit sofort lackieren.
Bewirkt manchmal extreme Wunder beim Ergebnis.

Gruß Peter
 

Bongo

ww-kastanie
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Ventilack

OK, das pobier ich am WE noch mal aus, Keller ordentlich vorheiten und der Lack darf auf die Heizung :emoji_slight_smile:
 

checkalot

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Na ja, du brauchst 2 Komponenten (2K): Lack und Härter. Die reagieren miteinander chemisch, d.h. sie bilden vereinfacht gesprochen aus kleinen Stückchen große Ketten, die dann ein fester Kunststoff sind. Daher sind die Lacke sehr schnell durchgehärtet. Im Gegensatz dazu reagieren die 1komponentigen Alkydharzlacke (von denen wir hier gessprochen haben) mit Luftsauerstoff, um feste Kunststoffe zu werden, das braucht Zeit.
Damit du das Ganze verarbeiten kannst, brauchst du aber meist noch eine 3. Komponente, die Verdünnung. Die sorgt dafür, dass der Lack sauber verläuft und verdunstet dann beim bzw. nach dem Auftrag. Aufgetragen werden die 2K Lacke meist mit Spritzpistole, es geht wohl auch rollen, da habe ich aber keine Erfahrung.
Wenn du das benötigte Equipment nicht hast (wovon ich ausgehe), dann würde ich bei dem einen Stück schon beim einkomponentigen Material bleiben, das du mit Pinsel und Rolle leicht verarbieten kannst - damit arbeiten die meisten Bautenmaler und kriegen das schön hin.
Weil du den Ventilack schon gekauft hast (ist ja nicht ganz billig) würde ich zunächst versuchen, buniqs Rat zu folgen und den erwärmten Lack ziemlich dünn mehrfach auftragen. Vielleicht klappt's ja dann schon.
Alternativ vielleicht doch noch über Materialwechsel in Richtung "normaler" Alkydharzlack nachdenken. In die Spritzlackierung einzusteigen wäre vielleicht etwas mit Kanonen auf Spatzen geschossen :emoji_slight_smile:
 
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