Führung des Fügeaschlags an Hobelmaschine - warum nicht (mehr) so?

Alceste

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Ich habe kürzlich eine kombinierte Abricht-Dickenhobelmaschine "L'artigiana" in Augenschein nehmen dürfen. Leider hat sich hinterher herausgestellt, dass die Dame doch schwerer war als gedacht und so nicht in den Keller transportiert werden kann ohne ausufernde Umbaumaßnahmen durchzuführen.
Ein Detail blieb mir jedoch in Erinnerung: Der Fügeanschlag wurde über einen Gelenkarm geführt. Nach Feststellung saß der Bombenfest. Bei modernen Maschinen finden sich hierfür zwei andere Konzepte, die IMO aber beide Nachteile haben:

1. Führung über Rundstange hinter dem Anschlag: Das Problem hierbei ist der Platz - die Rundstange steht deutlich über die Maschine hinaus und man kann sie nicht ganz an die Wand fahren

2. Fürhung über ein Profil, das über die Breite der Abrichttische verläuft: Hier hat man natürlich einen riesen Hebelarm, was sich zumeist in mehr oder weniger großer Verwindungsfreude äußert

Die L'artigiana-lösung (die auch andere italienische Maschinen verwendet haben vgl. l'invincibile) erscheint mir dagegen genial, hier hat man einen recht kurzen Hebel und nciht steht hervor. Warum baut man das heute nicht mehr so?

TLDNR: Warum führt man Fügeanschläge nicht an einem Gelenkarm wie bei älteren italiensichen Maschinen, um eine kompakte & Verwindungssteife Konstruktion zu erreichen?
 

teluke

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Das ist bei meiner Felder 951L auch so gelöst, daher kann die direkt an der Wand stehen.
 

Alceste

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ah von Felder hatte ich bislang nur die Hammers, die 741 und die 941 gesehen und da ist es so wie oben beschreiben gelöst. Interessant dass die das bei deiner dann anders machen.
 

Lorenzo

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Ich denk es liegt zum einen daran dass du durch die Parallelogrammverschiebung 4 Drehpunkte hast, das ist schonmal aufwendiger zu fertigen, vor allem wenn es dauerhaft sehr präzise laufen soll. Zusätzlich ist es bei der Linearführung einfacher den Teil der Welle Hunter dem Anschlag zu verdecken.
Bei sehr schweren Anschlägen (ich kenn das von ner Martin Abrichte) hat der Anschlag selbst Rollen die auf dem Tisch laufen, dadurch lässt sich der mit nem kleinen Finger verschieben. Da ist die Führung allerdings kein Rundstahl, sondern ein Schwalbenschwanz, ist aber im Prinzip egal

Und die Hobelmaschinen die so massive Anschläge haben, haben einen Platzbedarf den die dazu passenden Käufer anscheinend meistens decken können.
 

teluke

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War für mich fast kaufentscheidend.
Hätte sonst, um die Maschinen so stellen zu können, eine Bohrung in die Außenwand machen müssen.
Wäre ein ziemlicher Umstandskram gewesen.
Funktioniert ganz einfach und sicher.
Hebel auf, verschieben, und wieder zu = bombenfest und das alles mit einer Hand.
 
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