Fahrzeit zur Baustelle unentgeltlich?

Jefi

ww-pappel
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Hallo,

ich hoffe hier kann mir jemand weiterhelfen oder über eigene Erfahrungen berichten.

Seit neuestem ist unser Chef der Meinung die Fahrzeit zur Baustelle bzw. zurück, welche ausserhalb der normalen Arbeitszeit liegt nicht bezahlen zu müssen.

Das heisst was normal als Überstunden geschrieben wird, wird gestrichen. Er beruft sich darauf das er das aus rechtlicher Sicht machen darf.

Während der regulären Arbeitszeit wird die Fahrzeit aber bezahlt.

Ich muss dazu sagen, dass wir kein reiner Montagebetrieb sind und überwiegend in der Werkstatt arbeiten. Wir sind 3 Angestellte plus Chef.

Wer hat Erfahrung damit?
Für mich ist es schlichtweg eine Lohnkürzung!:mad:
 

Dingsda42

ww-robinie
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Das würd mich jetzt auch interessieren, wie das eigentlich aussieht.
Ich arbeite zwar nicht mehr als Tischler, aber trotzdem.

Mein letzter Chef wollte mir sogar die Rückfahrten, die wärend der normalen Arbeitszeit waren, nicht bezahlen, die Zeit sollte ich nach Feierabend dann nachholen. Betonung liegt auf wollte, Ich hab die immer mit aufgeschrieben und er hat nichts gesagt. So weit kommt das noch, ne 3/4 Stunde fahren für ne halbe Stunde arbeiten und die Fahrzeit dann nicht bezahlt bekommen.
Die Hinfahrten wurden allerdings alle bezahlt.
 

carsten

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Hallo

wie es rechtlich aussieht weiß ich auch nicht. Aber irgendiwe fair finde ich das auch nicht. Ich hatte das auch mal bei einer Fa. hab dann klargestellt das ich solnge ich im Firmenauto sitze auch FÜR die Firma unterwegs bin und folglich auch bezahlt werden will. War jeden Abend ne gute Stunde Fahrtzeit. Er hat sich dann bereiterklärt ne halbe Stunde zu zahlen. Die andere halbe Stunde hab ich mir durch die "gekürzte" Mittagspause reingeholt. Und auch Berichte am Abend wie es auf der Baustelle gelaufen ist vielen sehr kurz aus bzw gänzlich aus (inkl. evtl Abladen des Lieferwagens), weil es dafür schließlich auch kein Geld gab. Das musste dann morgens geschehen, was mindestens jeweils ne halbe Stunde oder auch mehr gedauert hat. Folge war meist das wir auf der Fahrt zur Montage wegen Stau usw doppelt so lange gebraucht haben.
Naja das ganze musste ich glücklicherweise nur 3 Wochen ertragen dann hab ich freiwillig wieder tschüss gesagt. Ist in meinen Augen Ausbeuterei. Kommt aber bei immer mehr Firmen in Mode - Stichwort Kosteneinsparung), und in Zeiten wo man froh sein muss nen Job zu haben akzeptiert der Mitarbeiter besser der Arbeiter vieles was vor 10 Jahren noch undenkbar gewesen wäre. Auf diese Wiese steigt aber auch die Anzahl der Beschäftigten die sich kaum noch mit dem Betrieb identifizieren. Innerlich hat der "Mitarbeiter " längst gekündigt. Er funktioniert nur noch, macht seinen Job und das wars. Persönliche Kontakte zwischen Chef und Mitarbieter bleiben auf der Strecke. Ich bin für den Chef nur noch ein Kostenfaktor also mach ich nur noch MEINE Arbeit ansonsten hab ich mit dem Betrieb nix mehr am Hut. Gerade im Bekanntenkreis erlebt langjähriger Mitarbeiter ( 45 Jahre im selben Betrieb) geht mit Abfindung 1 Jahr früher in Rente.
Die Firmeninterne Feier hat er negiert und auch das früher obligatorsiche Fest zum Ausstand viel ins Wasser. Interessiert aber heute auch kaum noch jdm. Der Job ist vielfach schon lange nicht mehr Teil des Lebens sondern mehr oder weniger ein notwendiges Übel um Geld zu verdienen.
Wie lange das für einen einzelnen Betrieb gut geht ist genauso fraglich wie das
national bis international sprich global gut geht.
 

