Fügen von Furnier

lunateide

ww-robinie
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Hallo Woodworker,

heute habe ich die ersten Schritte versucht, Furnierreste zu fügen und die Streifen mit Furnierband zusammenzuheften.

Dazu habe ich das Furnier auf einer Schneidematte mit einem Stahllineal festgezwingt und versuchsweise mit Cutter, bzw. Furniersäge Streifen geschnitten.

Die Kanten sahen recht ordentlich aus, jedoch beim Verbinden der Streifen mußte ich feststellen, daß mein Stoß doch deutlicher als eine Haarlinie zu sehen war.

Deshalb meine Frage: Ist es sinnvoll, wenige Blätter Furnier zwischen zwei Kanthölzer zu spannen und das ganze dann über die Abrichte zu schieben?

Gruß
Roland
 

Keilzink

ww-robinie
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... wenn du mit dem Messer arbeiten willst, dann solltest du dir eines besorgen, das nur einseitig angefast ist. Mit einem beidseitig angefasten Cuttermesser kann das nichts werden. Einseitig angefaste Messer findest du zum Beispiel im Katalog von Dick - oder Dictum heisst das jetzt ja wohl. Ich such mal einen Link raus - kommt gleich.

Hier gibts das bei "Feine Werkzeuge": LINK

Ich hab das ganz einfache ohne Heft und Scheide genommen - bin sehr zufrieden.

Andreas
 

derdad

Moderator
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... wenn du mit dem Messer arbeiten willst, dann solltest du dir eines besorgen, das nur einseitig angefast ist. Mit einem beidseitig angefasten Cuttermesser kann das nichts werden. Einseitig angefaste Messer findest du zum Beispiel im Katalog von Dick - oder Dictum heisst das jetzt ja wohl. Ich such mal einen Link raus - kommt gleich.

Hier gibts das bei "Feine Werkzeuge": LINK

Ich hab das ganz einfache ohne Heft und Scheide genommen - bin sehr zufrieden.

Andreas

Es ist egal ob das Messer ein-, oder zweiseitig angefast ist. Das Problem beim Fügen mit einem Messer ist einfach, dass die Klinge immer entlang der Fasern schneiden will und es dann Abweichungen gibt. Auch wenn man an einer geraden Kante entlangfast. Und beim Zusammensetzen fallen auch bereits kleine Abweichungen auf.
Je nach Fugenlänge kann man die Furnierfugen mit dem Handhobel (dazu gibt es auch noch eine sogenannte Fügelade), oder auf der Abrichte nachfügen.

lg
gerhard
 

Sägenbremser

ww-robinie
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Guten Abend Roland

im idealen Fall sollte eine gestürzte
Furnierfuge nicht zu sehen sein.

Wenn du eine gut geschärfte Hand-
furniersäge dazu benützt hast, müßte
die Fuge schon sehr dicht sein. Die Säge
muss dazu aber absolut senkrecht an der
Linealkante geführt werden. Ein schwerer,
hoher Stahlstreifen ist da schon eine Hilfe.
Ich habe ein altes fettes Hobelmesser aus
einer alten Klappenwelle dazu in Gebrauch.

Gewerblich haben gute Feinschnittsägen noch
ein nachlaufendes Fügeaggregat für die Arbeit.

Wenn deine Fuge nicht so ist wie du dir das
vorgestellt hast, versuch es doch mal mit dem
fein eingestellten Hobel zu richten, so mussten
wir das in der Ausbildung auch noch machen.

Liebe Grüsse, Harald
 

carsten

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Hallo

was ich immer wieder gerne nehme ist die Oberfräse mit scharfem Bündigfräser und gaaaaaaaaaaaaanz wenig Furnierüberstand. Da geht nämlich auch recht gefahrlos das Gleichlauffräsen.
Messer klappt bei sehr feinen Hölzern wie Ahorn oder Buche noch ganz gut bei Eiche Esche oder schon stark gerissenen spröden Furnieren fast eine Strafarbeit. Da hat die Furniersäge klare Vorteile.
Und nicht versuchen in einem Zug durchzusägen. Das macht man mit einer normalen Säge auch nicht. Lieber 20 mal ( Ok etwas übertrieben) ganz leicht als 2 mal mit Druck. Und Abschnitsweise vorgehen hat sich bei mir auch bezahlt gemacht statt versuchen immer die Länge aufeinmal durchzuziehen. Über kurze überschaubare Längen arbeitet man wesentlich unverkrampfter und effektiver als über lange Strecken am Stück.
 

raziausdud

ww-robinie
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Hallo zusammen,

ich mache auch gerade solche Übungen und habe diese Erfahrung gemacht:

meines Erachtens ist es egal, welches Messer man verwendet. Fehler entstehen meiner Meinung nach beim oben beschriebenen Fügen an einer Kante, dass das Messer immer ein klein wenig nach rechts und links schwingen kann und dadurch der Schnitt leicht wellig wird. Auch die Fasern wollen - wie schon geschrieben wurde - das Messer aus der Bahn bringen. Also das Messer am besten angelehnt an einer relativ hohen Kante führen.

Ich halte das (Teppich-)Messer recht flach und schneide einmal mit sehr wenig Druck mehrmals an der Kante entlang, so dass das Funier allmählich von Durchgang zu Durchgang durchtrennt wird und die Fasern (so hoffe ich ..) wenig Einfluss haben. Klar, hierbei muss vor allem die Spitze scharf sein. Der erste Durchgang muss 100%ig sein, dann hat man schon eine schwache Führung für die nächsten Durchgänge, bei denen ich dann allmählich den Druck erhöhe.

