EVA Kleber Camperausbau

Schreiler

ww-fichte
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Hallo Kollegen,
wir wurden mit dem Ausbau eines Campers beauftragt. Teilweise wird dieser mit Dekorspanplatten und Lisocore Leichtbauplatten ausgestattet. Hat jemand von euch Erfahrungen mit dem Kantenanleimen bezüglich der Temperaturschwankungen, es wird ja doch mal ganz schön kalt und auch warm in so einem Camper. Machen die ABS Kanten das mit wenn die mit EVA angefahren werden? Oder müssen wir die mit PU anfahren? Das können wir nur leider nicht selber bei uns im Betrieb.
 

magmog

ww-robinie
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Guuden,

wenn es sein muss, nassmachen, in einem schwarzen Müllsack in die Sonne legen,
ab in den Froster, immer wieder hin und her.
Den Kunden entsprechend informen und bei der Technik mitnehmen, wenn er denn unbedingt will!
 

holzbock52

ww-ahorn
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Ich hab's gemacht:
der in diesem Bericht erwähnte Innenausbau wurde nur mit EVA-kleber bekantet. Bis jetzt sind mir keine Reklamationen bekannt.:emoji_slight_smile:
Es wurde aber auch nur HPL-belegtes Pappelsperrholz bekantet.
 
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Ich hab's gemacht:
der in diesem Bericht erwähnte Innenausbau wurde nur mit EVA-kleber bekantet. Bis jetzt sind mir keine Reklamationen bekannt.:emoji_slight_smile:
Es wurde aber auch nur HPL-belegtes Pappelsperrholz bekantet.


Hast du das Teil gebaut? oder bist du der befreundete Schreiner der im Bericht erwähnt wird und hast nur die Kanten / Innenmöbel gemacht ?
 

Christian81

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Ich wüsste nicht warum man nur PU Kanten nehmen sollte. Früher als es keinen gab hatte man doch nur die Möglichkeit EVA zu nutzen. Mir ist in den letzten Jahren keiner gekommen der sich wegen loser Kanten beschwert hat. Wer mal versucht hat eine frisch angefahrene Kante wieder ab zu ziehen weiß wie gut das klebt. Die meisten Hersteller oder Schreinereien nutzen doch heute auch eher 1mm Kanten statt 2mm wie früher. Einziger Pluspunkt für PU ist die wasserbeständigkeit. Kurzum ich hätte da keine bedenken, vorausgesetzt eine gute Schnittkante und genügend Kleber.
 

Lico

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Mein Womo, LaStrada Avanti, also kein ausgesprochene Budget-Modell, ist jetzt 12 Jahre alt. Alle Kanten an den leider gewölbten Klappen der Oberschränke waren gelöst, als ich den vor sieben Jahren gekauft hab. Die sind nur an den senkrechten Fugen, deshalb fällt das nicht auf. Daran hab ich bisher nichts geändert , weil die Fronten mit einer Folie beschichtet sind und ich wegen der Wölbung fürchte, deshalb den Überstand nach der Neubekantung nicht ohne Beschädigung der Fläche abschneiden zu können. Deshalb bleiben die Kanten da drauf, solange sie nicht runter fallen.
Jedenfalls hätte ich mir gewünscht, LaStrada hätte PU Kleber benutzt. Der ist nämlich auch hitzebeständig.

Lico
 

glenwood25

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Hallo Schreiler,
habe jetzt bestimmt seit 10 Jahren ne Abdeckplatte im Sprinter.
“Normal“ bekanntet mit ner OTT Bj. 80.
Sommer bestimmt 50-60 Grad, im Winter knackige Minustemperaturen, Schwitzwasser. Also alles was Gott verboten hat.
Keinerlei Ablösungen der ABS Kanten.
Der Hund liegt meiner Meinung eher da begraben, wo wie heutzutage üblich, ja keine Klebefuge zu sehen sein soll.
Also wird wenig Kleber verwendet bzw. Wie im anderen Faden beschrieben, ungefüllter Kleber verwendet.
Aber wie gesagt, meine Vermutung.

Gruß
Gerhard F6731AE3-E427-499E-9B92-7EE285E8E9F7.jpeg
 

WinfriedM

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Ich hatte mit Schmelzkleber mal was im Auto gemacht. Ist bei der ersten Sonne alles auseinandergefallen. Es hängt natürlich davon ab, wie hoch die Temperaturen werden können. 50 Grad wird vermutlich noch gehen, aber wenn ein normales Auto in der Sonne steht, kann es auch mal 80 Grad warm werden, da werden die EVA-Kleber mitunter schon flüssig. Wie heiß es im Camper wird, müsste man checken.

