Fassadenschalung Längsstoss und hinterschnitten

FishermansFriend

ww-pappel
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Hallo zusammen,
ich versuche mich kurz zu fassen:

Falzschalung soll in der Länge gestossen werden, möglichst unsichtbar (ohne Luft dazwischen). Ideal finde ich, wenn die Schnitte 15 Grad Neigung haben. Noch wichtiger ist mir, dass ein Verbinder reinkommt: Lamello, Domino, Dübel,….

Aber bei 15 Grad wird das nichts mit Lamello. richtig? Dübel (Doppeldübel Mafell) dürfte gehen. Domino wahrscheinlich auch schwierig…

Leider habe ich keine Maschine um zu testen - was würdet ihr machen?
Und: Wie schlecht sind Buchen-Dübel oder Buche-Flachdübel für draussen wirklich, wenn da kaum Feuchtigkeit hinkommt?

Danke für eure Hilfe!
 

IngoS

ww-robinie
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Hallo,

Stöße immer auf die Unterkonstruktion legen. Dann brauchst du keine Dübel, oder Ähnliches.
Alles Andere ist Mist. Habe mich an mehreren Projekten, bei denen die Stöße nicht unterfüttert waren, sehr mit den Problemen rumärgern müssen.

Gruß Ingo
 

carsten

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Hallo

eine dauerhaft dichte Fuge bei einem Längsstoß im Außenbereich halte ich für Utopie. Holz reagiert auf die Umgebungsfeuchte also Luftfeuchtigkeit viel mehr als auf einmal nass werden (Regen). Darauf wird das Holz nur wenig bis gar nicht "reagieren"(so es zügig wider abtrocknen kann). Nicht umsonst spricht man beim Arbeiten von Holz von jahreszeitlichen Schwankungen der Holzfeuchte. Bei auch so eher filigranen Konstruktionen im Außenbereich lohnt immer der Blick auf die Konstruktionen der Zimmerer (auch wenn in den Dimensionen deutlich größer). Diese basieren auf den Jahrtausende alten Erfahrungen mit dem Werkstoff Holz. Und dort gibt selten Längsstöße und wenn sind es recht aufwendige Verbindungen. Oder in neuerer Zeit als Minizinken und Resorcinharzleim. Aber da auch nie allein sondern immer als Verbund über mehrere Schichten (letztendlich BSH Brettschichtholz). Eine einfach Überblattung KÖNNTE ich mir bei ausgesuchtem Holz und einer optischen Notwendigkeit bei wenigen Teilen noch vorstellen. Würde aber eher auf eine passende Gliederung setzen, die eben diese überlangen Teile nicht mehr notwendig macht.
 

FishermansFriend

ww-pappel
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Ja, das ist jetzt ein bisschen peinlich – ich melde mich spät, es ist einiges dazwischengekommen…
Vielen Dank für eure Antworten!

Die Schalung ist vertikal ausgeführt. Der Stoss liegt jeweils auf der Unterkonstruktion – das macht selbstverständlich Sinn. Ich kann euch gerne noch ein schlechtes Beispiel zeigen, das verdeutlicht, was passiert, wenn der Stoss nicht auf der UK sitzt...
(Aus meiner sicht mehrere Fehler: zu breite Bretter, nicht sichtbar befestigt, Stoss nicht auf UK)

Ich habe mich schliesslich für Duo-Dübel und einen 15°-Schrägschnitt entschieden. Der Stoss liegt auf der Unterkonstruktion, und beide Bretter sind zusätzlich verschraubt.

Grundsätzlich bin ich der Meinung, dass Längsstösse vermieden werden sollten. Bei vertikalen Fassaden würde ich – wenn immer irgendwie möglich – einen Versatz einplanen, sodass das obere Brett über das untere läuft. So gibt es garantiert keine Probleme und die Ausführung bleibt effizient.
In meinem Fall liess sich das jedoch architektonisch kaum umsetzen – es hätte einfach keinen Sinn ergeben.


 

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Woodmaster117

ww-ulme
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Und: Wie schlecht sind Buchen-Dübel oder Buche-Flachdübel für draussen wirklich, wenn da kaum Feuchtigkeit hinkommt?

Buche-Dübel oder Lamello sind ganz schlecht - das vergammelt Dir in der Verbindung - muss schon ein für Außenanwendung geeignetes Material sein. Minnizinken wären ein Ansatz. Das wäre für mich der einzige Weg, die Kräfte aufzunehmen und man benötigt keine Fremdfeder o.ä., aber dafür benötigst Du die passende Technologie.

Aber wie Carsten schon anmerkt, halte ich abgesehen vom Materialthema die Stoß-Ausbildung ohne Dehn-Fuge auf Dauer für praktisch schwierig umsetzbar. Zumindest mit akzeptablen Aufwand. Du müsstest über die volle Länge Deines Schalungs-Brettes ein Gleiten in den Befestigungspunkten sicherstellen, damit am Stoß keine Zugkräfte auftreten.
 
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