Wenn die Faserrichtung nicht wechselt, dann natürlich mit der Faser schneiden.

Für Schrägschnitte bei Bilder-Passepartouts kann man das Messer winkelgetreu in eine Führung in einer Art Schlitten einspannen. Bei Interesse: Passepartout-Schrägschnitt-Schneidegerät. Vielleicht könnte man sich so etwas fürs Furnier-Fügen selbst konstruieren.

Versuche mit Handhobel waren auch schon recht erfolgreich, demnächst werde ich mal das Fügen mit dem Schiebeschlitten der Tischkreissäge testen.

p.s. über Nacht :emoji_frowning2:ist mir eingefallen: es gibt Balsa-Leistenschneider ...

Herzliche Grüße
Rainer
 

Pannekowski

ww-esche
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Moin,

ich habe zwei leicht krumme Fi-Leisten, bei denen die konvexen Seiten zu einander zeigen. Darin spanne ich das Furnier ein und füge mit Rauhbank.

Damit die Leisten nicht gegeneinander verrutschen, habe ich sie an den Enden durchbohrt und mit Schlossschrauben durchzogen. Mittels Flügelmutter lässt sich das Furnier dann schön einklemmen.

Gruß
Leif
 

Keilzink

ww-robinie
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... ich habe lange rumgebastelt an meinem System - und da bin ich angekommen:

Meine wichtigste Voraussetzung: Ein 3 Meter-Tisch mit absolut ebener Platte - ein ehemaliger Packtisch aus einem Textilbetrieb. Eine ausreichend grosse, ebene Fläche ist eine Grundvoraussetzung, wenn das mit dem Messer klappen soll.

Die beiden Furnierblätter werden darauf aneinandergelegt - leicht überlappend, so, wie ich das Furnier haben will. Wenn einem das Furnierbild wichtig ist, kann man ein Blatt vorschneiden, dann sieht man das Bild fast genau so, wie man es dann bekommt.
Wenn die beiden Blätter richtig liegen, kommen Klebestreifen - glattes Malerkrepp - drauf - 3 Stück a 10 cm auf 2 Meter - also vorne, hinten und in der Mitte. Und geklebt wird 2 mal: Auf der Sichtseite UND auf der Rückseite - das ist sehr wichtig: Wenn man hinten nicht klebt, kann das Furnier verrutschen, sobald das obere Furnier durchgeschnitten ist - weil man ja auch das Klebeband durchschneidet. Das Band muss auch mit dem Fingernagel gut in die Kante der überlappenden Blätter gedrückt werden.

Als Lineal nehme ich eine Aluminium-Setzlatte, die für nichts anderes verwendet wird. Die wird vorne und hinten mit Klemsia-Zwingen an den Tisch geklemmt. Sie ist gut 10 mm stark und an dieser Kante wird das Messer absolut senkrecht geführt - deshalb das dicke, einseitig angefaste japanische Furniermesser. Man legt die Latte so auf, dass man vom oberen Furnier mit der vorgeschnittenen Kante noch 2 Millimeter mitnimmt. Und natürlich zieht man, je nach Art des Furniers, mehrfach durch, wobei der erste Schnitt der wichtigste ist: Er führt das Messer bei den folgenden Schnitten.

Wenn man bei dieser Anordnung ein Cuttermesser nimmt, kann man es zwar auch senkrecht an dieser Kante führen, aber man muss die Klinge weit ausfahren, wodurch sie leichter ins Taumeln kommt, weil sie so dünn ist. Für dieses set-up, wie ich es beschrieben habe, ist das verlinkte japanische Furniermesser das geeignetste. Übrigens haben Schuster früher mit genau solchen Messern gearbeitet - nur bekommt man diese kaum noch - deshalb empfehle ich das japanische.

Nach dem Schneiden sollte man nicht vergessen, auch die Klebebänder auf der Rückseite zu entfernen. Dann werden die beiden Blätter mit ungelochtem Feuchtklebepapier auf der Vorderseite zusammengefügt. Ich mache nie längere Streifen als etwa 10 cm, die ich leicht überlappend aufklebe, und dabei die Fuge gut zusammendrücke. Es ist gut, wenn man bei dieser Arbeit ein paar Gewichte zur Hand hat, mit denen man hinter der Arbeit her die Fugen beschwert, bis der Kleister abgebunden hat. Eisengewichte darf man aber nicht blank aufs feuchte Furnier setzen, das muss was drunter - aber das sollte ja klar sein.

Der Vorteil dieser Vorgehensweise: Man kann, ohne grosse Vorarbeiten Furnier fügen, das fast so lang wie der Tisch sein kann - in meinem Fall sind das etwa 240 cm. Der Vorteil beim Lineal ist dann noch der, dass es diese Setzlatten bis 250 cm gibt, und sie nicht übermässig teuer sind. Natürlich sind kleine Ungenauigkeiten bei diesen langen Latten nicht zu vermeiden - da aber beide Blätter in der Endstellung und zusammen geschnitten werden, ist das kein Problem. Anders sieht das aus, wenn man ganze Stapel schneiden will - das sollte man bedenken.

Andreas
 
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