Dingsda42

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Oh ja, Fahrzeug ausladen und besprechung mit Chef.
Also unseren Pritschanwagen mussten wir ja abladen, die Zeit hab ich auch immer schön aufgeschrieben, die anderen Autos blieben halt so, wurde dann nächsten morgen gemacht.
Abends gabs sowieso keine Besprechungen, eben weils nicht honoriert wurde.

In meinerm Lehrbetrieb sind wir mit unseren Fenstern immer ziemlich weit gefahren. 4 bis 5 Stunden eine Fahrt waren ganz normal, allerdings nur ein bis zwei mal im Monat.
Da wurden uns beide Fahrten bezahlt, weil wir gesagt haben, das wir nicht 5 Stunden für nichts im Auto sitzen.
 

Jefi

ww-pappel
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Erst mal danke für eure Antworten.

Wäre halt interessant wie die rechtliche Lage aussieht.(gesetzliche Grundlagen)

Ob es z.B. einen Unterschied zwischen einem reinem Montagebetrieb und einer Firma wo nur ab und an auf Montage gefahren wird gibt.

Weiter wäre ja auch interessant wie es im Falle einer Nichtbezahlung mit dem Versicherungsschutz aussieht.

Gruß Jefi
 

raftinthomas

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versichert bist du auf alle fälle- über BG. da bist du ja sogar auf dem weg vom wohnort zum betrieb versichert.
zum rest kann ich nix sagen, ausser das ich jedem meiner chefs immer gesagt habe "wenn ich für dich unterwegs bin, bekomme ich dafür auch geld. egal ob montage, werkstatt oder autofahren".
 

Homer

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hallo,

Was ???
Wie dreisst ist das denn!!!

Bin auch der Meinung sobald ich den ersten Fuss (morgens) an die Hobelbank/Auto... mache muss bezahlt werden.

Und Abends so lang bis das Auto abgeladen ist oder die Werkstatt wieder verlassen wird.

Und die Zeit wo über die normale Arbeitszeit hinausgeht muss auch mit Zuschlag (Überstunden/Nachtschicht/Feiertag oder Wochenendzulage ...) bezahlt oder mit Überstundenausgleich abgefeiert werden können.

MfG Homer
 

Dingsda42

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Tja, so sollte es eigentlich sein und so finde ich es auch richtig.

Nun das große Aber:
Wie Carsten schon sagte, wenn ein neuer Arbeitnehmer mit den Bedingungen des Chefs nicht einverstanden ist, dann wird er nicht eingestellt, gibt sicher genug Bewerber, die unter den Bedingungen arbeiten.
Bei langjährigen Mitarbeitern ist sowas zwar nicht so einfach durchzusetzen. aber wenn sie nicht wollen, gibts ja Mittel und Wege diese Mitarbeiter loszuwerden.

Klingt traurig, ist aber nunmal leider so.
 

holzdackel13

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das müsten doch die meister in diesem forum am besten wissen!!

letztes jahr ist mein chef gekommen und hat den neuen tarifvertrag erklärt!

urlaubstage abhängig vom alter
40 stundenwoche ohne lohnausgleich
wegezeit wird nur der fahrer gezahlt
vfl ewerden nicht mehr vom betriebunterstützt
laut vertrag gibt es dafür eine lohnerhöhung(nur nicht bei uns)

infos zum betrieb 14 leute
davon 6stück büro (AV,Büro,CAD,...)
6gesellen
2 lehrlinge


zur wegezeit

ich (werkstatt)sollte mit auf baustelle ,wegezeit beträgt 6std arbeitszeit 4,5 std
also hätte ich an dem tag 5 stunden zuwenig gearbeitet!(überstunden abgefeiert)

