Führungsschienen verbinden; Toleranzen

aab

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Hallo zusammen,

Interessehalber……

beim Kauf einer HKS mit Führungsschiene soll man ja beim ersten Schnitt, die „Anschlagsleiste“ der Schiene erstmalig anschneiden.

Hierzu ist zunächst die HKS möglichst spielfrei auf die Führungsschiene einzustellen . Nach meiner bescheidenen Meinung sollen hierdurch eventuell vorliegende Fertigungstoleranzen bei der HKS, der Führungsschiene oder bei beidem ausgeglichen werden. Wären keine Toleranzen vorhanden, bräuchte man ja diesen Vorgang nicht – oder mache ich einen Denkfehler :confused: ?

Jetzt liest man hier im Forum gelegentlich, daß für bestimmte Arbeiten zwei Führungsschienen verbunden werden und so exakte Schnitte auch über längere Strecken ermöglicht werden. Da dieses scheinbar anstandslos funktioniert, ist dieses doch ein Zeichen, daß aufgrund des auf ein Minimum eingestellten Spieles der HKS keine meßbaren Toleranzen bei den Führungsschienen vorhanden sein können – oder ?? Dann muß doch die von mir vermutete Toleranz bei der Grundplatte der HKS vorhanden sein. Wieso ist dann eine Führungsschiene für 50 € ohne, und HKS für 500 € mit Toleranz und das in Zeit von CNC u.ä. :confused: ?

Wer klärt mich mal über den eigentlichen Sinn und Zweck dieser Einstellmöglichkeit, bzw. deren Erforderlichkeit auf und widerlegt meine Vermutung mit den Toleranzen :emoji_wink: ??

Vielleicht sollte ich anstatt dummen Fragen zu stellen, doch lieber in den Keller gehen und ein bisschen Hobeln.

Freundlichen Gruß
Andreas
 

Markus84

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Hallo, da ich aus der Fertigungsbranche komme meld ich mich mal. Also CNC heisst ja nicht gleich Genauigkeit z.B. Fehler 40. Prinzipiell wäre es kein Problem, die Toleranzen gegen null zu fertigen. Der Preis der Produkte würde einmal deutlich steigen, durch Ausschuss, mehr Kontrollen, evtl. andere Maschinen etc.. Auch ist die Gefahr bei engen toleranzen auf einer längeren Fläche hoch, dass das Material frisst. Ob da jetzt noch was speziell Holztechnisches für die Toleranzen spricht weiss ich nicht.

Gruß Markus
 

t.ost

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Mit Toleranzen ist die Sache des zuschneidens der Lippe nicht erklärt.
Es gibt verschiedene Sägetypen für die FS,mit unterschiedlichen
Schnittbreiten,daher muß die Fs auf alle Sägen jeweils passend eingesägt werden.

Gruß Thomas
 

Mister G

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Die Aluschiene selbst wird nicht eingesägt, sondern nur die aufgeklebte Gummilippe. Da es kaum möglich sein dürfte, diese so exakt wie nötig aufzukleben, ist das Einsägen in jedem Fall die einfachste Lösung.
 

aab

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Die Aluschiene selbst wird nicht eingesägt, sondern nur die aufgeklebte Gummilippe. Da es kaum möglich sein dürfte, diese so exakt wie nötig aufzukleben, ist das Einsägen in jedem Fall die einfachste Lösung.

Hallo,
war auch nicht die Frage,sondern vielmehr warum brauche ich einen Mechanismus um eine hochwertige HKS an eine hochwertige Führungsschiene vom gleichen Hersteller einzustellen. Die Führungs"rillen" in der Schiene und der HKS sind doch genormt, oder ?

schönen Abend
Andreas
 

Mister G

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Nee, genormt ist da nix. Dass manche Sägen auf Schienen anderer Hersteller passen, liegt daran, dass die Hersteller voneinander abkupfern.