Deinen EVA-Kleber kannst du ja auch nochmal checken, ab welcher Temperatur der weich wird. Dürfte wohl auch im Merkblatt stehen. Vielleicht gibts auch welche, die höhere Werte haben.

Hier steht z.B. "Erweichungspunkt ca +102 Grad":
https://content.ostermann.eu/webcon...eime/Schmelzkleber_Granulat/740K4570TM-DE.PDF
 

brubu

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Hallo
Entscheidend ist wohl nicht die Temperatur allein, sondern auch die Spannungen die im Material der Kunststoffkanten entstehen.
Das gleiche Problem ist der Transport in Containern wobei es in denen eher wärmer werden dürfte als in Campern. Heikel ist es auf jeden Fall, ich würde die Leimhersteller fragen.
Der Erweichungsbereich (was ist das genau? verliert der Leim erst dann oder schon vorher an Festigkeit? ) ist z.B. beim gleichen EVA je nach Prüfmethode 75-80°C (Kofler Heizbank) oder 95-100°C (Ring und Kugel), allein dies ist ein grosser Unterschied. Anderseits werden Wärmestandsfestigkeiten von 70-100°C angegeben. Das habe ich in Datenblättern nachgesehen von ungefülltem EVA.
Für mich ist dies verwirrend und wäre ohne genaue Abklärungen zu heikel.
Gruss brubu
 

WinfriedM

ww-robinie
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Der Erweichungsbereich (was ist das genau? verliert der Leim erst dann oder schon vorher an Festigkeit? )

Hab mal nach den Messverfahren Ring-Kugel geschaut. Da ist der Kleber schon sehr weich, wenn dieser Test greift. Ein Ring mit etwa 20mm Innendurchmesser, in dem das Material ist. Wenn sich eine mittig reingelegte 9,5mm Kugel mit 3,5g 25,4 mm durch Schwerkraft nach unten bewegt hat, ist das der Erweichungspunkt. Dafür muss der Kleber dann schon soweit sein, dass er fast schon von alleine tropft.

https://de.wikipedia.org/wiki/Erweichungspunkt_RuK
 

Felder KG

ww-birke
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Hallo zusammen,
Es gibt ja nicht nur Schwarz oder Weiß, Sprich EVA oder PUR. Warum wird nicht mir PO (Polyolefin) Schmelzklebern gearbeitet. Diese lassen sich ähnlich wie EVA verarbeiten, haben aber einen höheren Erweichungspunkt als EVA. Diese werden mittlerweile gerne als Alternative zum PUR verwendet wobei definitiv keine Wasserfeste Leimfuge erzielt wird. Aber vielleicht mal ein Gedanke wert.
Diese Kleber wurden und werden auch gerne immer noch teilweise zum Nachbeschichten von Kantenmaterial verwendet sodass diese für die Heißluft- (Laserkanten) verwendet werden können.
Alles in allem sind aber auch PUR Kleber mittlerweile so „gutmütig“ dass eigentlich nicht mehr viel passieren kann. Der Reinigungsaufwand bleibt bestehen aber kaputt werden tut eigentlich auch nichts mehr!
Daher würde ich immer auf PUR gehen und somit dünnere, unlösbare, wasserfeste Fugen bevorzugen und hier ohne Kopfweh das Produkt an den Endkunden weitergeben.
Lg aus Tirol, Stephan
 

brubu

ww-robinie
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Hab mal nach den Messverfahren Ring-Kugel geschaut. Da ist der Kleber schon sehr weich, wenn dieser Test greift. Ein Ring mit etwa 20mm Innendurchmesser, in dem das Material ist. Wenn sich eine mittig reingelegte 9,5mm Kugel mit 3,5g 25,4 mm durch Schwerkraft nach unten bewegt hat, ist das der Erweichungspunkt. Dafür muss der Kleber dann schon soweit sein, dass er fast schon von alleine tropft.

https://de.wikipedia.org/wiki/Erweichungspunkt_RuK
Danke, dann kann man davon ausgehen, dass die Kleber schon bei viel tieferen Temperaturen ihre Festigkeit langsam verlieren. Polyolefin Schmelzkleber, danach habe ich einmal gefragt, sind offenbar im Holzbereich nicht mehr gebräuchlich. Jedenfalls nicht im Handwerk mit Kleinmengen, sonst würden Hersteller und Händler die anbieten. Ich weiss nicht mehr wieso und wo die Probleme waren.
Gruss brubu
 
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