das ist doch spitze ,da arbeitet man gerne

würde mich interessieren ob das andere chefs auch so machen

grüße
 

MaHo

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Hi,
stimme Homer und Thomas zu.
einzig,wenn der chef dich von zu Hause(am vorherigen tag) gleich zur baustelle beordet .werden wegezeiten nicht bezahlt.
@ChristianHülsen:viel spaß bei der suche nach neuen Sklaven(sind bestimmt nicht die besten arbeiter)
@holzdackel13: "urlaubstage abhängig vom Alter" hihi..ein sechszigjähriger mitarbeiter hat dann 60 tage Urlaub,ich hätt dann 38 Tage..grins..oder werd ich nicht mehr eingestellt,weil zu alt?!

allgemein: wer(chef,meister) so mit seinen mitarbeiter umgeht,krieg was er verdient-nichts Gutes .
 

Dingsda42

ww-robinie
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@ChristianHülsen:viel spaß bei der suche nach neuen Sklaven(sind bestimmt nicht die besten arbeiter)

Natürlich sind das nicht die besten Leute, die dann arbeit haben.
Aber so ist das nunmal. Ich seh das ja an meiner alten Firma (ein Glück bin ich da weg) wir waren zwei Gesellen, hat auch wunderbar geklappt. Ich hab den größten Teil des Ausendienstes gemacht, inkl Fenstermontage, und alles was an Holzarbeiten in der Firma so anlag, Zwischendurch dan mal mi dem Sohn vom Chef auch Zimmererarbeiten gemacht (er war gelernter Zimmerer und hat dan Architektur studiert :rolleyes: ). Mein Kollege hat fast nur Kunststofffenster gemacht.
Hat alles wunderbar geklappt, außer das ich unter Tarifverdient habe, aber das ist eine andere Geschichte.
Jetzt ist mein Kollege wegen einem Bandscheibenvorfall komplett ausgefallen und ich hatte gekündigt, weil ich mein Studium angefangen habe.
Für meinen Kollegen haben die einen eingestellt, der hat irgendwann vor jahren mal KU-Fenster gebaut, also keine Ahnung mehr, wie das heute geht.
Mal davon abgesehen, das wir gerade vorher den Profilanbieter gewechselt hatten und nur mein Kollege und ich wussten, wie man die Haustüren richtig baut :emoji_wink: )
Für mich kam einer, der wurde vom Arbeitsamt bezahlt. Dem soll man beim gehen die Schuhe besohlen können.
Aber ich bin mir sicher, die beiden bekommen noch weniger als ich unddie Rückfahrten arbeiten die auch nach!

Was ich damit sagen will: ich stimme dir vollkommen zu. Aber so ist das nunmal.
 

florian

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Hallo
also bei uns ist es so das Fahrten von Firma zur baustelle und zurück bezahlt werden. Fährt jemand von daheim zur Baustelle oder von der baustelle direkt heim (dann mit privatauto) wird das nicht bezahlt.