Es ist doch sehr sinnvoll, das Spiel selbst einstellen zu können. Toleranzfrei lässt sich nichts fertigen. Allein eine Temperaturänderung bringt schon eine Änderung der Toleranzen mit sich. Da finde ich es sehr positiv, dass ich die Maschine so einstellen kann, wie ich das brauche oder gerne haben möchte. Das ist auch wirklich kein Akt.
 

heiko-rech

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Hallo,
war auch nicht die Frage,sondern vielmehr warum brauche ich einen Mechanismus um eine hochwertige HKS an eine hochwertige Führungsschiene vom gleichen Hersteller einzustellen.
Weil die Gleitfürung der HKS aus Kunststoff ist, sich abnutzt und dann nachgestellt werden kann.
Die Führungs"rillen" in der Schiene und der HKS sind doch genormt, oder ?
Genormt ist da nix.

Gruß

Heiko
 

Markus84

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Klar könnte man toleranz mäßig sehr “knackig“ fertigen und anstatt Kunststoffführungen langlebiges Messing nehmen. Nur sehe ich da keinen Vorteil indem Einsatzbereich. Und teurer würden die Sachen auch.

Gruß Markus
 

aab

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Hallo,
Genormt ist da nix.
Gruß Heiko

Hallo Heiko,
wenn da nix genormt ist, dann müsste doch bei spielfreier Einstellung der HKS auf die Führungsschiene beim Übergang von Schiene 1 auf Schiene 2 (zumindest wenn zwei Führungsschienen, die jeweils am anderen Ende der Fertigungstoleranz liegen) doch zumindest ein ( im Endergebnis sichtbares ) Rucken, Verhaken oder sonst was geben :confused:??

Andreas
 

tomkaes

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Hallo,

Weil die Gleitfürung der HKS aus Kunststoff ist, sich abnutzt und dann nachgestellt werden kann.

Genormt ist da nix.

Gruß

Heiko

Ausserdem sind Führungsschienen aus Aluminium stanggepresst; da Alu einen sehr hohen Temperaturausdehnungskoeffizient (1 mm/m bei 50K) besitzt, würde die Sägeführung ohne Nachstellmöglichkeit in sehr warmer Umgebung klemmen und im kalten klappern und zuviel Spiel haben.

Gruss
Thomas
 

aab

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..in sehr warmer Umgebung klemmen und im kalten klappern und zuviel Spiel haben .Gruss Thomas

das heißt, ich kann mich auf das genaue Anlegen der Führungsschiene auf den Riss nicht hundertprozentig verlassen :confused:?? Würde bedeuten, das Anlegen der HKS an eine einigermaßen gerade Dachlatte wäre genauso gut und wesentlich billiger :confused:??
Wäre ich doch nur Hobeln gegangen
Andreas
 

Mister G

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Da alle Schienen eines Herstellers vermutlich aus der selben Strangpresse kommen, dürfte das Problem zu vernachlässigen sein.
 

Mister G

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das heißt, ich kann mich auf das genaue Anlegen der Führungsschiene auf den Riss nicht hundertprozentig verlassen :confused:??

Kommt halt drauf an, was für Dich "hundertprozentig" bedeutet. Du arbeitest mit einer Handkreissäge! Schiene hin oder Dachlatte her: über einen Zehntel brauchst Du bei solchem Werkzeug nicht nachzudenken. Das klappt nicht!

Wenn Du eine so gerade Dachlatte findest, wie die Führungsschiene gerade ist, dann kannst Du mit der Dachlatte im Prinzip die selbe Präzision erreichen.
 

Torsten61

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das heißt, ich kann mich auf das genaue Anlegen der Führungsschiene auf den Riss nicht hundertprozentig verlassen :confused:?? Würde bedeuten, das Anlegen der HKS an eine einigermaßen gerade Dachlatte wäre genauso gut und wesentlich billiger :confused:??
Wäre ich doch nur Hobeln gegangen
Andreas

Naja... die Führungsschienen die ich kenne - sind deutlich "gerader" als jede mir bekannte Dachlatte...

Tatsache ist: mein Nachbar hat seine ATF und 2 FS 1400 seit 8 oder 9 Jahren.
Ich habe meine TS 55 und eine FS 1400 + eine FS 800 seit einem Jahr.
Wann immer jemand von uns länger schneiden muss als er hat - leiht er sich das fehlende vom andern.
Die Schnitte (z.B. Hochbeet, Terasse um den Pool) sind immer akurat gerade. Obwohl die Schienen unterschiedlich alt sind, scheint z.B. Festool es mit der Produktion wohl gut auf die Reihe zu kriegen.

Gruß
Torsten
 

narrhallamarsch

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wer präzise arbeiten will, wird, bevor er die tks startet, testen, ob die maschine spiel auf der schiene hat.

wenn dem so ist, wird nachjustiert. wer sich blind auf einstellungen, die einmal gemacht wurden, verlässt, erreicht nie die genauigkeit, die möglich wäre.
 

aab

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...Du arbeitest mit einer Handkreissäge! Schiene hin oder Dachlatte her: über einen Zehntel brauchst Du bei solchem Werkzeug nicht nachzudenken....

Nein, ich arbeite nicht mit einer Handkreissäge, ich versuche mich lediglich an „Hand“werkzeug. Nur manchmal überkommen mich Gedanken – insbesondere wenn ich“ gefühlte“ Stunden an einer Bohle mit der Spannsäge gearbeitet habe - wie es wäre, wenn ich maschinell einige Arbeiten erledigen würde. Und in diesem Zusammenhang tauchte auch meine obige Frage auf, deshalb habe ich auch vor meine Fred „Interessehalber“ geschrieben. Und über einen Zehntel denke ich bei der Spannsäge überhaupt nicht nach.
Meine Intention ist lediglich, ob sich ein – aus meiner bescheidenen Sicht - maschineller Einsatz wirklich lohnt. Bei einer Oberfräse bin ich zwischenzeitlich bekehrt. Die maschinengeführten Einsatzmöglichkeiten übertreffen jeglichen „Hand“einsatz. Beim Ablängen oder Zuschneiden fehlt mir – außer dem Zeitfaktor – der gewisse Kick. Deswegen auch mein Fred.
Gruß
Andreas
…und vielen Dank für die Rückantworten
 

Mister G

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Eine gute - und vor allem sicher geführte - Handsäge kann mindestens genauso präzise schneiden wie eine Handmaschine. Wer weniger geübt ist, dürfte sich mit der Handmaschine leichter tun. Den Zeitfaktor hast Du ja selbst schon genannt. Eine "richtige" Formatkreissäge kann die Handkreissäge aber nie ersetzen.
 

Torsten61

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... insbesondere wenn ich“ gefühlte“ Stunden an einer Bohle mit der Spannsäge gearbeitet habe ...
Aha.
Noch so einer :emoji_wink:

... Wer weniger geübt ist, dürfte sich mit der Handmaschine leichter tun. ...
Das bin dann ja wohl ich.
Ich weiß mittlerweile, daß es (einige) Menschen gibt, welche über 5cm hinaus exakt am Riss sägen können.
Und - ich bewundere diese Leute.

Ich kanns nicht und kann mir auch nicht vorstellen, daß es mir Freude bereiten würde. Ich bin schon stolz, wenn ich es mit HKS und Führungsschiene(n) halbwegs hinkriege.

Aber so unterschiedlich sind wir Menschen halt.
Gruß
Torsten

(P.S. auch die tollste Formatkreissäge der Welt hätte mir hier nichts genutzt.
Eine Gestellsäge vermutlich schon... aber mit der kann ich sowas nicht )
 

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Mister G

ww-robinie
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Ich weiß mittlerweile, daß es (einige) Menschen gibt, welche über 5cm hinaus exakt am Riss sägen können.

Ein paar mehr als 5 cm bekomme ich wohl hin, aber das, was Du da als Foto angehängt hast mit der Handsäge zu schneiden, dürfte doch eher an Masochismus grenzen. Ich arbeite ebenfalls sehr gern mit der HKS. :emoji_slight_smile:
 

MZeiler

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Aha.
....

(P.S. auch die tollste Formatkreissäge der Welt hätte mir hier nichts genutzt.
Eine Gestellsäge vermutlich schon... aber mit der kann ich sowas nicht )

Da fehlt jetzt nur noch der Helfer, der die erste Schiene während des Sägens ohne spürbares verziehen vorne rausnimmt und hinten wieder dranstückelt!! :emoji_grin::emoji_grin:
 
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