@ Alle: Ist denn das der neue Trend der Chefs. Wo sind denn da HKH, HWK und die Gewerkschaften. So langsam fange ich ernsthaft an zu überlegen ob ich nicht nach meiner Schreinerlehre mir einen anderen Beruf suchen soll. Der Spaß an meiner lehre wurde mir von meinem Chef , der ja garkein interresse hat mich richtig auszubilden und mir was beizubringen (hat er mir direkt ins Gesicht gesagt) eh schon genommen. Wenn dann andere Chefs nicht besser sind, wie geht das dann weiter. Die Baumarktkongurenz wird immer größer, ordentlöiche betriebe mit guten Schreiner wollen dementsprechend auch Geld haben, das haben die leute nichtmehr, demzufolge fehlen die Aufträge. Dann kommen diese Murksbetriebe mit Auszubeutenden (lehrlinge Hilfsarbeiter, Gesellen) die dem Preiskampf standhalten können, dafür stimmt aber die Qualität garnicht. Wo soll das enden???
Dann kommen noch die Neuen meiste wie ich sie gerade diese Woche wieder erlebt hab. Meisterschüler der Meisterschule Saarbrücken. Kam ein Meisterschüler in den Maschienenraum (bin gerade auf TSM2 Lehrgang) und fragt meinen Ausbilder ob er doch kurz was abrichten darf. Was folgt er steckt die ca 40-50 cm langen Kanthölzer in die Dickenhobel. Dicke der rohleisten 23-30 mm Hobeleinstellung auf 25 mm Fertigmaß. Die meißten blieben dann dadrin hängen wegen zugroßer materialabnahem. Dann kamen die 2 nächsten und wollten ihre Buchekanthölzer mit hilfsschablone in der DH auf Achteckhölzer hobeln. Werkstücker viel zukurz, Spanabnahme beim ersten arbeitsgang viel zugroß... Mein Ausbilder meinte dann wir sollen uns an denen besser kein beispiel abschauen. Ist das die Zukunft????

Mit entsetzten Grüßen
Florian
 

Glismann

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Ich als Chef und Meister sage mal folgendes:

Wie immer,
es kommt darauf an.
Und zwar auf folgendes:

Ich habe 2 Gesellen, die als Montagetischler eingestellt sind.
Normalerweise kommen die in die Werkstatt und fangen um 7°° an zu arbeiten.
Dann wird geladen und die/wir fahren los.
Genauso zu Feierabend, Bau fertig, in die Werkstatt, Auto ausladen und Feierabend.
Das kann mal um 15°° aber auch mal um 17°° Uhr sein.
Da es aber meistens passt ist das für alle in Ordnung.

Nun haben wir aber auch mal Baustellen, wo wir mehrere Tage zu tun haben.
Das benötigte Material wir geliefert, oder ich bringe das hin.
Dann sind die Monteure auch um 7°° auf der Baustelle, ( meist erst um 7,15 Uhr)
und fahren zu Feierabend direkt nach Hause.
Dafür nehmen die aber auch den Firmenwagen und stellen den dann zuhause ab.

Alle sind mit dieser Lösung bestens zufrieden.

Wie gesagt, es kommt darauf an.

Gruss aus Hamburg
 

Jott

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Das ist doch auch völlig OK, solange die Buben nicht ein paar Stunden unterwegs sind.
Warum sollen Wege doppelt gefahren werden, wenns passt?
Teilweise kommts einem ja auch sehr entgegen, weil man morgens länger schlafen und nachmittags früher heim kann.
Ein Problem sehe ich allerdings bei morgens lecker aufladen und dann unbezahlt durch die Gegend fahren.

Grüße, jott
 

raftinthomas

ww-robinie
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was ich interessant finde an dem thema: hier ist ein ganzer haufen meister, und keiner kann sagen, wie die sache rechtlich denn nun wirklich ausschaut. eigentlich peinlich (da schliesse ich mich natürlich ein). für mich ganz klar eine der sachen, die auf der meisterschule geklärt sein sollten.
alles nur hörensagen, nix konkretes....
 

schorsch

ww-robinie
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Hallo,
so ist es.
Heute müssen so manche Kröten geschluckt werden.
Ob die Arbeitgeber damit auf Dauer sparen, wage ich jedoch zu bezweifeln.
Meiner Ansicht nach leidet dadurch die Motivation enorm und damit die Arbeitsleistung und die Bereitschaft sich für den Betrieb einzusetzen und sich mit dessen Arbeit zu identifizieren.
Erhöhte Fluktuation und das Abwandern in andere Berufe sind zwangsläufig die Folge. Desweiteren leidet der Berusstand und dessen Attraktivität.
Keiner möchte mehr Schreiner werden bzw auf Dauer bleiben.
Meiner Ansicht nach müßte der Spruch gelten:
Gute Leute kann man nicht viel genug bezahlen, schlechte nicht wenig genug.
Mit solchen Aktionen bewirkt man jedoch ganau das Gegenteil. Es bleiben nur noch Leute die keine andere Wahl mehr haben.
Es ist jetzt schon schwer genug gute Schreiner zu finden und es wird in Zukunft bestimmt nicht einfacher, nicht nur wegen solchen Schikanen, aber auch.
Gruß Georg
 

ascona

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Bei uns ist es so das wir Weltweit montieren. Gefertigt wird meist hier in Deutschland und montiert wird dann von hier aus Weltweit. Wir sind ein 6 Mann Betrieb. Bezahlt wird auch nichts. Wenn man mal Samstags kommt oder auch mal beilspielsweise morgens um 2 uhr nach Frankreich fährt und abends um 20 uhr wieder an der Firma ist, dafür gibt es kein extra Geld. Ausser vielleicht das man mal den Kaffee bezahlt bekommt den man sich an der autobahn geholt hat. Wenn man etwas sagt bekommt man die Antwort: Du kannst froh sein das Du arbeit hast. Im Enddefeckt auch richtig, aber auf der anderen Seite halt aubeute. Aber was will man machen. Man ist ja froh eine Arbeit zu haben.
 

florian

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Hallo
nochmal zum Thema. ich hab gestern in der Berufsschule mal 2 Lehrer gefragt die auch in der Meisterausbildung tätig sind.
Mein Klassenlehrer hat gesagt ein Arbeiter muss so lange bezahlt werden wie er für die Firma zur Verfügung steht. Wenn er eben im Firmenauto sitzt und auf baustellen fährt stehtr er ja der Firma zur verf+üügung und das müsste auch bezahlt werden.
Mein Lehrer in ETL (der momentan die Meisterausbildung an der Meisterschule Saarbrücken macht) hat nichts gesagt weil das sache des Tarifvertrages sein was über die HWK geregelt ist. Hier geht es um Arbeitsrecht was an der Meisterschule nicht behandelt wird. Die Reglung diesbezüglch kann auch von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich sein.
Florian
 

raftinthomas

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Hier geht es um Arbeitsrecht was an der Meisterschule nicht behandelt wird. Die Reglung diesbezüglch kann auch von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich sein.
Florian

*totlach*
neverever. es gibt ja sowas wie ein arbeitszeitgesetz, das ist ein bundesgesetz. und das kann durch tarifverträge auch nicht "abgeschwächt" werden, es setzt mindeststandarts.

das sowas an einer meisterschule nicht unterrichtet wird, ist der hohn schlechthin. immerhin wird für den meistertitel geworben mit " fit für die selbstständigkeit".
 

Jefi

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Hi, viele viele Antworten,
man sieht hier wie unterschiedlich es gehandhabt wird. Traurig ist halt, das es so ist und von den meisten hingenommen wird(teils wegen der Lage am Arbeitsmarkt)und von mir im Moment auch.Aber irgendwer muß doch wissen wie es rechtlich eindeutig geregelt wird. Soll dies wirklich so eine Grauzone in unserem "Rechtsstaat" sein?

Grüße an alle
Jefi
 

Glismann

ww-robinie
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Es gibt sicher irgentwo eine gesetzliche Regelung, ich weiss allerdings auch
nicht wo.
Aber auf die kommt es doch gar nicht an.

1. Ist es doch so, das ich das mit meinen Angestellten aushandeln kann,
wann wer wo anfängt zu arbeiten. Da kommt sicher auch auf die Betriebs-
größe an und auf das Verhältniss untereinander an.

2. Wenn es wirklich auf Ausbeutung rausläuft, sollte man sich eine andere
Firma suchen. Spätestend dann, weiss man was man hatte, ob es nun gut
oder noch schlechter wird, wird sich zeigen.

3. Kommt es auch darauf an, wieoft und wielange sowas anfällt.
Auch was für Arbeiten gerade ausgeführt werden. Bei größeren
Baustellen, wo über mehrere Tage gearbeitet wird, kann man auch
um 7°° Uhr auf dem Bau anfangen, das Material muss halt jemand bringen.


4. Alles nur meine Meinung, aber zum Nachdenken:
Der Chef soll ein Angebot machen und, gerade in den heutigen Zeiten,
muss er da schon ziemlich scharf rechnen.
Wenn er nun für jeden Auftrag auch noch x Stunden für Fahrzeiten
kalkulieren muss, kann er sich ausrechnen, wieviele Aufträge er dann
noch bekommt.

Gruss aus Hamburg
 

simb04

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Hallo
Laut Manteltariefvertrag sind Fahrzeiten als einfache Arbeitszeit ohne Zuschlag zu vergüten.Im Ausland sind Einzelvereinbarungen zu treffen.
Moin moin simb04
Hast du MaHo während deiner Meisterausbildung im Unterrichtsfach Kostenrechnung/ Kalkulation auch so erfahren.
 

holzwolf

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Hallo zusammen,
wir arbeiten überwiegend im Montagebereich.
Fahrzeiten vom Betrieb zur Baustelle und zurück werden vergütet.
Fährt der Mitarbeiterarbeiter mit dem eigenen PKW zur Baustelle
rechnet sich die Arbeitzeit mit seinem eintreffen.Liegt die Baustelle
weiter weg gibts einen Fahrtkostenzuschuss.

Ich muss aber auch keine Leasingraten für einen X5, Touareg, etc. bezahlen.
Zufriedene Mitarbeiter sind auch was wert. Nur wird man mit dieser
Einstellung ja bald aus dem Land gejagt.
Gruß
Holzwolf
 

magmog

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guude,

es kommt auf den arbeitsvertrag an. ist in dem angegeben "arbeitsplatz ist die firma" sind fahrzeiten zu bezahlen; es ist auch möglich "arbeitsplatz ist die montagestelle" zu vereinbaren, dann halt nicht. fahrten von der montagestelle direkt nach hause müssten im ersten fall eigentlich endsprechend der zeit zu werkstatt bezahlt werden, natürlich auch hinzu. im 2. fall kann sogar eine anfahrt mit dem eigenen fahrzeug auf eigene kosten vereinbart werden.

gut holz, justus.
 

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Abgezockt

Hallo,
als Dachdeckermeister (bis 1995 20 Jahre selbständig, jetzt Ruhestand)kannte ich es so, daß die Fahrzeiten als Arbeitszeit bezahlt wurde. Heute wird im Dachdeckerbereich eine Fahrzeit bezahlt wenn man nur Mitfahrer ist.

Mein Sohn (Tischler, leider Arbeitnehmer) hat mit fallen Bezügen zu kämpfen: Obwohl er den LKW - Transporter fährt. bekommt er nur e i n e Fahrtzeit bezahlt. Ich halte dies schlechthin für Veraschung und bin der Meinung, daß der F a h r e r immer bezahlt werden muß.

Der Fachverband des Tischlerhandwerks NRW hat 2005 trickreich gehandelt (siehe Rundschreiben Nr. 1 und 2/2005 vom 9. und 22.3.2005; der Text steht als Wortdatei zu Download zur Verfügung unter www.tischler-nrw.de/verband/rundschreiben.html.)

Er hat sich einfach einen neuen Tarifpartner gesucht und die alten Tarife gekündigt. Neuer Tarifpartner wurde die TARIFGEMEINSCHAFT CHRISTLICHER GEWERKSCHAFTEN ( ein Verein aus Süddeutschland mit wenigen Mitgliedern). Das Ergebnis war, daß die Arbeitszeit (ohne Lohnausgleich) erhöht wurde. Ausserdem gab es erhebliche Kürzungen beim Weihnachts- und Urlaubsgeld, der Urlaubsanspruch wurde um 5 Tage reduziert !!!

Was ist daran christlich ????? Ich nenne das Ganze eine kurzsichtige Veraschung des motivierten Arbeitnehmers und nichts anderes. Keinem Jugendlichem würde ich raten das Tischlerhandwerk (unter diesen Bedingungen) zu erlernen.
 
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